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Städtische Galerie Neunkirchen
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66538 Neunkirchen
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vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition18.06. - 01.08. 2010
Fritz Arnold
Das grafische Werk 1917 - 1920
Erstmals seit 75 Jahren sind Arbeiten des Neunkircher Malers und Grafikers Fritz Arnold (1883-1921) in einer Ausstellung zu sehen. Vom 18. Juni bis zum 1. August rückt die Städtische Galerie Neunkirchen das grafische Werk des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Künstlers in den Blick der Öffentlichkeit.
Wer war Fritz Arnold? Den Wenigsten ist der Maler und Grafiker noch ein Begriff und dennoch zählt er zu den bemerkenswertesten saarländischen Künstlerpersönlichkeiten seiner Zeit. Geboren und aufgewachsen in Neunkirchen, war Arnold neben seinem Beruf als Bergmann und Maschinensteiger als Autodidakt künstlerisch tätig - und schuf Erstaunliches. In den letzten, von schwerer Krankheit geprägten Jahren vor seinem frühen Tod entstanden zwischen 1917 und 1920 vier eindrucksvolle Grafikzyklen mit 46 Federzeichnungen, die in ihrer Ausdruckskraft einzigartig sind.
Die dicht gedrängten Schwarzweiß-Zeichnungen thematisieren die Schrecken des Ersten Weltkrieges und die Unruhen der Nachkriegsjahre in Folge der Novemberrevolution von 1918/19. In einer eindringlichen Bildsprache, die ihn in die Nähe der großen Expressionisten und Veristen rückt, entlarvt der Künstler gesellschaftskritisch die Missstände der Zeit und entwirft das Gegenbild eines ,neuen Menschen' als Verkörperung der Hoffnung auf eine bessere Welt. Arnolds leidenschaftliche Anklage gegen Krieg, Gewalt, Unrecht und den Verfall von Werten, die selbst nicht immer frei war von politischen Ressentiments, macht sein Werk zum Dokument einer zutiefst zerrissenen, von Ängsten, Bedrohungen und Wider-sprüchlichkeiten beherrschten Zeit.
Jahrzehntelang bestand Ungewissheit über das Schicksal und den Verbleib der Blätter. Dem Kunsthistoriker Professor Dr. Wolfgang Kermer, ehemaliger Rektor der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste, gelang es in jüngster Zeit, das grafische Werk Fritz Arnolds zu erwerben, das er nun seiner Heimatstadt Neunkirchen überlässt.
Es ist dies die zweite Schenkung Kermers an die Städtische Galerie Neunkirchen, der er bereits im Jahr 2005 rund 150 Werke überwiegend süddeutscher Künstler aus seiner Privatsammlung übereignet hatte. Im Zuge der neuen Schenkung erfährt auch dieser Bestand eine wertvolle Erweiterung: Neben den Grafikzyklen Fritz Arnolds umfasst die Schenkung Werke von mehr als 20 namhaften Künstlern, darunter Alfred Hrdlicka, Wilhelm Loth und Arnulf Rainer.