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über die Brandenburgischen Kunstsammlungen
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18.5. - 13.7.1999


Deutsche Tänze

Fotografien von Barbara Berthold und Thomas Leuner

UG

1999: Das Jahr, in dem sich die doppelte Staatsgründung von BRD und DDR im Mai und Oktober zum 50. Mal jährt. Der gesellschaftliche Umbruch in Ostdeutschland im Herbst 1989 liegt zehn Jahre zurück. Diese historischen Jubiläumsdaten werden wiederum Anlaß zu Debatten über die jüngere deutsche Geschichte sein und zu Rückblicken in die Vergangenheit der beiden antagonistischen Gesellschaftssysteme führen. Auch das Ausstellungsprojekt "Deutsche Tänze" ist in gewisser Hinsicht eine historische Rückschau auf die ost- und westdeutsche Alternativ-/Szenekultur Anfang der 80er Jahre, einer Zeit, in der Deutschland in mehr als nur politischer Hinsicht ein geteiltes Land war. Dennoch, die Szene, - der politisch wache, unangepaßte Teil der 20- bis 35jährigen, der alternative Lebensformen wagte, - gab es diesseits und jenseits der Mauer.

Der westdeutsche Fotograf Thomas Leuner, Jahrgang 48, und die 1951 geborene ostdeutsche Fotografin Barbara Metselaar-Berthold haben sich beide, bedingt durch ihre Lebenssituationen, zu Beginn der 80er Jahre in künstlerischen Projekten systematisch mit Formen der Alternativkultur auseinandergesetzt. Thomas Leuner, der von 1977 bis 1982 in der Werkstatt für Fotografie an der Volkshochschule Kreuzberg - einem wichtigen Zentrum kreativer Fotografie in West-Berlin - bei Michael Schmidt und Ulrich Görlich, eine Ausbildung als Dokumentarfotograf absolvierte, arbeitete von 1982 bis 1985 an einem Reportagezyklus unter dem Titel "Im Schatten des Adlers". Die fotografische Arbeit beginnt mit einem Prolog: Stadtfotos sowie Straßenszenen, die die düstere Stimmung nach dem Deutschen Herbst reflektieren. Danach folgt der erste Hauptteil: Momentaufnahmen vom Alltagsleben in der eigenen Wohngemeinschaft in einer Kreuzberger Fabriketage. Im zweiten Kapitel konzentriert sich der Fotograf auf Konzertsituationen der Westberliner Underground-Musikszene und die Bilder des anschlieþenden Epilogs entstanden auf stdtischen Großveranstaltungen und zeigen die "Feste der Mehrheit".

Barbara Metselaar-Berthold, die von 1971 bis 1976 an der Hochschule für Gestaltung und Buchkunst in Leipzig Fotografie studiert hat und danach als freiberufliche Fotografin in Ostberlin tätig war, hat über viele Jahre hinweg soziale Anlsse in der DDR beobachtet. Von 1980 bis zu ihrer Ausreise 1984 wandte sie sich vornehmlich dem Kreis ihrer Freunde zu, die ebenso wie sie die politische Situation als ausweglos empfanden und meist auch das Land verlassen wollten. Die Künstlerin hat immer wieder die Portraits der Freunde sowie die wilden Feten mit ihnen, die als Ventil und Familienersatz und Trutzburgen im Alltag fungierten und oftmals Abschiedsfeiern waren, fotografiert.

Bei dem gemeinsamen Projekt "Deutsche Tänze" greifen die beiden Fotografen zwar auf Bildmaterialien zurück, die teilweise vor mehr als 15 Jahren entstanden sind, aber es geht nicht allein nur um das Dokumentieren der damaligen Situation, sondern auch um ein kritisches, reflektierendes Umgehen mit dem vorhandenen Material. Außerdem fordert das Zusammentreffen der Szene-Bilder östlicher und westlicher Provenienz zu Vergleichen heraus und wirft Fragen auf, beispielsweise: Heben die Fotografien Unterschiede hervor oder provozieren sie ungeahnte Konvergenzen?

Carmen Schliebe

Ausstellungseröffnung Dienstag, 18. Mai, 19.30 Uhr

 

 

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