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Städtische Galerie Villa Zanders

Konrad Adenauer-Platz
51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02202 - 14 23 34; Fax 02202 - 14 23 40

aktuelle Ausstellung / current exhibition
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11.05. - 06.07.2003


Rainer Gross

Doppelgänger

Papierarbeiten

Rainer Gross' Malerei, die sich anfänglich figürlich und erzählerisch präsentierte, erfuhr Anfang der neunziger Jahre einen nachhaltigen Wandel. Um diese Zeit begann er, mit einer der Monotypie ähnlichen Technik zu experimentieren. Es entstanden z. T. überlebensgroße Leinwandarbeiten, Einzel- und Zwillingsgemälde, die fast monochromes Bildgeschehen suggerieren, jedoch bei näherem Betrachten -unterschweilige Farbdynamik enthüllen.

Auf Papier entwickelte Rainer Gross eine neue, spezielle Technik. Monotypien als Handdrucke von Platten, die mit pulverförmigem Pigment, Ölfarbe und Leinöl eingefärbt werden, entstehen noch heute und bildeten ihrerseits die Grundlage für die so genannten »Contact-Paintings«, »Singles and Twins« auf Leinwand. Zwei mit Pigmenten und Ölfarbe beschichtete gleich große Leinwände oder auch Papiere werden per Hand zusammengedrückt und nach einer vom Künstler bemessenen Trocknungszeit wieder auseinandergerissen. Der Abdruck der Pigmentschichten auf der einen Fläche und auf der mit Ölfarbe getränkten, zweiten Fläche lässt eine leicht rissige und brüchige, aber auch pastos wirkende Oberflächentextur entstehen, die den Blick auf tiefer liegende, von schrittweisen Arbeitsprozessen gekennzeichnete Bildebenen und Farbpartien freigibt. Benutzt der Künstler statt einer zweiten Leinwand eine beschichtete Platte, so entstehen Einzelgemälde, bei denen das Begleitstück, der "Doppelgänger«, zu erahnen ist.

Die Arbeiten, die seit 1993 entstanden, haben den bildnerisch-erzählerischen Charakter der früheren Gemälde gänzlich verloren. Sie erscheinen vielmehr wie Momentaufnahmen eines fragilen Mehrklanges im musikalischen Sinn. Der Zusammenklang der Farben, die intensive Leuchtkraft des Pigments und die überraschenden Durchbrüche einzelner Farbpartien gleichen einem Kammermusikstück, in dem sich die Farbmelodien gegenseitig steigern. So entsteht die ganz originäre Handschrift von Rainer Gross, seine 1 kompositorische Polychromie.

Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, dem 11. Mai 2003, 11.30 Uhr

Begrüßung: Dr. Wolfgang Vomm, Museumsdirektor

Einführung: Michael Schneider M. A., Bonn

 

 

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