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Württembergischer Kunstverein
Schloßplatz 2
70173 Stuttgart
Tel. 0711 - 22 33 70; Fax 0711 - 29 36 17
täglich 11 - 18 Uhr, mittwochs 11 - 20 Uhr, montags geschlossen
www.wkv-stuttgart.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
12.09. - 15.11. 2009, verlängert bis zum 03.01. 2010
Peggy Buth
Desire in Representation
Ausgangspunkt der Ausstellung ist das zwei Publikationen umfassende Projekt "Desire in Representation" der Berliner Künstlerin Peggy Buth (*1971 in Berlin). Es basiert auf einer umfangreichen Recherche über das 1907 eröffnete Königliche Museum für Zentralafrika in Tervuren (bei Brüssel). In einer Fotoserie untersucht Buth die musealen Repräsentationen Zentralafrikas und verbindet diese mit einer Erzählung, die sich aus Zitaten von Reiseberichten und Abenteuergeschichten, von Archivbildern und historischen Dokumenten aus der belgischen sowie deutschen Kolonialzeit zusammensetzt. Zwischen beiden Büchern entwickelt sich schließlich eine Reflexion über das Begehren der Kolonisatoren, das in ihren auf das ,Andere' projizierten Vorstellungen zu Tage tritt.
Für den Württembergischen Kunstverein entwickelt Buth eine erste Übertragung ihres Buchprojektes in den dreidimensionalen Raum
Die Publikation KATALOG. DESIRE IN REPRESENTATION gehört zu den "schönsten
deutschen Büchern 2010."PRESSEMITTEILUNGDer Katalog zur Ausstellung "Peggy Buth. Desire in Representation", die
2009 im Württembergischen Kunstverein Stuttgart zu sehen war, ist
erschienen - und sogleich ausgezeichnet worden!Das von Till Gathmann und Peggy Buth aufwändig gestaltete Buch, das den
lakonischen Titel "Katalog" trägt, wurde von der Stiftung Buchkunst in der
Kategorie "Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge" zu den
"schönsten deutschen Bücher 2010" gekürt. Auf besondere Weise dokumentiert
die Publikation nicht nur die Ausstellungssituationen, sondern
katalogisiert minutiös sämtliche dort eingesetzte künstlerische Medien und
Materialien bis hin zu Drehbüchern der gezeigten Videoarbeiten,
grafischen und lautschriftlichen Übertragungen von Audiowerken oder
Farbproben der verschiedenen Wandanstriche.
Mit Texten von Hans D. Christ und Kathrin Peters.
Katalog
Desire in Representation. Peggy Buth
240 Seiten
Gestaltung: Peggy Buth und Till Gathmann
Mit Texten von Hans D. Christ und Kathrin Peters
Spector Books, Leipzig 2010
ISBN: 978-3-940064-09-7
Preis: 36 Euro / Mitglieder des WKV 32 EuroBestellen unter:
Christian Wick, wick@wkv-stuttgart.de
04.11. 2009 - 24.01. 2010, La Virreina, Barcelona
"NOH SUNTAG. STATE OF EMERGENCY" IN BARCELONA
Die 2008 vom Württembergischen Kunstverein entwickelte und äußerst
erfolgreiche Ausstellung "NOH Suntag. State of Emergency" wird vom 4.
November 2009 bis 24. Januar 2010 im Zentrum für Bildmedien, La Virreina,
in Barcelona gezeigt.NOH Suntags über Jahre entwickelten Serien aus Schwarz-Weiß- und
Farbfotografien beobachten Konfliktsituationen innerhalb der gegenwärtigen
koreanischen Gesellschaft. NOH, dessen Fotografien in Nord- und Südkorea
entstehen, interessieren dabei die Ambivalenzen und Brüche innerhalb und
zwischen den beiden Gesellschaften: ihr Spiegelverhältnis, die
militärische Präsenz und ideologischen Extreme auf beiden Seiten, oder die
gleichermaßen subtilen wie offen gewalttätigen Situationen, die den Alltag
im Süden wie im Norden durchdringen. Diese Ambivalenz findet ihre
Entsprechung in NOHs eigenwilliger fotografischer Ästhetik, die das
Dokumentarische mit dem Fiktiven, die Momentaufnahme mit strenger
Komposition verbindet.Neben den in Stuttgart gezeigten Serien, präsentiert die Ausstellung auch
eine neue Arbeit des Künstlers, "Three Deaths (Drei Tode)", die sich auf
drei aktuelle "öffentliche" Todesfälle bezieht: Den Tod von fünf
Hausbesetzern und einem Polizisten, die am 20. Januar 2009 bei der Räumung
eines besetzten Gebäudes in Yongsan in Seoul verbrannten; den Tod des
vorletzten Präsidenten Roh Moo-hyun, der sich am 23. Mai 2009 auf Grund
von Korruptionsvorwürfen das Leben nahm; sowie den Tod von Kim Dae-jung
(18. August 2008), der Südkorea von 1998 bis 2003 als Präsident regierte.
Die aus drei Fotografien bestehende Arbeit zeigt das brennende Gebäude in Yongsan, einen offiziellen Teilnehmer des Staatsbegräbnisses von Kim Dae-jung sowie eine private Teilnehmerin der Trauerbekundungen zum Tode
Roh Moo-hyuns.NOH spielt zum einen darauf an, dass die Leichen der fünf Hausbesetzer, die
sich (mit anderen Mitstreitern) gegen Korruption, Enteignung und die
urbane Kommerzialisierung eines städtischen Areals wehrten, noch immer nicht zur Beerdigung freigegeben wurden. Sie werden somit der Trauerarbeit, wie sie im Fall der anderen beiden Toten stattfindet, entzogen. Zum anderen geht es um die aktuelle repressive Politik, die sich seit der Amtsübernahme des ultrakonservativen Präsidenten Lee Myung-bak in Südkorea etabliert. Diese stellt einen massiven Rückschritt der von Kim Dae-jung und Roh Moo-hyun geleisteten Arbeit für die Demokratisierung Südkoreas sowie dessen Annäherung an den Norden dar. Die Trauerkundgebungen für Roh Moo-hyun, an denen mehrere Millionen Menschen teilnahmen, waren zugleich Bekundungen für die Demokratie und gegen Lee Myung-bak.NOH SUNTAG. STATE OF EMERGENCY
4. November 2009 bis 24. Januar 2010
La Virreina Centre de la Imatge
Palau de la Virreina (Espai 2)
La Rambla, 99. BarcelonaKuratorInnen: Hans D. Christ, Iris Dressler
In Zusammenarbeit mit Nathalie Boseul Shin
BUCHPRÄSENTATION
1989: 365 Tage Kunst in China und Deutschland
Herausgeber: Huang Rui
DONNERSTAG, 12. NOVEMBER 2009, 19 UHRDer renommierte chinesische Künstler und Gründer des Pekinger
Galerienviertels 798, Hang Rui, hat im November 2009 eine Publikation
herausgegeben, die 365 Kunstwerke aller Sparten aus Deutschland und China
versammelt, die allesamt im Jahr 1989 entstanden sind. Zu den rund 180
deutschen Künstlern und Künstlerinnen zählen unter anderem Thomas
Florschuetz, Barbara Klemm, Gerhard Gäbler, Martin Kippenberger, Via
Lewandowsky oder Anna Oppermann. Unter den chinesischen Teilnehmern
befinden sich Künstler wie Ai Weiwei, Chen Zhen, Cao Young oder Xiao Lu.Das Buch "1989" versteht sich als eine Reflektion über das kollektive
Gedächtnis im Hinblick auf dieses ereignisreiche Jahr, das aus der
Perspektive der Kunst beider Länder erneut betrachtet wird. Die sozialen
und kulturellen Veränderungen, die mit diesem Jahr einhergingen, sowie die
Unterschiede und Parallelitäten zwischen beiden Ländern, stehen dabei im
Vordergrund. Zudem werden die historischen Entwicklungen zwischen 1949 und
2009 in China und Deutschland nachgezeichnet.Am Donnerstag, den 12. November 2009 ab 19 Uhr, stellt Huang Rui dieses
vielschichtige und eindrucksvolle Buch im Rahmen einer Präsentation im
Württembergischen Kunstverein vor. (Mit konsekutiver Übersetzung ins
Deutsche).
STUTTGART WEHRT SICH GEGEN DEN GEPLANTEN KAHLSCHLAG IN KUNST UND KULTUR
In den letzten drei Monaten hat sich in Stuttgart ein breites,
spartenübergreifendes Bündnis gegen den Kahlschlag im Kulturbereich
gebildet. Betroffene wie von den Kürzungen nicht betroffene Institutionen,
Künstler und Kunstinteressierte haben eine öffentliche Debatte über die
Zukunft der avancierten Kunst in Stuttgart angestoßen, den >Stuttgarter
Appell" formuliert und ihren Unmut am 19.11. mit einer Demonstration, der
Art Parade, an der über 1.500 Personen teilnahmen, kund getan. Über die
aktuelle Spardebatte hinaus, sollen nun die kulturpolitischen Ziele und
Forderungen seitens der Künstler, Kunstinstitutionen und
Kulturinteressierten nachhaltig diskutiert werden.E-STUTTGART.ORG
Im September 2009 ging e-stuttgart.org, ein kulturpolitisches Onlineforum,
an den Start. Neben Informationen und Diskussionen zu den aktuell
geplanten Kürzungen im Kulturbereich und deren verheerenden Auswirkungen,
versteht es sich als langfristiges öffentliches Forum zu lokalen
kulturpolitischen Themen und Missständen.
Siehe: http://www.e-stuttgart.orgPODIEN
Am 7. Oktober 2009 fand im Württembergischen Kunstverein ein erstes Podium
zur Frage >Keine avancierte Kunst in Stuttgart?" statt, an dem
VertreterInnen des Kunstvereins, des Künstlerhauses, der Staatsgalerie,
der Staatsoper, der Akademie Schloss Solitude und der Bachakademie
öffentlich über die Zukunft der Kunst in Stuttgart diskutierten.
Am 16. November wurde die Diskussion im Rahmen eines Roundtabels, zu dem
die Staatstheater Stuttgart in die Oper einluden, fortgesetzt. Unter
anderem ging es dabei um den >Stuttgarter Appell", der im Rahmen der Art
Parade an die Stadt übergeben wurde. Der große Bedarf an einer
nachhaltigen Diskussion um den Kulturstandort Stuttgart soll nun zu
weiteren Podien führen, die regelmäßig von immer anderen Institutionen
ausgerichtet werden.
Siehe:
http://www.e-stuttgart.org/2009/10/podium->keine-avancierte-kunst-in-stuttgart"
Siehe:
http://www.e-stuttgart.org/2009/11/round-table-zu-den-geplanten-kurzungen-der-stadt-stuttgart-im-kulturbereich-stuttgarter-appellART PARADE
Initiiert und organisiert durch den Stuttgarter Verein kunst08+ fand am
19.11.2009 die Stuttgarter Art Parade statt, zu der mehr als 150
Institutionen aller Kunstgattungen aufriefen und an der über 1.500
Personen teilnahmen. Mit Transparenten, Plakaten und Maskeraden zog die
Parade vom Künstlerhaus Stuttgart zum Stuttgarter Rathaus, wo
Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster persönlich den >Stuttgarter
Appell" entgegen nahm.
Siehe: http:// www.artparade-stuttgart.deSTUTTGARTER APPELL
Der >Stuttgarter Appell" ist ein kulturpolitisches Grundsatzpapier, das für
den Erhalt und die Stärkung der vielfältigen Stuttgarter Kultur plädiert
und vor den
langfristigen Schäden einer Kürzung des Kulturhaushalts warnt.
Siehe:
http://www.e-stuttgart.org/2009/11/stuttgarter-appell-zu-den-kurzungen-im-kulturbereichHINTERGRÜNDE
Anfang September dieses Jahres erhielten die Stuttgarter
Kulturinstitutionen einen Brief der Kulturbürgermeisterin Dr. Susanne
Eisenmann, in der diese, auf Grund von Verlusten bei den
Gewerbesteuereinnahmen, drastische Kürzungen der städtischen Zuschüsse im
Kulturbereich ankündigt. Von einigen Ausnahmen abgesehen, sollen alle
Einrichtungen mit einem bisherigen Zuschuss von über 400.000 Euro um 10 %,
alle anderen um 5 % gekürzt werden. Diesem Sparkonzept, über das der
Gemeinderat am 18.12.2009 entscheidet, gingen keinerlei Gespräche im
Vorfeld voraus, die hätten klären können, ob diese Kürzungen von den
einzelnen Institutionen überhaupt noch verkraftet werden können. So liegen
die städtischen Zuschüsse, die der Württembergische Kunstverein erhält,
bereits heute auf dem Niveau von 1982 und decken die Fixkosten, obwohl
diese auf ein Minimum heruntergeschraubt wurden, längst nicht mehr. Die
geplanten Kürzungen würden tiefe Einschnitte beim Ausstellungs- und
Vermittlungsprogramm nach sich ziehen. Dem Künstlerhaus Stuttgart bliebe
gemäß den geplanten Kürzungen nur mehr ein Programmetat von 3.000 Euro. Es
stünde praktisch vor dem Aus. Den meisten Kultureinrichtungen drohen
ähnliche Szenarien.