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Museum für Ostasiatische Kunst
Universitätsstr. 100
50674 Köln
Tel. 0221 - 94 05 18-0; Fax 0221 - 40 72 90
Di - So 11 - 17 Uhr, Do 11 - 20 Uhr
e-mail: mok@mok.museenkoeln.de
http://www.museenkoeln.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
09.09.2000 - 08.01.2001
Kurtisanen und GeishasSchönheitsideal und Schönheitspflege japanischer Frauen der Edo-Zeit (1603-1868)
Eine Ausstellung aus Beständen des Museums und der Sammlung Riese
Während in der klassischen Epoche Japans (7.-12. Jh.) die adelige Hofdame das weibliche Schönheitsideal darstellte, übernahmen in der Edo-Zeit (17.-19. Jh.) die Kurtisanen, Geishas und bürgerlichen Schönheiten diese Rolle und wurden zu einem zentralen, äußerst beliebten Thema der Ukiyo-e Kunst.
Der Begriff Ukiyo-e (Ukiyo-Bilder) steht allgemein für die japanische Genrekunst der Edo-Zeit, die das bunte Treiben und das Leben der Leute in den Städten schildert. Ukiyo-e wurde zur übergreifenden Bezeichnung für die Bilder der modischen Genremalerei sowie für die Drucke des Farbholzschnitts.
Die Kurtisanen und Geishas der Vergnügungsviertel galten als Inbegriff weiblicher Schönheit. Da sie das Ideal weiblicher Grazie und Kunstfertigkeit verkörperten, wurden ihre Vergnügungen und alltäglichen Beschäftigungen in unzähligen Bildern, den so genannten 'Bildern schöner Frauen' (bijinga), verherrlicht. Aber auch bürgerliche Schönheiten, junge Mädchen und Mütter mit Kindern in häuslicher Umgebung waren beliebt.
Da eigene Vorlieben und Auffassungen der Ukiyo-e Künstler in die Gestaltung der bijin-ga einflossen, prägten sie in ihrer Schaffenszeit ein jeweils anderes Schönheitsideal. Werke der Malerei und des Holzschnitts aus den Beständen des Museums von Künstlern wie Harunobu, Kiyonaga, Utamaro oder Kuniyoshi zeigen diesen Wandel.
Besonderes Augenmerk legten sie zudem auf die Darstellung der Frisuren mit ihrer Vielzahl von Haarnadeln und Kämmen. Diese werden neben anderen Utensilien der Lackkunst, wie Spiegelkästen, Kleiderständern und -ablagen gezeigt.
Durch ihre genaue Beobachtungsgabe übten die Künstler großen Einfluss auf den Modegeschmack und Modestil ihrer Zeit aus. Ihre Farbholzschnitte fungierten somit als Pendant zu unseren heutigen Modezeitschriften.
Gerade die Bilder schöner Frauen gehörten zu den Motiven, die die europäischen Künstler tief beeindruckten. So übertrug Vincent van Gogh das Bildnis einer Kurtisane des Künstlers Keisai Eisen in Ölmalerei. Die farbliche Gestaltung und graphische Behandlung der Kimonos inspiderte wiederum den Art Nouveau-Künstler Gustav Klimt.