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Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud:

Obenmarspforten (Am Kölner Rathaus)
Köln
Tel. 0221 - 221 21119, 221 2 23 72
Fax 0221 - 221 2 629
Di 10 - 20 Uhr, Mi - Fr 10 - 18 Uhr, Sa u. So 11 - 18 Uhr
E-mail: wrm@museenkoeln.de
www.museenkoeln.de
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6.9. - 30.11. 1997


Pointillismus

Auf den Spuren von Georges Seurat

 

Als eine suchende Antwort auf den Impressionismus findet sich in den Jahren nach 1880 bis zum Beginn unseres Jahrhunderts in Paris, dem damaligen Zentrum aller künstlerischen Bewegungen, ein ständiges Experimentieren - vor allem in der Malerei - mit neuen Formen und Ausdrucksmöglichkeiten. Den folgenschwersten Anstoß gab Georges Seurat (1859-1891) mit seinem Werk; ihm gelang die theoretische Untermauerung nach den Jahren des Experiments. In den über 100 Jahren, die seit dem Tod des Malers vergangen sind, stellt die Vielzahl der Veröffentlichungen den hohen Rang des Künstlers und seiner Leistung unter Beweis. Ein lebhaftes Interesse für wissenschaftliche Theorien nutzte Seurat, um daraus ein Verfahren für eine 'objektive Malerei' zu entwickeln, die in der Kunstgeschichte allgemein als 'Pointillismus' bezeichnet wird.

Gestützt auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Farbtheorie Chevreuls, der 'Lehre vom simultanen Farbkontrast' und auf die Arbeiten von J. Maxwell, O.N. Rood sowie Ch. Henry, entwickelte der Maler in den Jahren 1883/84 eine Malweise, reine Farben in kurzen Strichen nebeneinander aufzutragen - schließlich als eine Folge schematisch gesetzter Punkte ungebrochener Farben. Seurat selbst nannte sein Prinzip der Zerlegung der Farben in die Grundelemente 'Divisionisme' oder 'Chromo-Luminarisme'.

Viele jüngere Kollegen wie P. Signac, Ch. Angrand, H.E. Cross, A. DuboisPillet, M. Luce, aber auch C. Pissarro und L. Pissarro waren fasziniert von Seurats Einbeziehung der Wissenschaft in die Malerei. Doch nur wenige Zeitgenossen erkannten, was sich in dieser Entdeckung als grundlegend für die Malerei am Ausgang des 19. Jahrhunderts ankündigte.

Für die Verbreitung der Ideen Seurats sollte vor allem die belgische Künstlergruppe 'Les Vingts' einen erheblichen Beitrag leisten. Nachdem in Brüssel die Kunstlergruppe seit 1887 immer wieder die Bilder Seurats und seiner Pariser Freunde gezeigt hatte, wurde der Pointillismus für ein Jahrzehnt zur beherrschenden Kunstrichtung in Europa. Jüngere Maler wie van Rysselberghe, van de Velde, Toorop u.a. begeisterten sich für diesen neuen Stil.

In der Kölner Ausstellung wird nun erstmals in Deutschland die spannende Entwicklung dieses Abschnitts der Kunstgeschichte in all ihren Facetten dargestellt, von ihrem Beginn um 1880 in Paris bis zu ihrer Ablösung um 1920.

 

 

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