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Galerie für Zeitgenössische Kunst LeipzigKarl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig
Tel. 0341 - 14 08 10; Fax 0341 - 140 81 11
e-mail: office@gfzk.de
Di - So 12 - 19 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
http://www.gfzk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
26.01. - 23.03.2003
Superflex
Kuratiert von Barbara Steiner
Ausstellungsdesign: Rasmus Koch
Am Samstag, 25.1.2003, um 19.00 Uhr, eröffnet die Galerie für Zeitgenössische Kunst drei Ausstellungen: von Superflex, Rirkrit Tiravanija und Artur Zmijewski. Sie kreisen thematisch um die Frage eines möglichen sozialen Engagements in der Kunst untersucht aus verschiedenen Perspektiven.Superflex sprechen in Zusammenhang mit ihren Arbeiten von einer "Action for Social Change" (Aktion für soziale Veränderung). Mit ihren Firmengründungen, die verschiedene "Tools" entwickeln, verwalten und zur Verfügung stellen, folgt die Gruppe einem Kunstbegriff, der auf konkreten gesellschaftlichen Interventionen basiert und ökonomische Faktoren von Anfang an integriert. Die "Tools" wie etwa "Biogas", Karlskrona2/Wolfsburg2", "Superchannel", "Supercopy" werden gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern entwickelt, in einer Pilotphase erprobt und dann vermietet oder zum Kauf angeboten. Mit diesem Geld soll dann wieder in die Entwicklung neuer oder bereits existierender Tools/Projekte investiert werden. Sowohl in der Entwicklungs- als auch in der Realisierungsphase treffen verschiedene politische, ökonomische, kulturelle und soziale Vorstellungsbilder der Beteiligten aufeinander und müssen verhandelt werden. Superflex nimmt dabei die Rolle eines Partners ein, der gestaltende, aber auch koordinierende und moderierende Funktion hat.
Für Leipzig plant Superflex drei Schwerpunkte: Zum einen wird "Counterstrike", ein Projekt zum Thema "Terrorismus/Gegen-Terrorismus" gezeigt, zum anderen widmen sie sich dem emanzipativen und ökonomischen Potential von sog. Raubkopien ("Supercopy"). Zum dritten stellen sie ihre, teilweise gemeinsam mit Rirkrit Tiravanija durchgeführten Arbeiten in Thailand vor. Ausgangspunkt von "Counterstrike" ist das gleichnamige, beliebte Computerspiel, das sowohl erlaubt, in die Rolle von TerroristInnen als auch von Gegen-TerroristInnen zu schlüpfen. Zum Computerspiel führt Superflex Dokumentar- und Spielfilme vor, die einen gesellschaftlichen Umgang, in diesem konkreten Fall: in Deutschland, mit dem Thema Terrorismus nachzeichnen. Mit "Supercopy" werden gezielt Fragen nach Autorschaft und Vervielfältigungsrechten gestellt bzw. danach, wer im Besitz dieser Rechte ist und vor allem wer davon letztendlich ökonomisch profitiert. "Biogas" ist der dritte Schwerpunkt der Ausstellung: Rirkrit Tiravanija hatte vor einigen Jahren ein Stück Land in Thailand erworben, und
gemeinsam mit anderen Künstlern einen Ort der Begegnung und des Austausches initiiert. Superflex installierten in diesem Zusammenhang ihre "Biogas-Anlage", die auf der Basis von Dung betrieben wird und so eine kostengünstige Energiequelle für Kleinsthaushalte darstellt. Die Verwendung oben genannter "Tools" durch Superflex und andere KooperationspartnerInnen veranschaulicht in der Ausstellung ein weiteres "Tool", das die Künstlergruppe gemeinsam mit dem Designer Rasmus Koch entwickelt haben: "Superdesign" ist ein einfaches, formal und farblich reduziertes Gestaltungsdesign, das einer Sprache gleich nicht nur den bisherigem Einsatz der "Tools" visualisiert, sondern auch zu deren weiteren Verwendung motiviert. Im Rahmen der Ausstellung erscheint beim Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln ein Buch, das die Aktivitäten der Künstlergruppe vorstellt. Design: Rasmus KochDie Ausstellung wird von der Sachsen LB und der QSC AG gefördert. Die Sachsen LB unterstützt Spenden- und Sponsoringprojekte in den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft und Umwelt. Die Spenden- und Sponsoringprojekte unterstreichen die Positionierung der Sachsen LB. Sie zeichnen sich durch die Eigenschaften jung, innovativ, kreativ und außergewöhnlich aus. Der Un-ternehmensslogan "Sächsisch als Erfolgsprinzip" soll auf die Projekte anwendbar sein. Insbesondere bisher nicht etablierten Gruppen und Projekten soll hiermit eine Plattform gegeben werden.