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Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Hans-Thoma-Straße 2
76133 Karlsruhe
Tel. 0721 - 926 31 88; Fax 0721 - 926 67 88
Di - So 11 - 18 Uhr, Mittwoch 11 - 20 Uhr
http://www.kunsthalle-karlsruhe.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

14.11. 1998 - 10.1. 1999 Forum Rotunde


Bogomir Ecker

Installation

 

Trompeten und Treibstoff nach Jericho

Bogomir Ecker zählt mit seinen Installationen heute zu jener Gruppe international renommierter deutscher Bildhauer, die seit den frühen achtziger Jahren das Kunstgeschehen mitbestimmt. Seine letzte große Museumsausstellung hatte er 1997 im Sprengel Museum Hannover.

Bogomir Eckers Materialien sind so mannigfaltig wie "immateriell": Anscheinend einfache, an industrielle Körper erinnernde Formen, Maschinenteile, Arbeitsgeräte, Wegwerfprodukte und verfremdete Produkt-Teile zählen zum Repertoire, mit denen der Bildhauer, der in Düsseldorf lebt, arbeitet. Mit ihnen entwickelt er räumliche Szenerien, die den Betrachter so leicht wie verführerisch in eine Welt so geläufiger wie fremder Bilder führen. Körper, Licht, Schall, Farbe und Bewegung sind Themen, mit denen er seine Bilder in Kraft setzt und das Verhalten des Betrachters provokant aus der Tagtäglichkeit - damit aus ihrer profanen Abbildlichkeit desillusioniert - und in die Künstlichkeit der Bilder vexiert, ein Kunstkniff, den er aus der Verfremdung der Dinge entwickelt.

Für das Forum Rotunde hat Bogomir Ecker eigens eine Installation entwickelt, die Vogelkästen und Holzabsperrungen sowie ein vermutliches Treibstoffaggregat in Aluminium übersetzt, damit aus der technischen Werkstatt in die Kunst verfremdet und ins Museum überführt.

Bogomir Ecker benutz einen Montagebegriff, der aus unterschiedlichsten Instrumentarien eine Collage von Bildern aufbaut und einen spielerischen Umgang mit Inhalten, ihren Bedeutungen und Handlungsanweisungen ergibt. insofern motiviert er mit seinen Skulpturen Themen und ihre Richtungen, lädt listig zur Beobachtung quasi einfacher Bilder der Ästhetisierung der Alltagswelt ein, dann verfremdet und dynamisiert er durch die ungewohnte Zuordnung der einzelnen Teile die Sehgewohnheiten. Aus dem manchmal längst obsolet gewordenen Standbild wird ein Sehprozeß, der den Betrachter über die Infragestellung und Veränderung der Bedeutung zum neuen Kunstwerk führt.

Bogomir Eckers Installation steht in einer Reihe von Ausstellungen, mit denen die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe aktuelle Bildhauerei zwischen arte povera, Minimal Art und Neo Dada vorstellt. Mit dieser Ausstellung kehrt Bogomir Ecker an einen der Orte seiner Ausbildung zurück, zugleich hatte er, wie Hubert Kiecol, in Karlsruhe als Teilnehmer der legendären Ausstellung "Gegen-Bilder" 1981 einen frühen Erfolg.


Dr. Gert Reising
Referent für Öffentlichkeitsarbeit

 

 

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