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Haus der Kulturen der Welt

John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
Tel. 030-397 87-0 oder -175
info@hkw.de
Di - So 14- 21 Uhr
http://www.hkw.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

24.03. - 14.05. 2006

China - Zwischen Vergangenheit und Zukunft

Fotografie, Oper, Musik, Film , Lesungen, Konferenz

Ein Projekt zur zeitgenössischen Kunst Chinas

Seit dem Zweiten Weltkrieg nimmt das Nachdenken über Formen des kulturellen Gedächtnisses eine Schlüsselstellung in der europäischen Theoriebildung ein. Auch in China wird zu diesem Thema intensiv diskutiert, ist es von wachsender Bedeutung für die künstlerische und literarische Produktion. Wie in Europa scheint die Frage nach der eigenen Identität immer auch von der nach dem kulturellen Gedächtnis begleitet zu sein.
Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist damit essentiell, um Entwicklungen in diesem so wichtigen Land verstehen zu können - einem Land, das zu jenen Mächten gehört, welche die Kulturen der Welt immer nachhaltiger beeinflussen. Dabei ist China durch eine Vielzahl von Neuinterpretationen, aber auch Auslöschungen kultureller Überlieferungen gekennzeichnet: Die kommunistische Revolution und später besonders die Kulturrevolution griffen immer wieder gewaltsam in die unvergleichlich reichen Traditionen ein und zerstörten zahllose Kunstwerke und Gedächtnisorte. Auch die marktwirtschaftlich motivierten Veränderungen der letzten Jahre wirken in dieser Richtung. Dabei ist es interessanterweise erst der unwiederbringliche Verlust von historischen Monumenten und Kulturlandschaften, aber auch immateriellen Kulturzeugnissen, der die Öffentlichkeit (Chinas wie auch Europas) für die Vielfalt und Originalität der mittlerweile nahezu verschwundenen Traditionen sensibilisiert. Bereits die erste Künstlergeneration, die auf die Kulturrevolution folgte, reagierte darauf und fragte nach den kulturellen Traditionen und den Folgen ihrer Auslöschung ­ ein Impuls, der heute geradezu zu einem "Strom" von Überlegungen, Debatten und künstlerischen Statements angewachsen ist.
Im Programm China - Zwischen Vergangenheit und Zukunft werden für China spezifische Fragestellungen diskutiert und zugleich auf eine internationale Perspektive hin erweitert. Das Projekt nimmt die Forderung nach künstlerischer Selbstbestimmung auf, die für die zeitgenössische Generation des Landes ohne Kenntnis ihrer kulturellen Wurzeln nur schwer erreichbar zu sein erscheint. Damit wehren sich die Kunstschaffenden auch gegen den weiterhin wirkenden Einfluss der kommunistischen Partei. Erinnerung offenbart sich in der Volksrepublik China immer als ein gleichzeitig ästhetisches wie auch politisches Projekt, das das öffentliche Leben in weiten Bereichen entscheidend prägt. Viele Künstler verwahren sich in diesem Zusammenhang gegen einen aufflammenden Nationalismus und die Versuchung, Formen eines staatlich diktierten kulturellen Gedächtnisses als das ihre anzuerkennen.
Das geplante Verbundprogramm beschäftigt sich mit den vielfältigen und komplexen Fragen des kulturellen Gedächtnisses in den unterschiedlichsten künstlerischen Formen, von Oper, über Musik, Literatur bis hin zu Kunst und Film.
Das Programm reagiert mit mehreren Projekten auf die Tatsache, dass Oper und Musik in China für die Thematik des kulturellen Gedächtnisses eine herausragende Stellung einnimmt. Nirgendwo sonst wurde das einmalig vielfältige traditionelle Wissen, von Generation zu Generation, durch alle politischen Systeme hindurch bis in die Gegenwart hinein lebendig gehalten. Gleichzeitig unterlag aber auch kein anderer Kunstbereich so starken politischen Restriktionen und den immer stärker werdenden Impulsen einer globalisierten Welt. Diesen vermeintlichen Widerspruch aufzulösen ist das erklärte Ziel der Programmkuratoren.
Am Anfang des Projekts wird ein internationaler Kongress in die Thematik einführen und die Unterschiede der chinesischen und europäischen Interpretationen herausarbeiten, um sie später in eine globale Perspektive zu überführen. Das kulturelle Gedächtnis tritt niemals unvermittelt in eine Kultur ein, so eine der Ausgangsthesen, es wird vielmehr unter erheblichem politischen und medialen Einfluss konstruiert und ist sowohl in China als auch in Europa wechselseitigen Einwirkungen von nationaler Kultur und Geschichtsschreibung sowie globalen Einflüssen unterworfen.
Erstmals sollen mit China - Zwischen Vergangenheit und Zukunft Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Gedächtniskulturen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden - ein Dialog kann beginnen.
Für die internationale Zusammenarbeit konnten die Opern-Performerin Tian Mansha, die Musikerin und Schriftstellerin Liu Sola, der Literaturwissenschaftler Ackbar Abbas, der Kurator und Kunstkritiker Wu Hung sowie der amerikanischer Kurator Christopher Phillips gewonnen werden.
Seit Frühjahr 2003 finden mit dieser Gruppe und anderen Künstlern vorbereitende Workshops in Peking und Berlin statt. Aus dieser Arbeit heraus werden koordiniert vom HKW neue Werke entstehen, die in Berlin erstmals aufgeführt werden.
Internationale und nationale Institutionen sind in diesem Projekt mit dem Haus der Kulturen der Welt verbunden, das International Center of Photography und die Asia Society in New York, das Ensemble Modern, die Komische Oper Berlin und die Bundeszentrale für Politische Bildung, Stationen der Ausstellung wie das Victoria & Albert Museum.

Eröffnung: 23.3.2006

 

 

English version below



China - Zwischen Vergangenheit und Zukunft
Fotografie, Oper, Musik, Film, Lesungen, Konferenz
24.03.2006 - 14.05.2006
Eroeffnung 23.03., 19h, Eintritt frei
Am 23.03.06 wird im Haus der Kulturen der Welt das Programm "China - Zwischen Vergangenheit und Zukunft" eroeffnet, zu dem wir Sie herzlich einladen moechten. Das Programm reflektiert die Entwicklung neuer Formen, neuer individueller Sprachen in bildender Kunst, Musik, Oper und Literatur - und ihren Bezug zu den faszinierenden Traditionen Chinas.

Die Einfuehrungsveranstaltung gibt mit Performances, Statements und Previews eine Vorschau auf das Programm. Mo Yan spricht, Autor des Romans 'Rotes Kornfeld', der in der Verfilmung durch Zhang Yimou im Westen enorme Erfolge feierte. Wu Wei, Meister der chinesischen Mundorgel Sheng und Gert Anklam am Saxofon eroeffnen einen 'Dialog der Klaenge'. Der Musiktheater-Star Wu Hsing-Kuo zeigt Szenen seines 'King Lear', einer gefeierten Shakespeare-Interpretation im Stil der Chinesischen Oper, Zhao Zhigang Szenen seiner Shanghai-Oper-Performance 'Spiegelbild der Roten Kammer'. Die Preview wird eingeleitet von Tian Mansha, einer der einflussreichsten Opernkuenstlerinnen Chinas und Kuratorin des Musikprogramms am HKW. Auf einer grossen Leinwand wird der Stummfilmklassiker 'The Goddess' mit Livemusik-Begleitung gezeigt.

http://www.hkw.de

Die Ausstellung "Zwischen Vergangenheit und Zukunft: Neue Fotografie und Video aus China" eroeffnet mit drei Performances unter dem Titel "Performance Red!". Liang Tao improvisiert einen Tanz zu acht zeitgleich erklingenden Musikstuecken - der Boden ist mit fluessigem Menstruations-Rot bedeckt. Li Wei kommuniziert mit den Besuchern mit einer Spiegel-Performance. Der Extrem-Performer Yang Zhichao portraetiert Besucher mit einer Mischung aus Farbe und seinem eigenen Blut.

http://www.hkw.de/de/ausstellung

Am Eroeffnungswochenende bildet das dreitaegige internationale Symposium 'Kulturelles Gedaechtnis' ein einfuehrendes Forum, in dem zentrale Aspekte des Themas 'Kulturelles Gedaechtnis' in China diskutiert und reflektiert werden. Das Symposium wird vom Haus der Kulturen der Welt in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale fuer politische Bildung veranstaltet.

http://www.hkw.de/de/symposium



'China - Zwischen Vergangenheit und Zukunft' wird wird gefoerdert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Arte ist Kulturpartner und setzt eigene Akzente mit Sendungen zum Thema China:
http://www.hkw.de/de/programm2006/cultural_memory/veranstaltungen_4734/medien/chinamedien.php



China - Between Past and Future
Photography, Opera, Music, Film, Lectures, Conference
24 March 2006 - 14 May 2006
Opening 23 March, 19h, free entry
On 23 March 06, the programme China - Between Past and Future and the exhibition open at the House of World Cultures. We cordially invite you to join us. Our programme explores the development of new forms and new individual languages in the fine arts, music, opera and literature, and their relationship to China's fascinating traditions.

The opening - with performances, statements and previews - offers a foretaste of events to come. Mo Yan, the author of the novel 'Red Sorghum' will be speaking. (Zhang Yimou's film adaptation of the book was a great success in the West.) Wu Wei, the master of the sheng - the Chinese mouth organ - and saxophonist Gert Anklam open a 'Dialogue of Sounds'. Music theatre star Wu Hsing-Kuo presents scenes from King Lear in his much-celebrated adaptation of Shakespeare's play performed Chinese Opera style, Zhao Zhigang scenes from his Shanghai Opera performance 'The Dream of the Red Chamber'. Tian Mansha, one of the most influential opera artists in China and curator of the music programme at the House of World Cultures, opens the preview. There will also be a big-screen showing of silent-film classic 'The Goddess', accompanied by live music.

http://www.hkw.de/en/index.php

The exhibition 'Between Past and Future: New Photography and Video from China' opens with three performances entitled 'Performance Red!' Liang Tao improvises a dance, on a floor covered in a liquid menstruation-red paint, to eight pieces of music played simultaneously. Li Wei communicates with visitors in a mirror performance. Using a mixture of paint and his own blood, extreme performer Yang Uhichao paints portraits of visitors.

http://www.hkw.de/en/exhibition

At the opening weekend, a 3-day international symposium entitled 'Cultural Memory' will be held, serving as an introductory forum for discussing and reflecting upon central aspects of the theme 'Cultural Memory' in China.

http://www.hkw.de/en/symposium

The symposium is a co-operation between House of World Cultures and Bundeszentrale fuer politische Bildung.

 

 

 

Seht geehrte Damen und Herren,

hiermit möchten wir Sie herzlich zu unseren Mittwochsgesprächen einladen, die Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung "China - Zwischen Vergangenheit und Zukunft" im Haus der Kulturen der Welt sind. Künstler, Kuratoren oder Kritiker setzen sich in diesen Gesprächen auf je eigene Weise mit ausgewählten Aspekten des Programms auseinander.

Grundidee der Mittwochsgespräche ist, die künstlerischen und ästhetischen Entwicklungen, denen China in den letzten Jahren unterworfen war, in einen erweiterten Kontext internationaler Kunstproduktion zu stellen.

5. April 2006: Thomas Florschuetz

Thomas Florschuetz, 1957 in Zwickau geboren, ist einer der renommiertesten Fotografen der deutschen Kunstszene. Seine Arbeit wurde u.a. im Rahmen der New Photography V series im Museum of Modern Art gezeigt. Zuletzt stellte Florschuetz in seiner großen Retrospektive Blick ins Freie im Haus am Waldsee neue Arbeiten vor.

Er lebt und arbeitet in Berlin.

An diesem Abend gibt Thomas Florschuetz einen Einblick in sein Werk, beginnend mit einer Reihe früher Arbeiten aus den Jahren 1984 bis 1987, die ihn selbst, Körper und Gesicht, zum Gegenstand haben. Davon ausgehend beschreibt er den Übergang hin zu einer anderen Phase seiner Arbeit, zu Bildern, die bis etwa 1992 entstanden sind.

"Eigentlich geht es ... genau darum: zum einen eine Bildsprache, die unter den Bedingungen einer sehr repressiven Gesellschaft entstanden ist (nämlich in der der DDR) und zum anderen um die Veränderung dieses Blickes der mit dem Weggang aus diesem System einher gegangen ist, mit meinen ersten Reisen in Länder, die für mich vorher eher auf der Mythen- und Legendenebene angesiedelt waren und mit der durch diesen visuellen und konditionellen Dammbruch sich vollziehenden Modifizierung der eigenen Bildsprache. Es geht um die sehr unmittelbar und fast unbewusst sich vollziehende Veränderung der eigenen Sichtweise und ihrer formalen Struktur.
Ich habe das sehr bewusst im Hinblick auf die China Ausstellung ausgewählt, weil es dort, zwar einer ganz anderen kulturellen Tradition entstammend, doch um einen ähnlichen Prozess geht. Und auch dabei geht es um die Veränderung, die durch eine langsame Öffnung aus einer autoritären sozialistischen Diktatur heraus stattfindet."

 

 

12. April 2006: Melanie Jackson, Installations- und Video-Künstlerin. Lebt und arbeitet in London und zeigte 2005 Made in China (Videoinstallation) im Cattle Depot Artist Village, Hongkong.

 

 

19. April 2006: Karin Sander, Künstlerin. Lebt und arbeitet in Berlin. Ausstellungen 2005 (u.a.): Rundlederwelten im Martin-Gropius-Bau und nahm an der 2nd Beijing Art Biennale teil.

Grundidee der Mittwochsgespräche ist, die künstlerischen und ästhetischen Entwicklungen, denen China in den letzten Jahren unterworfen war, in einen erweiterten Kontext internationaler Kunstproduktion zu stellen.

Mittwoch, 19. April 2006, 19 Uhr: Karin Sander

Karin Sander, Künstlerin, lebt und arbeitet in Berlin. Sie besuchte die Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart. Seit 1999 ist sie Professorin an der Kunsthochschule Weißensee. 2005 zeigte sie im Martin-Gropius-Bau neue Arbeiten in der Ausstellung Rundlederwelten und nahm an der 2nd Beijing International Art Biennale, Peking, teil. Sie wird über ihre Arbeit sprechen und einen kurzen Filmbeitrag zu ihrer aktuellen Ausstellung in Wien zeigen. Zudem werden Musiker des ensemble mosaik, Berlin, ein Hörstück uraufführen, das Karin Sander für eine Aufführung in Shanghai geschrieben hat.

Der Eintritt ist frei.

 

 

 

26. April 2006: Uli Sigg, ehemaliger Botschafter der Schweiz in China und Besitzer der größten und bedeutendsten Sammlung zeitgenössischer chinesischer Kunst.

Grundidee der Mittwochsgespräche ist, die künstlerischen und ästhetischen Entwicklungen, denen China in den letzten Jahren unterworfen war, in einen erweiterten Kontext internationaler Kunstproduktion zu stellen.

Mittwoch, 26. April 2006, 19 Uhr: Uli Sigg

Eintritt frei

Mit seiner Sammlung von 1 200 Arbeiten ­ die von Leinwänden über Fotografien und Installationen bis hin zu Videos reichen - ist Uli Sigg der wohl einflussreichste Sammler chinesischer Gegenwartskunst weltweit. Durch seine langjährige Arbeit in China als Botschafter der Schweiz kennt er China und seine Kultur sehr genau und wird oft als der einzige Sammler bezeichnet, der die Entwicklung chinesischen Gegenwartskunst von Anfang an miterlebte.

Über die zeitgenössischen chinesischen Künstler sagt er: "Eine Grundvoraussetzung zum Verständnis ihrer Kunst ist die spirituelle Leere, die der Werteverfall im Gefolge all dieser Veränderungen in der Gesellschaft [seit den 80er-Jahren] hinterlassen hat. Die Frage nach dem Sinn dieses Tuns, das augenscheinlich schicksalhaft und unabänderlich das Leben des Einzelnen und seine physische Welt in Höchstgeschwindigkeit umkrempelt und alle Gewissheiten schwinden lässt, diese Fragestellung existiert mit dieser Virulenz in der Westkunst nicht."
Aus: "Zugang zu China. Uli Sigg im Gespräch mit Matthias Frehner" in: Mahjong - Chinesische Gegenwartskunst aus der Sammlung Sigg, Hatje Cantz 2005

Wednesday, April 26, 7 pm: Uli Sigg

Free Admission

With a contemporary art collection that numbers 1,200 ­ ranging from canvases to videos, photos and installations - Uli Sigg is the most influential collector of Chinese contemporary art in the world. The Swiss native, who has been collecting since 1985, is said to be the only collector to have witnessed the development of Chinese contemporary art history since its infancy. Having worked as Swiss ambassador to China he knows the country and its culture very well.

 

 

3. Mai 2006: Ulrike Ottinger, Künstlerin und Filmemacherin. Teilnehmerin der documenta 11. Im HKW zeigt sie ihre Dokumentation China. The arts ­ The people, gedreht 1984.

Grundidee der Mittwochsgespräche ist, die künstlerischen und ästhetischen Entwicklungen, denen China in den letzten Jahren unterworfen war, in einen erweiterten Kontext internationaler Kunstproduktion zu stellen.

03. Mai 2006, 19 Uhr: Ulrike Ottinger

Ulrike Ottinger, Künstlerin und Filmemacherin, 1942 in Konstanz geboren, lebt seit 1973 in Berlin und ist Mitglied der Akademie der Künste und der Europäischen Film Akademie in Berlin. Als Drehbuchschreiber, Regisseurin und Kamerafrau produzierte sie zahlreiche Filme, davon einige über China.

An diesem Abend zeigt sie ihre Dokumentation China. Die Künste ­ Der Alltag (Deutschland 1985, 270 min., OmU).

"Dieser dokumentarische Film, den Ulrike Ottinger im Februar und März 1985 in Beijing und den Provinzen Sichuan und Yunnan drehte, ist weitgehend auf genaue Beobachtungen der Menschen gestützt und verzichtet auf jeden Kommentar. Lange Einstellungen, die der Dramaturgie realer Vorgänge folgen, und Originalton bekommen im Kontext dieses Films eine besondere Bedeutung. Nur vereinzelte Szenen haben Dialog." (Ulrich Gregor)

"In meiner bisherigen Filmarbeit habe ich mich mit den Themen Exotik, Minoritäten und deren unterschiedlichen Rollenverhalten innerhalb des eigenen Kulturkreises beschäftigt. Nun richtet sich mein Interesse auf die Erweiterung dieses Themas, das Kennenlernen einer ,realen Exotik' in einem fremden Land, in einem anderen Kulturkreis. Ich versuche, mit der Kamera einen visuellen Dialog über die Exotik als Frage des Standpunktes zu führen."

 

 

10. Mai 2006, 19 Uhr: Olafur Eliasson, Künstler. Lebt und arbeitet in Berlin. Solo-Ausstellungen (u.a.): Museum Boijmans von Beuningen, Rotterdam (2005) und Tate Modern, London (2003 bis 04)

Olafur Eliasson, Künster, lebt und arbeitet in Berlin. Er wurde 1967 in Copenhagen, Dänemark geboren und besuchte die Royal Academy of Arts, Copenhagen. Er nahm an zahlreichen Ausstellungen weltweit teil und seine Arbeit befindet sich in öffentlichen und privaten Sammlung wie z.B. des Solomon R Guggenheim Museum, New York, The Museum of Contemporary Art, Los Angeles, the Deste Foundation, Athens.

2005 zeigte er neuste Werke in Soloausstellungen in Berlin, Toyo und Rotterdam.

Olafur Eliasson ­ statement for the exhibition "China ­ Between Past and Future"

"I believe that art is a practice through which vital aspects of society and life may be examined, challenged, and renegotiated. Cultural practices such as art are not driven by capitalistic values, but include ideas and reflections about the values that define sociality, about how experience and ethics are intertwined, and ultimately how subjectivity is defined. My interest in architecture, space, time, and art thus comes from a fundamental interest in human beings and in our potential to re-evaluate the conditions that determine or influence our sense of subjectivity.

A central question in my artistic research concerns perception and our sensual experiences, one aspect of this being how our senses function. Earlier it was believed that the five senses were stable tools with which to take in the world, but recent scientific experiments show that orientation within an image, for example, may vary according to geography and cultural upbringing. Where the eyes of someone born and raised in China have a tendency to immediately grasp the totality of the image, spending the initial moments noting and decoding the background, Western eyes in general approach the main subject of the image directly, and it is only afterwards that a contextualisation is made. Or, in other words: the Chinese takes in the totality of a situation, whereas a Western viewer focuses on the main objects. These differences are, it is believed, grounded in the different patterns of society and culture, as well as different understandings of individuality. I find this deconstruction of the universality of vision very interesting as it has far-reaching consequences; both for the ways in which we look at and orient ourselves in the world and for our understanding of identity as such. "

 

Olafur Eliasson, lives and works in Berlin. He was born in 1967 in Copenhagen, Denmark of Icelandic parentage and attended the Royal Academy of Arts in Copenhagen from 1989 to 1995. Olafur Eliasson has participated in numerous exhibitions worldwide and his work is represented in public and private collections including the Solomon R Guggenheim Museum, New York, The Museum of Contemporary Art, Los Angeles, the Deste Foundation, Athens. In 2005 he showed his recent work in solo-exhibitions in Berlin, Tokyo and Rotterdam

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