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Staatsgalerie StuttgartKonrad-Adenauer-Str. 30-32
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
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Wasser - Klang - Bilder mit dem Kiedaisch-Svoboda-Hahn-TrioSamstag, 1.4.2000 bis 24 Uhr KunstNacht: Berlin Alexanderplatz - ein Film von Piel Jutz (Deutschland 1931)
11.12.1999 - 01.05.2000
Camille PissarroPissarros erste Retrospektive in Deutschland
Camille Pissarro (1830-1903) gilt als einer der einflußreichsten Künstler des französischen Impressionismus, der in einem Atemzug mit Cézanne und Monet genannt wird. Die Staatsgalerie Stuttgart widmet ihm nun erstmals in Deutschland eine Retrospektive, in der alle Schaffensphasen vom Frühwerk über den Impressionismus bis zum neoimpressionistischen Spätstil vorgestellt werden.
Die Ausstellung, die nur in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen ist, umfaßt ca. 90 Exponate, darunter 60 Gemälde und 30 Zeichnungen, Pastelle, Gouachen und Druckgraphiken aus der Zeit zwischen 1856 und 1903. Im Zentrum der Ausstellung steht das großformatige Gemälde "Der Gärtner, Nachmittagssonne, Eragny" (1899), das sich seit 1901 im Besitz der Staatsgalerie Stuttgart befindet und zu den seltenen Spätwerken mit einer großen Einzelfigur zählt. Die mit Johann Heinrich Füssli (1997) und Paul Gauguin (1998) begonnene Reihe der Sonderaustellungen zur Kunst des 19. Jahrhunderts, in der jeweils ein Werk der eigenen Sammlung in einen breiteren Kontext gestellt wurde, erfährt mit dieser Ausstellung eine sinnvolle Fortführung. Mit einer repräsentativen Auswahl aus dem mehr als 2000 Gemälde und ebensovielen Zeichnungen und Druckgraphiken umfassenden Oeuvre will die Staatsgalerie zugleich die längstfällige Würdigung von Pissarros Beitrag zum Impressionismus vornehmen.
Der Meister einer "modernen Landschaft"
Die Ausstellung zeichnet in chronologischen Schritten Pissarros künstlerische Anfänge zwischen 1856 und 1870 nach, von den selbsterworbenen technischen Fähigkeiten des Zeichnens bis zu den ersten Experimenten mit Ölfarben. Das Gemlde "Boote bei La Roche-Guyon" (um 1865) ist exemplarisch für diese Epoche. In ihm kündigt sich bereits die Vorliebe des Künstlers für Landschaftsthemen an. Pissarros Entscheidung für die künstlerische Laufbahn führte ihn zwar nach Paris (an die Académie Suisse), er malte jedoch vorwiegend auf dem Land, in den kleinen Städten um Paris und an den Flußläufen. "Das Dienstmädchen" (1867), "Das Haus von Père Gallien, Pontoise" (1866), "Hügel von Jallais, Pontoise" (1867) gehören zu den aufschlußreichen Exponaten dieser Epoche, in denen Pissarros Hinwendung zum "Naturalismus" deutlich wird. Der Schriftsteller und Kunstkritiker Emile Zola hat bereits 1868 die Modernität in Pissarros Werk erkannt, als er im Pariser Salon das Gemälde "Hügel von Jallais" sah und darin "die Mißachtung alles Spektakulären, die Schlichtheit und Unverfälschtheit" erkannte, jene Merkmale des neuen, von Camille Corot und Gustave Courbet geprägten naturalistischen Malstils. Die Prinzipien des Naturalismus, die "Wahrhaftigkeitì" gegenüber der sichtbaren Welt und der Verzicht auf jede allegorische Überhöhung, bildeten die Basis für die weitere Entwicklung von Pissarros Kunst.
Wege zum Impressionismus
Die entscheidende Etappe setzte in den Jahren 1870 bis 1880 ein, in einer Zeit unruhiger politischer Ereignisse, die Pissarro mehrmals zum Wechsel seines Aufenthaltsortes zwangen. Während der Wirren des Deutsch-Französischen Kriegs nahm er Zuflucht in Louveciennes und in London. Im Exil in London, wohin auch Claude Monet flüchtete, entstanden "Der Kristalpalast" (1871) sowie "Studien zum Bahnhof von Upper Norwood". Sie veranschaulichen sein damaliges Interesse für die technischen Errungenschaften seiner Zeit. Angeregt von Studien der englischen Malerei und seines Kontakts zu Monet, richtete sich sein Augenmerk mehr und mehr auf das natürliche Licht und dessen Einfluß auf die Farben ("Umgebung von Louveciennes, die Straße", 1871).
Den Durchbruch zur impressionistischen Malerei fand Pissarro in Pontoise, wo er von 1872 bis 1883 nahezu ununterbrochen lebte. Die Ausstellung veranschaulicht anhand zahlreicher Werke dieser Zeit die Experimentierfreude und die Hinwendung zur Malerei der "sensation", wie das Beispiel "Die Seine bei Port-Marly" (1872) eindrucksvoll zeigt. Pissarro nahm im Gegensatz zu seinen Künstlerfreunden an allen acht Impressionismusausstellungen teil. Trotz seiner Freundschaft mit Cézanne, Sisley und Monet, mit denen er eng zusammenarbeitete, verfolgte er eine ihm eigene Malerei, die der Kunstkenner und Freund Edouard Manets, Théodore Duret, wie folgt beschrieb: "Sie haben weder Sisleys Gefühl für das Dekorative, noch Monets phantasievolles Auge. Sie haben dagegen etwas, was diese nicht haben, ein tiefes inniges Gefühl für die Natur und eine kraftvolle Pinselführung, so daß ein Bild von Ihnen etwas absolut Endgültiges ist". Werke wie "Die Dorfstraße"(um1875) veranschaulichen Pissarros eigenwillige Malweise, die in der Folge noch freier und ungestümer wird ("Der Weg bei Le Chou, Pontoise", 1878).
Vom Landschafts- zum Figurenmaler
Um 1880, zur Zeit, als die impressionistische Bewegung mehr und mehr durch die individuelle Entwicklung der einzelnen Künstler sich aufzulösen schien, steht Pissarros Werk an einem entscheidenden Wendepunkt. Die Krise des Impressionismus, begleitet von der Krise am Kunstmarkt, veranlassten ihn, sich einem neuen Themenkreis zuzuwenden und Genremotive in kleinen Formaten zu malen. Mit Darstellungen von bäuerlichen Szenen entwickelte sich Pissarro vorübergehend vom Landschafts- zum Figurenmaler, dessen Themen bewußt frei von idealistischer Überhöhung oder biblischer Anspielung blieben. Zu sehen ist aus dieser Zeit neben Gemälden und Gouachen auch das Pastell "Der Geflügelmarkt, Gisors" (1885), das sich ehemals im Besitz von Claude Monet befand, der dieses Werk besonders schätzte. Die Genrebilder, zwischen Anbiederung und Reaktion gegen die symbolistisch überfrachtete akademische Kunst in der damaligen Kritik beurteilt, zeigen auch heute noch Widersprüchlichkeiten auf. Obwohl Pissarros antikapitalistische Grundhaltung seine politische Vorstellung bestimmte, finden sich in diesen Werken weder die politische Realität noch eine sozialkritische Haltung wieder. Künstler und Persönlichkeit erfahren eine merkwürdige Brechung.
Neoimpressionismus
Das Malen mit Flecken ungemischter Farben, die punktförmig nebeneinander aufgetragen den Eindruck einer flimmernden Oberfläche verleihen, setzte um 1885 eine Veränderung der Wahrnehmung in Gang, die als Prozess physischer und psychologischer Vorgänge zwischen Bild und Betrachter aufgefasst wurde. Die mit dem Begriff Neoimpressionismus bezeichnete Weiterentwicklung des Impressionismus nahm Pissarro in seinen Genreszenen auf. Hierzu gehört "Stangen setzende Bäuerinnen" (1891), das zu den zentralen Arbeiten dieser Epoche zählt. Dass für Pissarro neben dem Neoimpressionismus der Pointillismus eine interessante, aber vorübergehende Erscheinung blieb, zeigt die Ausstellung an Beispielen wie "Der Blick aus meinem Fenster, Eragny" und "Die Apfelernte, Eragny" aus dem Jahr 1888. Sie weisen pointillistische Versuche auf, ohne die kühle Strenge eines Seurat und Signac anzustreben. Im Gegensatz zu den konstruiert wirkenden Kompositionen der jüngeren Maler gelingt Pissarro eine perfekte Synthese der Stilmittel zugunsten der atmosphärischen Dichte.
Das Spätwerk
In Pissarros künstlerischer Entwicklung der neunziger Jahre lassen sich zwei Werkkomplexe ausmachen. Zum einen führte er in Eragny die Landschaftsmalerei weiter, zum anderen erschloss er sich einen neuen Themenkreis, die Städtebilder, die teilweise in großen Serien und in variierenden Techniken entstanden. Abgeschieden in Eragny, malte er immer häufiger in unmittelbarer Umgebung seines Alterssitzes Werke, in denen er seine Ausdrucksmittel dem Sujet anpasste und sich somit vom doktrinären Neoimpressionismus löste. Die lange Zeit unterschätzte künstlerische Leistung während seines letzten Lebensjahrzehnts zeigt die Ausstellung auch an der Serie von Städtebildern, die Pissarro auf seinen Reisen nach Rouen, London, Dieppe und Paris schuf. Sie zeugen von der genauen Erfassung atmosphärischer Stimmungen im Wechsel von Jahres- und Tageszeiten. Erneut wird damit Pissarros sowohl inhaltlicher wie formaler selbständiger Beitrag zur Kunst seiner Epoche offensichtlich.
Camille Pissarro und der Impressionismus
Der Retrospektive im Wechselausstellungssaal schließt sich auf Galerieebene in den Räumen 20 bis 27 eine Sonderpräsentation über Camille Pissarro und seine Zeit an. Dieser Teil der Ausstellung zeigt, welch lebhaften Anteil Pissarro an der Entwicklung der impressionistischen Bewegung nahm. Der älteren Künstlergeneration angehörend, wurde er als Vaterfigur anerkannt, dessen Einfluss auf Maler wie Cézanne und Monet deutlich wird. Neben Arbeiten von Pissarro sind rund 30 Werke von Daubigny, Courbet, Corot, Manet, Monet, Sisley und Signac zu sehen, darunter einige Leihgaben wie drei späte Seerosenbilder von Monet aus dem Musée Marmottan und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
Ausstellungseröffnung am 10.12.1999, 20 Uhr
Es sprechen:
Christian von Holst
Klaus von Trotha, MdL, Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Camille Pissarro
11.12.1999 - 01.05.2000
Pissarro's first retrospective in Germany
Camille Pissarro (1830-1903) counts among the most influential painters of French Impressionism. Indeed, Pissarro is always mentioned in the same breath as Cézanne and Monet. At the turn of the millennium, the Staatsgalerie Stuttgart will be presenting Germany's first retrospective exhibition of Pissaro's works. The exhibition will cover all periods of the painter's oeuvre, from the masterpieces of his early years through Impressionism to his late Neo-Impressionist style.
The exhibition, which is to be shown only at the Staatsgalerie Stuttgart, will comprise a total of approximately 90 works from the period between 1856 and 1903, that is, 60 paintings as well as 30 other works consisting of drawings, pastels, gouaches and prints. The centrepiece of the exhibition will be Pissarro's large-format painting "The Gardner, afternoon sun, Eragny" (1899), which has been in the possession of the Staatsgalerie Stuttgart since 1901 and is one of the rare late works of Pissarro's depicting one large single figure. The forthcoming exhibition is the logical sequel of the series of special exhibitions of 19th century art which commenced with Johann Heinrich Füssli (1997) and Paul Gauguin (1998), in which a work belonging to the Staatsgalerie's own collection is shown in a broader context. With this representative selection from an oeuvre comprising over 2000 paintings and just as many drawings and prints, the Staatsgalerie will at the same time be paying homage - a homage long overdue - to Pissarro's inestimable contribution to Impressionism.
The master of "modern landscape"
The exhibition reconstructs, in chronological steps, Pissarro's artistic beginnings between the years of 1856 and 1870, commencing with his self-acquired skills as a draughtsman and continuing through to his very first experiments in oils. His painting "Boots on the Seine" (circa 1865), which exemplifies this period, already betrays the artist's preference for landscape. Although his decision to become a painter had taken him to Paris (where he studied at the Académie Suisse), Pissarro painted primarily in the countryside, in the small towns around Paris and on river banks. Such works as "The Maidservant" (1867), "Father Gallien's House, Pontoise" (1866), "The Jallais Hills, Pontoise" (1867) are most revealing inasmuch as they show Pissarro's leaning towards "Realism" at that time. The writer and art critic Emile Zola recognized, as early as 1868, the modernity of Pissarro's work when he saw "The Jalais Hills" at a Salon exhibition, seeing in it the "disregard for all that is spectacular" and praising it for its "simplicity and genuine-ness", the very qualities of the new style of realistic painting preached and practised by Camille Corot and Gustave Courbet. The principles of Realism, the "truthful" depiction of the real world and the renunciation of all allegorical excess, were to form the basis of Pissarro's further artistic development.
The breakthrough to Impressionism
The decisive step in this direction was taken between the years of 1870 and 1880, years of political upheaval which forced Pissarro to change his domicile several times. During the Franco-German war, Pissarro fled Paris and took refuge in Louveciennes and then in London. Whilst in exile in London - where Claude Monet had also sought refuge - Pissarro painted "The Crystal Palace" (1871) and "Studies for Upper Norwood Railway Station", works which clearly reveal Pissarro's interest in the technical achievements of his time. His study of English painting and his contact with Monet gradually awakened his awareness of natural light and its influence on colour ("Outskirts of Louveciennes, the Road", 1871).
Pissarro made his breakthrough to Impressionism in Pontoise, where he lived almost continuously from 1872 until 1883. The exhibition contains numerous works from this period which document the painter's love of experimention and his turning towards a style of painting which enabled him to depict his "sensations". A most impressive example of this development is "The Seine at Port-Marly" (1872). Unlike his artist friends, Pissarro participated in all eight of the Impressionists' exhibitions. Despite his friendship and close collaboration with Cézanne, Sisley and Monet, he developed a style of painting which was peculiar to him alone. Théodore Duret, an art critic and a friend of Edouard Manet, described Pissarro's paintings as follows: "You have neither Sisley's feeling for the decorative nor Monet's imaginative eye, but you have something the two don't have: a deep, tender feeling for nature and a powerful brushwork, which makes a painting of yours something absolutely definite". Works such as "The Village Road" (circa 1875) clearly visualize Pissarro's highly individual style which, later, was to become even more unrestrained and impetuous ("The Path at Le Chou, Pontoise", 1878).
From landscapes to figures
By 1880, when Impressionism seemed to be dissolving more and more as the individual painters of the movement increasingly pursued their own personal interests and developments, Pissarro's art had reached a decisive turning point. The crisis of Impressionism, coupled with the crisis in the art market, forced him to search for new themes and motifs, a search which yielded a great many small-format genre paintings. With his depictions of rustic scenes, Pissarro had now developed, albeit temporarily, from a painter of landscapes to a painter of figures, but consciously kept his themes free from idealistic excess and biblical allusions. The exhibits from this period include, besides his paintings and gouaches, the pastel entitled "Poultry Market, Gisors" (1885), a work once owned by Claude Monet who thought particularly highly of it. The genre paintings, criticized at the time for at once currying favour with, and reacting against, the symbolistic excesses of academic art, still manifest certain contradictions today. Although Pissarro's political ideas resulted from a basically anticapitalist approach, these works neither reflect political reality nor express social criticism. Indeed, there is a curious divide between Pissarro the artist and Pissarro the person.
Neo-Impressionism
Painting with small dots of pure colour in such a way that they create the effect of shimmering, vibrating light gave rise, around 1885, to a significant change in perception. This was now understood to be a physical and psychological process that took place between the painting and the viewer. This subsequent development of Impressionism - known as Neo-Impressionism - is also exemplified by many of Pissarro's genre paintings, including "Peasant Women Planting Stakes" (1891) which counts among the central works of this period. That Neo-Impressionism and its pointillist style of painting were only of passing interest to Pissarro is manifest in the exhibits "View from my Window, Eragny" (1888) and "The Apple Harvest" (1888). Whilst Pissarro clearly experiments with the pointillist technique in these paintings, he obviously does not seek to aspire to the cool severity of a Seurat or a Signac. Compared with the seemingly contrived compositions of these younger painters, Pissarro achieves a perfect synthesis of styles for the sake of atmosphere.
Pissarro's late oeuvre
Pissarro's artistic development in the nineties is distinguished by two main groups of works. While continuing to paint landscapes in Eragny, he turned to a completely new subject matter, namely urban views, some of which he produced in large series and with varying techniques. Now leading a life of seclusion in Eragny, Pisarro would paint in the immediate surroundings of his home, choosing to adapt his style and medium to the subject matter and deliberately waiving the doctrinarian principles of Neo-Impressionism. Pissarro's artistic accomplishments during the last decade of his life, which were for a long time underrated, are also represented in the exhibition by the series of urban views which he painted on his travels to Rouen, London, Dieppe and Paris. These paintings capture perfectly the moods of the changing seasons and the different times of day. Here, too, Pissarro's autonomous contribution to the art of his time - autonomous in terms of both form and content - is unmistakable.
Camille Pissarro and Impressionism
Accompanying the Pissarro retrospective at the Staatsgalerie Stuttgart will be a special presentation in Rooms 20 to 27. Devoted to the theme of Camille Pissarro and his time, this part of the exhibition will visualize Pissarro's own personal involvement in the development of the Impressionist movement. Belonging to the older generation of artists, Pissarro was readily accepted as a father figure and clearly exercised a strong influence on Cézannne and Monet. Besides works by Pissarro, the presentation will comprise approximately 30 works by Daubigny, Courbet, Corot, Manet, Monet, Sisley and Signac, several of them on loan, including three late water-lily paintings by Monet from the Musée Marmottan and the Bayerische Staatsgemäldesammlungen.
Camille Pissarro
11.12.1999 - 01.05.2000
Première rétrospective de Pissarro en Allemagne
Camille Pissarro (1830-1903) est considéré comme l'un des artistes les plus influents du mouvement impressionniste français. Son nom est d'ailleurs évoqué en même temps que celui de Cézanne et de Monet. La Staatsgalerie Stuttgart lui consacre une rétrospective, "la première en Allemagne" , dans laquelle seront présentées toutes les phases de sa création, depuis ses oeuvres de jeunesse jusqu'au style néo-impressionniste de ses dernières années, en passant par l'Impressionnisme.
L'exposition, qui sera présentée uniquement dans la Staatsgalerie de Stuttgart, regroupe environ 90 oeuvres: 60 toiles et 30 dessins, pastels, gouaches et gravures datant de l'époque entre 1856 et 1903. La pièce maestresse de cette exposition est la grande toile intitulée "Le jardinier, soleil d'après-midi, Eragny" (1899). Cette oeuvre, qui appartient depuis 1901 à la Staatsgalerie Stuttgart, est l'une des rares toiles tardives représentant un seul personnage dominant le tableau. Ce projet est la suite logique de la série d'expositions spéciales consacrées à l'art du XIXe siècle, série commencée avec Johann Heinrich Füssli (1997) et Paul Gauguin (1998), dont le principe consiste à replacer dans un plus large contexte une oeuvre appartenant à notre collection permanente. Avec une sélection représentative prise parmi une production qui comprend plus de 2000 toiles et tout autant de dessins et gravures, la Staatsgalerie se propose en même temps de rendre hommage - hommage qui lui revient depuis longtemps - à la place tenue par Pissarro dans le mouvement impressionniste.
Le maitre du "paysage moderne"
L'exposition retrace, par Etapes chronologiques, les débuts artistiques de Pissarro entre 1856 et 1870, depuis ses débuts de dessinateur autodidacte jusqu'à ses premiers essais à la peinture à l'huile. La toile intitulée Péniches sur la Seine (vers 1856) constitue un exemple typique de sa création de cette Epoque. On y voit déjà s'annoncer la prédilection de l'artiste pour les paysages. Le désir de Pissarro de se consacrer à la peinture le conduit à Paris, certes, mais c'est le plus souvent à la campagne, dans des villages situées aux environs de Paris, et sur le bord de rivières qu'il peint. "La Bonne" (1867), "La Maison du Père Gallien", Pontoise (1866) et "La Colline de Jallais", Pontoise (1867) font partie des oeuvres les plus révélatrices de cette époque, car elles mettent en évidence la manière dont Pissarro se tourne progressivement vers le naturalisme. Dès 1868, l'écrivain et critique d'art Emile Zola reconnait la modernité de l'oeuvre de Pissarro, quand, découvrant "La Colline de Jallais" au Salon de Paris, il y voit "le mépris de tout ce qui est spectaculaire" et y reconnait la simplicité et l'authenticité, caractéristiques du nouveau style naturaliste marqué par Camille Corot et Gustave Courbet. C'est sur ces principes du naturalisme, sur la description "véritable" du monde visible et sur le renoncement de tout excès allégorique que se base l'évolution de l'art de Pissarro.
La voie de l'Impressionnisme
L'étape décisive dans cette direction intervient de 1870 à 1880, période politique agitée durant laquelle Pissarro est contraint de deménager plusieurs fois. Durant les troubles de la guerre franco-prussienne, il se réfugie à Louveciennes et à Londres. Exilé à Londres, ou s'est également réfugié Monet, il y peint Le Crystal Palace (1871), ainsi que les tudes de la gare de Upper Norwood, deux oeuvres qui illustrent le grand intérêt que portait l'artiste aux réalisations techniques de son temps. Marqué par l'étude de la peinture anglaise, et au contact de Monet, il s'intéresse de plus en plus à la lumière naturelle et à l'influence de celle-ci sur les couleurs (Environs de Louveciennes, la route, 1871).
Mais c'est à Pontoise, ou il vit pratiquement sans interruption de 1872 à 1883, que Pissarro adhère pleinement au mouvement impressionniste. A partir de nombreuses oeuvres réalisées à cette époque, l'exposition montre la prédilection de l'artiste pour les expériences nouvelles, et pour une peinture basée sur les "sensations", comme l'illustre par exemple de manière éclatante la toile intitulée "La Seine à Port Marly" (1872). Contrairement à ses amis artistes, Pissarro participe à chacune des huit expositions de l'Impressionnisme. Malgré l'amitié qui le lie à Cézanne, Sisley et Monet, avec qui il travaille en étroite collaboration, il poursuit une peinture qui lui est bien propre, et que Théodore Duret, amateur d'art et ami d'Edouard Manet, d'écrit ainsi: "Vous n'avez ni le sens de Sisley pour ce qui est décoratif, ni l'oeil plein d'imagination de Monet. Mais vous avez par contre quelque chose qu'ils n'ont pas: un sentiment profond et intime de la nature et un coup de pinceau puissant, qui font qu'un tableau de vous est quelque chose d'absolument définitif.ª Des oeuvres comme "Le Sentier du Village" (vers 1875) illustrent le style hautement individuel de Pissarro, qui deviendra par la suite encore plus libéré et impétueux (La Sente du Chou, Pontoise, 1878).
Du paysage à la figure humaine
Vers 1880, à une époque ou le mouvement impressionniste semble se dissoudre de plus en plus au profit de l'évolution individuelle de chacun des artistes, l'oeuvre de Pissarro se trouve à une croisée des chemins, et à une étape déterminante. La crise que traverse le groupe des impressionnistes, à laquelle s'ajoute une crise sur le marché de l'art, l'incite à se consacrer à une catégorie de thèmes nouveaux, et à peindre des scènes de genre de petit format. Représentant des scènes paysannes, Pissarro abandonne temporairement la peinture paysagiste pour s'intéresser à la figure humaine, ses thèmes restant toutefois délibérément exempts de toute exagération idéaliste ou allusion biblique. Datant de cette époque, on peut voir, outre différentes toiles et gouaches, le pastel intitulé Le marché de volaille, Gisors (1885), ouvre qui appartenait autrefois à Claude Monet qui l'aimait beaucoup. Critiquées à l'époque comme se situant à mi-chemin entre un art de complaisance et une réaction à l'art académique surchargé de symboles, les scènes de genre ont, aujourd'hui encore, un côté contradictoire. Bien que les idées politiques de Pissarro résultent de ses opinions anticapitalistes, on ne retrouve dans ces oeuvres ni la réalité politique, ni une attitude critique vis-à-vis de la société. On constate une rupture étrange entre l'artiste et l'individu.
Le Néo-Impressionnisme
En 1895, la peinture constituée de taches de couleurs non mélangées qui, appliquées les unes à côté des autres sous forme de points, donnent l'impression d'une surface scintillante, déclenche un changement de perception, alors compris comme un processus physique et psychologique se déroulant entre le tableau et celui qui le regarde. Pissarro reprend dans ses scènes de genre cette nouvelle forme de l'Impressionnisme, alors désignée sous le terme de "Néo-Impressionnisme". C'est dans cet esprit que s'inscrit la toile intitulée Paysannes plantant des rames (1891), qui compte parmi les oeuvres centrales de cette époque. Outre l'Impressionnisme, le pointillisme constituera pour Pissarro un phénomène intéressant, mais très éphémère, comme l'illustre l'exposition à partir d'exemples comme "Vue de ma fenêtre, Eragny" et "La cueille des pommes, Eragny", qui datent tous les deux de 1888. Ces toiles témoignent du désir de travailler dans le style pointilliste, sans néanmoins adhérerà l'approche systématique et sévère de Seurat ou de Signac. Contrairement aux compositions manifestement construites de ces peintres plus jeunes, Pissarro parvient à réaliser une synthése parfaite des styles, au profit d'une atmosphère dense.
L'oeuvre tardive de Pissarro
L'évolution artistique de Pissarro durant les années 90 se caractérise par deux grands groupes de motifs. D'une part, il poursuit à Eragny la peinture de paysages, et de l'autre il se consacre à un nouveau théme: les motifs urbains, réalisées pour certains en grandes séries et à l'aide de techniques variées. Retiré à Eragny, Pissarro peint de plus en plus souvent, à proximité immédiate de son lieu de retraite, des oeuvres pour lesquelles il choisit le style en fonction du sujet, se libérant ainsi de l'approche doctrinaire du Néo-Impressionnisme. Longtemps sous-estimée, la création artistique des dix dernières années de sa vie est illustrée à l'exposition par des motifs urbains peints par Pissarro durant ses voyages à Rouen, Londres, Dieppe et Paris. Ils saisissent parfaitement l'atmosphère dans le changement des saisons et des heures de la journée. Ici aussi, la contribution "originale, tant par sa forme que par son contenu" apportée par Pissarro à l'art de son temps est évidente.
Camille Pissarro et l'Impressionnisme
Présentée dans la salle des expositions temporaires, la rétrospective sera accompagnée, dans les salles 20 à 27, d'une présentation spéciale sur Camille Pissarro resitué dans son temps. Cette partie de l'exposition illustre le rôle important joué par Pissarro dans le développement du mouvement impressionniste. Appartenant à "l'ancienne" génération d'artistes, il fut accepté comme faisant figure de père, dont l'influence sur des peintres comme Cézanne ou Monet est très nette. Outre les oeuvres de Pissarro, on pourra voir également environ 30 toiles de Daubigny, Courbet, Corot, Manet, Monet, Sisley et Signac, dont certaines ont été aimablement prêtées, comme c'est le cas notamment de trois versions tardives des Nymphéas de Monet, mises à notre disposition par le Musée Marmottan et par les Bayerische Staatsgemäldesammlungen.
09.04.2000, 11 Uhr
Matinee des ImpressionismusMusik und Pesie am Morgen
Die Staatsgalerie zeigt noch bis ZUM 1. Mai 2000 die erfolgreiche Ausstellung "Camille-Pissarro". Das Rahmenprogramm zur Ausstellung bietet unter anderem einen Blick auf das Umfeld des Künstlers, In der Veranstaltung "Matinee des Impressionismus&laqno; am Sonntag, dem 9. April 2000 um 11.00 Uhr im Film- und Vortragssaal der Staatsgalerie wird mit Texten und Musik aus dem Ende des 19. Jahrhunderts den Besuchern die Zeit Pissarros näher gebracht, Die Musikstücke werden dabei auf ungewöhnliche Weise mittels eines Welte-Mignon-Vorsetzers gespielt. Frau Ulrike Watermann, eine Spezialistin aus dem Technik- Museum Speyer wird das Abspielprinzip des Weite-Mignons erläutern und an einem Originalinstrument vorführen. Zwischen den Musikeinlagen von Ravel, Debussy, Bizet und Saint-Saens trägt die Französin Patricia AmauryConrad impressionistische Literatur in deutscher und französischer Sprache vor.
Das Interesse für mechanische Musikapparate und die allgemeine Begeisterung für Klaviermusik im 19. Jahrhundert führten zur Konstruktion verschiedener Typen von automatischen Klavieren, Höhepunkt und Abschluß bildeten die Weite-Mignon-Reproduktion5klaviere. Sie ermöglichen es, das Spiel eines Klaviervirtuosen Ton für Ton mit allen Vortrags- und Anschlagsnuancen minutiös wiederzugeben. Auf diese Weise verewigten sich viele um die damalige Jahrhundertwende bekannte Komponisten. Die Faszination für die Technik solcher Reproduktionsklaviere ist auch in unserer Zeit noch ungebrochen, wie der rege Zuspruch zu der Veranstaltung "Klang des Impressionismus" vor einigen Wochen in der Staatsgalerie zeigte.