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kjubh kunstverein

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01. - 22.11.2001


Norbert Arns

Kneiphof-Bilder

8 Darstellungen eines unlösbaren Problems
72 Versuche einer Lösung

"Das Problem, das vermutlich ganz bekannt ist, lautet wir folgt: In Königsberg in Preußen gibt es eine Insel, genannt "der Kneiphof", und der Fluss, in dem sie liegt, teilt sich in zwei Arme (....). Über die Arme dieses Flusses führen sieben Brücken..... Die Frage lautet nun, ob man eine Wanderung so planen kann, dass man jede Brücke einmal und nicht öfter als einmal überquert. Wie ich höre, bestreiten die einen diese Möglichkeit, andere sind im Zweifel, aber niemand hat dies bejaht. (...)"
(aus: Dominic Olivastro, Das Chinesische Dreieck. Die kniffeligsten mathematischen Rätsel aus 10 000 Jahren, München 1995.)

Das Zitat kennzeichnet den "Kneiphof" als eine spezifische räumliche Konstellation und schlägt ein Spiel vor: einen Weg zu finden, die sieben Brücken nur einmal zu überqueren.
Norbert Arns behandelt das Problem der Königsberger Brücken als Maler und Zeichner. Er übernimmt die vorgefundene graphische Darstellung der räumlichen Konstellation als perfekte künstlerische Komposition und überträgt sie auf eine weiße Bildfläche (Linoldruck). Dann nimmt er die Aufforderung zum Spiel an: Als Zeichner versucht er mit dem Bleistift den Weg zu finden, bei dem alle Brücken nur einmal überquert werden. Aus einem Versuch werden 72 Versuche.
Arns gibt dem "Kneiphof" in einem ähnlich reduzierten Verfahren eine malerische Dimension. Im Internet findet er farbige Darstellungen, die das Problem der sieben Brücken unterschiedlich illustrieren; insgesamt 8 wählt er aus und überträgt sie auf Leinwand; er präsentiert das Kneiphof-Rätsel als klassisches Tafelbild.

In den 72 zeichnerischen Lösungsversuchen greift er die Idee des Seriellen auf und führt es gleichzeitig ad absurdum. In der Bleistift-Wanderung durch die graphische Darstellung verzichtet er bewusst auf den Gestus des Zeichnens als Entwerfen und reduziert ihn auf ein mechanisches Durchprobieren.
Während die Tafelbilder das Problem erläutern, illustrieren die Zeichnungen die gedankliche Auseinandersetzung mit der Problemlösung.
Arns spielt mit den Konzepten vom Künstler als Handwerker und vom Künstler als Erfinder und Wissenschaftler. Er spielt mit der Haltung des "Dennoch" angesichts unlösbarer Problemstellungen, indem der die Lust am Malen und Zeichnen jenseits von "Problemlösung" lokalisiert. So zeigt er ganz nebenbei, dass ein naives Sich-Einlassen auf den einen Weg zwar keine Lösung, aber künstlerischen Mehrwert hervorbringen kann.

Norbert Arns wurde 1968 in Aachen geboren, er lebt in Köln.


Eröffnung:            Donnerstag      1. November 2001 ,    19 Uhr

 

 

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