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Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

Karl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig
Tel. 0341 - 14 08 10; Fax 0341 - 140 81 11
office@gfzk.de
Di - So 12 - 19 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
www.gfzk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

21.04. - 01.07. 2007

Zimmer, Gespräch

Einzelausstellung von Dora García

kuratiert von Julia Schäfer

Dora Garcia: "Es ist nicht so, wie es wirklich war, sondern wie ich es
in meiner Erinnerung entwerfe."

Am 20. April wurde unter dem Titel >Zimmer, Gespräche< die
Einzelausstellung von Dora García in der Galerie für Zeitgenössische
Kunst Leipzig eröffnet. *Dora García* war 2005/2006
Blinky-Palermo-Stipendiatin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im
Freistaat Sachsen gemeinsam mit der Sparkasse Leipzig und der GfZK Leipzig.
Die in Brüssel lebende Künstlerin entwickelte für Leipzig eine
spezifische Arbeit. Im Rahmen ihres Stipendiums stieß Dora García immer
wieder auf das Museum in der "Runden Ecke" in Leipzig, auf das
Ministerium für Staatssicherheit der DDR und die Ereignisse des Jahres
1989 in Leipzig. García sichtete eine Vielzahl von Überwachungsvideos
und Lehrmaterial der Stasi. Dass sie Spanierin und nicht in der DDR
aufgewachsen ist, erlaubte ihr eine Distanz zur Stasi-Thematik. Mit den
Schauspielerinnen und Schauspielern *Katarina Schröter*, *Matthias
Hummitzsch* und *Torben Kessler* - letztere gehören dem Ensemble des
Schauspielhauses Leipzig an - realisierte sie eine fiktive Geschichte,
den Film >Zimmer, Gespräche<. Anhand von originalen Texten und
Dokumenten inszenierte García in einer Wohnung in Leipzig-Grünau Dialoge
zwischen "Opfer, Kollaborateur und Stasi-Mitarbeiter" (Garcia). Die
Begriffe Stasi, DDR oder Leipzig fallen jedoch nicht. Dafür treten die
Themen Angst, Kontrolle, Abhängigkeit, Absurdität und Macht in den
Vordergrund.
Der Film wird von mehreren Videos und Fotos begleitet. Sie stammen aus
den Archiven der BStU Leipzig bzw. Berlin und zeigen Menschen bei
alltäglichen Handlungen: Sie verlassen oder betreten ein Haus, waschen
ihr Auto, laufen die Straße auf und ab, gehen vom Auto in das Haus. Eine
unsichtbare Kamera observiert das Geschehen. Skizzen zeichnen die Wege
und die Benutzungsfrequenzen der Observierten auf. Durch die
Kontextänderung verstärkt sich die Wirkung des Absurden und Grotesken.
Die Publikation zur Ausstellung beleuchtet den Umgang mit dem Erbe der
DDR und fragt, inwieweit Kunst diese Diskussionen sichtbar machen kann.
Sie erscheint in Englisch und Deutsch im Jovis Verlag, Berlin. Die
Ausstellung und der Katalog werden unterstützt von der Ostdeutschen
Sparkassenstiftung im Freistaat Sachsen gemeinsam mit der Sparkasse
Leipzig und der Kulturstiftung Sachsen, Dresden.

Wir danken für die freundliche Unterstützung und Zusammenarbeit der
Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Berlin/Leipzig, der
Wohnungsbau-Genossenschaft Kontakt e.G., Leipzig, und dem Bürgerkomitee
Leipzig e.V., Träger der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Leipzig.

*Bitte beachten Sie folgende Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung: *
Am Donnerstag, dem 24.Mai, 20:00 h, spricht Helmut Müller-Enbergs
(Politikwissenschaftler, Berlin) über "Inoffizielle Mitarbeiter der
Stasi". Kino der GfZK-2, Kooperationsveranstaltung mit der Gedenkstätte
Museum in der "Runden Ecke"

Am Donnerstag, dem 21.Juni, 18.00 h Buchpräsentation und Gespräch: "Spur
der Filme. Zeitzeugen über die DEFA" mit den Herausgeberinnen Ingrid
Poss und Peter Warnecke. Kooperationsveranstaltung mit der Gedenkstätte
Museum in der "Runden Ecke".

Der Förderkreis der GfZK zeigt im Filmprogramm:
Donnerstag, dem 26. April, 20:00 h: "Fahrenheit 451", GB 1966, Regie
François Truffaut
Donnerstag, dem 3. Mai DO 20:00 h: "Die Architekten", DDR 1989, Regie
Peter Kahane
Donnerstag, dem 10. Mai DO 20:00 h: "Die verlorene Ehre der Katharina
Blum", BRD 1975, Regie Volker Schlöndorff/ Margarethe von Trotta.
Donnerstag, dem 14. Juni, 20:00 h: "Karla", DDR 1956/66, Regie Herrmann
Zschoche

 

 

Malerei der Entscheidungen

Dienstag, 15.05.07, 19 Uhr

Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, GfZK-2
Mit Jan Verwoert, Kunstkritiker, Hamburg, Julia Schmidt, Künstlerin,
Leipzig und Jörg Heiser, Kunstkritiker, Berlin
Moderiert von Barbara Steiner, Direktorin der GfZK, Leipzig

Am 15.05.07, 19 Uhr, findet in der Galerie für Zeitgenössische Kunst
Leipzig eine Diskussion zur aktuellen Malerei statt. Es diskutieren: Jan
Verwoert, Kunstkritiker Hamburg, Julia Schmidt, Malerin, Leipzig und
Jörg Heiser, Kunstkritiker, Berlin. Die Moderation übernimmt Barbara
Steiner, Direktorin und Kuratorin der GfZK, Leipzig.

Ausgangspunkt für die Diskussion ist Jörg Heisers neu erschienenes Buch
/Plötzlich diese Übersicht/. /Was gute zeitgenössische Kunst ausmacht
/(Claassen Verlag 2007). Im zweiten von insgesamt vier Kapiteln seines
Buches/ /wirft Jörg Heiser ­ Co-Chefredakteur der Kunstzeitschrift
/frieze/ ­ die Frage auf, was hinter den Scheingefechten um die tausend
Tode der Malerei steckt. Wer spricht wem warum Relevanz oder
Interessantheit ab? Was führt aus den endlosen, fruchtlos gewordenen
Gegenüberstellungen von Abstraktion und Figuration oder heißer
Expressivität und kühler Reproduktion? Und in welchem Verhältnis stehen
die Entscheidungsprozesse, die das gesellschaftliche Zusammenleben
durchziehen, zu jenen Entscheidungen, die zu einem Gemälde führen?
Dieses Buch wird an diesem Abend ebenfalls in der GfZK vorgestellt.

Jörg Heiser ist Chefredakteur der britischen Kunstzeitschrift /frieze
/und Autor für die /Süddeutsche Zeitung/. Der Kritiker Jan Verwoert hat
in Texten zur Malerei und zu Künstlerinnen wie Tomma Abts ebenfalls die
Frage aufgeworfen, wie methodisch-künstlerische Entscheidungen neue
Bilder hervorbringen. Julia Schmidt wiederum ­Trägerin des Kunstpreises
der Sachsen LB 2006 ­ thematisiert in ihrer Malerei immer wieder die
Bedingungen und Voraussetzungen des Mediums, ohne dass sich ihre Bilder
in Metareflektion erschöpfen würden. Barbara Steiner hat sich im
Ausstellungsprogramm der GfZK wiederholt malerischen Positionen
gewidmet, die sich mit den Mitteln der Malerei genauso befassen wie mit
ihrer gesellschaftlichen Rolle.

 

 

 

Podiumsdiskussion

"Formalismus gegen Realismus ­ Kulturpolitik im Kalten Krieg"
Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, GfZK-2

Leipzig, Donnerstag, 03-04-07, 20.00 h

Es diskutieren: Dr. Barbara Steiner, Kunstwissenschaftlerin (Leipzig),
Dr. Eckart Gillen, Kunstwissenschaftler (Berlin), Tilo Schulz, Künstler
(Leipzig)
Moderation: Ilina Koralova, Kuratorin (Leipzig)

"Formalismus gegen Realismus ­ Kulturpolitik im Kalten Krieg" ist der
Titel der Podiumsdiskussion, die anlässlich der Ausstellung >FORMSCHÖN<
von Tilo Schulz (bis 09.04.07, GfZK-2) am 03. April um 20:00 Uhr in der
GfZK stattfindet. Dr. Eckhart Gillen, Berlin, Dr. Barbara Steiner,
Direktorin der GfZK, Leipzig, und der Künstler Tilo Schulz, Leipzig,
werden über Kulturpolitik und ihren Einfluss auf der Kunst im Osten
sowie im Westen während des Kalten Krieges diskutieren. Die
Veranstaltung wird von Ilina Koralova, Kuratorin der Ausstellung,
moderiert.
Der besondere Gast dieser Veranstaltung, Dr. Eckhart Gillen, wurde 1947
in Karlsruhe geboren. Es folgte von 1966 bis 1972 ein Studium der
Kunstgeschichte, Germanistik und Soziologie in Heidelberg und in Berlin
sowie die Promotion in Kunstgeschichte.
- Ausstellungen und Publikationen zur Kunst des 20. Jahrhunderts, u.a.
"Deutschlandbilder", Berlin 1997/98
- Bürgerpreis zur deutschen Einheit 2003 in der Kategorie "Vielfalt in
der Einheit" für kulturelle Initiativen.

Der Eintritt ist frei.

 

 

 

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