german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Cologne
kjubh kunstvereinDasselstr. 75
50674 Köln
Tel./Fax 0221 - 2 71 88 17
Mobil 0 049.(0)175.185 25 11
Do 18 - 20 Uhr, Sa + So 14 - 18 Uhr u. n. V.
kjubh@web.de
www.kjubh.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
III/V Übersetzung ins Undeutliche
23.04. - 06.06. 2009
Peggy Buth
desire in representation
Peggy Buth analysiert Zeichensysteme, speziell solche, die der Einschreibung von Machtverhältnissen dienen und denen das Begehren nach Repräsentation innerhalb einer hegemonialen Geschichtsschreibung zugrunde liegt. Sie beschäftigt sich in unterschiedlichen Medien wie Installation, Fotografie, Malerei und Plastik mit den Strukturen von Wissensvermittlung, die jeweils eine vorgegebene Lesart implizieren und damit das dokumentarische, vorgeblich objektive Material immer schon interpretieren und meist im jeweils eigenen Interesse vereinnahmen.
Jede Sammlung von Zeugnissen strukturiert diese in einer bestimmten Weise, jede Bildfindung und jede Art der Vermessung, Einordnung und Strukturierung gibt die Perspektive desjenigen wieder, der sie vornimmt und damit seine Interpretation manifestiert. Im Sinne Michel Foucaults Analyse von Herrschaftstechniken widmet sich Peggy Buth der Untersuchung "Wer spricht?" und hinterfragt in manchmal mimikryartiger Wiederholung des Vorgefundenen dessen Geltungsanspruch. Sie zitiert das Formenvokabular, die Symbolsprache, die ausgesprochenen oder unausgesprochenen Codes, bzw. Subtexte aus Militär, Wissenschaft, Politik, Agitation, Soziologie und auch dem Kunstbetrieb selbst und deren teils deformierende, mal subtilere, mal aggressivere Aneignungsweisen. Die Künstlerin dechiffriert die Konstruktion von Rollenzuschreibungen, Verhaltensregeln und Herrschaftsgefügen und macht deren Kontingenz sichtbar.
Die Installation von Peggy Buth im kjubh als Imitation einer musealen Anordnung ist ein erstes Versatzstück ihrer Einzelausstellung im Württembergischen Kunstverein Stuttgart im September 2009.
Sie rekurriert auf ihre Beschäftigung mit der spezifischen Form von Informationsvermittlung in Museen. Während ihres Aufenthaltes in Los Angeles im Frühjahr 2009 hat sich Peggy Buth mit dem ältesten Museum der Stadt, dem Southwest Museum of the American Indian befasst.
Besonders solche historischen und ethnologischen Museen sind in den letzten Jahren im Kontext der Postcolonial Studies und des Reflexive Turn in der Museumstheorie zunehmend in ihrem Selbstverständnis diskutiert worden und in den Blick öffentlicher Kritik geraten.
Exemplarisch hat die Künstlerin dieses Thema bereits 2008 in Fotografien aus dem Königlichen Museum für Zentralafrika in Tervuren/Belgien reflektiert, das sich im Umbaumaßnahmen befand, die zuvor dominierende postkolonial geprägte Präsentationsformen brechen sollten.Anlässlich der Ausstellung im kjubh wird auch das daraus hervorgegangene zweiteilige Künstlerbuch "Desire in Representation" aus 2008 präsentiert: Ein Fotobuch mit umfangreichem Index aus dem Museum und eine Nacherzählung der 1873 erschienenen semifiktiven Novelle "My Kalulu, Prince, King and Slave" des Afrikaforschers und Journalisten Henry Morton Stanley. In beiden Publikationen spiegelt sich eine unterschiedliche Aneignung des Fremden im Kolonialismus, oszillierend zwischen der Faszination des Exotischen und dessen wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Vereinnahmung.
Peggy Buth ist 1971 geboren, sie lebt und arbeitet in Berlin und hat ihr Studium an der HGB Leipzig bei Astrid Klein und dem Fine Art Department Saint Martins College, London im Jahr 2002 abgeschlossen. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen und, neben dem o. g. Stipendium an der Villa Aurora in L.A., das Arbeitstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und ein Stipendium der Jan van Eyck Academie in Maastricht erhalten. Die Künstlerin wird von der Galerie KLEMM´S in Berlin vertreten.
Ausstellung: 23.04.09 bis 05.06.09
Eröffnung und Buchpräsentation: 22.04.09, 19 Uhr
Künstlergespräch mit Astrid Wege: 05.06.09, 19 Uhr
Pressemitteilung, Juni9 2009
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Ihnen "ÜBERSETZUNG INS UNDEUTLICHE" vorstellen, eine
Ausstellungs- und Gesprächsreihe des kjubh Kunstverein e.V. im Jahr 2009:Für das Ausstellungsprojekt "ÜBERSETZUNG INS UNDEUTLICHE" in 2009 hat sich der kjubh erfolgreich um Förderung durch den Kunstfonds beworben. Mit Unterstützung des Kunstfonds wird eine Reihe von fünf Einzelausstellungen realisiert, deren Grundprinzip sein soll, jeweils eine/n auswärtige/n Künstler/in nach Köln in den kjubh e. V. einzuladen und dort anlässlich der Eröffnung mit einem/einer ortsansässigen Kurator/in, Kunsthistoriker/in, Kunstjournalist/in o. ä. vor Publikum ins Gespräch zu bringen. Diese formale Klammer soll als bewusst offenes Konzept die Ausstellungen in einen Zusammenhang bringen, ohne dass man die beteiligten Künstler bezüglich der Medien oder Themen ihrer Arbeit allzu restriktiv auf einen gemeinsamen Nenner verpflichtet. Inhaltliche Parallele im Werk der beteiligten Künstler/innen ist die Untersuchung öffentlichkeitswirksamer Bilder im Kontext von Politik, als Medien der Machtrepräsentation, in der Geschichte des Kolonialismus, oder allgemein in ihrer Funktion bei der Codierung von gesellschaftlichen Subtexten.
Die Auswahl der Künstler und Künstlerinnen orientiert sich auch an ihrem viel versprechenden Hervortreten im Kunstkontext und ihrer Teilnahme an einigen beachteten Ausstellungen wie "Made in Germany" und "ars-viva 07/08", die in Köln, bzw. im Rheinland nicht gezeigt wurden, und so werden auch die künstlerischen Positionen von Peggy Buth, Andreas Exner, Anna Fasshauer, Astrid Nippoldt und Stephen Suckale zum ersten Mal hier vorgestellt. Um die "Gäste" in das regionale Kunst- und Kulturmilieu besser einbinden zu können, ist die Zusammenführung mit Gesprächspartnern/innen, die vor Ort aktiv und bekannt sind, geplant. In diesen Begegnungen können, neben der für den kjubh entwickelten Ausstellung, Hintergründe und Kontexte der Arbeit, biografische Aspekte oder auch gerade fertig gestellte Publikationen besprochen werden, wie z.B. Peggy Buths Künstlerbuch "Desire in Representation", Astrid Nippoldts "Gehen Bleiben / Going Staying" und Stephen Suckales für seine Kölner Ausstellung produziertes neues "photobooklet".
Hintergrund des Ausstellungskonzepts "ÜBERSETZUNG INS UNDEUTLICHE" ist zum einen das Bestreben, mit der Arbeit im kjubh e. V. die Kunstvermittlung, also die Ansprache und Einbindung des Publikums im kommenden Jahr noch gezielter als bislang als Programmschwerpunkt des Vereins zu manifestieren.
Dazu gehört die Einführung regelmäßig stattfindender Künstlergespräche als fester Programmbestandteil. Der Kunstverein möchte auf diesem Weg seine Funktion als Diskussionsforum ausbauen und vermehrt "interaktive" Situationen zwischen Künstlern, Ausstellungsmachern und Rezipienten herstellen.
Ferner soll die allenthalben virulente Diskussion um den Kunststandort Köln damit offensiv aufgegriffen werden. Indem Künstler/innen aus Berlin und anderen ("Konkurrenz"-) Städten nach Köln zum Dialog geladen werden, soll ein konstruktiver Beitrag zur Verständigung und auch zu einem längerfristigen Austausch geschaffen werden.
Wichtiger Bestandteil der Reihe ist die geplante Dokumentation der Gespräche in Ton, Bild und einem Printformat, um die Ergebnisse in einer Publikation für Besucher des Vereins und die Künstler/innen und Kurator/innen verfügbar zu halten.Über eine Berichterstattung zur Ausstellungsreihe in Ihrem Medium freuen wir uns sehr und bitten Sie bei Fragen oder Interesse an einem Gesprächstermin um Kontaktaufnahme mit Birgit Laskowski (Presse) unter 0178 / 8 47 47 86 oder Heinrich Miess (Vorstand) unter 0221 / 951 87 18.
Zeitplan:
Stephen Suckale (Frankfurt/Main)
Seasick yet still docked, sails set expecting the fresh breeze
10.1.-8.2.2009
Eröffnung: 9.1.2009, 19 Uhr"Übersetzung ins Undeutliche", ein Gespräch zwischen Stephen Suckale (Frankfurt) und Michael Krebber (Köln) am Eröffnungsabend um 20 Uhr
Anna Fasshauer (Berlin)
Skip universe
13. 3.- 16.4 2009
Eröffnung: 12.3.2009, ab 19 Uhr"Übersetzung ins Undeutliche", ein Gespräch zwischen Anna Fasshauer (Berlin) und Konstantin Adamopoulos (Köln) am Eröffnungsabend um 20 Uhr
Peggy Buth (Berlin)
22. 4. - 6.6.2009
Eröffnung: 21.4.2009, ab 19 Uhr"Übersetzung ins Undeutliche", ein Gespräch zwischen Peggy Buth (Berlin) und Astrid Wege (Köln) zur Finissage am 05.06.2009 um 20 Uhr
Andreas Exner (Frankfurt/Main)
Herbst 2009"Übersetzung ins Undeutliche", ein Gespräch zwischen Andreas Exner (Frankfurt/Main) und Jörg Jung am Eröffnungsabend um 20 Uhr
Astrid Nippoldt (Bremen/Berlin)
Herbst 2009"Übersetzung ins Undeutliche", ein Gespräch zwischen Astrid Nippoldt (Bremen/Berlin) und Doris Krystof am Eröffnungsabend um 20 Uhr
BUU: BUREAU FOR UNSTABLE URBANISM
und kjubh-Kunstverein e.V. präsentieren:
PROJEKTION IM FREIEN
Samstag, 29.8.2009, ab 21 Uhr
Glasstr. 83, 50823 Köln-Ehrenfeld
mit Videoarbeiten von: Bull.Miletic, Farhad Kalantary, HC Gilje, Ivar
Smedstad, Amanda Steggel, Camilla Haukedal, Kaia Hugin, Jeremy Welsh &
Robert Worby u.a. (Oslo, London, Bergen)
Das BUREAU FOR UNSTABLE URBANISM, gegründet von Jeremy Welsh 2008 in
Bergen, Norwegen, ist als transnationales Netzwerk von Einzel- und
Gruppenakteuren, die sich auf verschiedene Weise mit dem städtischen
Raum aktuell und konzeptuell beschäftigen, vorgeschlagen. Ideen,
Informationen, Beobachtungen, Arbeiten usw. werden in einem Blog
veröffentlicht und ausgetauscht.Nach der Konferenz "cities re:imagined" im Mai 2009 in Oslo ist die
nächste Station eine Videoprojektion in Köln. Hierfür wurde ein
extrem städtischer Ort gewählt. Als Nichtort ist der Spalt zwischen
DB-Trasse und der Rückseite der Häuserzeile in der Glasstraße in
Köln-Ehrenfeld von der weißgrauen neuen haushohen Betonstützwand der
Trasse dominiert. Der Raum bildet die Hinterhöfe zu den Gebäuden an
der Glasstraße. Dieser Raum wird vom BUREAU FOR UNSTABLE URBANISM für
einen Abend bespielt.
Glasstr. 83, 50823 Köln-Ehrenfeld
KVB Linie 5: Haltestelle Liebigstraße, DB/S-Bahn: Bahnhof Köln-EhrenfeldEine kjubh-Kunstverein e.V. Kooperation.
Unterstützt Von OCA Office For Contemporary Art Norway
Weitere Infos Doris Frohnapfel
Tel: 0163-6222872
Quickie Nr. 8
am Samstag, 15. 8. 2009, 19 - 22 Uhr
Bildvortrag "Kunstraum Wunderkammer" um 19.30 Uhr
Gabriele Beßler
Büro für Kultur, Stuttgart
stellt ihre soeben im Berliner Reimer Verlag erschienene Publikation vor:
"Wunderkammern - Weltmodelle von der Renaissance bis zur Kunst der Gegenwart"
ist nicht nur eine Dokumentation der Ausstellungen im Stuttgarter
"Kunstraum Wunderkammer" 2003-2007, sondern reflektiert das Phänomen
auch in seiner historischen Dimension. Empfehlenswert auch wegen des Anhangs, der auf rekonstruierte Kammern (heute meist in Museen) im deutschsprachigen Raum eingeht.
Gabriele Beßler, langjährige Kuratorin der Simultanhalle in Köln,
studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Archäologie in Frankfurt am Main und Köln;
Journalistin und Lektorin; lebt als freie Kuratorin und Publizistin in Stuttgart.
Publikation im REIMER VERLAG, Berlin:
Gabriele Beßler
"Wunderkammern - Weltmodelle von der Renaissance bis zur Kunst der Gegenwart"
251 Seiten, mit 55 Farb- und 92 S/W-Abbildungen, 22 x 23 cm, gebunden,
? 39,00 (D) / sFr 66,00, ISBN 978-3-496-01402-7.
Der kjubh Kunstverein e.V. lädt ein zum Quickie No. 7
Präsentation des Verlags
Strzelecki Books
Mittwoch, 17. Juni 2009, 19-22 Uhr
Carmen Strzelecki stellt ihren Verlag vor, in dem Künstlerbücher, Editionen, Essays und Filmpublikationen veröffentlicht werden.
Im Anschluss gibt es Musik und Drinks.
Nesletter Juli 2009
Der kjubh Kunstverein e. V. unterstützt den Kölner Komment und möchte Sie auf folgende Veranstaltungen aufmerksam machen:
Liebe Freunde des Kölner Komment,
gute Neuigkeiten von der Kulturinitiative: Mittlerweile haben sich den Erstunterzeichnern, unter ihnen Marie-Luise Angerer, Gerhart Baum, Bettina Böttinger, Uta Brandes, Albrecht Fuchs, Guy Helminger, Kasper König, Helge Malchow, Hans Nieswandt, Rosemarie Trockel, Martin Stankowski, Wolfgang Strobel, Manos Tsangaris und Johannes Wohnseifer über 150 weitere angeschlossen.
Wir möchten Sie über den Stand der Dinge informieren und Sie zu den geplanten Aktionen unter dem Motto »Wir wählen Kultur« herzlich einladen:
»The Silly Walk - Das Ende als Anfang: Eröffnungsgala Fritz-Schramma-Halle«
Am Sonntag, dem 19. Juli um 12 Uhr findet eine gemeinsame Prozession über den Rhein zum Eröffnungsprogramm der Fritz-Schramma-Halle in Deutz-Mülheim statt (Treffpunkt 12 Uhr, Domplatte am Taubenbrunnen). Die Prozession wird standesgemäß von Musik begleitet und an zwei Stationen von Georg Wellmann kommentiert. An der Fritz-Schramma-Halle wird es ein festliches Programm mit u.a. Musik von Drums off Chaos, einem Videobeitrag von Jürgen Becker und Martin Stankowski sowie weiterem Bühnenprogramm geben. Für Brot und Wasser wird gesorgt.
Zwei Wochen vor den Kommunalwahlen, am 17. August, veranstaltet der Kölner Komment im Kölnischen Kunstverein das Podiumsgespräch »Wahrheit & Klarheit: Wo steht die Politik?«:
Die OB-Kandidaten und Fraktionsvorsitzenden der Parteien äußern sich zu ihren Plänen für die Kölner Kultur, moderiert von Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz (WDR).
Nach dem Auftakt im Juni mit einem ersten offenen Aufruf sind bisher zwei Künstlerposter von Kira Bunse und Johannes Wohnseifer sowie Gert & Uwe Tobias in der StadtRevue erschienen. Im August, einige Tage vor der Wahl, erscheint das dritte Künstlerposter, diesmal gestaltet von Jürgen Stollhans und Burkhard Mönnich, mit einem Text von Jürgen Becker und Martin Stankowski.
Die auf elf Monate angelegte Initiative in Kooperation mit der StadtRevue steht unter der Schirmherrschaft des Kölnischen Kunstvereins und wendet sich an die Kulturschaffenden sowie alle kulturinteressierten
Bürger über Parteien hinweg. Kölner Komment setzt sich für ein nachhaltiges kulturelles Engagement der Politiker anlässlich der Kommunalwahlen und darüberhinaus ein. Zielsetzung ist, die Politiker noch vor
der Wahl zu einer Erklärung für die Kölner Kultur zu bewegen und weiteren Etatkürzungen entgegenzuwirken. Der Einsturz des Stadtarchivs hat noch einmal gezeigt, dass in der Kölner Politik, und vor allem
in der Kulturpolitik, ein Kurswechsel dringend aussteht.Sie sind herzlich eingeladen, mit weiteren Interessierten am Gang über den Rhein teilzunehmen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!