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Kunsthaus Dresden

Städtische Galerie für Gegenwartskunst
Rähnitzgasse 8
01097 Dresden
Di bis Fr 14 - 19 Uhr, Sa/So 12 - 20 Uhr
Tel. +49-(0)351-804 14 56; Fax 804 15 82
office@kunst-haus-dresden.de
http://www.kunsthausdresden.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

10.03. - 07.05. 2006

Von der Abwesenheit des Lagers

Reflexionen zeitgenössischer Kunst zur Aktualität des Erinnerns

KATALIN BÓDI, RAINER GANAHL, JOCHEN GERZ, JÖRG HEROLD, HORST HOHEISEL, FRANCIS HUNGER, GYÖNGYI KALÁNYOS, BERND KILIAN, KLUB ZWEI, ULRIKE KUSCHEL,
MICHAELA MELIAN, ULRIKE MUNDT & SVEA DUWE FÜR STAFETA, HENRIK OLESEN, OMARA, BARAK REISER, TIM SHARP, MARTIN SCHMIDL, JOSEF STRAU, LUC TUYMANS, MONIKA WEISS, ANNETTE WEISSER, JAN WENZEL, ARTUR ZMIJEWSKI


In Kooperation mit dem Kunstfonds/ Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Das Kunsthaus Dresden lädt Sie und Ihre Freunde herzlich ein zur Eröffnung
der Ausstellung

VON DER ABWESENHEIT DES LAGERS - Reflexionen zeitgenössischer Kunst zur
Aktualität des Erinnerns

am Donnerstag, 9. März in der Neuen Synagoge und im Kunsthaus Dresden

18.00 Uhr in der Neuen Synagoge am Hasenberg/Brühlsche Terrasse
Begrüßung: Nora Goldenbogen zur Arbeit "Föhrenwald" von Michaela Melian
20.00 Uhr im Kunsthaus Dresden
Einführung: Christiane Mennicke, Kunsthaus Dresden & Silke Wagler,
Kunstfonds
Eröffnung: Dr. Norbert Haase, Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Performance: Monika Weiss (PL/USA)

VON DER ABWESENHEIT DES LAGERS zeigt aktuelle künstlerische Positionen, die
verschiedene Bildsprachen und Diskurse des Erinnerns an die NS-Zeit
verhandeln. Ausstellung und Begleitprogramm gehen exemplarisch auf die
Aktualität und die unterschiedlichen Formen des Erinnerns in Deutschland
und Europa ein.
Die Ausstellung und das Begleitprogramm wurden vom Kunsthaus Dresden in
einer knapp einjährigen Zusammenarbeit mit dem Kunstfonds/Staatliche
Kunstsammlungen Dresden und weiteren Partnerorganisationen in Dresden
entwickelt und werden von der Stiftung Kunstfonds Bonn sowie der
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gefördert.
Die künstlerischen Arbeiten setzen sich mit dem Gedenken aus der
Perspektive der heutigen Zeit und einer vorwiegend jüngeren Generation
auseinander. Zentrale Themen sind die Architektur der Lager, der Umgang mit
den Bildern der NS-Zeit in der Nachkriegszeit, die Orte der Erinnerung und
die Mechanismen des Gedenkens aber auch des Verdrängens bis heute.

 

Führungen durch die Ausstellung finden jeden Donnerstag um 17h statt.
Eine Ausstellung + Begleitprogramm in weiterer Zusammenarbeit mit HATIKVA - Bildungs-und Begegnungsstätte für jüdische Kultur und Geschichte Sachsen e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung Dresden, Jüdische Gemeinde Dresden,Bildungswerk Weiterdenken in der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft

Das Kunsthaus lädt Sie und Ihre Freunde herzlich ein zum Vortragsabend am Donnerstag, den 16.03 / 19:30 Uhr. "Von der Gegenwart des Lagers. Ein historischer Überblick" Im nationalsozialistischen Deutschland waren die Lager allgegenwärtig - direkt vor der Haustür. Hunderte von Konzentrationslagern und KZ-Außenlagern, Zehntausende von ZwangsarbeiterInnenlagern und Kriegsgefangenenlagern überzogen Städte und Dörfer. Nach 1945 wurden die Baracken abgerissen oder weiter genutzt, die Opfer häufig vergessen. In der Erinnerung der Überlebenden, in Gedenkstätten und Entschädigungsdebatten sind die Lager bis heute gegenwärtig. Referent: Dr. Cord Pagenstecher (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Berliner Geschichtswerkstatt) "Von der Abwesenheit des Lagers" Der zweite Vortrag geht auf die spezifische Situation der KZ-Außenlager in Sachsen ein. Die Außenlager der KZs Flossenbürg und Groß-Rosen sowie deren Gedenk- und Rezeptionsgeschichte und der Wandel der Erinnerungskultur in den unterschiedlichen politischen Systemen stehen im Vordergrund des Beitrages. Referent: Dr. Hans Brenner (Historiker aus Zschopau)

 

 

Podiumsgespräch am Donnerstag, den 23.03. um 19.30 Uhr.

"Das Leben geht weiter?"

Mit:
Norbert Haase, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische
Gedenkstätten;
Nora Manukjan, Mitarbeiterin der Gedenkstätte
Pina-Sonnenstein;
Jürgen Schieferdecker, Künstler und ehem. Professor an
der TU Dresden;
Antifa-Hochschulgruppe der TU Dresden
Moderation: Roland Schwarz, Museen der Stadt Dresden

 

Do, 30.3. Vortrag

"Die Dresdner Ausstellung "Entartete Kunst" im Kontext der NS-Kunstpolitik

Referent:
Christoph Zuschlag, apl. Professor am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg, Forschungsstelle "Entartete Kunst" am Kunsthistorischen Institut der FU Berlin. Moderation: Hans-Peter Lühr, Dresdner Geschichtsverein e.V.

Am 23. September 1933 wurde im Lichthof des Dresdner Rathauses die Ausstellung "Entartete Kunst" eröffnet. Diese nahm die bekannte gleichnahmige Münchner Ausstellung des Jahres 1937 in Bezug auf ihre politische Funktion, ideologische Stoßrichtung und propagandistische Inszenierung vorweg. Der Vortrag erläutert und illustriert die Vorgeschichte, die Initiatoren, die Tournee und die Bedeutung der Dresdner Ausstellung und macht ihre zentrale Stellung innerhalb der NS-Kunstpolitik deutlich.

 

 

Donnerstag, den 6. April um 19.30 Uhr im Kunsthaus

Vortragsabend: "ABLÖSUNGEN - WIE DIE FILMISCHE ERZÄHLUNG VOM NATIONALSOZIALISMUS DIE BILDER DES HOLOCAUST ,ÜBERLAGERT"

Referent:

Tobias Ebbrecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Filmgeschichte an der
HFF "Konrad Wolf" Potsdam

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche, insbesondere deutsche Filme merneut die Periode des Nationalsozialismus in den Blick genommen. Dabei findet eine Perspektivverschiebung statt. Die Deutschen rücken selbst ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Holocaust und die Verbrechen in den Lagren verschwinden oder bilden lediglich eine narrative Folie, vor deren
Hintergrund die Geschichte erzählt wird. Allerdings nehmen diese Filme mzahlreiche Bilder, Topoi und Stereotype aus Filmen und Erzählungen über die
Lager auf. Doch sie lösen diese von ihrem historischen Kontext ab und nutzen sie - ähnlich der Struktur des Familiengesprächs über den Nationalsozialismus - um eine filmische Geschichtsfiktion zu konstruieren, die um die Figur des Deutschen als Opfer kreist.

 

 

Donnerstag, den 13. April um 19.30 Uhr

Vorträge:

"DER LAGER DISKURS IN DER DDR-LITERATUR ZWISCHEN KANON UND ZENSUR"
und
"DIE LAGER HINTER DEN BILDERN"

 

"DER LAGER DISKURS IN DER DDR-LITERATUR ZWISCHEN KANON UND ZENSUR":
Der Vortrag beleuchtet, wie sich Ende der 40er Jahre innerhalb der
antifaschistischen Literatur ein spezifischer Lager-Diskurs herausbildete
und wie sich dieser in den 50er und 60er Jahren veränderte. Es wird
gezeigt, welche Akteure und Institutionen daran beteiligt waren. Dabei
erfahren die Leerstellen in diesem Diskurs besondere Aufmerksamkeit.
Referentin: Dr. Siomone Barck, habilitierte Literaturwissenschaftlerin,
veröffentlicht zur Exil- und DDR-Literatur und war langjährig am Zentrum
für zeithistorische Forschung Potsdam tätig.

 

"DIE LAGER HINTER DEN BILDERN":
In diesem Beitrag wird der filmische Umgang mit den Konzentrationslagern im
DDR-Kino dargestellt und ein Überblick zur Rezeption des
Nationalsozialismus in der DEFA-Filmproduktion geboten (mit
Filmbeispielen).
Referent: Dr. Günter Agde, Filmhistoriker aus Berlin

 

Wir freuen uns, desweiteren mitteilen zu können, dass Michaela Melian für
ihr Hörspiel "Föhrenwald" den diesjährigen Hörspielpreis der
Kriegsblinden/Preis für Radiokunst erhalten hat, der zu den renomiertesten
Auszeichnnungen für Hörspielautoren zählt. Ihr Hörspiel ist momentan im
Rahmen der Ausstellung "Von der Abwesenheit des Lagers - Reflexionen
zeitgenössischer Kunst zur Aktualität des Erinnerns" in der Installation
"Föhrenwald" auf dem Vorplatz der Neuen Synagoge Dresden zu hören.
"Föhrenwald" bezieht sich auf ein ehemaliges ZwangsarbeiterInnenlager bei
München, das nach 1945 als Displaced-Persons-Lager weiter genutzt wurde und heute eine "ganz normale" Wohnsiedlung ist.

 

 

Das Kunsthaus Dresden lädt Sie und Ihre Freunde herzlich ein

am Donnerstag, den 20. April um 19.30 Uhr zur Lesung aus dem demnächst
erscheinenden Buch

ARCHITEKTUR AUF ZEIT. BARACKEN, PAVILLONS, CONTAINER

von Axel Doßmann, Historiker (Berlin), Kai Wenzel Kunsthistoriker (Leipzig)
und Jan Wenzel, Publizist und Künstler (Leipzig)
präsentiert von pro qm.

Am Beispiel der Stadt Leipzig werden Planungs- und Nutzungsgeschichte
provisorischer und temporärer Architekturen beschrieben und versucht
ausgehend von der Gegenwart die politische Funktion provisorischer Räume zu
erfassen.
Seit dem 19. Jahrhundert dienten temporäre Bauten als architektonisches
Werkzeug zur politischen Verwaltung der dynamisch sich wandelnden Stadt. So
verbinden sich mit ihnen auch unterschiedliche Phänomene eines >Bauens im
Ausnahmezustand" in wirtschaftlichen Krisenzeiten, als Unterkünfte in
Lagern für Kriegsgefangene, ZwangsarbeiterInnen und KZ-Häftlinge, nach den
großflächigen Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges oder bei
Planungsengpässen der zentralistisch gesteuerten DDR-Volkswirtschaft.

Das Buch erscheint bei b_books als Band 7 in der Reihe metroZones. Es
entstand im Rahmen des Projektes "Heimat Moderne" und wurde gefördert durch
die Kulturstiftung des Bundes.


Die Lesung findet statt im Rahmen der Ausstellung
VON DER ABWESENHEIT DES LAGERS - Reflexionen zeitgenössicher Kunst zur
Aktualität des Erinnerns (bis 7. Mai).

Eine Ausstellung des Kunsthaus Dresden in Kooperation mit dem
Kunstfonds/Staatliche Kunstsammlungen Dresden.
Gefördert von: Stiftung Kunstfonds Bonn, Kulturstiftung des Freistaates
Sachsen

 

 

am Donnerstag, den 27. April um 19.30 Uhr zu Film und Diskussion

THINGS. PLACES. YEARS.

Das Wiener Künstlerinnenkollektiv Klub Zwei - Simone Bader und Jo Schmeiser
- hat sich in dem Dokumentarfilm >Things. Places. Years." und dem dazu
erschienenen Buch >Things. Places. Years. Das Wissen Jüdischer Frauen" mit
den Nachwirkungen des Nationalsozialismus und der Shoah auseinandergesetzt.
Wie gehen die Nachkommen der Überlebenden mit der Geschichte der
Vertreibung und Vernichtung in der Gegenwart um? Welche Rolle spielt die
Erinnerung in ihrem Alltagsleben, in diesem Fall in London? Nicht zuletzt
wird auch zur Diskussion gestellt, wie die Geschichte des
Nationalsozialismus und der Shoah die Nachkommen der TäterInnen und
MitläuferInnen prägt.

Simone Bader und Jo Schmeiser sind Filmemacherinnen, Künstlerinnen und
Autorinnen in Wien.

Things. Places. Years., 70 min., 2004 (Englisch mit deutschen Untertiteln)

 

 

Donnerstag, den 04. Mai um 19.30 Uhr zum Podiumsgespräch

DIESSEITS UND JENSEITS DER SCHWELLE.
ZUR INSTITUTION ALS TRÄGER VON ERINNERUNG.

Warum erinnern? Mit dem Bedürfnis, Orte und Ereignisse der Vergangenheit zu
markieren, geht ein Anliegen für die Gegenwart einher. Im Namen einer
positiv verstandenen "Kultur" wurde für die NS-Zeit eine rassistische und
ideologische Herrschaftspolitik legitimiert, die auf Homogenisierung,
Ausgrenzung und Verfolgung basierte. Institutionen in öffentlicher
Trägerschaft haben als Rechtsnachfolger von Einrichtungen, die Instrumente
und Schauplatz ideologischen Missbrauchs im Namen der >Kultur" waren, ein
besonderes Interesse. Die aktive Erinnerung ermöglicht die Artikulation
grundlegender Veränderungen und Abgrenzungen, die oftmals gerade vor dem
Hintergrund struktureller und räumlicher Kontinuitäten von Bedeutung ist.
In dem Gespräch soll ein Informationsaustausch in Gang gesetzt werden, der
die bisherigen Aktivitäten und zukünftige Perspektiven beleuchtet.

Einführung:
Christiane Mennicke und Silke Wagler (Kunsthaus Dresden / Kunstfonds,
Staatliche Kunstsammlungen Dresden)

Podium:
Gisela Staupe (Deutsches Hygiene-Museum)
Henry C. Brinker (Semperoper)
Dr. Gisbert Porstmann (Städtische Galerie Dresden Kunstsammlung)
Prof. Dr. Rainer Beck (Hochschule für Bildende Künste Dresden)

Moderation:
Dr. Gilbert Lupfer (Staatliche Kunstsammlungen Dresden)

 

 

 

 

 

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