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Kunstverein Harburger Bahnhof von 1999 e.V.
Hannoversche Straße 85
21079 Hamburg
Tel. 040 - 76 75 38 96
Mi - So 14.00 - 18.00 Uhr
www.kunstvereinharburgerbahnhof.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
03.11. - 20.01. 2007
Jochen Schmith
Reihe:Ordnung sagt
Geld
zu Gast: Willem Oorebeek, Brüssel
Seit Ihrer Gründung im Jahr 2000 beschäftigt sich die Hamburger Künstlergruppe Jochen Schmith mit den Erscheinungsformen kultureller und marktwirtschaftlicher Codes. Über eine differenzierte Aneignungs- und Begehungspraxis dringen Peter Hoppe, Peter Steckroth und Carola Wagenplast in bestehende, exklusive Kreisläufe ein. In den erfahrenen Informationen finden sie Momente für eine künstlerische Verhandlung. In Auseinandersetzung mit den räumlichen und strukturellen Bedingungen des Ausstellens formulieren sie schließlich aus den vielschichtigen Beziehungsgeflechten neue, ebenso komplexe Narrationen und Bildfragmente.
Für die Ausstellung im Kunstverein Harburger Bahnhof macht Jochen Schmith Codes und Projektionen sichtbar, die sich unter dem Titel und Thema "Geld" versammeln. In der abgedunkelten Halle verhandelt ihre raumgreifende Installation skulpturale und bildnerische Prinzipien, die sich mit Videoprojektionen, Lichtbewegungen und Geräuschkulissen verweben. Zu den integralen Bestandteilen der Ausstellung gehören das in China gedrehte Video "Progress and Noise" des niederländischen Künstlers Willem Oorebek (*1951 in Rotterdam, lebt in Brüssel); zwei Kopien des vor kurzem gestohlenen Gemäldes "Allegorie der Erde" von Jan Brueghel d.Ä.; die Bahnen eines Gummibodens, der aus vom Zoll sichergestellten Turnschuhplagiaten recycelt wurde; die Dia-Projektion "Luxurary Properties", für die Jochen Schmith während eines Aufenthaltes in Hongkong 2006 im Rahmen von konzeptuellen Wohnungsbesichtigungen Balkon-Ausblicke fotografierte. Eine geometrische, einseitig verspiegelte Glasskulptur und ein in großem Gestus inszenierter Paillettenvorhang steigern die atmosphärische Aufladung des Raumes zusätzlich.
Jochen Schmith interessieren sich für die polyvalente Existenz von Blickregimen: Innerhalb ihres eigenen Blickregimes ästhetisieren sie in ihrer Ausstellung durch die Ansammlung von Dokumenten, Indizien und Readymades verschiedene Blickregime aus der sozialwirtschaftlichen Wirklichkeit. Der scheinbar affirmative Material- und Inszenierungsfetischismus, den sie dabei betreiben, arbeitet mit den Widersprüchen und Gegenläufigkeiten der globalen Gleichzeitigkeit und mit der Differenz europäischer und uneuropäischer Kultursysteme. Jochen Schmith markieren darin ein "Dazwischen", mit dem der Betrachter eindringlich konfrontiert ist.Diese Ausstellung wird gefördert von:
Kulturbehörde Hamburg
Sparkasse Harburg-Buxtehude
Pressegespräch am Dienstag, 30. Oktober 2007 um 11:30 Uhr
Eröffnung am Freitag, 2. November um 19 Uhr
Harburger Kulturtag am Samstag, 3. November:
um 12, 15, 16 Uhr kostenlose Führungen
16 Uhr: Künstlergespräch mit Jochen Schmith und Eran Schaerf, moderiert von Tim Voss
ab 20 Uhr: Bar und DJ-Musik
Mittwoch der 19. März um 19 Uhr
»Die Gesellschaft der Schattenbeschleuniger«
ein Vortrag von Ursula Panhans-BühlerDie Gesellschaft der Schattenbeschleuniger bildete sich in den späten 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Ihr Ziel war ein Gegengewicht zur rasenden Aufklärung zu bilden. Mitglied kann jeder werden, der eine Schattenerfahrung oder eine Schattenphantasie in die Schattenschatztruhe spendet, die von Rachel Zaartwaager verwaltet wird. Die Gesellschaft der Schattenbeschleuniger nimmt außerdem viele Schattenanregungen auf, wie sie von Künstlern formuliert wurden. Seit den frühen 90er Jahren kümmert sich auch die Theoriebildung Kunstwissenschaft, Philosophie, Physikgeschichte z.B. vermehrt um Schattenphänomene und Schattenbeobachtung. Der Vortrag wird einige künstlerische Stellungnahmen zum Schatten aufgreifen.
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