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Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Academy of Visual Arts
Wächterstraße 11
D-04107 Leipzig
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
23.04. - 24.05. 2008
Helfried Strauß
Vom Bildermachen in Leipzig
Professor Helfried Strauß, dienstältester Leiter einer der fünf Klassen
für Fotografie an der HGB Leipzig, ist Urheber und Besitzer des
umfangreichsten Archivs ihrer spezifischen Geschichte. Selbst Absolvent
der HGB, begründete er in den 80er Jahren des 20. Jhds. gemeinsam mit
Evelyn Richter und Arno Fischer den internationalen Ruf der
fotografischen Ausbildung in Leipzig. Über 30 Jahre hinweg seinem
unermüdlichen Bezeugungswillen folgend, ist ein überbordendes Konvolut
lebendiger Fotografien entstanden, die nun - im Anschluss an seine
bereits veröffentlichten Bilder vom literarischen Leben Leipzigs -
erstmalig im Zusammenhang gezeigt werden. Fotografien von damals und
heute Studierenden, von Lehrenden und Gästen aus Kultur und Politik, von
Ritualen, Feierlichkeiten, Alltäglichem und Wendepunkten setzen sich
anschaulich zu einem Bild der historischen und gegenwärtigen Bedeutung
der Hochschule zusammen. Fußballspiele oder fröhliches Feiern sind
ebenso eindrucksvoll festgehalten wie die wechselvollen Kuriosa
akademischen Lebens: Bewertungsrundgänge der Professoren samt der
obligatorischen Debatten, konzentriertes Prüfungsgeschehen,
Ausstellungseröffnungen und Amtsübergaben.Diesen unterschiedlichen Sujets, Ereignissen und Zeiten sucht die
Ausstellung durch spezielle Hängung und differenzierte Gruppierungen
gerecht zu werden. Aus Strauß' privatem Archiv von über tausend Arbeiten
zeigt die Galerie zum Anlass seines 65. Geburtstages eine verdichtete
Auswahl von mehreren hundert Fotografien.Helfried Strauß gewinnt all seinen Erlebnissen eine besondere, mit
großer menschlicher Nähe beobachtete Seite ab und hat mit seinen Bildern
gleichsam Geschichte von innen geschrieben. Selbst die vom Personal der
Hochschule mit gewisser Ironie absolvierten 1.Mai -- Demonstrationen
oder die Juryarbeiten des Künstlerverbandes zur Vorbereitung der X.
Kunstausstellung der DDR (1987 / 88), bei denen die damaligen
Professoren der Hochschule eine vitale Rolle spielten, waren ihm
willkommene Gelegenheit für Zeitdokumente und originelle Porträts.Fotografieren ist für Strauß, so sagt er selbst, "wie Fieber messen am
eigenen Körper". Jedes Auslösen ein vorläufiges Urteil, Fotografieren
eine Art zu leben. Es nicht zu tun, ist ihm nie in den Sinn gekommen -
ein Leben erhaltender und Kunst enthaltender Akt, denn diese Hochschule,
die er Ende des Sommersemesters 08 verlässt, ist ihm längst Biografie
und nun auch Bild geworden.
Ein Galeriegespräch zur Ausstellung findet mit Prof. Strauß am 07. Mai
um 17.00 Uhr statt. Alle Interessenten sind sehr herzlich eingeladen -
der Eintritt ist wie immer frei!Eröffnung: Dienstag, 22. April, 19.00 Uhr
Es spricht: Prof. Joachim Brohm, Rektor der HGB
01.05. - 24.05. 2008
ich habe nicht genug ihr matten augen
Künstlerinnen und Künstler aus Linz im Universal Cube in Leipzig
Die Ausstellung zeigt künstlerische Positionen, die in ihrer formalen
Vielsprachigkeit als repräsentativer Querschnitt durch die Produktion in
und um die Bildende Kunst an der Kunstuniversität Linz gelesen werden
können. Das Unheimliche, Obsessive, Verstörende, aber auch das
Belustigende und Skurrile sowie das Verhältnis von subjektiver
Wahrnehmung der Alltagsrealität und den politischen und ökonomischen
Machtverhältnissen, die diese bestimmen, bilden die verschiedenen
thematischen Terrains. Umgesetzt in Medieninstallationen, Malerei,
gebaute wie temporäre und flüchtige Interventionen im Raum und in
Experimente mit dem filmischen Laufbild finden sie in den white cubes
und in der Ausstellungshalle ein klassisches Display. Die Schau fügt
weitere Formate der Präsentation hinzu: Performances, Life-Auftritte,
Künstlerbücher, etc.Die Ergebnisse einer bereits bestehenden Arbeitsgruppe aus Leipziger und
Linzer Studierenden wurde in die Ausstellung einbezogen, denn ihre
Fragestellung: Wer beauftragt hier eigentlich wen? kann auch als Motto
der Gesamtschau gesehen werden. Wo sucht die aktuelle Kunst ihre
Auftraggeber? In der Wirtschaft, im Kunsthandel, in der Politik? Oder in
der radikalen Behauptung der eigenen Handlungsräume und der Formulierung
der individuellen Wünsche? ich habe nicht genug ihr matten augen ist
eine "Leistungsschau" mit selbstironischem Zwinkern: Welches "Ich" spricht?Ausstellung: Elisabeth Altenburg, Wolfgang Bretter, bu'nostik, Clemens
Denk, ekw.14.90, Siegfried A. Fruhauf, Rainer Gamsjäger, Philippe
Gerlach, Gregor Graf, Marion Habringer, Marlene Haderer, Philipp Hanich,
Thomas Huber, Stefan Juster, Björn Kämmerer, Thomas Kluckner, Clemens
Kogler, Andrea Krenn, Sigrid Krenner, Katharina Lackner, Hannes
Langeder, Haruko Maeda, Stephanie Mold, Martin Music, Daniela
Pesendorfer, Mario Sinnhofer, Karo Szmit, Elisabeth Wagner, Roland
Wegerer, Clemens Wolf. Performance: Noemi Auer, Nora Riedl, Wolfgang
Tragseiler. Künstlerbücher: Clemens Denk, Ulrich Nausner, Pia
Schauenburg, Marlies Stöger, Gunda Wiesner. Animationsfilme: Clemens
Kogler, Andrea Lüth, Haruko Maeda, Barbara Musil, Bernd Oppl, Doris
Prlic, Birgit Scholin, Veronika Schubert, Ernst Spiessberger, Karo
Szmit, Roland Wegerer. Linz-Leipzig-Projekt: Marju Ago, Jana Engel,
Roman Graneist, Alexander Hempel, Helmut Küblböck, Claudia Nickl, Nils
Mollenhauer, Christina Oswald, Stefan Reuter, Sebastian Six, Frank
Übler, Hannah WinkelbauerKuratiert von Andrea Pesendorfer, Andrea van der Straeten und Hubert Lobnig
Eröffnung: 30. April 2008, 19.00 Uhr
Begrüßung: Joachim Brohm, Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst
Leipzig und Rainer Zendron, Vizerektor der Kunstuniversität LinzKonzert/ Performance: bu'nostik, 20.30 Uhr
Universal Cube
Spinnereistraße 7, Halle 14, 2. Etage, D-04179 Leipzig
0341-213 52 16, http://www.universalcube.de
Do bis Sa 11.00 bis 18.00 Uhr, So 12.00 -- 18.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Rundgang durch die Galerien auf dem Gelände der ehemaligen Spinnerei
Do 1. Mai: 11-21h, Fr 2. Mai: 11-18h, Sa 3. Mai: 11-18h, So 4. Mai: 11-16h
Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung
Andrea Pensendorfer
Kunstuniversität Linz
Hauptplatz 8
Postfach 6
A-4010 Linz Austria
T +43 732 7898 0
F + 43 732 783508
e-mail: andrea.pensendorfer@ufg.ac.at
www.ufg.ac.at
05.06. - 28.06. 2008
Judith Joy Ross. Living With War
Porträts 1983 - 2007
Judith Joy Ross zählt zu den wichtigen amerikanischen Fotografen/innen in der Tradition des ,dokumentarischen Stils', deren Arbeit in Europa gleichwohl noch zu entdecken ist. Seit über 30 Jahren widmet sie sich ausschließlich dem Porträt. Ihre Schwarz-Weiß-Fotografien konzentrieren sich dabei ganz auf die Physiognomie der Menschen, um durch sie die innere Wirklichkeit der Porträtierten herauszuarbeiten. Sie verzichten auf alle darüber hinaus gehenden zeittypischen Attribute. Gleichwohl geht es der Künstlerin nicht allein um eine Individualpsychologie, sondern ebenso um eine historische und existentielle Dimension. Ähnlich wie in August Sanders (1876-1964) Werk Menschen des 20. Jahrhunderts ist auch bei Ross das Individuum eingebunden in seine Zeit und deren geschichtliche Koordinaten. Neben Kindern und Jugendlichen zählen deshalb besonders solche amerikanischen Bürger zu den bevorzugten Partnern der Fotografin, die unmittelbar an der politischen Wirklichkeit ihres Landes Anteil nehmen. So ist eine ihrer wichtigen Bildserien Politikern des amerikanischen Kongresses und ihren Mitarbeitern gewidmet (1986/87).
Die Ausstellung in der Galerie der HGB Leipzig zeigt drei Gruppen von Porträts:
Die erste Gruppe mit dem Titel Protest the War ist zugleich die chronologisch jüngste: Sie entstand 2006/07 und zeigt Menschen, die in den USA gegen die Teilnahme ihres Landes am Irakkrieg demonstrieren. Begleitet werden diese Bilder von Aufnahmen, die vor mehr als 15 Jahren entstanden. Sie porträtieren Soldaten, die unmittelbar vor ihrem Einsatz im ersten Golfkrieg stehen. Eine letzte Gruppe entstand 1983/84 am Vietnam Veterans Memorial in Washington, D.C.: Sie stellt in Einzelporträts dessen Besucher vor, Veteranen oder Familienangehörige, die sich der Gefallenen des Krieges in Südostasien erinnern.Die Porträts von Judith Joy Ross nehmen nicht Partei für eine bestimmte politische Richtung, sondern stellen die Unersetzbarkeit des Individuums als Grundlage des geschichtlichen Prozesses heraus.
Judith Joy Ross wurde 1946 in Hazleton, Pennsylvania, geboren. Sie studierte Fotografie am Chicago Art Institute. Heute lebt sie in Bethlehem, Pennsylvania. Für ihre fotografischen Arbeiten hat sie zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, u. a. den Charles Pratt Memorial Award, ein Artist Fellowship des National Endowment for the Arts und ein John Simon Guggenheim Memorial Foundation Fellowship. Das Museum of Modern Art, New York, widmete ihr 1995 eine Einzelausstellung. Noch bis zum 01. Juni zeigt das Josef Albers Museum (Quadrat Bottrop) die Ausstellung "Judith Joy Ross. Living With War".
Text: Josef Albers Museum Bottrop
Eröffnung: 04. Juni 2008, 19.00 Uhr
Es spricht: Dr. Heinz Liesbrock, Josef Albers Museum, Quadrat Bottrop
Öffnungszeiten: Di Fr 12.00 18.00 Uhr, Sa 10.00 15.00 Uhr
Ort: Galerie der HGB