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Sammlung Goetz

Oberföhringerstr. 103
81925 München
Tel. 089 - 95 93 96 90, Fax 089 - 95 93 96 96 9
Besichtigung nur nach telefonischer Vereinbarung
info@sammlung-goetz.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

24.1. - 20.5.2000


Arte Povera

Arbeiten und Dokumente aus der Sammlung Goetz

Teil 2: Arbeiten von 1973 bis heute

 

Die Ausstellung umfaßt Werke der Hauptvertreter der Arte Povera: Giovanni Anselmo (*1934 in Borgofranco d'Ivrea, lebt und arbeitet in Turin) Alighiero Boetti (*1940 in Turin, 1994 in Rom gestorben. Lebte in Rom), Pier Paolo Calzolari (*1943 in Bologna, lebt und arbeitet in Fermignano), Luciano Fabro (*1936 in Turin, lebt und arbeitet in Mailand) Jannis Kounellis (*1936 in Piraeus, Griechenland, lebt und arbeitet in Rom und Düsseldorf) Mario Merz (*1925 in Mailand, lebt und arbeitet in Turin und Mailand), Giulio Paolini (*1940 in Genua, lebt und arbeitet in Turin), Pino Pascali (*1935 in Bari, 1968 in Rom gestorben. Lebte in Rom), Giuseppe Penone (*1947 in Garessio Ponte, lebt und arbeitet in Turin), Michelangelo Pistoletto (*1933 in Biella, lebt und arbeitet in Turin und Wien), Gilberto Zorio (1944 in Adorno Micca, lebt und arbeitet in Turin)

In zwei Etappen wird die einzigartige Sammlung von Werken der Arte Povera nun, nach einer seit Oktober 1997 dauernden Ausstellungstournee (Neues Museum Weserburg, Bremen Kunsthalle Nürnberg - Kölnischer Kunstverein - Museum moderner Kunst, Stiftung Ludwig Wien, Palais Liechtenstein - Konsthallen Goteborg), in der Sammlung Goetz zu sehen sein. Alle ausgestellten Arbeiten stammen aus dem Besitz der Sammlung. Bis heute hat die in den siebziger Jahren bereits begonnene Sammlung sich um wichtige Werke - besonders auch zahlreiche frühe Werke - zu einer der repäsentativsten und bedeutendsten Sammlungen der Arte Povera erweitert. Der erste Teil der Ausstellung zeigt Arbeiten von 1908 bis 1972. Er gibt Einblick in die verbindende und gemeinsame Aufbruchsstimmung der Kernzeit der Arte Povera. Der zweite Ausstellungsteil mit Arbeiten von 1973 bis heute hingegen zeigt den individuellen Weg, den die einzelnen Künstler nach diesen gemeinsamen Impulsen gegangen sind. Der Überblick über die Werke der Arte Povera vergegenwärtigt das breite Spektnum und die stilistische Freiheit dieser Künstler, die immer wieder versucht haben die Grenzen von Kunst und Leben zu erweitern und visualisiert zugleich den nachhaltigen Einfluß auf die Kunst der späteren Generationen bis heute.

September 1967 organisierte der junge Kunstkritiker Germano Celant in Genua die erste Gruppenausstellung mit dem Titel "Arte Povera e IM Spazio" begleitet von dem Text, welcher kurz darauf erweitert unter dem Titel: "Arte Povera: Anmerkungen zu einem Guerilla Krieg" in Flash Art erschien. Mit diesen Ereignissen wird der Beginn der Arte Povera, deren örtliche Zentren Turin und Rom waren, datiert. Arte Povera ist kein manifestartiger Zusammenschluß von Künstlern und Theoretikern, sondern vielmehr eine Bewegung, die durch das bewußte Handeln eines Kurators und Kritikers, in ihren Gemeinsamkeiten erkannt und verdeutlicht wurde. In kritischer Haltung gegenüber dem herkömmlichen Werkbegriff und dem etablierten Kunstbetrieb war es das Bestreben der Künstler das Kunstwerk von seinem Sockel herunterzuholen: Es einfacher und bescheidener in seinen Mitteln, authentischer in seinen Materialien zu gestalten und damit einzubinden in eine Lebenswirklichkeit. Sie suchten ein Gegenverhalten zum "System", ohne jedoch die Zerstörung des Tradierten zu fordern, vielmehr spiegelt sich in ihren Arbeiten ein bewußter Umgang mit dem kulturellen Erbe und einer mythisch, archaischen Vergangenheit. Die Werke der Arte Povera eröffnen in sinnlich poetischer Weise den Blick auf die Welt und den allen Dingen zugrundeliegenden Energien: Feuer brennt und verbrennt; Wasser gefriert; Spannung und Kraft wird visualisiert; Kohle, Kartoffeln, organische und anorganische Stoffe werden gehäuft oder gestapelt. Licht und Schatten, Anziehung und Abstoßung, das Vergehen, die Zeit, Verwandlung und Wachstum sind die übergreifenden Themen. Wesentlich ist das offene und veränderliche Kunstwerk, das prozessuale Vorgehen, kein festgelegter Prozeß bestimmt den Arbeitsprozeß, sondern das Spiel mit der Fragilität und Flüchtigkeit elementarer Stoffe.

Katalog

Zur Ausstellung ist ein umfassender Katalog erschienen mit Interviews und Texten zu den einzelnen Künstlern sowie einführenden Beiträgen zur Geschichte, Entwicklung und Bedeutung der Arte Povera. Zudem enthält er ein Interview mit Ingvild Goetz über die Entstehung der vorgestellten Arte Povera Sammlung. Alle ausgestellten Arbeiten sind abgebildet und wissenschaftlich dokumentiert. Der Katalog mit 248 Seiten, 263 Abbildungen, davon 150 in Farbe, ist während der Ausstellung zum Preis von 48,-- DM erhaltlich. Danach für den Buchhandelspreis von 68,-- DM.

Besichtigung an Werktagen zwischen 15-18 Uhr und am letzten Samstag im Monat nach telefonischer Voranmeldung. Neue Telefonnummer: 089 - 95 93 96 90

 

Eröffnung der Ausstellung am 22.1.2000, 14 - 17 Uhr

Einführung um 15 Uhr: Dr. Thomas Deecke, Neues Museum Weserburg

 

 

12.06.2000 bis Anfang November


Fischli/Weiss, Mike Kelley

 

Die Sammlung Goetz wird ab 12. Juni 2000 bis Anfang November in der elften Ausstellung ihre Arbeiten der beiden Schweizer Künstler Peter Fischli / David Weiss und des Amerikaners Mike Kelley zeigen.

Mike Kelley ist mit 14 Arbeiten in der Sammlung vertreten. Neben wichtigen Arbeiten aus der Mitte der achtziger Jahre, die dem komlexen Zyklus "Half a Man" zugeordnet werden, gehören dazu eine 12-teilige Gruppe von Zeichnungen und die raumfüllende Installation "Alma Pater (Wolverine Den)" von 1990. Diese Arbeit wird in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München während der gesamten Dauer der Ausstellung zu besichtigen sein.

Die 22 Arbeiten von Peter Fischli / David Weiss sind unter anderem aus den Werkgruppen "Wurstserie", "Plötzlich diese Übersicht", "Stiller Nachmittag" und "Gummiobjekte". Zudem wird die Dia-Doppelprojektion "Projektion 1 (H) (flowers)" installiert.

Ausserdem werden Videoarbeiten der drei Künstler gezeigt. Von Fischli / Weiss die beiden frühen Arbeiten "Der geringste Widerstand" und "Der rechte Weg" und der durch die dokumenta 8 bekannte "Lauf der Dinge".

Folgende Videoarbeiten von Mike Kelley werden zu sehen sein:

"The Banana Man" 1983, "EVOL", 1984, "Kappa", 1986, "Blind Country", 1989, "Sir Drone", 1989.

In Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum München wird Mike Kelley am Samstag, den 10. Juni um 22.30 Uhr neue Videos vorstellen: "Fresh Acconci" und "Test Room Containing Multiple Stimuli Known to Elicit Curiosity and Manipulatory Responses".

Der Katalog mit Farbabbildungen aller ausgestellten Arbeiten erscheint in deutscher und englischer Sprache, mit Beiträgen von Patrick Frey, Ingvild Goetz,Boris Groys, Mike Kelley, Daniel Kothenschulte und Rainald Schumacher.

 

 

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