german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Köln
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud:Obenmarspforten (Am Kölner Rathaus)
Köln
Tel. 0221 - 221 21119, 221 2 23 72
Fax 0221 - 221 2 629
Di 10 - 20 Uhr, Mi - Fr 10 - 18 Uhr, Sa u. So 11 - 18 Uhr
E-mail: wrm@museenkoeln.de
www.museenkoeln.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
10.10. 1998 - 10.1. 1999
Gottfried von WedigStilleben
Aus der Sammlung für die Sammlung - damit setzt in anderer Form das Wallraf-Richartz-Museum einmal mehr seine Reihe von Werkmonographien zur Galerie fort, diesmal mit einem OEuvre-Überblick zu einem zu Unrecht vergessenen Kölner Künstler der Rubens-Zeit und der Blüte des Kölner Bürgertums im 17. Jahrhundert.
Gottfried von Wedig (1583-1641) gehört zu den Kölner Künstlern im 17. Jahrhundert, deren Leben und Schaffen in Dokumenten und Werken nur unzureichend übermittelt ist. Mütterlicherseits ein Urenkel Bartholomäus Bruyns d.Ä., stammte der "wohlachtbare und kunstreiche Herr", wie auf seinem Grabstein auf dem ehemaligen Geusenfriedhof Kölns vermerkt ist, von einer weitverzweigten Kaufmannsfamilie ab und gehörte der Kirche der Reformierten an. Als Nichtkatholik war ihm auf Grund seiner Verdienste dennoch der Zugang zur Zunft möglich, in deren Liste mit "Namen der zeitlichen Meister einer ehrbaren Maler Gesellschaft" ein "Gotthardt de Wedig" für 1608 erwähnt wird. Im Alter von 58 Jahren verstorben, gewinnt seine Gestalt im wesentlichen nur Kontur durch das bis heute bekannte Schaffen, das sich in erster Linie mit dem Monogramm GdW auf einer Reihe von Porträts von Kölner Bürgern, mit Stilleben, nur wenigen religiösen Themen und einigen im Auftrag entstandenen Kopien nach spätmittelalterlichen Werken verbinden läßt. Manches, wenn nicht vieles davon ist noch nicht erschlossen. Wie vor allem an den Porträts und Stilleben erkennbar wird, soweit sie gesichert sind, entzog sich der Künstler nicht den Konventionen der flämischen Malerei. Im Zeitalter von Peter Paul Rubens, dessen Umkreis auf Grund enger wirtschaftlicher Beziehungen zu den südlichen Niederlanden, in Köln Heimat und Arbeit fand, stellte sich auch von Wedig den Anforderungen der Zeit und seiner Auftraggeber. Sie sind vor allem über die Porträts greifbar, darunter so prominente Bürger wie das Ehepaar Lyskirchen, die Familie Wintzler, Magdalena Stroe u.a. In den wohlarrangierten wenigen Stilleben, von denen sich bislang nur ein einziges signiert erhalten hat, herrscht ebenfalls der niederländische Typus des Mahlzeitenbildes zwischen Prunk und einfacher Gestaltung vor. Die Tatsache, daß dieses für Köln neuartige Genre aus seiner Hand immer wieder mit Arbeiten von Georg Flegel, Peter Binoit, Osias Beert, Pieter Claesz u.a. in Verbindung gebracht wurde, zeigt nur, daß bei den wechselnden Zuschreibungen noch viel Aufklärung zu leisten ist.
Dazu will eine kleine Studio-Ausstellung des Wallraf-Richartz-Museums beitragen, die anhand von knapp zwanzig Werken den Blick für die Arbeit und Qualität dieses vergessenen Kölner Meisters in der Epoche des Dreißigjährigen Krieges schärfen möchte. Im Zuge einer Dauerleihgabe aus Privatbesitz soll dabei das von ständigen Zu- und Abschreibungen berührte kleine OEuvre der Stillebenmalerei im Mittelpunkt stehen, ergänzt um einige Werke von Binoit über Flegel bis Hambach, sowie von Kostproben seiner Kunst des Porträts. Auf den Arbeiten von Horst Vey in den 60er Jahren aufbauend, soll vor allem eine selbständige Publikation - privat gefördert - für einen neuen Anstoß sorgen, sich mit Person und Werk auseinanderzusetzen.
Zur Ausstellung erscheint ein Bildheft.
Wallraf-Richartz-Museum zu Gast
"Glanz und Schmerz" heißt die Ausstellung mit der das Wallraf-Richartz-Museum zu Gast im Weserrenaissance-Museum Schloß Brake (Lemgo) ist. Es geht um die Kunst um 1500, auf der Schwelle zur Renaissance. Hier werden 24 Kölner Gemälde gezeigt mit einem vergleichenden Blick auf die übrigen deutschen Kunstlandschaften, deren Aufarbeitung im Zentrum des Forschungsprojektes für Architektur, Kunst- und Kulturgeschichte am Weserrenaissance-Museum steht. Trotz ihres begrenzten Umfangs vermag die Auswahl der Bilder einen guten und anschaulichen Überblick über das Kölner Spektrum einer Epoche zu geben, die in Deutschland durch umwälzende Veränderungen aber auch durch stark weiterwirkende Traditionen geprägt war. Neben Barthel Bruyn d. Ä., einem an internationalen Vorbildern geschulten Maler seiner Zeit, sind u.a. der Meister von St. Severin und der Ursula-Meister vertreten.