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Galerie für Zeitgenössische Kunst LeipzigKarl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig
Tel. 0341 - 14 08 10; Fax 0341 - 140 81 11
e-mail: office@gfzk.de
Di - So 12 - 19 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
http://www.gfzk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
15.10. - 03.12.2000
ALL YOU CAN EAT!
Jason Dodge (USA), Dominique Gonzalez-Foerster (F) & PERMANENT FOOD, Kristof Kintera (CZ), Gunilla Klingberg (S), Andrea Knobloch (D), John Miller (USA), Regina Möller (D) and Henrik Olesen (DK)
The exhibition will focus on works which comment on consumer culture in the broadest sense. The title ALL YOU CAN EAT! refers to over-stimulation and satiation in our instantaneous digital culture. Several artists have been invited who show an ongoing interest in the profound changes in our urban infrastructure, and how these changes have a impact on our collective social dynamics. Implicit in this question is how abstract commercial and economic imperatives shape the way we live in a significant and questionable manner. The artistic practices of the artists involved might be understood as a deconstruction of the Mythologies of Roland Barthes. In the nineties the artists have not only taken for granted the fusion of art and life proclaimed emphatically by the sixties but have adapted the strategies and method of everyday commercial culture. They are using the market-strategies and sign language of our world full of goods and gadgets.
"I shop therefore I am" (Barbara Kruger) die Kunst als Seismograph ihres sozialen Umfeldes hat im 20. Jahrhundert, insbesondere seit Ende der 60er Jahre, die Konsumwelt als Motiv und Fundus künstlerischen Ausdrucks entdeckt. Mittlerweile haben Werbung und Unterhaltungsindustrie künstlerische Strategien etwa die der Pop Art erneut für sich vereinnahmt. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler begreifen den öffentlichen Raum als Konsumraum, der alle Lebensbereiche umfaßt. Für die neun Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung bilden Werbung, Gameshows, Mode, Hochglanzmagazine und Alltagsdesign den Fundus ihrer Arbeit. Selbstbewußt binden sie Objekte der Begierde und Bilder der Verführung in ihre Praxis ein und demaskieren die Ökonomisierung des Alltags mit deren eigenen ästhetischen Waffen. Den Warenfetischismus dekonstruieren gleich zwei der beteiligten Künstler. Während Kristof Kintera mit seinen verführerischen Objekten das Diktum der Moderne "form follows function" konterkariert treibt John Miller das Spiel noch etwas weiter Konsumgüter sind Protagonisten, der Mensch ist obsolet. Gunilla Klingberg versetzt mit ihrem Animationsfilm die Besucher in den Sog der Warenmarken. Ein Logo-Taumel, der sich in Tempo und Form jedoch merklich von der gewohnten Werbeclipästhetik unterscheidet. Die Ausschlußmechanismen der Shoppingwelt werden von Henrik Olesen mit einem simplen architektonischen Eingriff sinnfällig gemacht. Und während dieser zugleich die Tabuisierung von Armut berührt, steht für Jason Dodge die heutige Obsession für Life-Style und Design im Vordergrund. Im Gegensatz dazu reizt Matthieu Laurette seit Anfang der 90er Jahre die Sonderaktionen von Supermärkten und Warenhäusern aus und bietet einen Anleitung zum Leben auf Kosten der Anbieter. Indem sich Regina Möller, Andrea Knobloch und PERMANENT FOOD für das Format der Zeitschrift entschieden haben, definieren sie die politische Funktion des öffentlichen Raums neu. Wie Alltag und Stadtraum wird auch das Kunstfeld zunehmend durch Corporate Identities geprägt. Allen in Leipzig gezeigten Arbeiten liegt deshalb auch die Frage nach den künstlerischen Produktionsbedingungen in unserer Konsumgesellschaft zu Grunde. Es erscheint ein Katalog mit Texten von John Miller, Helen Molesworth, Stefanie Sembill und einem Vorwort von Jan Winkelmann sowie einem Beileger von PERMANENT FOOD zum Preis von DM 22,- / 30% Rabatt beim Kauf von zwei Katalogen gleichzeitig 1
>CURATED BY< am 5. Oktober 2000 Kuratoren sprechen über ihre Arbeit, Projekte und Institutionen
19.00 Uhr Lionel Bovier (freier Autor und Kurator, Genf)
Curating/Writing/Editing/Publishing Remapping Curatorial Practice
20.30 Uhr Okwui Enwezor Künstlerischer Leiter der Documenta11, 2002 in KasselWir möchten Sie darauf aufmerksam machen, daß beide Vorträge in englischer Sprache gehalten werden / Öffnungszeiten der Galerie am 05.10.00: 13.00-20.00 Uhr / Eintrittspreise: 3,-/5,- DM
14.12.2000
Bilder sprechen oft nicht
Rüdiger Bittner, Bielefeld
19.01.2001, 19 Uhr
Barbara Steiner stellt sich vor
Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, daß eine Nachfolgerin für Klaus Werner gefunden wurde:
Barbara Steiner wird Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
Die derzeitige Geschäftsführerin des Kunstvereins Wolfsburg, Barbara Steiner, wird neue Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und damit Nachfolgerin von Gründungsdirektor Klaus Werner, der aus persönlichen Gründen seine Tätigkeit zum Jahresende 2000 beendet. Die gebürtige Österreicherin erhielt die Zustimmung aller drei Gesellschafter der Galerie, der Stadt Leipzig, des Freistaates Sachsen und des Förderkreises der Galerie für Zeitgenössische Kunst. Zuvor hatte sich die Kunsthistorikerin in einem besonderen Findungsverfahren unter 17 Bewerbern durchgesetzt.
Barbara Steiner wird ihr Amt zum 1. April 2001 antreten, aber bereits von Januar 2001 an programmgestaltend mitarbeiten. Klaus Werner wurde am 1. Oktober dieses Jahres zum Rektor der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst ernannt. Sein neues Amt tritt er zum 1. Januar 2001 an.
"Mit Frau Steiner haben wir unter hervorragenden Kandidaten eine exzellente Wahl treffen können?", sagte der Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig und Mitglied der Findungskommission, Georg Girardet, nach der Zustimmung der Verwaltungsspitze der Stadt Leipzig. "Wir erwarten von Frau Steiner die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit von Klaus Werner und die Stärkung des bereits jetzt hervorragenden nationalen und internationalen Rufes der noch jungen Galerie."
Barbara Steiner wurde am 22. Oktober 1964 in Österreich geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte in Wien von 1984 bis 1989 war sie als freiberufliche Kuratorin tätig, u.a. 1993/94 im Kunstverein Hamburg. Parallel zum Dissertationsstudium an der Universität Wien übernahm sie ab 1995 Lehraufträge unter anderem an der Merzakademie in Stuttgart und der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und leitete 1997/98 den Kunstverein in Ludwigsburg. Seit 1999 ist sie Geschäftsführerin des Kunstvereins in Wolfsburg. Vor kurzem übernahm sie außerdem eine Associate Professorship an der Akademie der Bildenden Künste in Kopenhagen (Dänemark). Zahlreiche Ausstellungsprojekte, Veröffentlichungen und Vorträge runden ihr Profil ab.