german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Munich

Pinakothek der Moderne

Barerstrasse 40
80333 München
Tel. 089 - 23805-360, - 0; Fax - 312
Di - Do 10 - 17 Uhr, Do und Fr zusätzlich bis 20 Uhr
info@pinakothek-der-moderne.de
www.pinakothek-der-moderne.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

September - Dezember 2009

Chinesische Architekturmodelle aus dem Nationalmuseum in Peking

Wollte man China mit einem einzigen Architekturbild assoziieren, könnte man einen fast beliebigen Tempel des Landes mit auskragendem Walmdach und an den Ecken leicht nach oben schwingenden Traufen auswählen. Jeder Betrachter würde den Zusammenhang sofort verstehen, denn keine andere Bauform ist derartig repräsentativ über Jahrtausende hinweg mit einem Land verknüpft. Dass die charakteristische Dachform jedoch eine komplizierte Holzkonstruktion direkt abbildet, ist vielfach unbekannt. Sowohl europäische Architekturhistoriker als auch die zahlreichen China-Reisenden, die staunend vor den noch erhaltenen, atemberaubenden Tempelbauten stehen, verstehen zumeist die kunstvolle Bauweise nicht.

Die Konstruktion der chinesischen Traufendächer wurde erst im 20. Jahrhundert wissenschaftlich erforscht. Dabei spielten Modelle, an denen das komplizierte System ineinander gesteckter Bauteile studiert werden kann, eine besondere Rolle. Diese maßstabsgerecht und äußerst exakt erstellten Arbeiten dienen darüber hinaus der Dokumentation und Denkmalpflege, denn auf ihrer Grundlage können Erneuerungen und Rekonstruktionen durchgeführt werden.

In der Chinese Academy of Cultural Heritage in Peking befindet sich heute die größte Modellsammlung von bedeutenden historischen Bauten Chinas. Für die Ausstellung in München, die in Kooperation mit der Akademie entstand, wurden 17 repräsentative Modelle ausgewählt. Diese künstlerisch wie historisch äußerst wertvollen Arbeiten aus den 1950er-Jahren, größtenteils im Maßstab 1:20, sind wie die Originalbauten aus chinesischem Nanholz gefertigt. Die Einzigartigkeit beruht zum einen auf einer schier unglaublichen handwerklichen Präzision, denn jedes noch so kleine Element ist mit größter Liebe zum Detail genau nachgebildet, zum anderen wird darüber auch die komplizierte Konstruktion ablesbar und somit auch verständlich.

Gezeigt werden Tempelbauten vom 8. bis zum 15. Jahrhundert, darunter die Modelle der ältesten in China existierenden Holzkonstruktionen wie der Nanchan-Tempel (Tang-Dynastie, 782 n.Chr., Wutai, Provinz Shanxi), der Foguang-Tempel (Tang-Dynastie, 857 n.Chr., Wutai, Provinz Shanxi) oder der Guanyin-Turm des Dule-Klosters (Liao-Dynastie, 984 n.Chr., Tanjin, Provinz Jixian). Einen Höhepunkt der Ausstellung bilden die Modelle der 300 m langen, aus vier Tempeln bestehenden Anlage des Yongle-Palasts in Ruicheng (Yuan-Dynastie, 1271­1368, Provinz Shanxi) sowie das fünf Meter lange Modell des 270 Hektar großen Himmeltempels (Ming- und Qing-Dynastie, seit 1420, Peking), eine der berühmtesten Architekturen der Welt. Mehrere der gezeigten Bauten stehen auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Die einzigartige Sammlung der Chinese Academy of Cultural Heritage in Peking wird im Architekturmuseum der TU München zum ersten Mal außerhalb Chinas gezeigt. Zusammen mit Fotografien, Bauaufnahmen und ausführlichen Erläuterungen vermitteln die Modelle einen faszinierenden Einblick in Schönheit und Technik der Holzkonstruktion sowie in die Jahrtausende alte Tradition chinesischer Architektur, deren Bedeutung erst der wirklich würdigen kann, dem die Konstruktion einsichtig geworden ist.

Die Modelle sind im Übrigen nicht nur von historischem Interesse, sie inspirierten den chinesischen Künstler Ai Weiwei nach eigener Aussage für einige seiner Arbeiten. Eine Ausstellung über Ai Weiwei ist zurzeit im Haus der Kunst in München zu sehen.

 

 

Katalog:

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Jovis Verlag | 176 Seiten | ISBN 978-3-86859-104-0 zum Preis von 35 Euro, (Buchhandel ISBN 978-3-86859-049-4 | 42 Euro)

 

Führungen:
Kuratorenführung mit Irene Meissner

DO 10.12. | 18.30

 

Weitere Führungen:

MI 28.10. | 15.00

DO 10.12. | 18.30

SA 26.12. | 16.00

SO 15.11. | 11.00

 

Begleitprogramm:

Symposium: Chinesische Holzkonstruktion

FR 23.10. | 10.00 ­ 16.00 | TU München, Eingang Luisenstr. VI | 2. Stock, Raum 2305

Es sprechen: Dr. Gu Yucai, Yong Xinqun und Prof. Yang Xin, Chinese Academy of Cultural Heritage, Beijing; Zhao Zhou, M. A., Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Prof. Erwin Emmerling, TU München. Die Beiträge werden ins Deutsche bzw. Chinesische übersetzt. Das Symposium wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

 

 

 

 

 

 

 

 

100 Jahre Schack-Galerie

Festakt zur Eröffnung: Dienstag, 17.11. 2009, 16.30

Vor 100 Jahren am 18. September 1909 eröffnete die Schack-Galerie an der Prinzregentenstraße in München. Bauherr war seinerzeit Kaiser Wilhelm II., der auch die angrenzende Preußische Gesandtschaft errichten ließ. Die Pläne, die auf einen ersten Entwurf von Adolf von Hildebrand zurückgehen, lieferte Max Littmann, der Architekt des Münchner Prinzregententheaters.

Die Schack-Galerie ist mit ihren umfangreichen Werkkomplexen von Moritz von Schwind, Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin eine der wichtigsten Sammlungen zur deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Sie wurde durch Adolf Friedrich Graf von Schack begründet, der neben Ludwig I. der bedeutendste Sammler zeitgenössischer Malerei in Deutschland war. Bis zu seinem Tod im Jahr 1894 erwarb er rund zweihundert Gemälde von deutschen Künstlern und etwa siebzig Kopien nach Gemälden Alter Meister. Mit dem Tod des Grafen Schack fiel die Sammlung als Vermächtnis an den deutschen Kaiser, der 1909 das bestehende Galeriegebäude errichten ließ. 1939 ging sie in das Eigentum Bayerns über und wird seitdem durch die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen betreut.

Im Hinblick auf das Jubiläum wurden im vergangenen Jahr bereits die Galerieräume des Erdgeschosses renoviert. Die bisher hellen Säle und Kabinette erhielten einen Anstrich in dunkleren Farben, der die Bilder aus der Epoche der Romantik besser zur Wirkung kommen lässt. Wände in kräftigem Blau und Rot bilden seither den Hintergrund für die Werke von Schwind, Rottmann, Preller und Spitzweg.

Gleichzeitig wurde ein neues Beschriftungskonzept realisiert, das die einzelnen Werke mit Erläuterungen versieht. Die Beziehungen zwischen Malerei und Literatur, zwischen dem Sammler und Dichter Graf Schack und den Künstlern wie den Bildern seiner Sammlung werden auf diese Weise verdeutlicht. Der Besucher erhält einen Einblick in die Bilder- und Geisteswelt des deutschen 19. Jahrhunderts, die in kaum einem anderen Museum so intensiv erfahren werden kann wie in der Münchner Schack-Galerie.

 

In diesem Jahr wurde die Renovierung im I. Obergeschoss fortgesetzt. Dort sind mit den Gemälden von Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach sowie Lenbachs »Hirtenknaben« Hauptwerke der Sammlung ausgestellt. Außerdem konnte der größte Saal der Galerie, der nach dem Zweiten Weltkrieg lange Jahre als Sitzungssaal der benachbarten Bayerischen Staatskanzlei gedient hat, umgebaut und als Kopiensaal neu eingerichtet werden. Hier werden zwanzig überwiegend großformatige Kopien nach venezianischer Malerei der Renaissance gezeigt werden, die einen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung bilden. Der Kopiensaal wird Hauptwerke der venezianischen Malerei wie Giorgiones »Ländliches Konzert« im Louvre, Tizians Pesaro-Madonna in der Frari-Kirche und den Tempelgang Mariens in der Akademie in Venedig sowie das Bildnis Kaiser Karls V. im Prado vereinen. Zu den Malern der Kopien gehört neben August Wolf und Ernst von Liphart vor allem Franz von Lenbach, dessen Tizian-Kopien für den Grafen Schack zu den besten Gemäldekopien des 19. Jahrhunderts in Deutschland zählen. Damit wird ein in den Augen ihres Gründers wesentlicher Teil der Sammlung wieder in das Licht der Öffentlichkeit gerückt und zugleich die Münchner Museumslandschaft um einen einzigartigen Raum bereichert. Der Umbau und die Einrichtung des Kopiensaales wurden durch privates Mäzenatentum ermöglicht und bilden einen besonderen Höhepunkt im Jubiläumsjahr.

 

Die neu renovierten Räume und der neue Kopiensaal werden am 17. November 2009 der Presse vorgestellt und sind ab dem 18. November für die Öffentlichkeit zugänglich.

 

 

 

 

26 Tonnen schweben durch die Luft

Granitkugel in Türkentor eingelassen

München, 29. September 2009 | Eine Granitkugel mit einem Durchmesser von 2,60 Metern und einem Gewicht von 26 Tonnen zog am 29. September in das im Umbau befindliche Türkentor im Kunstareal München ein und komplettiert es auf diese Weise zu einer in Deutschland einzigartigen begehbaren Rauminstallation: "100 Billion Galaxies" des amerikanischen Künstlers Walter De Maria. Der Künstler hat die Kugel bei einer im Bayerischen Wald ansässigen Firma fertigen lassen, die in der Lage ist, diese technische Meisterleistung zu bewältigen. Sie wurde mit einem Kran durch das Dach transportiert, bevor es endgültig verschlossen wird.

Das Projekt verdankt sich einer Initiative der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die sich für dieses Werk Walter De Marias für München engagiert haben. Die Stiftung Pinakothek der Moderne konnte gewonnen werden, einen Betrag in Höhe von 780.000 Euro für den Umbau des Türkentors zu spenden und damit ein Zeichen für die Weiterentwicklung des "Kunstareals München" zu setzen. "100 Billion Galaxies" wurde von der Udo und Anette Brandhorst Stiftung erworben, die weitere Werke des Künstlers besitzt. Sauerbruch Hutton, die Architekten des Museums Brandhorst, haben das Türkentor in enger Zusammenarbeit mit Walter De Maria neu gestaltet.

Die Fertigstellung und die feierliche Eröffnung sind für Mai 2010 geplant.

 

 

germangalleries.com - index München

 

german galleriesindex citiesindex galleriesindex artists