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ifa-Galerie BerlinLinienstr. 139 / 140
10115 Berlin
Tel 030 / 22679616, Fax 22679618
fischer@ifa.de
Di - So 14 - 19 Uhr
http://www.ifa.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibitionSamstag, 21. Juni 2003 , 17 Uhr
Barbara Hoeffer stellt Silvina Der-Meguerditchian vor.
06.06. - 03.08.2003
Nationalität | IdentitätGetting Closer
Armenische Kunst heute
Achot Achot, Karine Matsakian, Narek Avetissian, Archi Galentz,
Die Ausstellung "Getting Closer - Vier Armenier suchen einen Ausweg" ist die fuenfte Ausstellung der Ausstellungsreihe "Nationalitaet | Identitaet", die die ifa-Galerie Berlin in loser Folge seit 2001 zeigt und die sich mit den weltumspannenden politischen, sozialen und kulturellen Veraenderungen des letzten Jahrzehnts auseinandersetzt.
Die von Mika Hannula, Rektor der Akademie der Bildenden Kuenste Helsinki, konzipierte Ausstellung vereint kuenstlerische Positionen, die sowohl die derzeitigen Interessen und Phaenomene der armenischen Kunst als auch die Situation der armenischen Nation zwischen Voelkermord und Okkupation, zwischen Vergangenheit und Gegenwart im Land und in der Diaspora wiederspiegeln. Sie zeigt Strategien des Umgangs mit veraenderten gesellschaftlichen Bedingungen und daraus erwachsenden Beduerfnissen. Im Mittelpunkt stehen Fragen von Identitaet und Nationalitaet und die formale Frage der kritischenWiederbelebung tradierter kuenstlerischer Medien. Achot Achot, geb. 1961, lebt seit Mitte der 90er-Jahre in Paris und setzt dort die kuenstlerische Auseinandersetzung mit Problemen nationaler und geschlechtsspezifischer Identitaet fort. Er thematisiert das soziale Zusammenleben der Menschen und hinterfragt zugleich die gesellschaftlichen Werte, die durch unterschiedlichste Einfluesse und Veraenderungen ins Wanken geraten sind. Fotografie und Video spielen in seinem Schaffen eine ebenso wichtige Rolle wie die Malerei: behutsam tupft er die Farbe mit seinen Fingern und selbst gefertigten Stempeln auf den Bildgrund. Die Bilder koennten sich ins Unendliche fortsetzen und werden nur durch das gewaehlte Format begrenzt, was fuer ihn auch eine Metapher fuer selbst errichtete Grenzen, fuer Selbstbeschneidungen ist, die aus traditionellen, nationalen Entwicklungen resultieren. Karine Matsakian, geb. 1959, hat in ihrer Generation eine der wichtigsten kuenstlerischen Positionen inne; sie setzt sich mit Fragen der weiblichen Identitaet in der patriarchalischen Gesellschaft Armeniens auseinander. Wie viele Kuenstler Armeniens arbeitet sie sowohl mit dem Medium der Malerei, als auch mit Performance und Video. Sie thematisierte ihren eigenen Koerper als Ausdruck der Weiblichkeit und des weiblichen Selbstverstaendnisses und arbeitete jahrelang mit Aktionen und Performances. Nachdem sie eine Pop-Phase in ihrer Malerei durchlaufen hat, die Ausdruck des neu entstandenen konsumorientierten Denkens und des Verlusts an eigener nationaler Identitaet war, hat sich ihre Thematik in den letzten Jahren gewandelt. Statt mit dem eigenen Koerper zu arbeiten, hat sie sich dem Koerper und der Befindlichkeit
des Mannes zugewandt. In einer Serie von Gemaelden zeigt sie schonungslos Details und Blicke auf Maennerkoerper, die scheinbar lapidar sind, in der armenischen Gesellschaft jedoch einen Tabubruch darstellen. Narek Avetissian, geb. 1969, vertrat 1999 Armenien auf der Biennale Venedig mit dem Projekt "Post Factum - Earth, Space, Dream", das er fuer das Internet zusammen mit einer Gruppe junger Kuenstler und Programmierer geschaffen hat. Starkes Interesse hat er an der kuenstlerischen Arbeit mit dem Computer, mit dessen Hilfe er Bilder schafft, die sich "zufaellig" durch die Programmierung ergeben. Diese Bilder werden weiter verfremdet und es entsteht eine unendliche Fuelle von Darstellungen, die kuenstlich erzeugt sind aber dennoch organisch anmuten. Auf subtile Art und Weise stellt er Fragen nach der Rolle des Menschen und des Kuenstlers in einer kuenstlichen, technisierten Computerwelt. Archi Galentz, geb. 1971, hat seine Ausbildung sowohl in Jerewan und in Moskau als auch in Deutschland absolviert und hat dadurch verschiedene kulturelle Impulse empfangen. Das Bewusstsein der armenischen Identitaet ist ihm aber stets wichtig gewesen und hat seine kuenstlerische Arbeit gepraegt. Er arbeitet u.a. mit von ihm erfundenen Landkarten, wobei er Armenien als Staatsgebiet auslaesst. Im Zentrum seiner Ueberlegungen und Reflexionen stehen Fragen nach dem Staat Armenien und dem postsowjetischen Wiedererstarken des armenischen Bewusstseins. Die Ausstellung stellt wesentliche inhaltliche Aspekte der heutigen Kunst Armeniens vor: neben der Frage der Nationalitaet und Identitaet beschaeftigen sich armenischeKuenstlerinnen und Kuenstler vor allem mit geschlechtsspezifischen Rollenzuschreibungen sowie mit Fragen der Moral und Ethik.Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Eine Ausstellung der ifa-Galerie Berlin.
Eroeffnung am Donnerstag, 5. Juni 2003 um 19 Uhr
Pressegespraech Donnerstag, 5. Juni 2003 um 11 Uhr