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Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Hans-Thoma-Straße 2
76133 Karlsruhe
Tel. 0721 - 926 31 88; Fax 0721 - 926 67 88
Di - So 11 - 18 Uhr, Mittwoch 11 - 20 Uhr
http://www.kunsthalle-karlsruhe.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

6.12. 1997 - 1.3. 1998

Erich Heckel

Zwischen Kontrast und Abstraktion

Holzschnitte

 

Vor dreißig Jahren stiftete Erich Heckel, Mitbegründer der Künstlergruppe "Die Brücke", der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe einen Großteil seines künstlerischen Nachlasses. Seitdem besitzt das Kupferstichkabinett neben zahlreichen Handzeichnungen und Aquarellen etwa gut die Hälfte seines umfangreichen druckgraphischen Werks. Mit der Präsentation von Erich Heckels Holzschnitten, die gleichsam als Synonym für die Druckgraphik des Deutschen Expressionismus stehen können, erinnert die Kunsthalle an einen der bedeutendsten Protagonisten der künstlerischen Avantgarde zu Beginn unseres Jahrhunderts und stellt zugleich einen Teilbereich ihrer facettenreichen Bestände der Klassischen Moderne vor.

Nach Karlsruhe führte den aus Sachsen stammenden, zunächst in Dresden und danach in Berlin tätigen Maler und Graphiker 1949 der Ruf an die hiesige Staatliche Akademie der Bildenden Künste, an der er bis 1955 lehrte, bevor er sich nach Hemmenhofen am Bodensee zunückzog.

ln über einhundert Blättern wird in den Sonderausstellungsräumen des Kupferstichkabinetts Erich Heckels Holzschnittwerk aus sechs Jahrzehnten aufgefächert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf seinen zwischen 1904 und 1920 entstandenen Werken, als der Holzschnitt neben der Malerei das bevorzugte Ausdrucksmittel des Künstlers war. Neben vielen inzwischen berühmten, z.T. auch farbigen Arbeiten aus der "Brücke"-Zeit sind auch seltenere Blätter ausgestellt, so z.B. einige frühe Landschaften oder die höchst eindringlichen Illustrationen zu Oscar Wildes "Ballade vom Zuchthaus zu Reading" sowie Bildnisse der von den Schrecken des Krieges gezeichneten Menschen. Aber auch weniger bekannte Werke aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sowie nach 1945 sind zu sehen, wodurch sich interessante Einblicke in Kontinuitäten und Brüche der künstlerischen Entwicklung Erich Heckels ergeben, der, anders als die meisten deutschen Expressionisten, die breite öffentliche Anerkennung für sein Schaffen noch erleben durfte.

Eine aufschlußreiche Gegenüberstellung von Heckels Malerei und Graphik ermöglichen darüber hinaus drei in die Präsentation der Holzschnitte integrierte Gemälde aus den Jahren 1911 und 1913. Die Staatsgalerie Stuttgart unterstützt dieses Vorhaben mit seinem bislang weniger bekannten Werk "Akte am Strand" von 1913.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter, kommentierter Katalog mit ca. 100 Seiten. Zudem werden regelmäßig Führungen angeboten. Vorträge, Seminare sowie ein Holzschneidekurs komplettieren das Angebot.


Dr. Gert Reising
Referent für Öffentlichkeitsarbeit

 

 

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