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Rautenstrauch-Joest-Museum

Kulturen der Welt
Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln
Tel 0221 - 221 - 31356
Fax 0221 - 221 - 31333
rjm@stadt-koeln.de
www.museenkoeln.de/rautenstrauch-joest-museum
Di - Sonntag 10-18 Uhr
Do 10 - 20 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat 10 - 22 Uhr
Montag sowie am 24., 25., 31. Dezember und 01. Januar geschlossen
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

13.02. - 02.10. 2005

Buddhisten - Jainas - Hindus. Auf der Suche nach dem Gottesbild.

Die Sammlung Marianne und Viktor Langen

Der indische Subkontinent hat mit dem Buddhismus, dem Jainismus und dem Hinduismus drei wichtige Religionen hervorgebracht: Der Buddhismus entwickelte sich zu einer Weltreligion, spielt aber in Indien seit dem 12. Jh. praktisch keine Rolle mehr. Der Jainismus wurde seit seiner Gründung im 6. Jh. v. Chr. ununterbrochen in Indien ausgeübt, verbreitete sich jedoch nicht in andere Länder. Der Hinduismus ist heute in Indien, Nepal und auf Bali die vorherrschende Religion. Weltweit hat er über 800 Millionen Anhänger.
Buddhismus und Jainismus sind, wie das Christentum und der Islam, Stifterreligionen, da sie auf eine historische Persönlichkeit zurückgehen, und zwar auf Buddha beziehungsweise Mahavira. Im Unterschied dazu hat der Hinduismus keinen Stifter und besitzt keine allgemein verbindlichen Dogmen. Er wird als das "ewige Gesetz" angesehen, das seit jeher bestand und immer wieder neu von heiligen Männern und göttlichen "Herabkünften" verkündet und gefestigt wird.
Alle drei Religionen besaßen bis vor etwa zweitausend Jahren keine Gottesbilder in menschlicher Gestalt. Erst durch das Entstehen des Theismus und der ,Bhakti'-Frömmigkeit, die den Hinduismus und den Buddhismus grundlegend veränderten, blühte in Indien der Bilderkult auf. Diese neue Frömmigkeit übte die liebende Hingabe an einen persönlichen, auf die Welt einwirkenden Gott, der im Kultbild gegenwärtig ist, und erstrebte schließlich das Einswerden mit ihm. Dahinter stand die ebenfalls neue Idee der Gnade des persönlichen Gottes, durch die der Mensch aus dem unendlichen Kreislauf der Wiedergeburten ausbrechen kann, um zur Erlösung zu gelangen. Die bisherigen Heilswege der Tat (karma) und der Erkenntnis (bodhi) standen nur einer kleinen Elite offen, der großen Menge aber waren sie verschlossen.
Am Beispiel von 60 Bronze- und Steinskulpturen aus Indien, Burma, Thailand und Kambodscha sowie aus Nepal, Tibet, China und Korea präsentiert die Ausstellung die Gottesbilder dieser drei Erlösungsreligionen. Zusammengetragen wurden sie von Marianne und Viktor Langen, deren Sammlungen japanischer Kunst und Klassischer Moderne 2004 auf der Raketenstation Hombroich durch den japanischen Stararchitekten Tadao Ando ein spektakuläres Kunst- und Ausstellungshaus erhielten.
Die Ausstellung schärft den Blick für das Gemeinsame der Gottesbilder im Buddhismus, Jainismus und Hinduismus. Sie möchte über das Medium des Gottesbildes eine Ahnung von der Spiritualität vermitteln, die große Teile Asiens geprägt hat. Unter dem Titel "Ansichten Christi" bietet das Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud anlässlich des "Weltjugendtages 2005" Einblicke in die Geschichte der Christusdarstellung von der Antike bis zur Gegenwart. So eröffnet sich in zwei Kölner Museen die Möglichkeit des spannenden Vergleichs der Gottesbilder verschiedener Kulturen.

 

 

 

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