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Städtische Galerie NordhornVechteaue 2 (Alte Weberei)
48529 Nordhorn
Tel: 05921-97 11 00, Fax 0921-97 11 05
Di - Fr 14 - 17 Uhr, Sa 14 - 18 Uhr, So 11 - 18 Uhr
kontakt@staedtische-galerie.nordhorn.de
www.staedtische-galerie.nordhorn.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
22.11.2003 - 25.01.2004
Plastik, Plüsch und Politik
Ausgehend von den vorangestellten Überlegungen und dem Lebensgefühl
der 70er Jahre wird sich die Ausstellung "Plastik, Plüsch und Politik" vom 22. November 2003 bis zum 25. Januar 2004 in der Städtischen Galerie Nordhorn mit dem großen Materialumschwung jener Jahre im Kontext eines neu definierten gesellschaftlichen Raumes beschäftigen. Dabei sollen die Kunststoffmaterialien weniger als wörtlich genommenes Kriterium für eine Werkauswahl dienen, sondern eher als Ausgangspunkt für eine Reflexion auf die damit konnotierten Veränderungen innerhalb einer sozialen, politischen und indviduellen Lebenseinstellung zwischen neuen Gruppengefühlen und politischem Herbst.Zu dieser ambitionierten Themenausstellung werden acht bis zehn junge KünstlerInnen eingeladen (vorgesehen sind momentan u. a. Björn Dahlem, Susi Pop, Surasi Kusolwong, Børre Sæthre, Korpys/Löffler), die sich in ihren Arbeiten sowohl mit den Stilelementen als auch den Geisteshaltungen der 70er Jahre zitierend oder kommentierend beschäftigen und diese auf die Gegenwart projizieren. Aus dem Zusammenspiel unterschiedlichster Positionen wird so eine äußerst sinnliche, farbenfrohe und in vielen Bereichen zum Nachdenken anregende Ausstellung entstehen, die für den Besucher zwischen betörenden Installationen und beunruhigenden Arrangements auf eine viel fältige Art und Weise das feine Gespinnst zwischen Gegenwart und Vergangenheit erfahrbar machen.
Begleitet werden soll die Ausstellung von einem ausgesuchten Vortrags- und Filmprogramm, mit dem punktuell die Aktualisierung der historischen Bezüge anhand von Zeitzeugen und -zeugnissen beleuchtet wird.
AUSGANGSPUNKTE
Die Städtische Galerie Nordhorn kann mittlerweile auf eine mehr als vierzigjährige Ausstellungsgeschichte zurückblicken. Anfänglich mit einem kleinen, jedoch immer nahe an der Zeit orientierten Programm im Foyer des örtlichen Konzert- und Theatersaals entwickelte sie sich mit einem kontinuierlichen Engagement für junge Künstler und aktuelle Strömungen zu einer weithin angesehenen Adresse für Themenausstellungen und Einzelpräsentationen zur Gegenwartskunst. Nach dem Umzug in die beiden Pavillons in der Alten Weberei im Frühjahr 1999 konnte die Galerie ihr Profil noch einmal maßgeblich schärfen. Zur Verfügung stehen mittlerweile etwa 450 qm Ausstellungsfläche, die für besondere Vorhaben noch um die Freifläche innerhalb der alten Webereihalle erweitert werden kann.
Diese Aktivitäten werden zusätzlich durch den seit 1979 jährlich vergebenen Kunstpreis der Stadt Nordhorn ergänzt, mit dem ebenfalls jüngere, überzeugende Positionen ausgezeichnet und im Rahmen einer Einzelausstellung mit repräsentativem Katalog vorgestellt werden. Zudem wird das im Sommer 2000 eröffnete und von der Städtischen Galerie initiierte offene Museum "kunstwegen" auch nach dessen Überführung in die organisatorische Eigenständigkeit weiterhin konzeptionell wie kuratorisch betreut und begleitet.
Schließlich übernimmt seit drei Jahren ein junges und ideenreiches Team der Kunstschule innerhalb des Hauses die Vermittlungsarbeit für Kinder und Jugendliche mit einem breiten Angebot aus Führungen, Kursen und spielerischen Lernangeboten.
Mit diesem mittlerweile dreigleisigen kulturellen Engagement - ein zeitnahes, internationales Ausstellungsprogramm, das Engagement für Pflege und inhaltlicher Weiterführung von "kunstwegen" auf hohem künstlerischem Niveau sowie die eng an die Aktivitäten der Galerie angelehnte kunst pädagogische Arbeit der Kunstschule - hat sich die Städtische Galerie Nordhorn eine beachtliche Reputation als lebendiger und anziehender Ort nicht nur innerhalb der Stadt, sondern auch weit über die regionalen Grenzen hinaus erarbeitet.
Nach dem Weggang von Martin Köttering wird diese Arbeit nun ab 1.1.2003 in neuer Regie von Roland Nachtigäller weitergeführt und mit neuen Schwerpunkten versehen.
PERSPEKTIVEN
Mit ihrem ambitionierten Programm, das sich konsequent dem Entdecken und Fördern aktueller, zumeist jüngerer Kunst widmet, besitzt die Städtische Galerie Nordhorn nach wie vor einen treuen Besucherstamm, der durch Kooperationen mit anderen Veranstaltungsinitiativen zum Teil maßgeblich erweitert wird. Aufbauend auf dem bisher Erreichten gilt es, mit einem interessanten und niveauvollen Programm die überregionale Bedeutung weiter voranzutreiben und die Galerie als einen Ort der ungewöhnlichen Begegnungen zu unterstreichen. Wichtige KünstlerInnen mit einem breiten und einflußreichen OEuvre stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie noch weniger bekannte, gleichwohl überzeugende Positionen am Anfang ihrer Entwicklung.
Die Städtische Galerie Nordhorn versteht sich insofern ganz entschieden nicht als eine Institution der regionalen Selbstdarstellung, sondern konsequent als ein Fenster in die Welt. Sie erhebt den Anspruch, ihre Besucher immer wieder neu zu einem interessierten Blick auf das ganz andere zu verführen und damit zugleich die Wahrnehmung der eigenen Lebenswelt zu schärfen. Experimentelle Freiräume sollen ebenso wie fundierte zeitgenössische Positionen und markante Gruppenausstellungen anregende Begegnungen mit der Gege nwartskunst fördern.
Ergänzende Veranstaltungen und kleinere Einladungen zwischen den Ausstellungen, in diesem Jahr als "Zwischenspiele" betitelt, erweitern die Aktivitäten und ergänzen die neu angesetzten Initiativen für eine lustvolle "Vermittlungsoffensive" mit einem neuen Foyer, einem professionell geschulten Aufsichtsdienst, punktuell neuen, ungewöhnlichen Öffnungszeiten, Familienwochenenden mit Kinderprogramm, der Hauszeitung "schön", einem ausgewählten Veranstaltungs- und Vortragsprogramm sowie der Einrichtung eines permanenten "Lernmuseums".