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Kunstmuseum Kloster Unser Lieben FrauenRegierungsstraße 4-6
39104 Magdeburg
Tel. 0391 - 56 50 20, Fax 56 50 255
Ausstellungen: Di- So 10-17 Uhr, Bauwerk: Di- So 10-18 Uhr,
Bibliothek: Di- So 10-16 Uhr
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
11.05. - 30.07.2000
Alfred Hrdlicka
Der Tod und das Mädchen, Werke 1944-1997Alfred Hrdlicka gehört nicht nur in Europa, sondern weltweit zu den bedeutendsten Bildhauern. Seine Kunst versteht er als ein aufklärerisches Kampfmittel. Darin drückt sich keine plakative, politische Zielrichtung aus. Von grundlegender Bedeutung ist vielmehr die anthropologische Sicht auf den Menschen, die Leid, Lust, Gewalt und Sexualität immer wieder zu Themen von Arbeiten Hrdlickas werden lässt. Für ihn ist der Mensch zuerst eine physische Realität, versehen mit Trieben und Leidenschaften. Dem steht die Einbindung in Normen von Kultur oder Politik gegenüber. Aus dieser schicksalhaften Verbindung resultierende Konflikte sind entscheidende Motive im Schaffen des in Wien lebenden Künstlers. Auf diese Weise mischt er sich provozierend in gesellschaftliche Diskussionen und Auseinandersetzungen ein. Stilistisch spiegelt sich eine solche Betrachtungsweise in der enormen Sinnlichkeit und Erdenschwere der Werke Alfred Hrdlickas wider.
Der Titel der Ausstellung -"Der Tod und das Mädchen" - weist auf den eben beschriebenen inhaftlichen Kontext hin.
Mit seinem Menschenbild stand und steht der 1929 in Wien geborene Künstler quer zum herrschenden Zeitgeist. Von modischen Strömungen zeigt er sich unbeeindruckt. Seine schöpferische Kraft drückt sich auch in der bewussten Distanz zu Fritz Wotruba (1907-1975) aus, einem seiner Lehrer an der Wiener Kunstakademie. Dazu gehört auch die lang andauernde Kontroverse mit Arnulf Rainer (* 1929). Auch politisch scheut er den Konflikt nicht. Ein aktueller Beleg ist sein Protest gegen die Regierungsbeteiligung der FPÖ. Die Magdeburger Ausstellung setzt die Reihe von Ausstellungen mit Kunst und Künstlern aus Österreich fort. Sie bildet zugleich den Höhepunkt im diesjährigen Programm des Kunstmuseums.
Gezeigt werden etwa 30 Plastiken, Skulpturen sowie die gleiche Anzahl Grafiken und Zeichnungen aus den Jahren 1944 bis 1997.
Der Künstler selbst wird zur Eröffnung der Ausstellung anwesend sein.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Ausstellung wurde durch die österreichische Botschaft, Bonn, das Land Sachsen-Anhalt, die Lotto Toto GmbH Sachsen-Anhah und die Kunststiftung Stadtsparkasse Magdeburg gefördert.Eröffnung: 10.05.2000, 19 Uhr
Begrüßung: Dr. Rüdiger Koch, Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport der Landeshauptstadt Magdeburg
Einführung:
Prof. Dr. Dietrich Schubert, Heidelberg
Dr. Jürgen Fitschen, Der Tod und das Mädchen