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Galerie Priska Pasquer

Albertusstr. 9-11
50667 Köln, Germany
Tel. 0221 - 952 6313, Fax 0221 - 952 6373
Di - Fr 10 - 19 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr
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02.02. - 20.04.2002


Elfriede Stegemeyer

(1908-1988)

Fotografien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit der Ausstellung "Elfriede Stegemeyer ­ Fotografien der 30er Jahre" wird eine Künstlerin vorgestellt, die in einer politisch ausgesprochen schwierigen Zeit einen eigenen Weg gegangen ist. In der Zeit der Unterdrückung und Verfolgung der künstlerische Avantgarde entwickelt Elfriede Stegemeyer - entgegen der offiziellen von den Nationalsozialisten propagierten Ästhetik - einen offenen, experimentellen Umgang mit dem Medium Fotografie, der sie eine Sonderrolle in der deutschen Fotografiegeschichte der 30er Jahre einnehmen lässt.

Elfriede Stegemeyers (1908-1988) Anfänge in der Fotografie und ihre Entwicklung eines eigenständigen fotografischen Oeuvres waren weitgehend autodidaktisch. Aus großbürgerlichem Hause (Kaffee HAG) stammend, studiert sie an der Staatlichen Kunstschule in Berlin und folgt 1932 dem Maler Otto Coenen nach Köln, wo sie bis 1939 wohnt. In Köln besucht sie an den Kölner Werkschulen die Fotoklasse, einziger Mitstudent in der Klasse ist Raoul Ubac. Über Coenen findet Elfriede Stegemeyer Kontakt zum Kreis der Kölner Progressiven um Franz W. Seiwert und Heinrich Hoerle. Sie wird Mitglied in der Kölner Widerstandsgruppe der Roten Kämpfer.

In dieser Zeit experimentiert Elfriede Stegemeyer intensiv mit der Fotografie und in Anlehnung an die Fotoavantgarde der Weimarer Republik erkundet sie die Grenzen und Möglichkeiten des Mediums. Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist vor allem die Objektwelt der alltäglichen Dinge, die sie als Vorlagen für Fotogramme, Fotomontagen, Mehrfachbelichtungen, etc. einsetzt. Vor allem gläserne Objekte und besonders Trinkgläser dienen ihr als Material für Studien, die für ihr (nicht publiziertes) Buch "Die Schule des Sehens" gedacht sind. Sie arrangiert die Dinge in ungewohnten Perspektiven, dynamischen Arrangements und unter dem effektvollen Einsatz von Licht und Schatten. Neben den Stillleben und Experimenten entstehen auch Aufnahmen in Köln und Umgebung, wobei besonders eine Serie von Schaufensterpuppen hervorzuheben ist.

1935 reist sie mit Coenen nach Paris. Dort entwickelt sich eine enge Beziehung zu Raoul Hausmann, die zu einem mehrmonatigen Aufenthalt bei Hausmann auf Ibiza führt. Auf der Insel fotografiert sie Architektur und Landschaft, später bei Reisen bis 1938 nach Osteuropa dokumentiert sie das Alltagleben der Bevölkerung. Mit ihrer Rückkehr 1939 nach Berlin und dem Kriegsausbruch endet ihre freie künstlerischen Arbeit. 1941 wird sie wegen Hochverrats von der Gestapo verhaftet, wird aber aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen. Unglücklicherweise wird 1943 der größte Teil ihres Ouevres bei einem Bombenangriff zerstört. In der Nachkriegszeit beginnt sie unter dem Namen elde steeg eine zweite künstlerische Karriere.

 

 

Vernissage:
Freitag, 1. Februar ab 18 Uhr

Matinee:
Sonntag, 3. Februar, 11 Uhr
mit einer Einführung von
Ferdinand Brüggemann

 

 

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