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Staatliche Kunsthalle KarlsruheHans-Thoma-Straße 2
76133 Karlsruhe
Tel. 0721 - 926 31 88; Fax 0721 - 926 67 88
E-mail: info@kunsthalle-karlsruhe.de
Di - So 11 - 18 Uhr, Mittwoch 11 - 20 Uhr
http://www.kunsthalle-karlsruhe.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
04.06. - 21.08.2005
Stefano della Bella
Ein Meister der Barockradierung
Pressekonferenz am Dienstag, den 23. August 2005, 11 Uhr
"Museumsstück Staatliche Kunsthalle Karlsruhe"
Im Jahr 1846 eröffnet, gehört die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zum Uradel deutscher Museen. In einer jetzt im Deutschen Kunstverlag München und Berlin erschienenen Publikation in der Reihe "Museumsstück" werden die Bau- und Sammlungsgeschichte des Hauses und Wissenswertes zu mehr als 100 ausgewählten Meisterwerken aller Abteilungen übersichtlich und komprimiert auf 152 Seiten mit 141 farbigen Abbildungen dargestellt.
Dieser Kurzführer kann nicht nur Besuche in der Kunsthalle begleiten, mit ihm lassen sich diese auch vor- und nachbereiten. Der Band erlaubt es außerdem, anhand der Höhepunkte der Karlsruher Sammlung wesentliche stil- und mentalitätsgeschichtliche Aspekte verschiedener kunsthistorischer Epochen und deren Wandel vom Mittelalter bis zur Gegenwart zu studieren. Ermöglicht wurde die Herausgabe dieses Führers durch das finanzielle Engagement der Vereinigung der Freunde der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Den Text schrieb Dr. Kirsten Claudia Voigt.
Im einleitenden Kapitel wird die Kunsthalle von Heinrich Hübsch erbaut und von Moritz von Schwind ausgestattet als eines der letzten erhaltenen Gesamtkunstwerke seiner Zeit beschrieben. An der Vollendung der von Hübsch konzipierten Vierflügel-Anlage arbeiteten außer ihm selbst Joseph Durm (1894-96), Heinrich Amersbach (1908/09) und Heinz Mohl (1982-90).
Die Entstehung der Sammlung geht auf die Kennerschaft und Verdienste der Markgrafen und späteren Großherzöge von Baden zurück. Im Besonderen gewürdigt wird das erstaunliche Engagement der Markgräfin Caroline Luise (1723-1783), die mit ihren Ankäufen für die exquisiten Bestände französischer Meister des 17. und 18. Jahrhunderts, aber auch für die Abteilung mit niederländischer Malerei den Grundstock legte.
In acht weiteren Kapiteln werden Spitzenwerke aus acht Jahrhunderten in Kurzdarstellungen präsentiert, die eine erste Annäherung erlauben und gleichzeitig Lust auf eine vertiefte Auseinandersetzung machen sollen:
Deutsche Malerei der Spätgotik und Renaissance bildet den kunsthistorischen Ausgangspunkt der Darstellung der Sammlung. Sie umfasst mit vier Werken Kreuztragung und Kreuzigung des Tauberbischofsheimer Altares und zwei Grisaillen des Heller-Altars den größten Bestand an Bildern Matthias Grünewalds in einem deutschen Museum. Daneben bilden die Tafeln des Meisters der Karlsruher Passion, Bilder von Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien und Lucas Cranach d. Ä. Höhepunkte eines jeden Rundgangs durch das Haus.
Spitzenstücke niederländischer Genremalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts stammen von Jan van Hemessen, dem für seine Schilderungen familiärer Intimität berühmten Pieter de Hooch und David Teniers d.J.. Daneben glänzt die Abteilung mit Stillleben, Landschaftsbildern und Porträts des Peter Paul Rubens, dem Selbstbildnis Rembrandts und schließlich den großartigen Historiengemälden eines Jacob Jordaens oder Gerard de Lairesse.
Die Sammlung französischer Malerei gehört mit Werken von Rigaud, Largillièrre, Poussin, Lancret, Boucher und Chardin, Delacroix, Courbet, Manet, Pissarro, Monet und Degas heute zu den wichtigsten ihrer Art in deutschen Museen.
Die deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts ist in Karlsruhe und diesem Museumsstück mit einer reichen Blütenlese vertreten. Wie in keinem anderen deutschen Museum lassen sich in der Staatlichen Kunsthalle die Leistungen jener Maler studieren, die an der Karlsruher Kunstakademie lehrten oder lernten. Zu ihnen gehörten unter anderem Johann Wilhelm Schirmer und Hans Thoma.
Die Skulpturensammlung wird mit ausgewählten Werken von Bertel Thorvaldsen, Honorè Daumier, Auguste Rodin, Julio González, Max Ernst, Naum Gabo und Wolfgang Laib vorgestellt.
Vor Schlüsselbildern unter anderem von Severini, Delaunay, Kandinsky, Marc, Macke, Ernst, Klein, Arman, Richter und Baselitz begegnen der Besucher der Kunsthalle und der Leser dieses Führers dem Reichtum der Kunst des 20. Jahrhunderts von der klassischen Avantgarde bis heute.
Schwerpunkte der kostbaren Bestände des Kupferstichkabinetts der Kunsthalle, das eine der ältesten, fortlaufend weiterwachsenden Graphiksammlungen Europas ist, werden im vorletzten Kapitel skizziert, und abschließend wird daran erinnert, dass junge Besucher der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe seit nunmehr rund dreißig Jahren im Kinder- und Jugendmuseum einem der ältesten Deutschlands an die Kunst all dieser Epochen herangeführt werden.
Ein Verzeichnis ausgewählter weiterführender Literatur über die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe und ihre Schätze und ein Personenregister runden den handlichen Museumsführer ab.
"Museumsstück Staatliche Kunsthalle Karlsruhe", Text: Kirsten Claudia Voigt, herausgegeben von der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Deutscher Kunstverlag München, 152 Seiten, 141 farbige Abbildungen, 12,90 Euro (erhältlich im Museum und im Buchhandel).