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Städtische Galerie Erlangen

Palais Stutterheim
Marktplatz 1
91054 Erlangen
Di - Fr 14-19 Uhr, Sa+So 11-17 Uhr
Tel. 09 131 / 86 25 33, 86 28 39, Fax 09 131 / 86 21 17
kulturamt@stadt.erlangen.de
www.staedtische-galerie-erlangen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

07.10. - 19.11. 2006

Die Städtische Sammlung Erlangen-Überblicke IV

Joseph Gallus Rittenberg - 50 Fotobilder

"Welche Verführung zu schenken" - Schenkung aus der Sammlung Karl Manfred Fischer


Die alljährliche "Überblicke-Schau" der Städtischen Sammlung ist diesmal zweigeteilt. In der Großen Galerie werden Fotoporträts von Joseph Gallus Rittenberg gezeigt, in der Kleinen Galerie die Schenkung Karl Manfred Fischers an die Städtische Sammlung.

Große Galerie: Joseph Gallus Rittenberg - 50 Fotobilder
"Kunst zeigt, was man nicht sieht" war das übergreifende Motto der bisherigen drei Auswahl-Präsentationen der Städtischen Sammlung Erlangen. Motto der Präsentation in der Großen Galerie könnte in Abwandlung davon sein "Fotografie zeigt mehr, als man sieht". Anders als die bisherigen Präsentationen, die wichtige Künstlerpositionen und Kunstrichtungen in den Mittelpunkt stellten, wird hier das Werk eines einzelnen Künstlers vorgestellt: 50 Arbeiten des Fotokünstlers Joseph Gallus Rittenberg, die zu den wesentlichen seines fotografischen Gesamtwerkes zählen.
Die Städtische Galerie Erlangen hatte 1993 die erste große Retrospektive von Joseph Gallus Rittenberg zusammen mit dem Künstler erarbeitet und präsentiert. Die ausgestellten großformatigen Arbeiten wurden damals von Karl Manfred Fischer für die Städtische Sammlung erworben.
Der Österreicher Joseph Gallus Rittenberg nennt seine Arbeiten "Fotobilder". Er hat viele Größen der deutschen Literatur-, Theater-, Film- und Kabarettlandschaft fotografiert und seine Porträts zu Psychogrammen verdichtet. Darunter Herbert Achternbusch, Thomas Bernhard, Joseph Beuys, Frank Castorf, Patrice Chéreau, Helmut Dietl, Rainer Werner Fassbinder, Ottfried Fischer, Günter Grass, Friedrich Gulda, Joseph Hader, Nina Hagen, Christoph Hein, Franz Innerhofer, Ernst Jandl, Elfriede Jelinek, Wolfgang Koeppen, Ralph König, Friederike Mayröcker, Harry Mulisch, Heiner Müller, Claus Peymann, Rosa von Praunheim, Georg Ringsgwandl, Gerhard Roth, Wolfgang Sawallisch, Christoph Schlingensief, Volker Schlöndorff, Werner Schröter, Werner Schwab, Martin Sperr, Hans Jürgen Syberberg, Margarethe von Trotta, Peter Turrini, Josef Winkler, Siegfried Zimmerschied.
Viele der Aufnahmen von Joseph Gallus Rittenberg sind mittlerweile zu Ikonen geworden. Mit seiner radikalen Ästhetik der ungewöhnlichen Perspektiven und Bildschnitte, die allen fotografischen Konventionen und Normen widerspricht und gleichwohl Schule gemacht hat, sind ihm Porträts geglückt, die zu weit über den Tag hinaus gültigen Metaphern geworden sind. "Gegen die Bilderflut können wir nichts tun, aber vielleicht können wir in den Bildern das Bild wiederentdecken", sagt Rittenberg zu seinen Porträts, die uns bis heute immer wieder in den Feuilletons der überregionalen Zeitungen begegnen.

Kleine Galerie: "Welche Verführung zu schenken" - Schenkung aus der Sammlung Karl Manfred Fischer
Anlässlich seines 70. Geburtstages im April diesen Jahres machte Karl Manfred Fischer, von 1974-2002 Leiter der Städtischen Galerie/Städtischen Sammlung Erlangen, der Städtischen Sammlung zeitgenössischer Kunst eine Schenkung der hier jetzt präsentierten sechs Mappenwerke von fünf herausragenden Künstlern der internationalen Szene, die alle, zum Teil mehrmals, auch Documenta-Teilnehmer waren:
Günther Förg "Canto",1990, Suite von sieben zweifarbigen Holzschnitten. Förg ist zugleich Maler, Bildhauer und Fotograf. Intensiv hat er sich immer wieder mit Kunst und Architektur in ihrem Zusammenwirken auseinandergesetzt.
Jochen Gerz "English Letter to Jane", 1979/88, Serie von fünf Schwarz-Weiß-Fotografien. Gerz, der Hauptvertreter der deutschen Prozesskunst, propagiert in seinen Arbeiten seine Forderung nach einer Kunst, die durch Kommunikation entsteht.
Georg Herold "Duplicate", 1989/90, sieben Farboffsetlithografien mit Serigrafien, sowie "Das Tafelwerk", 1992, Vorzugsausgabe des Mappenwerks mit 28 Bildtafeln/Farboffsetdrucke nach 597 Polaroids mit einem unikatären Kartoffeldruck. Herold zählt zu den wichtigsten deutschen Künstlern der letzten Jahrzehnte. Immer wieder hat er in seinen Arbeiten radikal und sarkastisch die Kunst und den Kunstbetrieb in Frage gestellt.
Ben Vautier, "art d'attitude de Ben", 1984, neun zweifarbige Serigrafien. Ben, wie er sich selbst auch nennt, ist insbesondere mit seinen Aktionen, Installationen und Schriftbildern einer der französischen Hauptvertreter von Fluxus und Neodada.
Emilio Vedova, "nel palmo della mano",1984/86, sieben Schwarz-Weiß-Aquatintaradierungen. Vedova gilt als Hauptvertreter des italienischen Informel. Er entwickelte einen abstrakten Expressionismus, der Spontaneität, Bewegungsrhythmik und Lichtphänomene einbezieht. Sein Weg in die Abstraktion war zugleich auch Protest gegen die faschistische Kunstpolitik.

 

Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 6. Oktober, 19 Uhr
Begrüßung: Dr. Elisabeth Preuß, Bürgermeisterin der Stadt Erlangen
Einführung: Lisa Puyplat, Leiterin der Städtischen Galerie Erlangen
Joseph Gallus Rittenberg ist anwesend.
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, Sa/So 10-17 Uhr
Führungen: sonntags, jeweils 15 Uhr

 

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