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GAK

Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21 (Weserburg)
28199 Bremen
Tel. 0421 - 50 08 97; Fax 0421 - 59 33 37
Di - So 11 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr, Do bis 21 Uhr, Mo geschlossen
office(at)gak-bremen.de
www.gak-bremen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

ab 27.06. 2014

Nina Hoffman

ICH BRAUCHE WENIG WIRKLICHKEIT

 

 

- English version: see below -

Die künstlerische Arbeit von Nina Hoffman (*1980, lebt in Berlin) kreist wesentlich um Begehrlichkeiten. Was begehren wir und warum? Wünschen wir uns, was faktisch vorhanden ist oder laufen wir eher einer Vorstellung hinterher, unseren Projektionen? Wie und wo verläuft die Grenze zwischen Realität und Projektion/Ideal und kann man sie sichtbar machen? Das sind einige der Fragen, denen Nina Hoffmann nachgeht. Sie interessieren die Geschichten, die unser Leben schreibt und die uns bei aller Individualität verbinden: Unser tägliches Tun, unsere Zielsetzungen, das, was unsere Auffassung von den Dingen prägt, die Wege, die wir einschlagen, um zu bekommen, was uns erstrebenswert erscheint...

Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung Ich brauche wenig Wirklichkeit (ein Interview-Zitat von Heinrich Böll) inszeniert sie in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst unterschiedliche Stationen des Begehrens und spielt verschiedene "Narrationen von Liebe" (Nina Hoffmann) durch. Liebe als das große Thema der Menschheit, das unser tägliches Leben so sehr prägt, die Erwartungen und Ideale, die an sie geknüpft sind, die Enttäuschungen, die wir alle ihretwegen auszustehen hatten, sowie ihre Überladung mit Klischees aus Werbung, Film oder Boulevard ­ all dies wird von Hoffmann in einem vielfältigen Parcours aus Text und Fotografie, Film und Installation, Readymade und Diaprojektion nicht nur umgesetzt, sondern präzise in die Räume der GAK eingepasst.

Dabei pendeln ihre Arbeiten beständig zwischen den Polen von durchdachter Inszenierung und Zufälligkeit oder Autobiografie und Allgemeingültigkeit. Ausgangspunkt ihrer Werke sind etwa die unerfüllten Lieben der Künstlerin, ihre Freunde und Familienmitglieder. Doch wird die private Ebene nicht eingesetzt, um ein Bild ihrer eigenen Befindlichkeit zu entwerfen, sondern genutzt, um vorzuführen, was wir alle tun, wünschen, kennen und wissen. Und sie wird immer wieder konterkariert mit kollektiv gültigen Bildern von Hollywoodklischees, Urlaubssehnsüchten oder dem Aufbruch zu neuen Ufern. Im Ergebnis wird Ich brauche wenig Wirklichkeit von einer Atmosphäre geprägt, die die umgebende Architektur und deren Lichtverhältnisse als Material mit einbezieht und getragen wird von einer eigenwilligen Mischung aus Melancholie, Schonungslosigkeit, Humor und Zartheit.

 

 

The artistic work of Nina Hoffmann revolves around human desire. What do we desire and why? Do the objects of our desire exist in factual reality? Or do we tend to pursue mere ideas and projections? Where do the borders between reality and projection/ideal lie? How are they defined? Is it possible to render them visible? These are some of the questions investigated by Nina Hoffmann. Hoffmann is interested in the narratives of everyday life which are common to us all: our daily routines, our aspirations, the factors that shape our perceptions, the courses of action that we pursue to fulfill our desires...

For her first institutional solo show Ich brauche wenig Wirklichkeit (I need little reality, sourced from an interview with Heinrich Böll) Hoffmann stages different aspects of desire in the GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, and plays through various "narrations of love" (Nina Hoffmann). Approaching love as a defining element of everyday life ­ indeed a Leitmotif of human existence ­ the exhibition explores the expectations and ideals with which we fetter love, the disappointments with which it presents us, and the clichés of advertising, film and the boulevard press which weigh so heavy upon it. Working across the mediums of text and photography, film and installation, ready-made and slide projection, the exhibition has been carefully adapted to the GAK's space.

Nina Hoffmann's oeuvre oscillates between the twin poles of scenic composition and the incidental, autobiography and universality. The works take their cue from the unfulfilled desires of the artists herself, from friends and family members. But this private dimension is not deployed as a means to represent her sensitivities; instead it is used to demonstrate our common practices, desires, experiences and knowledge. Hoffmann offsets this intimate note with images that are rooted in our collective consciousness ­ from Hollywood clichés to holiday landscapes and the departure for new shores. Ich brauche wenig Wirklichkeit is defined ultimately by its atmosphere, which treats the exhibition's architectural setting and lighting conditions as materials in their own right, and is sustained by a singular blend of melancholy, ruthlessness, humor and tenderness.

Please click http://www.gak-bremen.de/veranstaltungen/donnerstagsterminehere for information about the accompanying programme.

 
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