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Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
Karl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig
Tel. 0341 - 14 08 10; Fax 0341 - 140 81 11
office@gfzk.de
Di - So 12 - 19 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
www.gfzk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
09.02. 2008 - 11.01. 2009
KW - Hommage à Klaus Werner
Sammlungsausstellung 2008
mit Beiträgen von Olaf Nicolai, Carsten Nicolai, Tilo Schulz und Liam
Gillick sowie mit Werken aus der Sammlung der GfZK und Leihgaben von
Horst Bartnig, Ken Botto, Klaus vom Bruch, Holger Bunk, Carlfriedrich
Claus, Felix Droese, Hartwig Ebersbach, Thomas Florschuetz,* *Hermann
Glöckner, Rainer Görß, HAP Grieshaber, Gerhard Hoehme, Jenny Holzer,
Ilya Kabakov, Frank Maibier, Matschinsky-Denninghoff, Michael Morgner,
A. R. Penck, Neo Rauch, Maren Roloff, Tilo Schulz, Emil Schumacher, Timm
Ulrichs
Die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig feiert 2008 ein
zehnjähriges Jubiläum: Am 16.05.1998 eröffnete Klaus Werner die GfZK in
der von Peter Kulka umgebauten Gründerzeitvilla. Mit diesem Ereignis
erfüllte sich ein lang gehegter Traum des Gründungsdirektors, ein Haus
für Gegenwartskunst in Ostdeutschland zu errichten. Mit den beiden
Ausstellungen [Collection 98], kuratiert von Klaus Werner, und
>/ONTOM/^twc <, kuratiert von Jan Winkelmann, wurde ein
programmatischer Auftakt gesetzt, der verschiedene Kunstbegriffe,
Arbeiten aus Ost und West und von verschiedenen Generationen verband.
Erste Überlegungen zu einem "Stiftermuseum für internationale und
aktuelle Kunst" stellte Klaus Werner bereits vor der Wende an. Während
einer Atelierreise des Gremiums Bildende Kunst des Kulturkreises der
deutschen Wirtschaft im BDI e.V. durch die DDR präsentierte er die Idee
des "Stiftermuseums für internationale und aktuelle Kunst" und fand in
Arend Oetker, dem Vorsitzenden des Gremiums Bildende Kunst, einen
Mitstreiter. Bei der Eröffnung der Ausstellung "Zeitzeichen" im Museum
der bildenden Künste Leipzig am 10.11.1989 wurde der Aufruf zur Gründung
dieses Stiftermuseums in die Öffentlichkeit getragen. Die Wende
ermöglichte dann schrittweise eine modifizierte Realisierung. Anfang der
1990er Jahre widmeten sich Klaus Werner und Arend Oetker mit großem
Enthusiasmus den politischen und ökonomischen Voraussetzungen für die
"Leipziger Galerie": Sie fanden MitstreiterInnen, gründeten den
Förderkreis und wurden in der Stadt aktiv. Mit der Eröffnung der
Herfurth'schen Villa begann das reguläre Ausstellungsprogramm, das eine
enorme Zahl von Präsentationen umfasste. Klaus Werner selbst kuratierte
etliche Ausstellungen, darunter die Gruppenausstellungen [Collection
98], [Collection 99] und [Collection 2000] und Einzelausstellungen von
Horst Bartnig, Michael Morgner und Neo Rauch. Mit einer Vielzahl an
Aktivitäten machte er innerhalb der ersten drei Jahre die GfZK national
und international bekannt. Sein Interesse war, wie in den Jahren zuvor,
auf neue Entwicklungen in der Kunst gerichtet, ohne ältere Positionen
aus dem Blick zu verlieren. Auch hier ging es ihm um Verbindendes.
Klaus Werner leitete die GfZK bis Ende 2000 und wurde danach Rektor an
der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.
Die Ausstellung KW ist eine von ihm selbst genutzte Abkürzung seines
Namens widmet sich diesem Lebensabschnitt des Kunstwissenschaftlers
und skizziert von den ersten Überlegungen in den späten 1980er Jahren
bis zu den programmatischen Manifestationen Ende der 1990er Jahre sein
außerordentliches Engagement für die zeitgenössische Kunst. Es sind
Werke zu sehen, die Klaus Werners Kunstverständnis verdeutlichen;
bestimmte Werkkonstellationen aus Ausstellungen werden rekonstruiert,
die er initiiert oder kuratiert hat, aus "Zone D" 1991 (Felix Droese,
Holger Bunk,* *Klaus vom Bruch, Michael Morgner, Hartwig Ebersbach,
Rainer Görß), "Leerstand" 1994 (Ken Botto, Thomas Florschuetz),
"Curator's Choise" 1995 (Neo Rauch, Maren Roloff im Goethe-Institut New
York), "KriegsZustand" 1996 (Jenny Holzer) und "Stimmen hinter der Tür"
1996 (Ilya Kabakov). Dabei geht nicht um eine Eins-zu-Eins-Nachbildung,
sondern um eine sichtbare Neuformulierung des jeweiligen vergangenen
Ausstellungszusammenhanges. Fragmente und Auslassungen spiegeln die
Unmöglichkeit einer lückenlosen historischen Rekonstruktion.
Vier Künstler, mit denen Klaus Werner zusammengearbeitet hat Olaf
Nicolai, Carsten Nicolai, Tilo Schulz, Liam Gillick , wurden
eingeladen, Beiträge zu entwickeln. Sie nehmen die Ausstellung zum
Anlass, auf verschiedenen Ebenen über Utopie zu reflektieren. Ein
ausgeprägtes Interesse an utopischem Denken im Sinne eines
Imaginativen und Möglichen findet sich nicht nur in deren Werk,
sondern zeichnet auch Klaus Werner aus, dessen Vorstellungen weit über
den jeweiligen Status Quo hinausreichten und sich nicht an den
Beschränkungen im Hier und Jetzt aufhalten ließen.
Die Ausstellung integriert Werke aus der Sammlung der GfZK, so von
Hermann Glöckner, Horst Bartnig, Frank Maibier, Carlfriedrich Claus und
Hartwig Ebersbach, auch der "Bilderspende" (Emil Schumacher, Gerhard
Hoehme, HAP Grieshaber), die von Klaus Werner ausgewählt wurden und den
Grundstock der Sammlung bilden. An diesen Entscheidungen lässt sich ein
deutliches Interesse ablesen, unterschiedliche künstlerische
Ausdrucksmodi, verschiedene Generationen sowie Ost- und Westpositionen
zu verbinden. Die ausgewählten Kunstwerke, Objekte und Dokumente bilden
Gruppierungen und Nachbarschaften; sie vermitteln Klaus Werners Praxis,
wichtige Gedanken, Strategien und Überzeugungen.
Im Jahr 2008 findet auch in Kooperation mit Herbert Schirmer und der
>Galerie parterre< in Berlin eine Ausstellung zu Klaus Werners Berliner
Zeit statt, als er Leiter der in der DDR wichtigen >Galerie Arkade< war.
Aus Anlass der Hommage erscheint darüber hinaus ein Buch über Klaus
Werner, herausgegeben von Barbara Barsch und Gabriele Muschter.
Eröffnung am 08.02.08, 19:00 Uhr
kuratiert von Heidi Stecker und Barbara Steiner
Ausstellungsgestaltung: Kay Bachmann und Philipp Paulsen