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Galerie Priska Pasquer
Albertusstr. 9-11
50667 Köln, Germany
Tel. 0221 - 952 6313, Fax 0221 - 952 6373
Di - Fr 10 - 19 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr
galerie@priskapasquer.de
www.priskapasquer.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
05.09. - 27.10. 2009
ROSTA - Russische Avantgarde - Andrei Molodkin
Andrei Molodkin , Ceci n'est pas Merkel, 2009, ballpoint pen on canvas
Vernissage
Freitag, 4. September 18 - 22 Uhr
Andrei Molodkin ist anwesendAusstellung
Open Galleries ´09
Freitag, 4. September 18 - 22 Uhr
Samstag, 5. September 12 - 20 Uhr
Sonntag, 6. September 12 - 16 Uhr
In dieser Ausstellung wird politische Avantgarde-Kunst der frühen Sowjetunion mit der aktuellen politischen Kunst des russischen Künstlers Andrei Molodkin gegenübergestellt. Andrei Molodkin hat in den letzten Jahren mit seinen politisch motivierten Erdölskulpturen und großformatigen Kugelschrei-berzeichnungen international Beachtung erlangt und er vertritt Russland derzeit auf der Biennale in Venedig.
Gezeigt werden russische, handgemalte Avantgarde Plakate, ROSTA-Fenster, die in einer Zeit der inneren und äußeren Krise entstanden sind. Die ROSTA-Fenster sind die ersten sowjetischen Propaganda-Plakate, die von September 1919 bis Februar 1922 unter der Leitung von Vladimir Mayakovsky von der Russischen Telegraphen-Agentur "ROSTA" heraus-gegeben wurden.
Von Andrei Molodkin (* 1966) wird eine neue Kugelschreiber-arbeit und Installation ausgestellt.Die ROSTA-Fenster behandelten politische, militärische und wirtschaftliche Themen und wurden in den Moskauer Schau-fenstern ausgehängt. Sie waren keine gedruckten Plakate im konventionellen Sinn. Sie wurden vielmehr von einigen der bedeutendsten russischen Avantgardekünstlern jener Zeit in Handarbeit angefertigt.
Von allen russischen Künstlern hat sich Wladimir Majakowski als einer der ersten und entschiedensten in den Dienst der Revolution gestellt. Für ihn waren politische und künstler-ische Revolution in den Jahren nach 1917 eine untrennbare Einheit. Majakowski nannte die Rosta-Fenster die >manuelle Bedienung eines 150-Millionen-Völkchens durch eine Handvoll Künstler". Von Ihm stammten etwa 9/10 der Texte. Er prägte auch maßgeblich die kühne, starkfarbig-flächige, lakonische und dabei dynamische Formensprache der witzigen, oft auch grotesken und volkstümlichen Zeichnungen in ihrer Einheit von politischer Schlagkraft und Modernität der Bildsprache.
Den herausragenden politischen Plakaten stellt die Galerie Priska Pasquer eine neue Kugelschreiberarbeit des rus-sischen Künstlers Andrei Molodkin gegenüber.
In seiner Zeit als Soldat begann Andrei Molodkin mit seinen Kugelschreiberzeichnungen, die sich bevorzugt mit politi-schen Themen befassen. In dieser Arbeit >Ceci n,est pas Merkel" spielt Molodkin mit einem Bildmotiv des Finanz-haies,, welches im Frühjahr 2009 von der SPD plakatiert worden war . Dieses verbindet er mit der Anspielung auf das Gemälde von René Magritte.Ergänzt wird die Ausstellung mit Vintage Fotografien von Alexander Rodchenko. Der Künstler ist einer der Prota-gonisten der russischen Moderne. Bevor Rodchenko Mitte der 1920er Jahre die Fotografie als neues Medium für sich entdeckte, hatte er sich bereits als vielseitig tätiger und innovativer Künstler in Moskau hervorgetan.
Rodchenkos Auffassung von Fotografie verstand sich als radikaler Bruch mit der Kunstfotografie der Jahrhundert-wende. Der fotografische Blick sollte revolutioniert werden, ein >neues Sehen" die Gesellschaft und den Menschen in einer Zeit epochaler Veränderungen in Russland und in Europa verändern.