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ifa-Galerie Berlin

Linienstr. 139 / 140
10115 Berlin
Tel. 030 - 28 44 91 40, Fax 28 44 91 42
Di - So 14 - 19 Uhr
fischer@ifa.de
http://cms.ifa.de
www.deutsche-kultur-international.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

18.12. 2009 - 05.04. 2010

connect: Kunstszene Vietnam

Die Ausstellungsreihe "connect:" der ifa-Galerien Stuttgart und Berlin stellt nationale, regionale oder lokale Kunstszenen vor, die derzeit nicht im Fokus der internationalen Kunstwelt stehen. Orte der Kunst jedoch, an denen sich spannende Entwicklungen ereignen und neue Szenen sichtbar werden.
Die erste Ausstellung der Reihe "connect:" stellt elf Positionen von Künstlerinnen und Künstlern aus Vietnam vor, die sich in ihren Arbeiten mit gesellschaftlichen und sozialen Phänomenen auseinandersetzen, und die einen wesentlichen Beitrag zur Entstehung einer zeitgenössischen und relevanten Kunstszene in Vietnam leisteten. Die Auswahl konzentriert sich auf die Städte Hanoi im Norden und Ho-Chi-Minh-Stadt im Süden.
Noch bis Anfang der 1990er-Jahre konzentrierte sich die Ausbildung ausschließlich auf traditionelle Methoden und mied die Auseinandersetzungen mit internationaler, westlicher Kunst. Mit der Öffnung des Landes infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs kamen auch zunehmend mehr Informationen wie auch Dozenten ins Land, sodass sich bis dahin in Vietnam unbekannte heute in der internationalen zeitgenössischen Kunst übliche Kunstformen entwickeln konnten.

 

 

"einLaden"

Ein Jugendkunstprojekt der ifa-Galerie Berlin über vietnamesische Vertragsarbeiter und Boatpeople in Berlin

 

Mit den Lebensentwürfen und Migrationsbiografien der vietnamesischen Community in Berlin beschäftigen sich in den kommenden zwei Monaten 23 Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Hildegard-Wegscheider-Oberschule in Berlin-Wilmersdorf.

 

In den 1980er-Jahren kamen rund 59.000 Vietnamesen als Vertragsarbeiter in die DDR, in dieser Zeit emigrierten rund 20.000 vietnamesische Kriegsflüchtlinge (sog. Boatpeople) in die Bundesrepublik bzw. West-Berlin. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung ist auch ihre Geschichte eng mit der deutsch-deutschen Vergangenheit verknüpft. Stammten sie zwar aus demselben Land, so war ihre Motivation zu emigrieren doch sehr unterschiedlich. Welches Verhältnis haben die Vietnamesen heute untereinander? Gibt es unter ihnen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, bzw. zwischen Nord- und Südvietnamesen? Wie wirkt sich die Verwurzelung im ehemaligen Osten bzw. Westen auf die heutige Lebenssituation aus?

 

Ausgangspunkt für diese künstlerische Beschäftigung mit der vietnamesischen Alltagskultur im lokalen Kontext bildet die Ausstellung "connect: Kunstszene Vietnam" der ifa-Galerie Berlin.

Im Rahmen des Vietnam-Projekts "einLaden" der ifa-Galerie Berlin nähern sich die Schüler/-innen in einer künstlerischen Recherche dem Thema mit Geschichten, Porträts, Experimenten und Dokumenten. Dabei greift das Projekt formal das Motiv des (Bauch-)Ladens auf: Als kleinste, mobile Ausstellungsfläche, als Werkraum und als Kommunikationszentrum wird er zum Medium, mit dem zum Dialog und zur Teilhabe am künstlerischen Prozess "ein-(ge)Laden" wird.

 

Präsentation und Party am 29. März 2010, 19 Uhr

Zum Projektabschluss stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse in der ifa-Galerie Berlin vor.

 

Kunstvermittlung in der ifa-Galerie Berlin

Mit dem Kunstvermittlungsprogramm lädt die ifa-Galerie Berlin Jugendliche ein, sich kreativ mit den Ausstellungen von Kunst, Design und Architektur aus anderen Kulturen auseinander- zusetzen. Mit Ausstellungsgesprächen, kreativen Erforschungen und künstlerischem Gestalten sollen Brücken zwischen den Kunstwerken und der Lebenswirklichkeit der jungen Besucherinnen und Besucher gebaut werden: Ihre Erfahrungen, Perspektiven, Wahrnehmungen und ihr Wissen finden Ausdruck in eigenen künstlerischen Projekten.

 

 

 

 

 

>welcome foam farewell human"

Der Künstler Gia Edzgveradze stellt seine 2009 veröffentlichte Monografie vor.

am Freitag, 19. März 2010 um 19 Uhr

in der ifa-Galerie Berlin, Linienstraße 139/140, 10115 Berlin

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt !

Zur Publikation

Die 2009 erschienene, umfassende Monografie des in Georgien geborenen und in Düsseldorf lebenden Künstlers, Kurators und Kritikers Gia Edzgveradze, gibt eine große Anzahl seiner Kunstwerke sowie Schriftstücke wieder. Die Publikation präsentiert die außerordentliche Vielzahl seines künstlerischen Schaffens seit 1988. Neben der Malerei, Zeichnungen, Skulpturen sowie Raum- und Videoinstallationen werden Schriften und Aufsätze des Künstlers gesammelt veröffentlicht.

Die drei Schwerpunkte seiner Arbeit liegen einmal in der Serie von großformatigen schwarz-weiß Gemälden, die ab 1980 bis 2002 entstanden.

Der zweite Schwerpunkt wird von Installationen dominiert, die in den Jahren ab 1994 und 2008 entstanden und in zahlreichen Museen zu sehen waren, u. a. in der Tate Gallery in London, im Museum für zeitgenössische Kunst in Budapest und im Haus der Kunst in München, um nur einige zu nennen. Den dritten und letzten Schwerpunkt beinhalten die Video- und Performanceaktivitäten des Künstlers, die er zwischen 1998 und 2008 schuf.

Neben seinen zahlreichen Werken spielen die Aufsätze Gia Edzgveradzes in der Monografie eine wichtige Rolle. Diese wurden bereits in zahlreichen Kunstzeitschriften sowie in Ausstellungskatalogen publiziert und erscheinen nun gesammelt in dieser Monografie. Der Künstler währt dem Leser einen innovativen Blick auf den aktuellen Kunst- und Kulturgedanken.

Die zentralen Fragen, mit der sich Gia Edzgveradze beschäftigt und die er in seinem Werk auf ironische und humoristische Weise versucht zu beantworten, sind elementare Fragen der Kunst: >Was ist Kunst?" und >Worin besteht die Rolle des Künstlers". Seine Themen umfassen die Dualität von zeitlichem Jetzt und zeitlosem Raum bzw. das allumfassende, aber nicht benennbare >Sein".

(Gia Edzgveradze: >welcome foam farewell human", Hatje Cantz-Verlag, 2009, Hg.Krempel)

 

Zur Person

Gia Edzgveradze, 1953 in Tiflis (Georgien) geboren und lebt in Düsseldorf. Gia Edzgveradze begann seine künstlerische Laufbahn mit grafischen Arbeiten, gestaltete dann umfassende Rauminstallationen, reflektierte im russischen Pavillon auf der Biennale in Venedig über das kulturelle Gedächtnis und visualisierte Paradigmen der Wissenschaftsgeschichte.

Ausstellungen (Auswahl): 1997 Biennale Venedig Pavillon Georgien / 1998 Sprengel Museum Hannover / 1999 Neue Nationalgalerie Berlin, Museum of Contemporary Art, Budapest / 2004 Pretoria Art Museum, Museum Africa, Johannesburg / 2005 Daimler Chrysler Contemporary, Berlin / 2006 Galerie Beck & Eggeling, Düsseldorf / 2007 New Quarters, Düsseldorf / 2008 Neues Kunstforum Köln / 2009 CoBrA museum, Amsterdam

 

 

Die Entwicklung der Bildenden Kunst in Vietnam - Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute...

 

Bilder-Vortrag von Nguyen Quan mit anschließender Diskussion

Moderation: Veronika Radulovic

 

am Donnerstag, 25. März 2010 um 19 Uhr

in der ifa-Galerie Berlin, Linienstraße 139/140, 10115 Berlin

 

Bis 1986 war Vietnam durch die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Frankreich und den USA geprägt. Die dann einsetzende marktwirtschaftliche Liberalisierung (Doi Moi-Politik) führte seit den 1990er Jahren zu einer kritischen und selbstbewussten zeitgenössischen Kunstszene in Vietnam. Gegenstand des Vortrags ist diese spannende Entwicklung, die geprägt war durch künstlerische Experimente, die sich allmählich im gesellschaftlichen und künstlerischen Leben Vietnams durchsetzten und eine neue Phase der zeitgenössischen Kunst in Vietnam einleiteten.

 

 

Nguyen Quan absolvierte 1971 die Hochschule für Chemie in Merseburg bevor er 1978-1984 als stellvertretender Direktor der Fakultät für Kunsttheorie und Kunstgeschichte an der Nationalen Kunsthochschule in Hanoi arbeitete. 1984-1989 leitete er das Sekretariat des Verbandes der Bildenden Künstler Vietnams und war Chefredakteur der Zeitschrift und des gleichnamigen Kunstverlages My Thuat (Schöne Kunst). Er ist Autor von 14 Büchern über Bildende Kunst und verschiedenen Essays, die in Vietnam und im Ausland veröffentlicht wurden. Seit 1989 arbeitet er auch als freischaffender Künstler. Seine Arbeiten befinden sich im Nationalen Kunst Museum in Hanoi, Ho-Chi-Minh-Stadt, Singapur Art Museum, Museum of Asia Arts Fukuoka (Japan), Museum Asia Pacific Warschau (Polen) ebenso in Privatsammlungen in Vietnam, Europa, Asien und Nordamerika. Nguyen Quan lebt und arbeitet in Ho-Chi-Minh-Stadt.

 

 

Veronika Radulovic lebte von 1993 bis 2005 in Hanoi/Vietnam; sie arbeitete dort als Künstlerin und erlernte eine vietnamesische Lacktechnik. 1994 zeigte sie in einer ­ für eine westdeutsche Künstlerin erstmalig möglichen ­ Kooperationsausstellung mit zwei vietnamesischen Künstlern in einem staatlichen Ausstellungsraum in Hanoi ihre Arbeiten. Danach folgte eine Gastdozentur(DAAD) an der Hochschule für Kunst in Hanoi. Bis heute arbeitet sie als Kunstvermittlerin und Kuratorin unterschiedlicher Projekte, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Goethe- Institut Hanoi (Baum, Wasser), dem Haus der Kulturen der Welt Berlin (Gap Vietnam 1999) 2008 organisierte sie den Künstleraustausch Ryllega Berlin im Glaspavillon an der Volksbühne Berlin und eine OPEN ACADEMY in Hanoi und Hue. Im Rahmen des Deutschland-Vietnam-Jahres 2010 bereitet sie gemeinsam mit Andreas Schmid (Berlin) eine OPEN ACADEMY in Hanoi, Hue und Saigon vor. 2006 erschien ihr Buch: Sicherheitsabstand. Vietnam. Kunst. Politik. Freundschaften. Eine Annäherung. Erschienen im Kerber-Verlag.

 

 

 

 

 

Montag, 29. März 2010 ab 19 Uhr

 

einLaden

JugendKunstProgramm der ifa-Galerie Berlin

 

23 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9x2 der Hildegard-Wegscheider-Oberschule beschäftigten sich im Rahmen des Kunstvermittlungsprogramms >einLaden" der ifa-Galerie Berlin mit den Lebensentwürfen und Migrationsbiografien der vietnamesischen Community in Berlin. Den Ausgangspunkt für die künstlerische Beschäftigung mit dem lokalen Kontext bildete die Ausstellung "connect: Kunstszene Vietnam" der ifa-Galerie Berlin.

 

Entstanden sind 10 museale Bauchläden, die als kleinste mobile Ausstellungsfläche, als Werkraum und als Kommunikationszentrum jeweils eigene Themenstellungen künstlerisch befragen: die vietnamesische Alltagskultur, Boatpeople, Kriegsfolgen, Fluchtszenarien und Migrationswege, die Lebensbedingungen der Vertragsarbeiter oder vietnamesische Produkte. Es wurde gemalt, montiert, fotografiert, collagiert, plastiziert und recherchiert. Das Ergebnis ist ein buntes Tableau, das durchaus >Beine kriegen kann" mit ihm wollen wir >einLaden" zum Eintauchen in die vielen Facetten vietnamesischen Lebens in Berlin und zum Aufladen, Abladen und Umladen von Gedanken, Ideen und Eindrücken im Dialog mit der Kunst.

 

Vom 30. März bis 5. April 2010 wird >einLaden" im Rahmen der Ausstellung >connect: Kunstszene Vietnam" in der ifa-Galerie Berlin präsentiert.

 

Zur Projektpräsentation/Vernissage am Montag, 29. März 2010 ab 19 Uhr laden wir herzlich ein:

 

Antonia Topalovic, Cara Kumar, Emma Jelinski, Emma Plate, Ferdinand Kern, Florian Deitel, Fritz Wetzel, Helena Song, Janica Geßner, Johanna Tengler, Jonathan Märzheuser, Katharina Raasch, Keziah Mojen, Louisa Nolte, Lovis Maurer, Lucan Westerbarkey, Melis Girgin, Noura Chalati, Nuria Köchling, Paul Rahmann, Pauline Kautz, Tom Feifarek und Zoé Langer

 

mit Annika Niemann, Ev Fischer, Julia Wilhelm und der Lehrerin Claudia Böhm

 

 

Filmscreening: "Between two doors" von Ly Vu

Im Anschluss an die Projektpräsentation am Montag, 29. März 2010 zeigt die junge vietnamesische Filmemacherin Ly Vu einen Trailer ihres Dokumentarfilms >Between two doors": Er handelt von der Identitätssuche einer vietnamesischen Jugendlichen in Deutschland, die zwischen den Kulturen aufwächst.

 

 

Kunstvermittlung in der ifa-Galerie Berlin

Mit dem Kunstvermittlungsprogramm lädt die ifa-Galerie Berlin Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, sich kreativ mit den Ausstellungen von Kunst, Design und Architektur aus anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Mit Ausstellungsgesprächen, kreativen Erforschungen und künstlerischem Gestalten sollen Brücken zwischen den Kunstwerken und der Lebenswirklichkeit der jungen Besucherinnen und Besucher gebaut werden: Ihre Erfahrungen, Perspektiven, Wahrnehmungen und ihr Wissen finden Ausdruck in eigenen künstlerischen Projekten.

 

 

 

 

 

 

 

 
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