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Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur

SK Stiftung Kultur der Stadtsparkasse Köln
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 - 226 24 23, 02211226-5900; Fax 0221 - 226 57 43, 02211226-5901
täglich 14 - 19 Uhr, Mi geschlossen, Mo Eintritt frei
skkultur@aol.com
http://www.sk-kultur.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

09.06. - 03.09. 2006

Bernd und Hilla Becher

Zeche Concordia

Eine Ausstellung der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln

 

Im Kontext der seit über zehn Jahren bestehenden Kooperation mit Bernd und
Hilla Becher zeigt die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, in Raum 1 das Werkkonvolut der Zeche Concordia. Sowohl für das Stadtbild von Oberhausen als auch für die umgebende Landschaft des Ruhrgebiets war das Steinkohlebergwerk mit angegliederter Kokerei bis zur Stillegung im Jahre
1968 über ein Jahrhundert hinweg prägend gewesen und hatte einen
wesentlichen Faktor innerhalb der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der
ehemals stark expandierenden Region dargestellt. Von Bernd und Hilla Becher
wurde die traditionsreiche Anlage in einer ausführlichen Photodokumentation
systematisch erfasst und kann nun erstmalig umfassend und in modellhafter
Form präsentiert werden.

Mit 210 nach verschiedenen Gesichtspunkten in circa 45 Bildgruppen
organisierten Originalabzügen geht die Photodokumentation der Zeche
Concordia auf eine Aufnahmetätigkeit von Bernd und Hilla Becher zwischen den Jahren 1967 und 1970 zurück. Auf dem Gelände der Concordia IV/V entstanden über 400 Aufnahmen, die das Künstlerpaar in den vergangenen vier Jahren in Gänze ausgewertet haben. Daraus hervorgegangen ist eine beeindruckende Werkgruppe, die sowohl Übersichtsaufnahmen der Anlage mit ihren verschiedenen Teilbereichen - der Doppelschachtanlage, der Kokerei und ihren Nebengewinnungsanlagen - umfasst, wie auch detailreiche Ansichten von Bauwerken und Großapparaturen zeigt. Dazu gehören beispielsweise Bildzusammenstellungen mit Fokus auf beide Fördertürme sowie auf die Fördermaschinenhallen, Aufnahmen von der Aufbereitungsanlage, von Wasserbehältern, Kühltürmen verschiedener Bauart, Photographien des Kokskohleturms, der Koksofenbatterien, der Schwachgasgeneratorenanlage, dem Teleskopgasbehälter sowie der Benzol- und der Ammoniakfabrik mit ihren Installationen und Nebengebäuden. Methodisch setzen sich die
Bildgruppierungen aus miteinander korrespondierenden Aufnahmen eines Teilareals zusammen oder entsprechen in ihrer Ordnung sogenannten Abwicklungen aus frontalen und perspektivischen Ansichten. Darüber hinaus
umfasst das Konvolut einige Motive, die, wie etwa der Gasbehälter oder der
Kokskohleturm, bereits durch die für die Arbeit der Bechers
charakteristischen Typologien industrieller Bauten bekannt sind und sich
ferner in den thematisch bezogenen Büchern des Künstlerpaars wiederfinden.

Vor diesem Hintergrund ist die Bedeutung des Konvoluts der Zeche Concordia
einfach erklärbar, in einem Gespräch formulierten dies die Künstler mit
folgenden Worten: "Die Zeche Concordia war seinerzeit so wichtig für uns, da
darin idealerweise alle für unsere Arbeit maßgeblichen prototypischen Formen
vorkamen. Sie ist eine für das Ruhrgebiet ausgesprochen typische Anlage,
geradezu ein Exempel oder ein Lehrstück. Sie war für uns wie eine ganze
Stadt, die mit ihren vielen Bauten - vergleichbar mit der Kirche, der Post
und der Schule - besonders attraktiv war. An vielen Gebäuden oder
Apparaturen ließ sich erkennen, dass das Gebiet historisch gewachsen war.
[...] Die Verschiedenartigkeit der Baukomplexe hatte sich in erster Linie
durch ihre jeweiligen Aufgaben und den Wandel der technischen Möglichkeiten ergeben. Aber natürlich gab es auch Momente, wo sich ein bestimmter Geschmack durchgesetzt hatte, der sich an Rastern von Wohn- und Repräsentationsbauten orientierte. Rückblickend werden in den Photographien
deshalb auch aufeinander folgende Zeitschichten und daraus resultierende
wechselnde Bedürfnisse sichtbar." (Bernd und Hilla Becher, 2006)

Aufgrund seiner viele Aspekte umspannenden Reichhaltigkeit fordert das
Konvolut der Zeche Concordia zu immer wieder neu einzunehmenden Blickwinkeln auf und bietet ein weitläufiges Terrain zur Beobachtung und Reflexion ästhetischer, geschichtlicher und technischer Momente. Neben den Objekten und Bauwerken selbst, rücken dem Betrachter die damit verbundenen
Funktionszusammenhänge der Anlage, vor allem aber die Wege und Arbeitsprozesse der Photographen in besonderer Weise näher. So ist die "Zeche Concordia" zweifelsfrei mehr als eine Zeitreise in die jüngste Vergangenheit, sie ist die Visualisierung dessen, was als Bechersche "Schule des Sehens" bezeichnet werden kann.

Die Werkgruppe der Zeche Concordia gehört zu rund 200 weiteren Photodokumentationen von industriellen Anlagen, die Bernd und Hilla Becher
in ihrer Gesamtheit erfaßten und auf Grundlage der langfristig angelegten
Kooperation mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in
spezifischen Zusammenstellungen erarbeiten. Großzügige Unterstützung findet
die Kooperation durch das Engagement der Kulturstiftung der Länder, Berlin,
der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Berlin, der
Kunststiftung NRW, Düsseldorf, dem Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen
Sparkassen- und Giroverbandes, Berlin, sowie der Sparkasse KölnBonn.

Anlässlich der Ausstellung erscheint in der Reihe PATRIMONIA der
Kulturstiftung der Länder, Berlin, die Publikation Bernd und Hilla Becher.
Zeche Concordia, Berlin/Köln, 2006.

Parallel wird in Raum 2 die Werkgruppe der Fachwerkhäuser des Siegener
Industriegebietes aus dem gemeinschaftlichen Bestand des Museums für
Gegenwartskunst Siegen und der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur zu sehen sein, die mit Mitteln der Kunststiftung NRW erworben wurde.
In einem Zeitraum von fast 20 Jahren haben Bernd und Hilla Becher diese
Aufnahmen erarbeitet und schließlich 1977 als erste thematisch
abgeschlossene Arbeit als Buch veröffentlicht. In der Ausstellung werden die
Fachwerkhäuser in Typologien präsentiert, eine von den Bechers zum Zwecke
des Formvergleichs angewendete Methode, die sie als ein Prinzip der
naturwissenschaftlichen Systematik entliehen haben.

In der räumlich getrennten Gegenüberstellung der beiden Werkbereiche - Zeche Concordia und Fachwerkhäuser des Siegener Industriegebietes - werden also die methodisch in enger Beziehung zueinanderstehenden Spielarten des Becherschen Bildkosmos' anschaulich vor Augen geführt: zum einen die in vertikalen und horizontalen Reihen, streng an der Morphologie der Bauten
ausgerichtete Auffassung in Form von Typologien, zum anderen eine
topographische, strukturell offener gehaltene Anschauung, die es erlaubt,
einem verhältnismäßig weitläufigen Areal unter Beibehaltung formaler Maximen visuell habhaft zu werden.

In Raum 3 wird in thematischer Anbindung an die Photographien der
Oberhausener Zeche Concordia eine Auswahl von rund 20 Photographien aus der Werkgruppe der Ruhrgebietslandschaften von Albert Renger-Patzsch (1897-1966) gezeigt, die zwischen 1927 und 1935 entstanden sind. Renger-Patzsch zählt zu den ersten Photographen, der das Ruhrgebiet in den 1920er Jahren als photographisches Sujet entdeckte und in seiner Eigenart als eine durch den Bergbau und die Montanindustrie geprägte Lebens- und Arbeitswelt darstellte.

Raum 4: Blick in die Sammlung - Ausgewählte Neuankäufe der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur aus den Jahren 2005/2006: William Christenberry, Horst Lang, Simone Nieweg, Gabriele und Helmut Nothhelfer, Judith Joy Ross, Martin Rosswog, August Sander u. a. Basierend auf den Ideen, die sich mit dem Begriff der sachlich-konzeptuellen Photographie verbinden, erweitert die Photographische Sammlung ihren Bestand kontinuierlich um historische wie zeitgenössische Positionen, die in dieser Kabinettausstellung exemplarisch vorgestellt werden.

Eröffnung am Donnerstag, 8. Juni um 19 Uhr
Pressepreview am Donnerstag, 8. Juni um 11 Uhr


 

 

24.06. - 08.08. 2006

Festival: Sommer Köln 2006

Straßen, Plätze und Parks werden im Sommer Köln zur Bühne internationaler Theaterspektakel. Dort versammeln sich Jahr für Jahr neugierige Menschen aller Altersgruppen, um unter dem Motto "Open air und Eintritt frei" Gruppen wie Fura dels Baus, XARXA Teatre oder Plasticiens Volants zu sehen. Außerdem gibt es sechs Wochen lang Kindertheater. Kultprogramme wie die Kölner Tanzfilmnacht oder die originelle HUMBA Schrebergartentour laufen im Rahmenprogramm. Die SK Stiftung Kultur und die Stadt Köln sind seit 1992 Veranstalter des über 50 Veranstaltungen umfassenden Festivals. Die Imhoff Stiftung und die Sparkasse KölnBonn machen es möglich.

 

 

Geliebtes Katzentier!

Letzte Skulptur von Oda Schottmüller dem Deutsches Tanzarchiv Köln
übereignet - Ausstellung im Tanzmuseum bis 7. Mai verlängert

Die letzte Arbeit der 1943 von den Nationalsozialisten im Zusammenhang mit
dem deutschen Widerstand (Fahndungsbegriff: "Rote Kapelle") ermordeten
Bildhauerin und Tänzerin Oda Schottmüller erhielt das Deutsche Tanzarchiv
Köln/SK Stiftung Kultur soeben als Geschenk. Die nur etwa 8 cm hohe Figur
einer stehenden Katze mit weiblichem Busen hatte sie im Gefängnis aus
Brotteig modelliert und durch eine wohlwollende Aufseherin heimlich ihrer
auf dem gleichen Flur inhaftierten Freundin Ina Lautenschläger zukommen
lassen.

In ebenfalls überbrachten und anschließend in schmutziger Wäsche aus dem
Gefängnis geschmuggelten Kassibern, die sehr aufschlussreich über die
Verhörmethoden und den Prozess gegen Oda Schottmüller u.a. berichten, wird
die Empfängerin - mit Rücksicht auf die Gefahr der Entdeckung - nicht mit
Namen, sondern z.B. als "liebes Katzentier" und "kleine Katze" angeredet.

Die heute 89-jährige Freundin übereignete die kleine Skulptur, Reste einer
Kette mit aus Brotteig geformten Perlen und einen Messingarmreif aus dem
Besitz von Oda Schottmüller dem Tanzarchiv.

Die Ausstellung "+ nicht klein beigeben. Die Tänzerin und Bildhauerin Oda
Schottmüller", im Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchiv Köln im Mediapark wird
deshalb bis zum 7. Mai verlängert. Außerdem ist die Leihgabe einer bislang
verschollen geglaubten Skulptur einer Tänzerin von Oda Schottmüller in
Aussicht gestellt.

Das Tanzmuseum ist geöffnet täglich 14-19 Uhr außer mittwochs
(Eintritt EUR 4,50 - ermäßigt 2 EUR - montags freier Eintritt!).

 

24. - 28.09. 2006

Jubiläum: 10 Jahre im Mediapark

Seit zehn Jahren haben die SK Stiftung Kultur und die SK Stiftung Jugend und Medien ihren Sitz im Mediapark. Beide Stiftungen wurden 1976 aus Anlass des 150jährigen Bestehens der ehemaligen Stadtsparkasse Köln gegründet. Fünf Tage lang finden Veranstaltungen statt, die beispielhaft für die Arbeit beider Stiftungen im Mediapark stehen. Menschen ab sechs Jahren entführen wir in die Welt der Kinderbuchklassiker. Zukünftige Berufsanfänger informieren sich über Medien- und Kulturberufe. Die besten Filme der legendären Kölner Tanzfilmnächte sowie exklusive Einblicke in die Archive stehen u.a. auf dem Programm. Außerdem werden der KölnLiteraturPreis und der Tanzwissenschaftspreis NRW verliehen sowie die Ausstellung Mitch Epstein eröffnet. Epstein zählt zu den profiliertesten zeitgenössischen amerikanischen Photographen.

 

 

01. - 22.10. 2006

Festival: Pattevugel Kinderkulturherbst

Der Kinderkulturherbst erfreut sich wachsender Beliebtheit. Im verflixten 7. Jahr seines Bestehens begleitet der Pattevugel über 60 Veranstaltungen im gesamten Kölner Stadtgebiet. Kinder können im Herbst an interessanten Workshops und Projekten teilnehmen, im Museum basteln, in der Eigelsteintorburg tanzen und in der Jazzhausschule, dem DOMFORUM und in den Proberäumen des Gürzenich-Orchesters Musik machen. In der Alten Feuerwache gibt es eine Lesenacht und mit dem Kölner Naturschutzbund Ausflüge in Kölner Biotope wie Finkens Garten. Kindertheatervorstellungen, Dokumentarfilme und Märcheninszenierungen runden das Programm ab. Rasende Reporter unter vierzehn Jahren begleiten das Geschehen und veröffentlichen ihre Beiträge im Internet.

 

 

 

 

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