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Bielefelder Kunstverein

Museum Waldhof
Welle 61
33602 Bielefeld
Tel. 0521 - 17 88 06; Fax 0521 - 17 88 10
Do, Fr 15 - 19 Uhr (bei Veranstaltungen bis 21 Uhr)
Sa, So und an Feiertagen 12 - 19 Uhr (bei Veranstaltungen bis 22 Uhr)
und jederzeit nach telefonischer Vereinbarung
Neu ab Januar 2000: Do, Fr 15 - 19 Uhr, Sa, So 12 - 19 Uhr
e-mail: Bielefelder-Kunstverein@show-net.de
http://www.bielefelder-kunstverein.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

19.08. - 08.10.2000


ARTIBUS XIV 2000

Am Rande des Jahrtausends / Forum zeitgenössischer Kunst IV

Vor gut 20 Jahren diagnostizierten Karin Thomas und Gerd de Vries in "DuMont's Künstlerlexikon von 1945 bis zur Gegenwart" (Köln 1977/1981 1, 5.56): "Das Kunstwerk existiert nicht mehr in konkret faßlicher Form, sondern wird mit Hilfe von Texten, Diagrammen und Fotografien umschrieben und erst durch gedanklich-assoziative Prozesse in der Vorstellung des Betrachters existent," und machten damit, dem Trend der Zeit entsprechend, deutlich, daß Malerei in Relation zu Happening und Fluxus, Minimal und Conceptual Art, Foto, Film und Video, Body und Land Art sowie Performance zur Randerscheinung der Kunstszene geworden war. Nur kurze Zeit später sah es ganz anders aus: Neben den Künstlern aus den 1950er und 1960er Jahren, die die Kunst der Nachkriegszeit in Deutschland noch dominierten, entwickelte sich eine Generation junger Maler, die heute als die "Jungen Wilden" bezeichnet werden. "Wild", "frech" und "aggressiv" waren Attribute der neuen Bilder, "Kotzer" (Walter Dahn, Georg Jiri Dokoupil, 1980), "Selbstbildnis, im Kino onanierend" (Werner Büttner, 1980) oder "Käsekopf" (Ina Barfuss, 1982) die Titel.

Der Generationenkonflikt äußerte sich in provozierendem Protest, der sich zwar nach einiger Zeit sang- und klanglos in Wohlgefallen auflöste - die Aktionäre paßten sich an, die Kunst und die Künstler etablierten sich -, aber der Diskussion über die Bedeutung von Malerei neue Voraussetzungen schuf, die einmal mehr zeigen, wie sehr Kunst die Zeichen der Zeit reflektiert: Im Gegensatz zu den verschiedenen gesellschaftspolitischen Perioden seit 1945 - Nachkriegs- und Wiederaufbauzeit (auch in der Kunst), deutsche Vergangenheitsbewältigung versus Internationalität in den 1960er Jahren, aggressiven Dogmendebatten zwischen Links und Rechts in den 1970er Jahren, "Anything goes" in der 1980er Jahren - hat sich die bildende Kunst nicht zuletzt wegen der weltveränderenden Umwälzungen seit 1989/90 und der damit verbundenen haltlosen Schnellebigkeit neuen Inhalten zugewandt: Durch künstlerische Zeichen den Menschen in der Welt erkennen.

Das ist das Leitmotiv des Projektes "Am Rande des Jahrtausends", das mit dem traditionellen Kunstfest "ARTIBUS" am ersten Samstag nach dem Ende der Schulsommerferlen in Nordrhein-Westfalen beginnt: Es zeigt Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, deren Werke zeichen- und chiffrenhaft, dennoch "real" dargestellt und nicht durch Wort und Schrift ersetz- oder erklärbar sind. In Kenntnis der Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert und der Moderne als Terrain künstlerischer Konzepte, die auf ihrer Suche nach der verlorenen Ursprünglichkeit einem hilflosen Aktionismus erliegt, bietet das vierte Forum zeitgenössischer Kunst im Jahr 2000 neue Kunst "in konkret faßlicher Forrn" (Gottfried Boehm) - u.a. von Klaus Becker, Anröchte ("Algorithmen in Stein"), Mechthild Doyé, Feldafing (Malerei), Martin Liebscher, Berlin (Panoramafotografie), Elisabeth Masé, Bielefeld ("farbiger Raum"), Todd Severson, Houston/Texas ("Tausend deutsche Portraits"), und Leonard Wübbena, Funnix (Stahlskulpturen).

mit
Klaus Becker, Anröchte: "Algorithmen in Stein", Steinskulpturen, Arbeiten auf Papier - Museum Waldhof / Skulpturengarten (19.08.2000-März 2001)
Frank Bölter, Münster: Malerei, Zeichnung und Druckgraphik - Museum Waldhof / Der Bielefelder Kunstverein im Lessinghaus (27.08.-23.10.2000)
Mechthild Doyé, Feldafing: Malerei
Martin Liebscher, Berlin: Panoramafotografie
Elisabeth Masé, Bielefeld: "Der Morgen", Installation im Gewölbe des Museums Waldhof
Todd Severson, Hallock, Minnesota: "Tausend deutsche Portraits"
Leonard Wübbena, Funnix: Bilder und Stahlskulpturen - Museum Waldhof Skulpturengarten (19.08.2000-März 2001)
Neue Bilder in der Artothek, Der Bielefelder Kunstverein in der Stadtbibliothek Bielefeld (21.09.-14.10.2000)


Veranstaltungen des Bielefelder KunstVereins im September 2000:


Donnerstag, 7. September 2000,19.30 Uhr
Diskussionsforum zur Kunst (I) im Bielefelder Kunstverein:
Algorithmen in Stein und: Über den Schrumpfkopf im Vitrinenschrank meines Großvaters Diavortrag von Klaus Becker, Anröchte

Samstag, 9. September 2000, 20.00 Uhr
Jazz im Skulpturengarten "Three Jazz feat. Jasper Blom"
(in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Bielefeld)

Donnerstag, 14. September 2000, 19.30 Uhr
Diskussionsforum zur Kunst (II) im Bielefelder Kunstverein:
Die Installation "Der Morgen"
Andreas Wannenmacher im Gespräch im Elisiabeth Masé

Dienstag, 19. September 2000, 15.30 Uhr
Gespräch zur Kunst im Bielefelder Kunstverein
Am Rande des Jahrtausends ", Forum zeitgenössischer Kunst IV mit Christine Jodar und Frank Duwe (SAK)

Donnerstag, 21. September 2000, 17.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung
Der Bielefelder K unstverein in der Stadtbibliothek:
Neue Bilder in der Artothek
21. September bis 14. Oktober 2000
Stadtbibliothek Bielefeld, Wilhelmstraße 3, 33602 Bielefeld, Tel. 0521.51-5000 Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 10- 18, Do 11 - 19, S a 10- 13 Uhr

Donnerstag, 28. September 2000, 19.30 Uhr
Diskussionsforum zur Kunst (III) im Bielefelder Kunstverein:
Führung durch die Ausstellung "Am Rande des Jahrtausends"
Christine Jodar

Zur Ausstellung erscheint als Band XXVI der Reihe " Bielefelder Kunstverein bei Pendragon das Kunstbuch "Am Rande des Jahrtausends", Forum zeitgenössischer Kunst IV, u.a. mit Texten von Andreas Beaugrand, Gisela Burkamp, Thomas Deecke, Frank Duwe, Michael Freiburger, Cato Jans, Ralph Merten, Manfred de la Motte, Achim Preiß, Manfred Strecker und Herward Tappe, für den Bielefelder Kunstverein herausgegeben von Andreas Beaugrand, zum Preis von 28,- DM (ISBN 3-934872-00-X).

Vorzugsgabe zur Ausstellung:
Karin Irshaid, Bielefeld
Rot, 2000
Graphikreihe von 4 Blättern, Linoldruck von der verlorenen Platte, Format:
50 x 70 cm, Auflage: je 8 Exemplare und 3 e.a., Papier: 300 g/m 2 Somerset
Velvet white, gedruckt bei Limited Semper, Münster, von Mike Karstens
Motiv I: Schwarz, Rot, Rot, Rot
Motiv II: Schwarz, Rot, Rot, Hellrot
Motiv III: Dunkelrot, Hellrot, Rot
Motiv IV: Dunkelrot, Hellrot, Hellrot, Rotorange
Mappe mit vier Blättern, für Kunstvereinsmitglieder: 1.200,- DM, ansonsten 1.600,-DM

 

 

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