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Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

Karl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig
Tel. 0341 - 14 08 10; Fax 0341 - 140 81 11
office@gfzk.de
Di - So 12 - 19 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
www.gfzk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

Ausstellungseröffnung am Dienstag, 20.11. 2007, 19 h

Otto Zitko


Expressive Linienführungen überziehen Wände, Decken und umfangen den
Betrachter/die Betrachterin von allen Seiten. Die Zeichnungen bzw.
Malereien von Otto Zitko sprengen jeden Rahmen. In großformatigen,
raumgreifenden Wandzeichnungen und -malereien untersucht der Künstler
das Verhältnis von Zeichnung und Raum, von zeichnerischer Geste und
gebauter Architektur. Die Arbeiten überschreiben und definieren die
Struktur der Räume neu. Seine Ausstellung wird am 20.11.07, um 19 Uhr,
im Erdgeschoss der GfZK-1 eröffnet.

Auf den ersten Blick suggerieren die Zeichnungen eine Unmittelbarkeit
der künstlerischen Äußerung, so als handle es sich um ein exzessives
Ausagieren im Raum, de facto haben wir es jedoch mit einem Bild von
Unmittelbarkeit zu tun: Die schwungvoll ausgeführten, raumgreifenden
Linienverläufe erweisen sich Stück für Stück konstruiert. Dies hat
wesentlich mit den räumlichen Dimensionen zu tun, die bewältigt werden
wollen. Die daraus resultierende Brüchigkeit der expressiven Geste lässt
die Vorstellung eines unmittelbaren Selbstausdrucks nicht mehr zu.
Authentizität und Subjektivität erweisen sich als konstruiert und
inszeniert.

Die Galerie für Zeitgenössische Kunst besitzt von Otto Zitko bereits
eine Serie von Zeichnungen von 1986, das "Alphabet". Diese Serie, ein
Geschenk von Arend Oetker an die Galerie für Zeitgenössische Kunst,
bildete den Ausgangspunkt für Zitkos Einladung, in den künftigen
Bibliotheksräumen seine großformatigen Wandzeichnungen auszuführen.
Ausschlaggebend war auch ein großes Konvolut von mehrheitlich
westdeutscher abstrakter Malerei der späten 1940er Jahre, der 1950er und
1960er Jahre in der Sammlung der GfZK. Zwei bzw. sechs Jahre nach der
Wende wurden diese, vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft seit den
frühen 1950er Jahren gesammelten Werke als Dauerleihgaben an die neu
gegründete Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig gegeben und im
November 2006 ohne Auflagen geschenkt. Die Arbeit von Otto Zitko stellt
eine Verbindung zu diesen Werken der Nachkriegskunst, aber auch zu
expressiven Positionen in der DDR der 1980er Jahre her. Werke aus der
Sammlung werden zeitgleich in der ersten Etage der GfZK-1 präsentiert.

Anfang nächsten Jahres erscheint im Jovis Verlag, Berlin, in
Zusammenarbeit mit dem Studio Zitko und dem Salzburger Kunstverein ein
umfangreiches Buch unter dem Titel "Die Konstruktion der Geste". Dieses
zeigt die Genese der Wandzeichnungen und -malereien an Projekten für
Galerien und private Auftraggeber.

 

 

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