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Portikus

Alte Brücke 2, Maininsel
60311 Frankfurt am Main
Tel. 069 2199 875960, Fax 069 2199 87-61
info@portikus.de
http://www.portikus.de
über den Portikus / about Portikus
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19.11. - 23.11. 2005

Academy Remix


STÄDELSCHULE, FRANKFURT MEETS MISSING IDENTITY, PRISHTINA

EXHIBITION / SYMPOSIUM / PANEL DISCUSSION

ERÖFFNUNG: 18.11.05, 20 UHR

19.11.05 - 23.11.05

GENUSSSCHEINE
ACADEMY REMIX
STÄDELSCHULE, FRANKFURT MEETS MISSING IDENTITY, PRISHTINA

EXHIBITION / SYMPOSIUM / PANEL DISCUSSION
ERÖFFNUNG: 18.11.05, 20 UHR

Ein Projekt der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste - Städelschule, Frankfurt/Main, in Zusammenarbeit mit Missing Identity, Kosovo, und relations.
Nikola Dietrich (Portikus, Frankfurt/Main) und Dirk Fleischmann (Städelschule, Frankfurt/ Main) haben gemeinsam mit dem Team von Missing Identity ein Programm konzipiert, um den Austausch zwischen jungen KünstlerInnen aus Pristina und Frankfurt/Main zu ermöglichen und diesen über den Zeitraum eines Jahres schrittweise zu entwickeln.
Ausgehend von den Themen von Missing Identity, bildet die Fragestellung, inwieweit künstlerische Produktion die Methoden und Mechanismen von Identitätsbildung reflektieren kann, ein wiederkehrendes Element der Kooperation. StudentInnen der alternativen Kunstakademie von Missing Identity, des Contemporary Art Institute EXIT in Pristina, und der Städelschule treffen aufeinander und entwickeln indivi-duelle Kunstprojekte, die in Pristina und Frankfurt umgesetzt werden. Diese Auseinandersetzung wird von gemeinsamen Theorie-Workshops begleitet.
Das Projekt ACADEMY REMIX ist eine der wenigen Initiativen, die den Austausch zwischen Kulturschaffenden aus dem Kosovo und aus Deutschland ermöglicht. Das Projekt hat einen besonderen Stellenwert für die Städelschule, da es eine Erweiterung der Kunsthochschule als Forum für die Begegnung junger Künstlerinnen und Künstler und die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Kulturen in einer sehr intensiven Weise ermöglicht. Kommunikation und gemeinsames künstlerisches Arbeiten werden motiviert und unterstützt; in diesem Sinne erweitert sich die Akademie zu einem Forum für kulturellen Austausch und Diskurs.
Die Unmöglichkeit, die gesellschaftliche und politische Situation im Kosovo und deren historische Dimension zu begreifen, bildet einen Grundgedanken für die Auseinandersetzung der Studierenden in diesem Austauschprojekt. Der Mangel an Wissen über die Lebenssituation im Kosovo wird durch gemeinsame Veranstaltungen reduziert, wobei auch thematisiert wird, wie sich die Fragestellungen und relevanten Themen, die sich aus der spezifischen Situation im Kosovo ergeben, übertragen und in einen bilateralen Zusammenhang stellen lassen.
Die Auseinandersetzung mit dem Kosovo ist gleichzeitig Anlass für eine grundlegende Auseinandersetzung mit den Limitationen und Potenzialen künstlerischen Handelns in Bezug auf gesellschaftliche Themen.
In diesem Jahr haben zwei Arbeitstreffen in Frankfurt/Main (Februar 2005) und in Pristina (April 2005) stattgefunden. Workshops und Lectures international renommierter Künstler und Kuratoren werden sowohl an den Akademien als auch im Rahmen der gemeinsamen Arbeitstreffen angeboten. Begleitet wird das Projekt durch die Theorie-Seminare des Künstlers und Kunstkritikers Ronald Jones. Jones ist Professor an der Konstfack Kunstakademie in Stockholm und wurde schon mehrmals von der Städelschule zu Gastworkshops und Seminaren eingeladen. Im Rahmen des zweiten Arbeitstreffens in Pristina hielten außerdem der albanische Kurator Edi Muka sowie der kosovarische Architekt Veton Orona und der in Peja lebende Künstler Sokol Beqiri einen Vortrag.
In einem dreistufigen Programm präsentieren die 25 StudentInnen die Entwicklung ihrer Einzelprojekte zu den Kernthemen des Projekts: Im Rahmen des Projekts StadtRaum, Frankfurt (Sommer 2005) wurden Skizzen und ein erster Zwischenstand vorgestellt; eine weitere Projektpräsentation fand vom 23. - 27. September 2005 in Pristina statt. Im Portikus, Frankfurt/Main, ist vom 18. bis 23. November 2005 die Abschlusspräsentation zu sehen.
Der Fortgang der Projekte ist auf der projekteigenen Website (www.academy-remix.de) dokumentiert, die so den Austausch von Ideen und das gemeinsame Arbeiten jenseits physischer Zusammentreffen ermöglicht und gleichzeitig als Archiv der Aktivitäten und Recherchen fungiert.

 

SYMPOSIUM
19. - 20. November 2005
Portikus im Leinwandhaus, Alte Brücke 2, Maininsel, 60311 Frankfurt/Main
Genauso wie die Kunstpraxis der einzelnen Studierenden, haben Vorträge und Seminare die Diskussion und den Austausch zwischen den Teilnehmern befördert. Um das gesamte Spektrum des Projekts ACADEMY REMIX deutlich zu machen, bildet das ACADEMY REMIX SYMPOSIUM eine wesentliche Ergänzung zur Abschlusspräsentation der Individualprojekte von ACADEMY REMIX in der Kunsthalle Portikus.
Das Symposium beschäftigt sich mit den Methoden, Modellen und Möglichkeiten von Kunstakademien und integriert die zentralen Fragestellungen des ACADEMY REMIX Projekts
1. Welches sind die Limitationen und Potenziale für künstlerisches Handeln in Bezug auf gesellschaftlich orientierte Themen?
2. Wie lassen sich spezifische gesellschaftliche Themen auf die individuelle künstlerische Aktivität übertragen?
3. In wie weit kann künstlerische Produktion die Methoden und Mechanismen von Identitätsbildung reflektieren?
4. Auf welche Kontexte lassen sich die Fragestellungen, die sich aus der spezifischen Situation im Kosovo ergeben, übertragen?
Die Präsentation im Portikus verbindet beide Elemente von ACADEMY REMIX: Die Kunsthalle ist nicht nur Ausstellungsort der Kunstprojekte, sondern auch Veranstaltungsort des Symposiums. Dadurch ergibt sich eine Ausstellungsarchitektur, die nicht nur die Kunstwerke und Dokumentationen der beteiligten Studierenden integriert, sondern auch mehr als 130 Sitzplätze für alle Symposiumsteilnehmer bietet. Dafür werden unter anderem Tribünenelemente bis unter die Decke der Kunsthalle installiert.
Da das Symposium am Folgetag der Ausstellungseröffnung stattfindet, werden auch einige der Gäste rechtzeitig zur Vernissage am 18. November 2005 in Frankfurt sein.
Das Symposium findet in englischer Sprache statt.
Die Panels und Fragestellungen - Überblick
1) Paradigms in art teaching
Das Verhältnis und die Gewichtung von interdisziplinären und konzeptuellen Ansätzen zu rein künstlerischen, handwerklichen Techniken in der Lehre werden hier hinterfragt.
In wie weit sollte das Unterrichten der Studierenden auf die Mechanismen westlicher Kulturindustrie eingehen und darauf vorbereiten? Welche kritischen Ansätze sollten dabei vorausgesetzt werden? Was bedeutet Erfolg unter künstlerischen Gesichtspunkten?
Welche Bedeutung hat eine Kunstakademie im Vergleich zu anderen Hochschulen im gesellschaftlichen Kontext?
2) The artist teacher and the art student
Die Rolle des Lehrers und das Verhältnis zu dem einzelnen Studierenden sollen erörtert werden. Welche Modelle und Funktionen gibt es noch außer dem Meisterklassensystem oder akademischen Formen der Lehre? Was erwartet der Kunststudent von der Akademie - und was erwartet die Akademie vom Kunststudent?
3) The art academy in between international exchange and the local
Welche Rolle spielt die Kunstakademie im lokalen, urbanen Umfeld, und wie wichtig ist das lokale Umfeld für die Akademie in einer global vernetzten Kunstwelt?
4) What is artistic competence and how is it mediated
Worauf kommt es an bei einem jungen Künstler? Sollten die spezifischen Kompetenzen nur in den einzelnen Klassen vermittelt werden oder gibt es allgemeinere Ansätze? Was bedeutet 'Professionalität' und 'Kompetenz', und sind diese Begriffe überhaupt tauglich und anwendbar in der Kunst? Gibt es Maßstäbe und Kriterien für künstlerische Qualität oder bleibt alles der Originalität des Künstlers überlassen? In wie weit läuft man dabei Gefahr, auf ein romantisches Künstlerbild zurückzufallen?
Für jeden Themenblock ist ein Moderator mit der inhaltlichen Vorbereitung und Abstimmung mit den Podiumsteilnehmern betraut.
Folgende Gäste sind eingeladen:
Joseph Backstein, Ute Meta Bauer, Mehmet Behluli, Sokol Beqiri, Saskia Bos, Ekaterina Degot, Branko Dimitrijevic, Okwui Enwezor, Bruce Ferguson, Teresa Gleadowe, Maria Hlavajova, Ronald Jones, Katrin Klingan, Steven Henry Madoff, Joanna Mytkowska, Dan Perjovschi, Marjetica Potrc, Arturas Raila, Erzen Shkololli, Angela Vettese, Florian Waldvogel, Richard Wentworth, Anton Vidokle, Borut Vogelnik, Sislej Xhafa.
Folgende Professorinnen und Professoren der Städelschule haben Ihre Teilnahme zugesagt: Daniel Birnbaum, Isabelle Graw, Christa Näher, Tobias Rehberger, Simon Starling.
Das Symposium findet mit freundlicher Unterstützung der Heinz und Gisela Friederichs Stiftung statt.


PROGRAMM
SAMSTAG 19. NOVEMBER 2005
13:00 - 13:15 Begrüßung Daniel Birnbaum und Katrin Klingan
13:15 - 13:30 Mehmet Behluli über das Projekt "Missing Identity"
I Paradigms in art teaching
Moderation: Steven Henry Madoff
13:30 - 14:30 Statements
Ute Meta Bauer, Mehmet Behluli, Saskia Bos, Ekaterina Degot,
Okwui Enwezor, Richard Wentworth
14:45 - 16:00 Diskussion
16:00 Pause (30 min)
II The artist teacher and the art student
Moderation: Daniel Birnbaum
16:30 - 18:30 Diskussion und Statements
Teresa Gleadowe, Ronald Jones, Christa Näher, Marjetica Potrc,
Tobias Rehberger, Arturas Raila, Anton Vidokle, Borut Vogelnik;
mit aktiver Beteiligung der Studierenden
19:00 Podiumsdiskussion KOSOVO - WARTEN AUF DEN STAAT
SONNTAG 20. NOVEMBER 2005
III The art academy in between international exchange and the local
Moderation: Bruce Ferguson
13:30 - 14:15 Einführung: Dan Perjovschi
14:15 - 15:00 Statements
Angela Vettese, Florian Waldvogel, Sislej Xhafa
15:00 - 16:00 Diskussion
16:00 Pause (30 min)
IV Art academy now - What is artistic competence and how is it mediated?
Moderation: Maria Hlavajova
16:30 - 18:00 Diskussion und Statements
Josef Backstein, Sokol Beqiri, Branko Dimitrijevic,
Isabelle Graw, Joanna Mytkowska, Erzen Shkololli


GENUSSSCHEINE
Der Genußschein wurde anläßlich der 100. Portikus Ausstellung im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Einhundert Künstlerinnen und Künstler, die seit 1987 im Portikus ausstellten, gestalteten je 10 Genußscheine. Jedes Originalkunstwerk wurde mit den Ziffern zwischen 1 und 1000 numeriert und in dieser Reihenfolge verkauft. Man konnte also einen Genußschein für den Preis von ? 500,- bestellen, ohne zu wissen, welches Kunstwerk man erhalten würde.
Es war demnach dem reinen Zufall überlassen, ob man einen Druck von Sigmar Polke, eine Zeichnung von Lawrence Weiner oder Ellsworth Kelly, ein Foto von Candida Höfer oder Andreas Gursky, eine Arbeit von Gerhard Richter, Marlene Dumas,Thomas Hirschhorn, Ayse Erkmen, Sol LeWitt, Hanne Darboven usw. erhielt. Damals verkaufte der Portikus ungefähr 650 dieser Genußscheine.
Fünf Jahre nach dieser Aktion haben wir erneut darüber nachgedacht, was mit den verbleibenden 350 Arbeiten geschehen soll. Wir entschieden uns, die Genußscheine in 20 sorgsam kuratierte Sätze von jeweils 10 Arbeiten zusammen zu stellen. Jeder dieser Sätze kann für den Preis von ? 5.000,- erworben werden, mit dem Unterschied, daß die Sammler dieses Mal wissen, welche Einzelarbeiten sie beim Kauf erhalten.
Abbildungen erhältlicher Sätze siehe unter http://www.portikus.de/genussscheine.html
Es besteht zudem die Möglichkeit, einen kompletten Satz mit 100 Originalwerken zum Gesamtpreis von ? 50.000,- zu erwerben.
In der Vergangenheit wurden die Genußscheine im Portikus im März 2001 und auf der art frankfurt im gleichen Jahr präsentiert.

 

 

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