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Kunsthaus Dresden

Städtische Galerie für Gegenwartskunst
Rhnitzgasse 8
01097 Dresden
Di bis Fr 14 - 19 Uhr, Sa/So 12 - 20 Uhr
Tel. +49-(0)351-804 14 56; Fax 804 15 82
office@kunst-haus-dresden.de
www.kunst-haus-dresden.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

bis 26.10.2003 , in veränderter Form (Umbau) bis zum 9.November verlängert.


nebengeräusche

(~ ambient sounds)

mit/with

Bettina Allamoda, Lucio Auri, Margit Czenki, Stephan Dillemuth, Judith Hopf, Kooperative Kunstpraxis, (e.) Twin Gabriel, Nils Norman, PP, Axel J. Wieder, Jesko Fezer, Katja Reichard, Marion von Osten, Joanna Sands, Annette Weisser und Ingo Vetter

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"nebengeräusche" thematisiert das Spannungsfeld der Institution - die Ausstellung eröffnet ein Spektrum von konkreten räumlichen Veränderungen bis zu hin zum Nachdenken über die Institution: Welche gedanklichen, ideologischen und sozialen Konstruktionen liegen einer Institution zugrunde ? Welche abstrakten Konstrukte bilden den Rahmen, in dem letzendlich auch eine Kunstinstitution verortet ist - so zum Beispiel die Erziehung, die Nation oder der Wert von Arbeit ? Wie bestimmt die räumliche Definition einer Institution, ihre Architektur und ihr Dekor, die Inhalte, die in dieser verhandelt werden ? Nicht zuletzt geht es auch um Institutionsentwürfe der Vergangenheit und der Zukunft: Utopien und Modelle, heterotopische Verschiebungen und Empfehlungen für die Zukunft.

 

Kunsthaus Dresden kindly invites you to the

Opening (final) of the exhibition nebengeräusche (~ ambient sounds)
Welcoming speech by Doris Oser, acting head of the culture department, and Christiane Mennicke
with concert/dj "The Johnsons ......JOHNS.N.D.BOX" and "Improvisations at the bassoon" - a play by Werner von Delmont
on 25 September, 7 pm

The White Cube and the Kunsthaus' future conception
Talk with the new head of the Kunsthaus Dresden, Christiane Mennicke, dean of the Visual Arts Department of the HfBK, Gregor Stemmrich, and the Dresden based artists Susanne Hanus, Heide Hinrichs and Regina Weiss
on 4 October, 5 pm

nebengeräusche (~ ambient sounds) presents artists works relating to the topic of the institution. The exhibition ranges from permanent changes in the spatial structure of the house which have been realized to investigations of the institution on a more abstract level: Which ideological and social constructions constitute the base of the institution? Which broader institutional parameters set the frame in which the art institution performs, such as educational models, nation concepts and the changing definitions of labour? What influence is exerted by spatial definitions, architecture and decoration ? Not least, different institutional concepts from the past and future are part of the exhibition - utopian concepts and models, heterotopic shifts and recommendations for the future.

 

Eröffnung (final) der Ausstellung

------ nebengeräusche ( ~ ambient sounds)

Begrüßung durch Doris Oser, amt. Kulturamtsleiterin
und Christiane Mennicke
mit Konzert/DJ "The Johnsons .........JOHNS.N.D.BOX"
und "Improvisationen auf den Fagott" - eine Aufführung von Werner von Delmont

am Donnerstag, den 25.September 2003 um 19.00 Uhr

 

Samstag, den 4.Oktober 2003 um 17.00 Uhr

Der weisse Würfel und das Kunsthaus in der Zukunftskonzeption
Gespräch mit der neuen Leiterin des Kunsthauses, Christiane Mennicke,
dem Dekan des Fachbereichs Bildende Kunst an der HfBK Dresden Gregor Stemmrich und Susanne Hanus, Heide Hinrichs und Regina Weiss

 

Saturday 4 October, 5 pm

The White Cube and the Kunsthaus' future conception
Talk with the new head of the Kunsthaus Dresden, Christiane Mennicke, dean of the Visual Arts Department of the HfBK, Gregor Stemmrich, and the Dresden based artists Susanne Hanus, Heide Hinrichs and Regina Weiss

on the current exhibition and the future of the Kunsthaus Dresden

 

Jeden Freitag 17.00 Uhr: Führung durch die Ausstellung

 

Donnerstag, den 28. August 2003, 20.00 Uhr

"Die Profis der Nation und andere Erfindungen beim Umbau der Arbeitsgesellschaft"- eine Diskussionsveranstaltung zur prekären Arbeit im Kulturbereich

mit Dario Azzellini, Annette Weisser, Ingo Vetter und der
Reinigungsgesellschaft. Moderation: Christiane Mennicke

Was für den überwiegenden Teil der KünstlerInnen immer schon galt: nach dem schicken Society-Event zurück in die Sperrmüll möblierte Bude, trifft inzwischen für immer mehr FreiberuflerInnen zu. Prekäre Arbeitsverhltnisse - das beschreibt die Situation von zahlreichen JobberInnen, sog. "freien" Journalistinnen, GrafikerInnen, KulturproduzentInnen - kurz allen denen, die sich von Auftrag zu Auftrag ein Einkommen zu organisieren, das häufig an der unteren Einkommensgrenze liegt und keine sozialen Sicherheiten bietet. Berufliche Selbständigkeit ist dennoch oft eine bewußte Entscheidung - für Selbstbestimmung und Autonomie - trotz Existenzangst und mangelnder Absicherung.

Die "Profis der Nation", darunter werden im "Hartz-Papier" neben gesellschaftlichen Multiplikatoren wie Journalisten, Geistlichen oder Politikern auch die Kulturschaffenden subsummiert. Ihnen fällt beim
gegenwärtigen Umbau des Sozialstaates die Rolle zu, "die von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit positiv zu begleiten." Die beabsichtigte Indienstnahme einer kritischen Öffentlichkeit durch die Politik soll ebenso Gegenstand der Diskussion sein wie die Vorreiterrolle der "prekären Intellektuellen" beim Abbau von staatlich garantierten Sozialleistungen.

Annette Weisser und Ingo Vetter gehen seit 1998 in ihrer künstlerischen Arbeit den Verschiebungen des Arbeitsbegriffes unter post-industriellen Bedingungen nach ("Was zählt, ist nicht die Gegensätze aufzulösen, sondern gleichzeitig einzunehmen", 1998; "Detroit Industries" 2000) Für ihr aktuelles Projekt "Name Game" wählten sie das Märchen vom Rumpelstilzchen als Rahmenerzählung für zwei mehrtägige Workshops mit MedienarbeiterInnen, KulturarbeiterInnen, WissenschaftlerInnen und ArchitektInnen. In den Diskussionsrunden und Spielsequenzen ging es um die Freiheiten und Spielräume, die Überforderungen und Zumutungen, die das Leben an den Rändern der Arbeitsgesellschaft charakterisiert.

Dario Azzellini ist Diplompolitologe, Autor und Übersetzer. Er arbeitet als freier Journalist und Fotograf für Printmedien, Radio und Fernsehen und ist Mitarbeiter der Zeitschrift Arranca. Er lebt in Berlin und leitete dort 1999/2000 die deutsche Sektion der Moriana-Studie, einer Untersuchung zur Transformation der Arbeit im metropolitanen Raum. Die Studiewurde initiiert vom damaligen italienischen Sozialministerium und
kofinanziert von der EU. Nach dem konservativen Regierungswechsel in Italien wurde das Projekt nicht mehr weitergeführt.

Die Reinigungsgesellschaft untersucht in dem Langzeitprojekt "Arbeitsgeist - THE SPIRIT OF Work" seit 2000 an verschiedenen Orten (Leipzig, Berlin, Turin) die sozialpsychologische Dimension neuer Beschäftigungsformen im europäischen Vergleich. Ihr Anliegen ist es, aus der künstlerischen Perspektive Dialogfelder anzulegen, in denen neue Kommunikationsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Beteiligten und zuständigen Verwaltungsbehörden entstehen. Im März 2003 richtete die RG im Projektraum Sparwasser HQ in Berlin ein Labor ein, um ein psychosoziales Diagramm auszuarbeiten, welches aktuelle Formen der Selbstausbeutung der BesucherInnen von Sparwasser, d.h. MitarbeiterInnen von NGO's, KünstlerInnen, Arbeitslosen und selbstndigen UnternehmerInnen beschreibt.

Ein Gespräch im Rahmen der Installation "NameGame" von Annette Weisser und Ingo Vetter in der Ausstellung "nebengeräusche" bis zum 26. Oktober 2003.

 

 

am Donnerstag, den 9.Oktober 2003 um 20.00 Uhr

Innen/Einrichtung ? Außen/Dekoration
KünstlerInnengespräch und Vortrag mit Bettina Allamoda zu Nation-Building/Instiute du Monde Arabe (ready-to-wear/colonial III) und weitere Projekte
Moderation: Christiane Mennicke

Inside/Furnishing ? Outside/Decoration
Artist talk and lecture with Bettina Allamoda on Nation-Building/Instiute du Monde Arabe (ready-to-wear/colonial III) and other projects
hosted by Christiane Mennicke

 

Die jüngste Serie von Arbeiten der Berliner Künstlerin Bettina Allamoda verhandelt Querverbindungen zwischen (Post-)Kolonialismus, Mode, Kunst und Architektur und betrachtet in diesem Beziehungsgeflecht Strategien der Verkleidung und Dekoration und den Umgang mit dem weiblichen Körper. Die neueste Arbeit für die Ausstellung ünebengeräuscheü entstand in der Auseinandersetzung mit dem Institut du Monde Arabe als von dem Stararchitekten Jean Nouvel gebautes Kulturzentrum "der arabischen Welt" und der Verarbeitung traditioneller Gewänder in der Haute Couture in einer zugleich essentialisierenden und zugleich hybridisierenden Umarmung.

The latest series of work of the Berlin based artist Bettina Allamoda displays the cross-references between
(post-)colonialism, fashion, art and architecture. Within this complex framework she looks at strategies of disguise and decoration and the female body. Her new work on the occasion of the exhibition "nebengeräusche/ ~ ambient sounds" stems from an investigation of the Institue du Monde Arabe built by the star architect Jean Nouvel as a center for "arabic culture" and the incorporation of traditional garments by the Haut Couture in a both essentializing and hybridizing embrace.

 

 

Freitag, den 17. Oktober 2003
um 20.00 Uhr

Zwei \'linke\' Erziehungsmodelle - antiautoritäre Erziehung, die Pioniere und die Kunst

KünstlerInnengesprch mit (e.) Twin Gabriel zu Think Tank 60s u.a.

Moderation: Christiane Mennicke

Die Installation \'Think Tank 60s\' zeigt die Überreste eines Happenings, das tatsächlich in dem Ausstellungsraum stattgefunden hat und in dem (e.) Twin Gabriel gemeinsam
mit ihren Kindern eine Transformation der verschiedenen Materialien und Requisiten in einer Art Bühnenstück ohne festgelegten Ablauf, vorgenommen haben.

Die Requisiten wie auch die weitere Versuchsanordnung bezogen sich auf zwei unterschiedliche Traditionen \'linker\' Erziehung und ihre eigentümliche historische Parallelität in den Sechziger Jahren. Whrend in der BRD und im Westen die Umsetzung der Ideale einer \'nicht-repressiven\' Erziehung in vollem Gange war und weitreichenden Experimenten der individuellen Selbstbestimmung durch die Kinder Raum gab, wurde in der DDR zur Erziehung des zukünftigen sozialistischen Menschen das Gegenteil praktiziert: Eine frühzeitige Heranführung der Jüngsten an militärische Organisationsformen der Synchronisierung und Kollektivität, basierend auf Autorität und Disziplin.

In der Installation vermischen sich die Elemente der verschiedenen Traditionen in einem Szenario der
bürgerlichen Kleinfamilie, die ebenfalls in den Sechzigern zu einem weitverbreiteten Lebensmodell wurde. Das vermeintliche \'Schlachtfeld\' ist jedoch zugleich ein inszeniertes Bild - in dem scheinbaren Chaos bleibt die grundlegende Komposition sichtbar und fügt sich mit den vermeintlich naturwüchsigen \'Ausschreitungen\' zu einem Ganzen, ähnlich der Naturdarstellungen in der Tradition der Romantik. Konfrontiert mit zwei Erziehungsmodellen - der eigenen Kindheit und den antiautoritären Idealen - sowie der Aufgabe eigene Kinder zu \'erziehen\', hat die im Kunsthaus realisierte Installation auch autobiografische Aspekte.

 

 

 

Filmvorführung am Freitag, dem 24.Oktober um 19.00 Uhr

 

\'When the fire dances between two poles\',

Porträt Mary Wigman, USA 1991

 

und um 20.00 Uhr :

\'Die Niklashauser Fart\',

R.W. Fassbinder, BRD 1970

 

& am Samstag, den 25.Oktober um 20.00 Uhr

 

\'Zimmer aufrumen, Zupfgeigenhansl kommt!\' -

Lebende Bilder, musikalische Auftritte, Schattenspiele

und Publikationen.

 

Eine Bühnenaufü¸hrung zum Thema Lebensreformbewegungen,

Anarchie und Ordnung von AbsolventInnen und StudentInnen

der HfBK Hamburg

 

 

Am 24. und 25.Oktober prsentiert das Kunsthaus zum

Abschluss der Ausstellung \'nebengeräusche\' Ausschnitte und eine Bühnenaufführung aus einem umfangreichen Programm zu den Lebensreformbewegungen, das von einer Gruppe junger KünstlerInnen Hamburg entwickelt wurde.

 

Die Revue \'Zimmer aufräumen, Zupfgeigenhansl kommt!\' wird im großen Saal mit einem eigens entwickelten Bühnenbild aufgeführt. Die Revue basiert unter anderem auf Rainer Werner Fassbinders \'Anarchie in Bayern\', einem Stück über Ordnung und Unordnung, und Möglichkeiten der Selbstorganisation ohne Vereinnahmungen und Terror.

 

 

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