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Haus am Waldsee

Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel. 030 - 8091-2234; Fax 030 - 802 20 28
Di - So 12 - 20 Uhr, Führungen So 16 Uhr
über das Haus am Waldsee
http://www.hausamwaldsee.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 


20.10. - 02.12.2001


natürlich künstlich

Das virtuelle Bild

Martin Dörbaum, Gero Gries, Gerhard Mantz, Yoichiro Kawaguchi, Yves Netzhammer

 

Zur Ausstellung

Das Projekt kam auf Initiative der Künstler Gerhard Mantz und Gero Gries zustande und wurde in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Rostock, dem Kunstverein Mannheim und dem Haus am Waldsee realisiert. Wir setzen damit eine Reihe von Ausstellungen fort, die sich auf das Thema"Neue Formen des Bildes" richten und mit der Untersuchung der Fotomontage (Hajek-Halke, 1997) sowie Foto- und Kunstmanipulation (Stalins Retuschen, 1998) begonnen wurde. Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten sind in ihrer Erscheinungsform fotorealistischen Gemälden und Fotoarbeiten ähnlich, jedoch ausschließlich computergeneriert und wurden mittels 3-D-Programmen entwickelt.

 

Die Künstler

Martin Dörbaum, geb. 1971, lebt in Berlin. Aus modellhaft-realistischen Bildern entstehen Ouerverweise zu Biographie und Jugendkultur.

Gero Gries, geb. 1951, lebt in Berlin.
Parallele Wirklichkeit mit suggestiver Unterkühlung.
Kristallklarer"Fotorealismus" entpuppt sich als bodenloser
Scheinraum. (www.gerogries.com)

Gerhard Mantz, geb. 1950, lebt in Berlin.
Aufbau einer geheimnisvollen Dingwelt. Scheinbar real, aber nicht identifizierbar, ist sie dem Denken näher als der erfahrbaren Wirklichkeit. (www.gerhard-mantz.de)

Yoichiro Kawaguchi, geb. 1952, lebt in Tokio. Programmiert künstliches Leben, das sich selbst fortpflanzende Wesen von berauschender Farbigkeit und Formenvielfalt erzeugt.

Yves Netzhammer, geb. 1970, lebt in Zürich. Modellhafte Bildsprache, in der Bewegungsabläufe und Verwandlungen nicht alltägliche Erfahrungen vermitteln."Ich denke mit Gegenständlichem über Abstraktes nach."

(aus dem Katalog)

 

 

Kameralose Digitalbilder

Bilder überfluten unseren Alltag. Das festzustellen, gleicht einem Gemeinplatz. Doch dieses Mehr an Bildern wird von einer neuen Qualität geprägt, dem Hybriden. Ob die Primärbilder gemalt, fotografiert oder gefilmt wurden, auf dem Weg zu den Bildern, die uns begegnen, greifen inzwischen mit immer dominanteren Anteilen digitale Techniken. Wir treffen auf analoge Fotografien, die digital bearbeitet und dann digital ausgedruckt werden, ebenso wie auf solche, die mit Digitalkameras aufgenommen, dann elektronisch bearbeitet und dann mit traditionellen fotografischen Prozessen fertiggestellt werden, um nur zwei der häufig anzutreffenden Varianten zu benennen. Die Gemeinsamkeit der Künstler dieser Ausstellung ist das Arbeiten am Computer ohne Zuhilfenahme von bereits physisch existierenden Bildern. Im Unterschied zur unübersehbaren Zahl der Bildproduzenten, die heute digitale Arbeitsmittel, insbesondere Photoshop, einsetzen und von kameratechnisch erzeugten Primärbildern ausgehen, beginnt ihre künstlerische Bildgebung am leeren Monitor. Die neuen Medien übernahmen in ihren Anfängen immer die Ausdrucksformen der Medien, an deren Stelle sie traten - nur eben mit anderen Mitteln und effektiver. Dabei waren es die Künstler, die mit mehr Sensibilität auf die Spezifika, also die jedem Medium eigenen Gesetze, wie auf die Fehler und Schwächen der Medien geachtet und - wichtiger noch - die öffentliche Aufmerksamkeit auf die medialen Eigenheiten gelenkt haben. Gerade deshalb ist es sinnvoll, den Einsatz der neuen digitalen Technik durch Künstler unter dem Gesichtspunkt der Medienspezifik zu betrachten.

Enno Kaufhold

 

Vom Byte zum Bild

Was ist 3-D-Rendering? Das englische"to render" bedeutet"machen, erstellen". Wie die Camera obscura einen wirklichen, dreidimensionalen Raum zweidimensional abbildet, erstellt der Computer Pixel für Pixel (Bildpunkt) ein zweidimensionales Bild aus einer dreidimensionalen Raumbeschreibung. Diese 3-D-Raumdefinition ist eine mathematische Beschreibung von Gegenständen, Oberflächen und Lichtquellen in einem Koordinatenraum. Während des Renderings tastet der Computer die Bildpunkte zeilenweise ab und ordnet jedem Pixel einen bestimmten Farbwert zu. Der Farbwert wird anhand der Informationen der 3-DRaumdefinition festgelegt: Wie ist der Körper beschaffen, welche Oberfläche hat er, woher kommt das Licht? Obwohl der Vorgang der eigentlichen Bildgenerierung abstrakt und mechanisch ist, hat das Arbeiten am Computer Ahnlichkeit mit herkömmlichen Verfahren wie Modellbau, Bühnenbild oder Setdesign beim Film. ( ... ) Im virtuellen Raum des Computers sind jedoch endlose Optimierungen möglich. Eine Szene kann hundertmal uumgebaut werden und ist doch immer neu - Daten altern nicht. Die Programme, die heute für die Bildgenerierung zur Verfügung stehen, sind Nachfolger der z.B. in Architektur, Industrie- und Produktdesign verwendeten CAD (Computer Aided Design)-Programme, mit denen Gegenstände entworfen und simuliert werden können.

Johanna Jakob


Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 19. Oktober 2ool um 19:oo Uhr laden wir Sie und ihre Freunde herzlich ein.

Begrüßung
Norbert Kopp, Stadtrat für Bildung, Kultur und Sport
Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin
Adrienne Goehler, Senatorin für Wissenschaft,
Forschung und Kultur (angefragt)

Einführung in die Ausstellung
Barbara Straka, Haus am Waldsee
Dr. Enno Kaufhold, Fotohistoriker, Berlin

Ausstellungskatalog "natürlichkünstlich. Artificial Life" (mit CD-ROM), erschienen im Jovis-Verlag, Berlin 2001, 96 S., 85 Farbabb., mit Textbeiträgen von Enno Kaufhold und Johanna Jakob, deutsch/englisch; ISBN 3-931321-66-5

 

 

Veranstaltungen

Freitag, 12. Oktober, 20:00 Uhr
Musikalische Reise durch Russland und Lettland

Sonnabend, 13. Oktober, 20:00 Uhr
Romantische Klaviermusik für vier Hände
(Werke von Schubert, Brahms, Dvorak, Ravel und Rachmaninoff)
Stefanie Bialasiewicz, András Vermesy, Klavier
Marionette Veranstaltungs-GmbH und "Freunde u. Förderer des
Hauses am Waldsee e.V."; Eintritt an beiden Abenden je DM 55,- inkl.
Buffet/Getränk; Karten nur im Vorverkauf unter 801 89 35 oder an der
Kasse im Haus am Waldsee bis 10.10.2001

 

Sonnabend, 27. Oktober, 20:00 Uhr
Neue Klänge aus Berlin
(Werke von Erdmann, Iranyi, Münzer, Voigtländer, Zapf und von Zieritz)
Marianne Boettcher, Violine; Kensei Yamagushi, Klavier; Konzept u.
Koordination: Gabriel Iranyi; Veranstalter:"Freunde u. Förderer des
Hauses am Waldsee e.V."; Eintritt: 16,- DM/8,- E ; erm. 12,- DM/6,- E

 

Freitag, 2. November, 2o:oo Uhr
Kameralose Digitalbilder. Eine mediengeschichtliche
Betrachtung

Dr. Enno Kaufhold, Fotohistoriker; Eintr: 8,- DM/4,- E; erm. 6,- DM/3,- E


 

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