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Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Academy of Visual Arts
Wächterstraße 11
D-04107 Leipzig
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

26.11. 2008 - 10.01. 2009

Kunst, Sichtbarkeit, Ökonomie

Eine Veranstaltung der Montag Stiftung Bildende Kunst, Bonn, und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig im Rahmen der Symposien-Reihe
Heraus aus dem Elfenbeinturm!
an Kunsthochschulen in Deutschland und Österreich 2007/2008

 

Gäste des Symposiums:
Hildegund Amanshauser, Martin Beck, Beatrice von Bismarck, Ulrich Bröckling, Tom Holert, Maria Lind, Kerstin Niemann, Ingrid Raschke-Stuwe, Barbara Steiner, Nora Sternfeld, Jan Verwoert und Ulf Wuggenig

 

Das Symposium "KUNST, SICHTBARKEIT, ÖKONOMIE" sowie die Ausstellung "Welcome to the Ivory Tower!" beschäftigen sich mit künstlerischen Praxismodellen im Umgang mit den aktuellen Veränderungen an Kunsthochschulen. Kuratorische Verfahren und Perspektiven besitzen in diesem Zusammenhang zentrale Bedeutung und bieten den Ausgangspunkt, um dem aktuellen Verhältnis von Kreativität, Wissen, Bildung und Forschung zu ihren gesellschaftlichen und ökonomischen Anforderungen nachzugehen.

Wie kann Kunst in ihrer Produktion und Veröffentlichung auf die ihr gestellten gesellschaftlichen Aufgaben ­ gerade unter den Bedingungen von Globalisierung und postfordistischer Ökonomie ­ reagieren? In welcher Weise lässt sich die Kunsthochschule als Verhandlungsraum innerhalb des Kunstfeldes positionieren und gestalten? Welche Optionen bestehen, um das an Kunsthochschulen herrschende Spannungsverhältnis zwischen der Einübung von Bewährtem und experimenteller oder kritischer Veränderung zu nutzen und im gesellschaftlichen Zusammenhang wirksam werden zu lassen?

Insofern fragen "KUNST, SICHTBARKEIT, ÖKONOMIE" und "Welcome to the Ivory Tower!" nicht zuletzt auch danach, ob und wie sich ein zeitgenössisches Verständnis von künstlerischer Autonomie definieren lässt. Welche Formen der Öffnung sind für eine Kunsthochschule sinnvoll und welche kontraproduktiv? Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem "Branding" der Institution und wie kann die Auseinandersetzung mit den anderen Einrichtungen im Feld - Galerien, Ausstellungs- und Sammlungshäusern, Kunstzeitschriften und Universitäten - aussehen, wenn sie weniger die Einübung als vielmehr die Ermächtigung zum Ziel hat?

Symposium und Ausstellung wurden vorbereitet durch eine von Martin Beck (Wien/New York) begleitete Projektarbeit an der HGB. Gäste: Angela Bulloch (Berlin) und Eran Schaerf (Berlin). In kooperativer Parallele fand das Seminar "Kunst des Regierens ­ Regierung der Kunst" von Ulrich Bröckling, Universität Leipzig statt. Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse der Projektarbeit.

Konzeption: Beatrice von Bismarck

Symposium: 25. und 26. November 2008
Ausstellung: Eröffnung: 25. November, 19.00 Uhr

 

 

 

KUNST, SICHTBARKEIT, ÖKONOMIE

Di, 25. November 2008

14:00 - 15:00
Begrüßung und Einführung

Beatrice von Bismarck, Kunsthistorikerin, Prorektorin der HGB Leipzig
Ingrid Raschke-Stuwe, Vorstand der Montag Stiftung Bildende Kunst, Bonn
Teilnehmer/innen der Projektgruppe "Kunst, Sichtbarkeit, Ökonomie"

15:15 ­ 16:00
Tom Holert, Autor und Kritiker, Institute for Studies in Visual Culture, Berlin sowie Akademie der bildenden Künste, Wien
Was ist Sichtbarkeit?

16:00 Pause

16:30 ­ 18:00
Maria Lind, Kuratorin und Kunstkritikerin, Center for Curatorial Studies, Bard College, Annandale-on-Hudson, New York
On Productive Circumvention

Martin Beck, Künstler, Akademie der bildenden Künste Wien, Wien/New York
Panel 1 ­ Social Abstraction

19:00 Eröffnung der Ausstellung in der Galerie der HGB

Mi, 26. November 2008

10:00 ­ 11:30
Barbara Steiner, Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin, Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig
Involviert Sein. Von der Opposition zum Verhandeln

Ulf Wuggenig, Soziologe, Leuphana Universität Lüneburg
Kunstfeldtransformationen

11:30 Pause

12:00 ­ 12:45
Ulrich Bröckling, Soziologe, Universität Leipzig im Gespräch mit Teilnehmer/innen der Projektgruppe "Kunst, Sichtbarkeit, Ökonomie"
Anders anders sein

12:45 Pause

14:30 ­ 16:00
Hildegund Amanshauser, Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin, Kunstakademie Münster
Formatfragen
100 Tage keine Ausstellung, Salzburger Kunstverein 2000 / 60 Jahre Kunst in 6 Stunden, Kunstakademie Münster 2008

Nora Sternfeld, Kunstvermittlerin und Kuratorin, Akademie der bildenden Künste, Wien und Universität für angewandte Kunst, Wien
Sich Anlegen mit dem Apparat der Wertekodierung
Umverteilung der Definitionsverhältnisse im Feld der Sichtbarkeit

16:00 Pause

 

16:30 ­ 18:00
Kerstin Niemann, Research Curator, Van Abbemuseum Eindhoven
Agent des sozialen Wandels

Jan Verwoert, Kunstkritiker, Berlin, Piet Zwart Institute, Rotterdam
Ain't this town big enough for more of us?
Möglichkeiten mit dem Versprechen der Einzigartigkeit (Genie) in der Akademie zu leben

 

WELCOME TO THE IVORY TOWER !
Eine Ausstellung anlässlich der Symposien-Reihe "Heraus aus dem Elfenbeinturm!" der Montag Stiftung Bildende Kunst, Bonn, an Kunsthochschulen in Deutschland und Österreich 2007 ­ 2009.

Eröffnung: 25. November, 19.00 Uhr
Dauer: 26. November 2008 bis 10. Januar 2009
Öffnungszeiten: Di ­ Fr 12.00 ­ 18.00 Uhr, Sa 10.00 ­ 15.00 Uhr
(geschlossen vom 21.12.2008 bis zum 05.01.2009)
Ort: Galerie der HGB

 

Positionen der Ausstellung:

Almut Wiedenmann / Jana Engel
Das Verhältnis des Einzelnen zum Ganzen (Serviervorschlag)
Video

Ausgehend von Georg Simmels Text "Über Kunstausstellungen", der Ende des 19. Jahrhunderts erschien, werden aus heutiger Sicht die kuratorische und die künstlerische Praxis analysiert und gegenübergestellt. Hier symbolisiert ein Bier das "in sich geschlossene Kunstwerk", während das Fischbrötchen ­ mehr als nur die Summe seiner einzelnen Bestandteile ­ die Ausstellung darstellt. Wo hört das Kunstwerk auf? Was ist die Ausstellung? Wie könnte die bestmögliche Essenz aus beidem aussehen?

 

Andreas Enrico Grunert
ohne Titel
Fotografien

Andreas Enrico Grunert inszeniert sich selbst in scheinbar "typischen" Situationen und Szenerien eines Künstlerdaseins: im Gespräch mit einem Galeristen, bei der Konzeption einer Ausstellung, im Atelier etc. Die Autorschaft über die im Stil einer Fotoreportage gehaltenen Bilder überlässt er jeweils anderen KünstlerInnen bzw. FotografInnen und unterwirft sich somit verschiedenen Dispositiven, Prägungen und Zuschreibungen, die den Blick von Außen auf Künstlersubjekte bestimmen.

 

Elena Kozlova

Für die Malerin Elena Kozlova ist die Beschäftigung mit gängigen Erwartungshaltungen an ihr Medium wie z.B. dem Wunsch nach Authentizität einer malerischen Handschrift zentral. In ihrer Serie der Störbilder beschäftigt sie sich darüber hinaus mit der Paradoxie der Darstellung eines medialen Phänomens zwischen Abstraktion und Konkretion.

 

Frank Übler / Andreas Miller
Endlich sind wir dahinter gekommen
Fotografie

Das Atelier als Ort der Projektion und Produktion künstlerisch-kreativer Arbeitsweisen und Artefakte steht im Mittelpunkt der Fotografien von Frank Übler und Andreas Miller. Sie führen in ihrer Arbeit Materialien und Displays in einem bühnenhaften Arrangement zusammen, dessen Status jedoch ungeklärt bleibt. Die Fotografie der leeren Bildträger verweist zudem auf den indexikalischen Charakter des Mediums, der jedoch auf den zweiten Blick ad absurdum geführt wird.

 

Laura Strümpfel / Julia Gabler
Trialog: Kunst - Wissenschaft - Gesellschaft
Video

Der Film thematisiert das Spannungsfeld zwischen Autonomie von Kunst und Wissenschaft und ihrem Bezug auf das Gesellschaftliche bzw. dem von der Gesellschaft erhobenen Anspruch auf "Nützlichkeit". Mit dokumentarischem Material und filmischer Ästhetik bedienen die Autorinnen sich der unterschiedlichen "Sprachen", die ihnen repräsentativ für wissenschaftliche und künstlerische Haltungen im Umgang mit dem gesellschaftlichen Erwartungsdruck und mit dem eigenen sozialen und künstlerischen Engagement erscheinen.

 

Lena Rosa Händle
Guten Abend, guten Nacht
Videoloop

Lena Rosa Händle zeigt in ihrer Arbeit einen Turm aus Spielzeug, der sukzessive aufgebaut wird und sich schließlich durch sein eigenes Gewicht wieder selbst zerstört. Das artifizielle Spielzeug ist kaputt und erzeugt noch Töne und Melodien. Der ironische, düstere Charakter verweist auf den nach außen abgeschlossenen "Elfenbeinturm der Kunstwelt" und den Kreislauf der Vereinnahmung von Kunst aufgrund von ökonomischen Strategien. Die Zerstörung des Turmes ist ein Moment des Ausbruchs und Widerstandes.

 

Martin Alois Strahberger / Raymond Grotegut
Willkommen im Elfenbeinturm
Partizipative Aktion, Installation

Im Rahmen der Ausstellung stellt Martin Alois Strahbergers und Raymond Groteguts Arbeit "Willkommen im Elfenbeinturm" interessierten Personen für unterschiedliche Verwendungszwecke einen Freiraum zur Verfügung. Es gibt keine Teilnahme-voraussetzungen. Begleitend wird der Freiraum in Zusammenarbeit mit den Teilnehmern durch ein reflexives Display artikuliert.
Martin Alois Strahberger und Raymond Grotegut sehen Ausstellung und Symposium als Chance, den hegemonialen und elitären Status von Kunsthochschulen in Frage zu stellen. Die ständige Befragung dieses Status wird als wesentliche Voraussetzung dafür verstanden, eine Kunsthochschule zu einem offenen Ort der Kunst zu machen.

Nanne Buurman
Credits
Video

Nanne Buurman thematisiert mit "Credits" die arbeitsteilige Autorschaft von Ausstellungen. Daran sind über Künstler und Kuratoren hinaus viele Personen beteiligt, deren Beitrag zur Produktion der Ausstellung oft nur wenig gewürdigt wird. Mit ihrem Video überträgt Nanne Buurman den Film-Abspann als Form des Crediting auf die Ausstellung, um die verschiedenen Aspekte der Mitarbeit sichtbar zu machen.

Agentin für Bedeutungsproduktionen
Gespräche nach Vereinbarung

Als "Agentin für Bedeutungsproduktionen" macht Nanne Buurman darüber hinaus ein informelles Gesprächsangebot, welches das Thema der Autorschaft aufgreift. Die Integration ihrer Visitenkarten in die Ausstellung ermöglicht eine Kontaktaufnahme. Die Kommunikation über Kunst wird damit als wichtiger Anteil an der Bedeutungsproduktion in Ausstellungen verstanden.

 

 

 

 

Stefan Hurtig / Sebastian Mühl
Wall of Fame

Video

Wall of Fame ist eine filmische Inszenierung im Spannungsfeld von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Das Setting: ein Park bei Nacht, eine Freilichtbühne, die Videokamera dreht sich in 2 Minuten einmal um die eigene Achse. Das in Wall of Fame inszenierte Handeln - zwei Maler weißen eine Graffitiwand ­ erscheint im Dunkel der Nacht fast als subversiver Akt. Das Weißen einer Wand ist meist ebenso im Graffiti die Grundlage für das öffentliche Zeigen von Bildern wie im tradierten Ausstellungsraum. Die Handlung ist einerseits ein symbolisches Reset-Verfahren, also das Wiederherstellen eines vermeintlichen ursprünglichen Zustandes, aber auch Vorarbeit für eine folgende "Ausstellung".

 

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der ArtErasa Group int. konzipiert. 70% der Ausstellungsfläche bleibt frei von Kunstpräsentation; der Veranstaltung wurde daher von der ArtErasa Group int. das Prädikat "kulturell wertvoll" verliehen.

Bildmaterial zu einzelnen Positionen steht zur Verfügung unter: www.hgb-leipzig.de/presse

Die Ausstellung findet mit der freundlichen Unterstützung der IHK Leipzig statt.

 

 

Konzeption: Beatrice von Bismarck
Projektassistenz: Tina Schulz

Konzeption der Symposien-Reihe:
Ingrid Raschke-Stuwe, Vorstand Montag Stiftung Bildende Kunst, Bonn
Stefan Rasche, wissenschaftliche Mitarbeit

Zur Veranstaltung erscheint eine Publikation.

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.montag-stiftungen.com/elfenbeinturm-leipzig/
www.hgb-leipzig.de

 

 

 

Das Böse ist ein Eichhörnchen
Ein klassenübergreifendes Ausstellungsprojekt der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Landgericht Leipzig/Verein "Kunst und Justiz", dem Museum in der "Runden Ecke" (Stasimuseum) und dem LOFFT Leipzig

Eröffnung: Freitag, 30. Januar 2009, 19.00 Uhr, Saal 115 (Landgericht)
Dauer: 01. Februar bis 13. Februar 2009
Öffnungszeiten: Mo ­ Do 08.00 ­ 17.00 Uhr, Fr 08.00 ­ 14.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten während des HGB Rundgangs:
Fr, 06.02., 08.00 ­ 18.00 Uhr, Sa, 07.02., 12.00 ­ 18.00 Uhr,
So., 08.02., 11.00 ­ 16.00 Uhr
Ort: Landgericht, Harkortstraße 9, 04107 Leipzig

Das aktuelle Projekt der Klasse für Intermedia beschäftigt sich mit dem Thema des "Bösen" und wurde unter der Leitung von Prof. Alba D'Urbano und Franz Alken in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Angelika Richter im Laufe der letzten zwei Jahre entwickelt. Die Ausstellung "Das Böse ist ein Eichhörnchen" zeigt sowohl Arbeiten der Studierenden, als auch Positionen etablierter, eingeladener Künstler.

Das Projekt nähert sich der Thematik des "Bösen" unter der Voraussetzung, dass die Auseinandersetzung mit diesem Phänomen von ungebrochener Aktualität ist. Politische Schlüsselbegriffe wie Macht und Gewalt können darunter zusammengeführt werden, die sowohl von individueller, als auch kollektiver Bedeutung sind. Das Projekt unternimmt aber nicht den Versuch, das "Böse" eindeutig fassen zu wollen.

In Gesellschaftsgeschichte und Politik, in Mythologie und Kunst unterliegen Zuschreibungen dieses Begriffs einem fortlaufenden Wandel von Instrumentalisierung und Inszenierung. Als normativer Begriff, besonders in der Ethik und der christlichen Religion, erscheint das "Böse" immer als universell und negativ. Die Geschichte des "Bösen" ist daher vor allem eine Geschichte der Polarisierung und Tabuisierung innerhalb moralisch-diskursiver Ansätze. Die Projektion auf das oder den jeweils Anderen kristallisiert sich vor allem in der Konstruktion von Feindbildern. Unsere Kulturentwicklung ist eng mit Krieg, Tod, Schuld und moralischer Verantwortung verbunden. Medien, Popkultur und Unterhaltung konstituieren sich über die Darstellung und angebliche Nicht-Überwindbarkeit von Gewalt. Dabei bedienen sich vor allem die Medien täglich mehr oder weniger offensichtlicher Verweise auf Bilder von Gewalt und Verbrechen.

Seit einigen Jahren ­ unter anderem bedingt durch das Wiedererstarken religiöser Interessen auf globaler Ebene ­ findet die Idee des "Bösen" eine Renaissance auch in der Politik. Komplexe Sachverhalte werden mit der daraus resultierenden Terminologie vereinfacht und Meinungen polarisiert. Spätestens mit dem politischen Schlagwort: "Die Achse des Bösen" wird deutlich, wie stark das "Böse" ­ und damit auch das "Gute" ­ kulturellen und historischen Relativierungen unterliegt: Terroristen können gleichzeitig Freiheitskämpfer sein, Staatsmänner werden andernorts als Teufel bezeichnet, Bürgerrechtler werden zu Kriminellen. "Gut" und "Böse" sind Gegenpole eines dualistischen Systems, sie sind standpunktabhängig und basieren auf kulturellen und gesellschaftlichen Regelwerken, die das menschliche Handeln normieren. Neben den Versuchen, das "Böse" einzugrenzen und zu domestizieren, besteht aber gleichzeitig eine von diesem Phänomen ausgehende Faszination.

"Das Böse ist ein Eichhörnchen" versucht eine Annäherung an diese faszinierende Ambivalenz des Bösen und untersucht dabei das kleine private "Böse" ebenso wie gesamtgesellschaftliche Fragestellungen des aktuellen politischen Geschehens. Die Ausstellung befindet sich innerhalb der Räumlichkeiten des Landgerichts, also an einem Ort, der eng mit der Thematik des Projekts verbunden ist. Sie läuft parallel zum täglichen Betrieb des Gerichts ­ so stellen sich die Arbeiten außerhalb des rein künstlerischen Rahmens in die Kontroverse dieses funktionalen Ortes der Rechtssprechung.

Auf den langen Fluren des Gerichts werden Arbeiten präsentiert, die die Bandbreite der verschiedenen Medien repräsentieren, es finden Performances im Innenraum und im öffentlichen Raum statt, es werden Videoarbeiten, skulpturale Arbeiten und Malerei gezeigt.

 

Bildmaterial zur Ausstellung steht zur Verfügung unter: ww.hgb-leipzig.de/presse

Weitere Informationen zum Projekt sind ab Anfang Januar 09 zu finden unter: www.hgb-leipzig.de/boese

 

Isabelle Graw spricht in der HGB Leipzig über ihre jüngste Publikation

"Der große Preis ­ Kunst zwischen Markt und Celebrity Kultur" 2. Veranstaltung der Reihe: Kunst und Markt   Termin:                  Freitag, 16. Januar, 16.00 Uhr Ort:                        Galerie der HGB Moderation:            Katharina Zimmerhackl   Isabelle Graw, geboren 1962, ist Professorin für Kunsttheorie an der Städelschule Frankfurt, an der sie gemeinsam mit Daniel Birnbaum 2003 das Institut für Kunstkritik gründete.
Sie ist ebenfalls Mitbegründerin der seit 1990 vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift "Texte zur Kunst", deren Redakteurin und Mitherausgeberin sie seither ist. Zusätzlich betätigt sie sich
als Autorin für diverse Kunstmagazine (u.a. artforum, Flash Art, Wolkenkratzer Art Journal), Zeitungen (u.a. taz) und Ausstellungskataloge.Als Autorin sind von ihr ebenfalls mehrere Bücher
erschienen; u.a. "Silberblick. Texte zu Kunst und Politik", "DIE BESSERE HÄLFTE - Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts" sowie ihre neueste Veröffentlichung
"DER GROSSE PREIS - Kunst zwischen Markt und Celebrity Kultur", über das sie in ihrem Vortrag an der HGB referieren wird.
"DER GROSSE PREIS" verhandelt sowohl theoretisch als auch praktisch das Verhältnis zwischen "Kunst" und "Markt" und macht deutlich, dass einfache Entgegensetzungen
zwischen dem "bösen Markt" und der "guten Kunst" nicht länger verhandelbar sind, sondern "Kunst" und "Markt", so ihre These, vielmehr grundsätzlich aufeinander verweisen und angewiesen sind. Sie greifen sowohl ineinander, als sie auch beständig voneinander wegstreben und die spezifische Dynamik, die sich dadurch ergibt, bestimmt sich als ein (zu analysierendes)
Machtverhältnis. Einer der Schwerpunkte ihrer Analyse richtet sich dabei vor allem auf die Frage nach neuen Zwängen und Handlungsspielräumen, die sich für Akteure des Kunstmarktes unter der Bedingung des Erfolgsdrucks und der Celebrity-Kultur ergeben. Denn trotz der Unsicherheit, die in der Kunstwelt grundsätzlich in Wertfragen herrscht, neigen selbst Insider in den letzten Jahren dazu, Auktionsergebnisse mit künstlerischer Bedeutung und Marktwert mit Symbolwert zu verwechseln. An dieser Stelle des "Siegeszug des Markterfolgs" (Graw) setzt Isabelle Graws Buch ein, und beschreibt die Kunstwelt als Prototyp einer "wissensbasierten konomie", in der Wissen, Information, Kritik und Kommunikation waren- bzw. marktförmig gemacht werden. Alle Interessierten sind ganz herzlich eingeladen ­ der Eintritt ist frei!  

 

Datum:           13. März, 18.00 Uhr
Ort:                 Festsaal der HGB

 

" und ein fremdes Mädchen"

Lesung und Präsentation mit Prof. Dr. Josef Haslinger und Prof. Michael Mauracher an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

 
HGB auf der Buchmesse ­ Eine Landschaft aus Billy-Regalen.

 

Am Freitag, dem 13.03.2009 präsentiert Michael Mauracher, Honorarprofessor für Fotografie an der Leipziger Kunsthochschule, seine neue Publikation " und ein fremdes Mädchen", herausgegeben vom Institut für Buchkunst an der HGB.

Der österreichische Fotograf Michael Mauracher zeigt in dieser Arbeit gefundene Familienbilder und eigene Fotografien und schafft so die Verknüpfungen privater Lebenswege mit historischen Ereignissen. In der Veranstaltung am 13. März kommentiert er persönlich die Fotografien seines Buches und berichtet über Geschichten und Ereignisse, die sich hinter den Bildern verbergen. Zugleich erzählt er damit auch eine kleine Historie der Fotografie.

 
Zu Beginn der Veranstaltung liest Joseph Haslinger, Bestsellerautor und Professor für Literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, aus seiner neuen Erzählung "Südbahnhotel", die er speziell für diese Publikation und das Institut für Buchkunst verfasst hat. Seine Erzählung "Südbahnhotel" ist eine Erstveröffentlichung, die auf den ersten Blick zwar keinen unmittelbaren Bezug zur Arbeit des Fotografen zu haben scheint, jedoch bei genauerer Betrachtung interessante Berührungspunkte aufweist.

Die Gestaltung von " und ein fremdes Mädchen" übernahm Janine Thaler, Meisterschülerin an der HGB in der Klasse für Typografie und Buchkunst unter der Leitung von Prof. Günter Karl Bose. Es kann für 33,00 Euro im Institut für Buchkunst erworben werden (http://www.institut-buchkunst.de).

 

 Die HGB auf der Leipziger Buchmesse - Eine Landschaft aus Billy-Regalen.

 
Stand:        Halle 3, G 402

Wie in jedem Jahr zeigt die HGB, eine der deutschen Kunsthochschulen mit sehr langer Buchkunst-Tradition, auf ihrem Stand im Messebereich "buch + art" eine Auswahl schon bekannter und neuer Publikationen. Gezeigt werden in diesem Jahr 30 Erscheinungen des Instituts für Buchkunst, 21 studentische Arbeiten und 13 Klassenprojekte. Der Stand wird auch in diesem Jahr von einem HGB-Team, dieses Mal bestehend aus vier Studierenden der Klasse Systemdesign, unter der Leitung von Prof. Oliver Klimpel, aufwendig selbst gestaltet.

Die SystemdesignerInnen präsentieren sämtliche Arbeiten in einer Landschaft aus weißen "Billy"-Regalen. Sie spielen dabei mit dem Widerspruch, dass die künstlerisch hochwertigen Bücher in dem simpelsten und bekanntesten aller Bücherregale stehen. Indem sie einige Regale anschrägten und die Regalgrößen variieren, dekonstruieren sie den Charakter des Vorgefertigten von "Billy" ­ dem Regal zum Selbsta

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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