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Pinakothek der Moderne

Barerstrasse 40
80333 München
Tel. 089 - 23805-360, - 0; Fax - 312
Di - Do 10 - 17 Uhr, Do und Fr zusätzlich bis 20 Uhr
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
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23.09. - 05.12. 2010

Al Taylor

Das druckgraphische Werk

Mit großer internationaler Resonanz zeigte die Staatliche Graphische Sammlung 2006 die Retrospektive >Al Taylor Zeichnungen". Allmählich erfährt das vielgestaltige Werk des 1948 geborenen und 1999 gestorbenen Amerikaners, das Skulpturen, Zeichnungen und Druckgraphik umfasst, die ihm gebührende Anerkennung.

Die zweite Museumsausstellung Al Taylors in München stellt erstmals sein druckgraphisches Werk vor. Es verbindet uralte graphische Medien mit neuen schöpferischen Ideen und zählt in seinem experimentellen Geist zum Erfinderischsten, was diese Gattung in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht hat. Gezeigt wird eine Auswahl von ca. 130 weitgehend unbekannten Blättern, unter denen neben den Lithographien vor allem die Monotypien und Radierungen hervorragen. Durch die Einbeziehung zahlreicher Probedrucke und Unikate wird der Werkprozess des Künstlers besonders anschaulich.

 

Taylors Themen waren unerschöpflich. Mit seiner Arbeitsweise durchbrach er sämtliche Konventionen des normalen Sehens. Die aus den unterschiedlichsten Kontexten angeregten Themen, aus denen sich ganze Werkserien entwickeln konnten, flogen ihm bisweilen buchstäblich zu, weil sein Sehen dem Spontanen und Zufälligen so viel verdankte. Es fokussierte oft nur auf nichtigste Details und vermochte dennoch einen wahren Kosmos an Fragestellungen auszulösen. Die immer wieder absurd erscheinende Verfolgung niedrigster und banalster Sujets eröffnete diesem Künstler ganze Welten. Die Neugierde stelle >die ersten Regeln auf", äußerte Taylor 1992 und fuhr fort: >Und wenn man etwas erfährt, das man nicht erwartet hatte, ist es wahrscheinlich an der Zeit, die Regeln zu ändern Was ich von den Arbeiten verlange, ist, dass sie sich irgendwie selber machen Ich suche nach einer Methode, die es ihnen erlaubt, jenseits meiner selbst ihre eigene Logik zu bilden."

 

Während der Ausstellung erscheint ein umfassendes Werkverzeichnis der Druckgraphik im Hatje Cantz Verlag mit Beiträgen von M. Semff u.a. ISBN 978-3-7757-2646-7; ca. 224 Seiten, ca. 140 Abb.

 

 


01.10.- 09.01.2011

David Claerbout

uncertain eye

Zeit ist das zentrale Thema im Oeuvre des Belgiers David Claerbout, der zu den international bekanntesten Videokünstlern seiner Generation zählt. Vor allem in den letzten Jahren wurde er mit umfangreichen Einzelausstellungen in Europa (Centre Georges Pompidou, Paris; De Pont, Tilburg) und Nordamerika (MIT, Cambridge; Belkin Art Gallery, Vancouver) gewürdigt. In seinen bildmächtigen Werken arbeitet Claerbout sowohl mit gefundenen, oft historischen Fotografien als auch mit rekonstruierten Bildern und eigenen Filmaufnahmen. In einer die medialen Grenzen von Fotografie und Film überwindenden, neuen Bildform fügt er dem statischen Bild fast unmerklich Bewegung hinzu, während er das filmische Bild nahezu vollständig entschleunigt. Oftmals beschreibt Claerbout unspektakuläre, wenige Sekunden oder Minuten andauernde Begebenheiten des Alltags, die er mittels digitaler Bildgestaltung zu eindrucksvollen Parabeln über den Sinn des Lebens und die Vergänglichkeit des Seins verdichtet. Zugleich hinterfragen seine technisch komplexen Projektionen die Wahrnehmung und Verbindlichkeit von Bildern vor dem Hintergrund unserer zunehmend digitalisierten Welt.

 

Anlässlich der Neuerwerbung von zwei Arbeiten des Künstlers für die Sammlung Moderne Kunst vereint die Ausstellung drei neue, raumgreifende Installationen, ergänzt durch zwei frühe, in schwarzweiß gehaltene Werke. Ausstellung und Katalogbuch wurden in enger Kooperation mit David Claerbout und seinem Studio erarbeitet.

 

David Claerbout, geboren 1969 in Kortrijk, studierte von 1992 bis 1995 an der Nationaal Hoger Instituut voor Schone Kunsten in Antwerpen und 1996 an der Amsterdamer Rijksacademie van Beeldende Kunst. 2002 war er Stipendiat des daad in Berlin, 2007 erhielt er den renommierten Will-Grohmann-Preis, 2010 wurde er mit dem Peill Preis gewürdigt. Er hat an einer Vielzahl internationaler Ausstellungen teilgenommen und wird 2010 u. a. auf der Biennale in São Paolo vertreten sein. David Claerbout lebt und arbeitet in Antwerpen und Berlin.

 

»Das Dreieck von Dauer ist eines von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich versuche diese drei Elemente auf derselben Oberfläche zu erfassen. Ich versuche, in den Videoarbeiten ein Bewusstsein zu erlagen von der Vergangenheit des Bildes, seiner Gegenwart und was es in Zukunft bedeuten könnte.« (David Claerbout)

 

Verantwortliche Kuratorin: Dr. Inka Graeve Ingelmann, Leiterin der Sammlung Fotografie und Neue Medien

 

Eröffnung: 30.09.2010, 19.00

Der Künstler wird zur Pressekonferenz und Eröffnung anwesend sein.

 

 

Dezember 2010 bis Februar 2011

100 Filme - 100 Welten

(ARBEITSTITEL)

Ausstellungsprojekt der Pinakothek der Moderne und der HFF

Im Herbst 2010 wird in München in unmittelbarer Nähe zur
Pinakothek der Moderne der Neubau der Hochschule für Fernsehen
und Film (HFF) eröffnet. Die neue Nachbarschaft beider Institutionen
ist Anlass für eine erste Kooperation. Unter dem Arbeitstitel "100
Filme ­ 100 Welten" planen Pinakothek und HFF eine Ausstellung
zum Dokumentarfilm. Rund 100 Filme, die in den vergangenen zehn
Jahren an der HFF entstanden sind, zeigen Entwicklung und
Bandbreite des Genres auf, mit dem die Hochschule höchstes
Renommee erlangte und bis heute international auf sich
aufmerksam macht. Als Projekt in der Pinakothek der Moderne soll
der wachsenden Bedeutung des Mediums Film für die bildende
Kunst Ausdruck verliehen werden.

 

16.12. 2010 - 06.03. 2011

Josef Albers

Farbige Arbeiten auf Papier


Die Ausstellung zeigt erstmals die farbigen Papierarbeiten des
Künstlers, vornehmlich aus dem Umkreis seines Hauptwerks
Homage to the Square. Die hier weitgehend erstmals vorgestellten
Arbeiten überraschen durch ihre Spontaneität, ihre suchende
Offenheit und ihre außerordentliche farbige Delikatesse. Albers hat
das Leben der Farben wie kaum ein zweiter studiert. Vor allem in
seinen Papierarbeiten wird sinnlich erfahrbar, wie der Künstler über
die Verdichtung der Farbe zu einer vollkommenen Osmose von
Fläche und Raum gelangte.
Anschließend: Albers Museum Quadrat Bottrop, Kupferstichkabinett
Basel, Musée de la Ville de Paris, Gulbenkian Foundation, Lissabon,
The Morgan Library and Museum, New York

 


2010

Teppiche aus Marokko - Inspiration der Moderne

Die Sammlung Jürgen Adam (Arbeitstitel)

Nordafrika, Nomadenteppiche und die Avantgardisten des frühen 20.
Jahrhunderts ­ das ist mehr als die Suche nach dem Exotisch-Orientalischen,
sondern eine der Wurzeln für die Kunst der Moderne. Marokkanische Teppiche faszinierten Henri Matisse und Raoul Dufy ebenso wie Wassili Kandinski. Neben streng geometrischen Teppichen entstanden die tapis foux, tapis sauvages. Bauhaustextilien oder Teppiche aus der Werkstatt von Eileen Gray spiegeln diese Inspiration ebenso wider wie ­ indirekter ­ Arbeiten von Marcel Breuer, Johannes Itten, Le Corbusier oder Alvar Aalto. Und auch vor Werken von Mark Rothko, Barnett Newman oder Cy Twombly kann man sich an die kühne Ästhetik der Knüpfarbeiten aus dem ländlichen Maghreb erinnert fühlen. Magische Wirkung der Farbe Rot, des Tierhaars und der rätselhaften Zeichen werden diesen Teppichen zugeschrieben. Abstraktion, intensive, unbekümmert gesehene Farbigkeit, radikale graphische Wirkungen, kraftvolle Kompositionen aus frei zueinander gesetzten Flächen und Linien kennzeichnen die Teppiche aus Marokko, die der Münchner Architekt und Professor Jürgen Adam im Laufe von Jahrzehnten während seiner Forschungsarbeit zu den Lehmbauten in Marokko zu einer der weltweit bedeutendsten Privatsammlungen in diesem Bereich zusammengetragen hat. Die Neue Sammlung ­ The International Design Museum Munich ­ zeigt n Kooperation mit dem Sammler eine Auswahl.

 

 

Pierre Mendell

(1929 ­ 2008)

 

Pierre Mendell ­ einer der führenden Graphikdesigner der Welt ­ ist am 19.12.2008 im Alter von 79 Jahren in München verstorben. Fast 30 Jahre lang prägte er das Visuelle Erscheinungsbild der Neuen Sammlung ­ The International Design Museum Munich. Für eine Veranstaltung dieses Museums im Februar 2009 entwarf Pierre Mendell vor wenigen Tagen sein jüngstes Plakat.

 

Mehr als 40 Jahre akzentuierten die Plakate von Pierre Mendell auf Litfasssäulen und Anschlagflächen in markanter Weise das Stadtbild Münchens; seit 1980 waren dies vor allem die Ausstellungsplakate für Die Neue Sammlung, von 1993 an kamen die Plakate der Bayerischen Staatsoper dazu.

"Es ist die geistige Haltung, die gutes Graphic Design auszeichnet: stringent, in der Form reduziert, stets kraftvoll, nie etwas vortäuschend. So entwickelte Pierre Mendell eine Handschrift von höchster Eigenständigkeit, die flexibel auf die jeweiligen Aufgabenstellungen eingeht und dadurch den Themen in hohem Maße gerecht wird. Daher sind die Plakate von Pierre Mendell so einfach und überzeugend und über den Tag hinaus von Bestand."

(Florian Hufnagl, Die Neue Sammlung ­ The International Design Museum Munich)

 

Das mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen gewürdigte Oeuvre des Graphikdesigners Pierre Mendell (geb. 1929 in Essen) besaß gleichsam als Brennpunkte zwei international agierende Kulturinstitutionen: Die Neue Sammlung, für die er von 1980 bis 2003 Jahr für Jahr sowohl Plakate als auch das gesamte Visuelle Erscheinungsbild gestaltet hat, und die Bayerische Staatsoper, für die er 1993-2006 in vergleichbar umfassender Weise tätig war.

Die Zusammenarbeit zwischen der Neuen Sammlung und Pierre Mendell wurde auch zum Auslöser einer ungewöhnlichen Plakatserie für die Museen in München ­ ein einzigartiges Projekt, das neben den Staatlichen auch die Städtischen Museen und das Deutsche Museum umfasst. Im Jahr 2003 wurde die Serie der Öffentlichkeit vorgestellt:

 

 

 

 

 

 

 

Januar 2010 bis Dezember 2010

Olaf Nicolai

Escalier du chant

Olaf Nicolai (*1962) ist einer der vielseitigsten deutschen
Gegenwartskünstler. In der Auseinandersetzung mit Bezügen
zwischen Kunst und Natur, Gegenstand und Körper, Material und
Zeit entstehen seit 1997 unterschiedlichste, oft interdisziplinäre
Arbeiten, die nicht selten auch konkrete historische oder soziale
Gegebenheiten des Ausstellungsorts integrieren. Das neueste, für
die Pinakothek der Moderne entwickelte Projekt des Künstlers ist
eine Soundinstallation, in deren Zentrum die menschliche Stimme
steht ­ in ihrer sinnlichen Ausdruckskraft, aber auch in ihrer
politischen Dimension. Liedkompositionen, die während der zwölf
Monate des Jahres 2010 entstehen und aktuelles politisches
Geschehen verarbeiten, fügen sich zu einer gesungenen
"Jahreschronik".

 

ADYTON VICTOR HAUSLADEN 2-KANAL VIDEOINSTALLATION

Premiere der Video-Installation ADYTON von Victor Hausladen am Samstag, 16.10.2010 (Lange Nacht der Museen) um 21:00

in der Neuen Sammlung / Design in der Pinakothek der Moderne

Es sprechen:
Adrian van Hoydonck, Head of BMW Group Design
Victor Hausladen
Prof. Dr. Florian Hufnagl, Direktor Die Neue Sammlung - The International Design Museum Munich

17.10.2010 Oktober 2011 | Täglich ab Einbruch der Dunkelheit | Pinakothek der Moderne, Westseite

 

ADYTON altgriechisch für »das Unzugängliche« meint das heilige Innerste antiker Tempel. Ein Jahr lang wird diese Projektion Nacht für Nacht Licht und Bewegung aus dem zu dieser Zeit unzugänglichen Museum nach draußen auf die Straße tragen. Victor Hausladen konfrontiert in seiner Installation zwei ganz verschiedenartige »Adyton«: einen vom Menschen geschaffenen, technischen Raum mit einem mythischen, emotionalen Ort.

Victor Hausladen verbindet in seiner Installation die Thematik des Videos mit dem Ort der Präsentation: »Etwas öffnet sich nachts, das sich sonst verschliesst: das Museum. Und etwas tritt nach Außen auf die Strasse, das sonst im White Cube oder in der Black Box verschwindet, sich zurückzieht. Das Bild aus Licht und Bewegung scheint heraus, und doch können wir es nicht fassen, da wir nur durch Fenster hineinsehen können. Das Unzugängliche, das Geheimnis wird bitter benötigt. In der Antike wurde dafür ein Raum gebaut. Es wurde also das Unzugängliche umbaut und so zu einem Objekt vielleicht, um sich daran festhalten zu können, etwas Unsichtbares sichtbar werden zu lassen.«

Victor Hausladen bezieht die von außen einsehbare Wand-Installation »Art of Car Design«, die 2002 durch BMW Design für Die Neue Sammlung realisiert wurde, als Projektionsfläche in seine Videoarbeit ADYTON ein.

ADYTON bildet den Auftakt einer neuen Kooperation von BMW Group Design und der Neuen Sammlung The International Design Museum Munich zur Förderung junger Videokünstler an der Schnittstelle zwischen Kunst und Design. Das Projekt sieht ab 2011 einen alljährlichen Hochschul-Wettbewerb vor; die Arbeit des Gewinners wird jeweils für ein Jahr allnächtlich zu sehen sein.

Der erste Wettbewerb ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München geplant als Brückenschlag zu diesem neuen Nachbarn des Museums: ab 2011 hat die HFF ihr neues Quartier in unmittelbarer Nähe der Neuen Sammlung und der Pinakothek der Moderne im Kunstareal München.

 

 

 

 

 

 

Über die Stiftung Pinakothek der Moderne

Die 1994 gegründete Stiftung Pinakothek der Moderne ist aus dem Bewusstsein heraus entstanden, dass bürgerschaftliches Engagement notwendig ist, um unserer Gesellschaft entscheidende Impulse für ihre Weiterentwicklung zu geben. Mit Spenden in Höhe von rund 13 Millionen Euro ermöglichte sie den Bau der Pinakothek der Moderne. Seitdem unterstützt die Stiftung, die über den Einsatz ihrer Mittel selbst bestimmen kann, die Sammlungen der Pinakothek der Moderne besonders im Hinblick auf die räumliche und funktionale Vermittlung von Kunst. In diesem Sinne hat die Stiftung 2009 die Initiative ergriffen, eine stärkere Aktivierung des Kunstareals München zu fördern. Ziel ist es, den Zugang zu den Sammlungen zu vereinfachen, ihre Sichtbarkeit zur erhöhen und ihre Vernetzung untereinander zu fördern.

Weitere Informationen unter http://www.stipimo.de

Quelle. Newsletter Oktober 2010

 

100 Jahre Schack-Galerie

Festakt zur Eröffnung: Dienstag, 17.11. 2009, 16.30

Vor 100 Jahren am 18. September 1909 eröffnete die Schack-Galerie an der Prinzregentenstraße in München. Bauherr war seinerzeit Kaiser Wilhelm II., der auch die angrenzende Preußische Gesandtschaft errichten ließ. Die Pläne, die auf einen ersten Entwurf von Adolf von Hildebrand zurückgehen, lieferte Max Littmann, der Architekt des Münchner Prinzregententheaters.

Die Schack-Galerie ist mit ihren umfangreichen Werkkomplexen von Moritz von Schwind, Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin eine der wichtigsten Sammlungen zur deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Sie wurde durch Adolf Friedrich Graf von Schack begründet, der neben Ludwig I. der bedeutendste Sammler zeitgenössischer Malerei in Deutschland war. Bis zu seinem Tod im Jahr 1894 erwarb er rund zweihundert Gemälde von deutschen Künstlern und etwa siebzig Kopien nach Gemälden Alter Meister. Mit dem Tod des Grafen Schack fiel die Sammlung als Vermächtnis an den deutschen Kaiser, der 1909 das bestehende Galeriegebäude errichten ließ. 1939 ging sie in das Eigentum Bayerns über und wird seitdem durch die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen betreut.

Im Hinblick auf das Jubiläum wurden im vergangenen Jahr bereits die Galerieräume des Erdgeschosses renoviert. Die bisher hellen Säle und Kabinette erhielten einen Anstrich in dunkleren Farben, der die Bilder aus der Epoche der Romantik besser zur Wirkung kommen lässt. Wände in kräftigem Blau und Rot bilden seither den Hintergrund für die Werke von Schwind, Rottmann, Preller und Spitzweg.

Gleichzeitig wurde ein neues Beschriftungskonzept realisiert, das die einzelnen Werke mit Erläuterungen versieht. Die Beziehungen zwischen Malerei und Literatur, zwischen dem Sammler und Dichter Graf Schack und den Künstlern wie den Bildern seiner Sammlung werden auf diese Weise verdeutlicht. Der Besucher erhält einen Einblick in die Bilder- und Geisteswelt des deutschen 19. Jahrhunderts, die in kaum einem anderen Museum so intensiv erfahren werden kann wie in der Münchner Schack-Galerie.

 

In diesem Jahr wurde die Renovierung im I. Obergeschoss fortgesetzt. Dort sind mit den Gemälden von Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach sowie Lenbachs "Hirtenknaben" Hauptwerke der Sammlung ausgestellt. Außerdem konnte der größte Saal der Galerie, der nach dem Zweiten Weltkrieg lange Jahre als Sitzungssaal der benachbarten Bayerischen Staatskanzlei gedient hat, umgebaut und als Kopiensaal neu eingerichtet werden. Hier werden zwanzig überwiegend großformatige Kopien nach venezianischer Malerei der Renaissance gezeigt werden, die einen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung bilden. Der Kopiensaal wird Hauptwerke der venezianischen Malerei wie Giorgiones "Ländliches Konzert" im Louvre, Tizians Pesaro-Madonna in der Frari-Kirche und den Tempelgang Mariens in der Akademie in Venedig sowie das Bildnis Kaiser Karls V. im Prado vereinen. Zu den Malern der Kopien gehört neben August Wolf und Ernst von Liphart vor allem Franz von Lenbach, dessen Tizian-Kopien für den Grafen Schack zu den besten Gemäldekopien des 19. Jahrhunderts in Deutschland zählen. Damit wird ein in den Augen ihres Gründers wesentlicher Teil der Sammlung wieder in das Licht der Öffentlichkeit gerückt und zugleich die Münchner Museumslandschaft um einen einzigartigen Raum bereichert. Der Umbau und die Einrichtung des Kopiensaales wurden durch privates Mäzenatentum ermöglicht und bilden einen besonderen Höhepunkt im Jubiläumsjahr.

 

Die neu renovierten Räume und der neue Kopiensaal werden am 17. November 2009 der Presse vorgestellt und sind ab dem 18. November für die Öffentlichkeit zugänglich.

 

 

 

 

26 Tonnen schweben durch die Luft

Granitkugel in Türkentor eingelassen

München, 29. September 2009 | Eine Granitkugel mit einem Durchmesser von 2,60 Metern und einem Gewicht von 26 Tonnen zog am 29. September in das im Umbau befindliche Türkentor im Kunstareal München ein und komplettiert es auf diese Weise zu einer in Deutschland einzigartigen begehbaren Rauminstallation: "100 Billion Galaxies" des amerikanischen Künstlers Walter De Maria. Der Künstler hat die Kugel bei einer im Bayerischen Wald ansässigen Firma fertigen lassen, die in der Lage ist, diese technische Meisterleistung zu bewältigen. Sie wurde mit einem Kran durch das Dach transportiert, bevor es endgültig verschlossen wird.

Das Projekt verdankt sich einer Initiative der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die sich für dieses Werk Walter De Marias für München engagiert haben. Die Stiftung Pinakothek der Moderne konnte gewonnen werden, einen Betrag in Höhe von 780.000 Euro für den Umbau des Türkentors zu spenden und damit ein Zeichen für die Weiterentwicklung des "Kunstareals München" zu setzen. "100 Billion Galaxies" wurde von der Udo und Anette Brandhorst Stiftung erworben, die weitere Werke des Künstlers besitzt. Sauerbruch Hutton, die Architekten des Museums Brandhorst, haben das Türkentor in enger Zusammenarbeit mit Walter De Maria neu gestaltet.

Die Fertigstellung und die feierliche Eröffnung sind für Mai 2010 geplant.

 

 

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