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Kunstverein Göttingen e.V.Gotmarstr. 1
Postfach 25 18
37015 Göttingen
Tel. 0551 - 770688
Fax 0551 - 448 99
Öffnungszeiten im Künstlerhaus: Di - Fr 14- 18 Uhr, Sa + So 11 - 17 Uhr
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
07.04. - 20.05.2002
Martin Noël
Holz- und Linolschnitte
Selektives Sehen ist Ausgangspunkt, Sehen und Wahrnehmen einer der Zielpunkte für Martin Noëls Arbeiten. Der Künstler greift Formen aus seiner alltäglichen Umwelt auf, die er wie im Zoomverfahren ausschnitthaft vergrößert und so aus den eigentlichen Zusammenhängen herausnimmt: er substrahiert die Form von den Dingen. Ausgangspunkt für die Holz- und Linolschnitte des 1956 in Berlin geborenen Martin Noël, der in Bonn lebt und arbeitet, sind häufig Zeichnungen oder Fotografien. Immer ist dabei die Linie zentrales Element der Gestaltung. Diese Konzentration auf die Linie verbindet Noël mit malerischen Elementen. Jeder Druck wird mit einer gespachtelten, zumeist schwarzen Grundierung unterlegt und sodann mit einer monochrom eingefärbten Sperrholzplatte, in die die Linienstruktur eingeschnitten ist, bedruckt. Martin Noël geht einen Dialog mit dem Medium Holz ein, ein Zusammengehen, das von gedanklicher und handwerklicher Konzentration zeugt. Charakteristisch für die oft als Serien angelegten Arbeiten Martin Noëls sind ihre einfache Komplexität und ihre urtümlich-eindringliche Formenstruktur. Seine Arbeiten leben von der Offenheit ihrer Assoziationsmöglichkeiten und entziehen sich inhaltlich intellektuellen Erklärungsversuchen.
Der Kunstverein Göttingen setzt mit der Präsentation der Holz- und Linolschnitte von Martin Noëll die über einen Zeitraum von 10 Jahren den Umgang des Künstlers mit dem Medium belegt, seine langjährige Ausstellungsreihe bedeutender zeitgenössischer Holzschneider der aktuellen Gegenwartskunst fort.
Zur Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen und dem Kunstforum Herz- und Diabeteszentrurn Nordrhein-Westfalen Bad Oeyenhausen entstanden ist, erscheint ein Katalog.
Gleichzeitig läuft die Studioaustellung:
Katharina SieverdingArbeiten aus der Sammlung der Deutschen Bank
1963 begann Katharina Sieverding ihr Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und setzte ihr Studium an der Düsseldorfer Akademie fort und studierte ab 1967 Bildhauerei bei Joseph Beuys. Katharina Sieverding begegnete hier der Initiation ihres Grundthemas: die Identität als Individualität und als kollektives Individuum. Sie setzte filmische und fotografische Prozesse in Gang, um eine direkte Anbindung zur bis dahin bekannten Identifikations- und Kultgeschichte des Films und der Fotografie zu schaffen. 1972 schloß sie ihr Studium ab. Im selben Jahr war sie mit ihrem Film Life-Death" von 1969 an der documenta V beteiligt. 1973 folgte ihre erste Einzelausstellung in Deutschland. In der Kölner Galerie Ingrid von Oppenheim wurden wandfüllend und raumbezogen 196 Schwarzweißfotografien installiert, wobei der gesamte Raum in ein intensives blaues Licht getaucht war, welches durch eine Glasscheibe nach außen auf die Straße strahlte. 1980 fand eine weitere wichtige Einzelausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf statt. 1981 beginnt eine neue Reihe von Arbeiten, deren Beweggrund die Frage des Standortes des Menschen zwischen Kernreaktor und Kosmos ist. 1992 entwickelte Katharina Sieverding für ihre erste große Werkschau im Bonner Kunstverein mit den organischen Strukturen ihrer "Kristallisationsbilder 1I-XII" einen neuen Punkt des Identifikatorischen. Durch die Begegnung mit den Expeninenten der "Nano-Welt" während eines Lehraufenthaltes in Japan im Sommer 1995 verdichtete sich weiteres Forschen und Fragen nach einer bildhaften Darstellung von Lebensprozessen.
Ausstellungsort: Altes Rathaus, Markt 9, 37073 Göttingen
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 11-17 Uhr
Führungen: jeden Sonntag um 15 Uhr