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Städtische Galerie Erlangen / Kunstpalais

Palais Stutterheim
Marktplatz 1
91054 Erlangen
Tel. 09 131 / 86 25 33, 86 28 39, Fax 09 131 / 86 21 17
info@kunstpalais.de
www.kunstpalais.de
Di-So,10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellungen / previous exhibitions

 

18.01. - 16.03. 2014

Almut Linde

Radical Beauty


Betrachten wir die Welt, tun wir dies in Rastern und Strukturen. Unsere Erfahrungenprägen die Sicht auf die Dinge, lassen aber auch Vorurteile oder stereotype Bilder entstehen. Almut Linde interessiert sich für diese Raster, um sie
auszurasten: Sie zeigt die Lieblingskuh in der Massentierhaltung, die Stille
des Schlachthofs, die Romantik der vom Tagebau zerstörten Landschaft oder
die bestechende Farbigkeit von Düngemitteln. Linde wechselt mit Begeisterung
Kontexte, schickt Soldaten in eine Ausstellung und die Zirkusakrobaten
ebenso ins Museum wie die Brennstäbe für Atomkraftwerke. Was passiert,
wenn wir unsere Perspektive ändern? Und was machen wir mit der radikalen
Schönheit, die sich uns eröffnet, oder mit der Schönheit des Radikalen?
Die Konzeptkünstlerin, Fotografin und Bildhauerin Almut Linde entwickelte
unter dem Begriff des Dirty Minimal bereits in den 1990er Jahren eine eigene
Interpretation der Minimal Art, die das Alltägliche und Übersehene in den
Fokus ihrer Untersuchungen rückt. Dabei verbindet sie Formen der Minimal
Art mit sozialpolitischen Inhalten und Anspielungen an romantische Bildvorstellungen.
Die Ausstellung Almut Linde: Radical Beauty ist Teil eines internationalen
Kooperationsprojektes, das in insgesamt sieben Ausstellungen das umfangreiche
Werk Almut Lindes aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. //

Biografische Angaben:
1965 in Lübeck geboren | 1985 ­ 1992 Hochschule
für bildende Künste Hamburg | 1988 ­ 1989 Studium
der Freien Kunst an der Universidad Complutense,
Madrid | 1988 ­ 1994 Künstlergruppe Linde Ludeña
Sierra, Hamburg und Madrid | 1992 ­ 1994 Hochschule
für bildende Künste Hamburg (Meisterschülerin) |
Lebt und arbeitet in Hamburg
Ausstellungen (Auswahl):
2013 MARTa Herford · Emscherkunst 2013, Kunstverein
Ruhr | 2012 ­ 2014 Kallmann-Museum, Ismaning E ·
Chapter, Cardiff E · DA2. Domus Artium 2002, Salamanca
E · Kunstverein Braunschweig E · Overbeck-
Gesellschaft, Kunstverein Lübeck E · Galerie der Stadt
Remscheid E | 2012 Salzburger Kunstverein | 2011
Von der Heydt-Kunsthalle, Wuppertal | 2010 Kunsthalle
Göppingen · Galerien der Stadt Esslingen, Villa
Merkel, Bahnwärterhaus · Kunstverein in Hamburg |
2009 Hamburger Kunsthalle | 2008 Irish Museum
of Modern Art, Dublin E · Haus am Lützowplatz, Berlin E ·
Nationalgalerie Prag | 2005 Palast der Republik,
Berlin E · Kunstverein KX., Hamburg E · Kunsthalle
Wilhelmshaven


E Einzelausstellung
02
a.
b.
Affekte
04.04. ­
08.06.2014
Eröffnung: Donnerstag, 03.04.2014
Wütende Bürger setzen sich in den Ländern des Arabischen Frühlings, in
Istanbul oder in Brasilien gegen gesellschaftliche und politische Missstände
zur Wehr. "Wir erleben einen globalen Aufstand gegen Entmündigung und
Staatswillkür", schreibt Gero von Randow am 20. Juni 2013 in der ZEIT. Und
weiter: "Zu den wichtigsten Ergebnissen der Ereignisse in Südeuropa, im
arabischen Raum, in der Türkei und im Iran dürfte gehören, dass dort eine
Generation entsteht, die Rebellion erlebt."
Doch auch an den Marktplätzen des Kapitalismus kracht es gehörig, man
denke nur an die Occupy-Bewegung oder an Stuttgart 21. Regionale Konflikte
erfahren durch Medien und Internet weltweite Beachtung. Schnell finden
sich Gegner und Anhänger in weiteren Ländern; die Berichterstattung in den
Medien und die Proteste auf der Straße verstärken sich gegenseitig. -
04
c.
d.
affekte: 04.04. ­ 08.06.2014
Diese wütenden Reaktionen machen deutlich, wie sehr unsere Gesellschaft
durch Affekte gesteuert wird, und welch wichtige Triebfedern diese für gesellschaftspolitische
Veränderungsprozesse sind. Affekte sind der Motor für
aktuelle Transformationen von Politik und Demokratie. Sie stellen bestehende
Machtstrukturen infrage und gewinnen an Zulauf, je heftiger affektgesteuerte
Bürger auf einen abweisenden Finanz-, Militär- oder Staatsapparat prallen.
Affekte sind ein großer Impulsgeber unserer Zeit. Sie prägen zunehmend
unsere sozialen und gesellschaftspolitischen Ordnungs-, Diskurs- und Wertesysteme,
sind wesentlicher Bestandteil von Kultur, Sozialität und Politik
und haben eine über das Individuum hinausgehende Macht.
Zehn international renommierte Künstler widmen sich dem Thema kritisch
und konfrontieren den Betrachter mit unterschiedlichen Affekten. //
Halil AltindereTR
Omer FastIL
Cyprien GaillardFR
Meiro KoizumiJP
Aernout MikNL
Suzanne OptonUS
Santiago Sierra ES
Mathilde ter Heijne NL
Ryan Trecartin US
Bill Viola US

28.06. ­
31.08.2014

RE: COLLECT

Eröffnung: Freitag, 27.06.2014
Die Städtische Sammlung Erlangen umfasst weit über 4.500 bedeutende
Grafiken. In den 1960er Jahren begonnen, spiegelt sie die Vielfalt zeitgenössischer
Grafik wider: von raumgreifenden Installationen bis hin zu kleinformatigen
Zeichnungen, von Auflagenwerken und Multiples hin zu grafischen
Unikaten. Ab 2014 werden ausgewählte Werke des Bestandes einmal jährlich
in einer Ausstellung gezeigt. Diese Präsentationen mit wechselnden Schwerpunkten
werfen einen neuen Blick auf diese außergewöhnliche Sammlung.
Unter dem Titel RE : COLLECT wird die Städtische Sammlung zum ersten Mal
im Kunstpalais gezeigt. Für diese Ausstellung werden bedeutende Grafiken
des Bestandes ausgewählt und zeitgenössischen Kunstwerken gegenübergestellt.
Durch diese Zusammenstellung spannen wir einen Bogen von den
ältesten Werken der Sammlung bis hin zu aktuellen künstlerischen Positionen.
Im Zentrum steht die Frage, welche Diskurse aus der Vergangenheit in die
Gegenwart überführt werden können und wie Künstler sich heute mit den Themen
und Motiven der Sammlung auseinandersetzen. Die ausgestellten zeitgenössischen
Werke beschränken sich nicht nur auf das Medium der Grafik,
sondern umfassen Videoinstallationen, Fotografien und Rauminstallationen. //
Unter anderem mit
Vanessa BeecroftIT · Joseph BeuysDE
Anna und Bernhard BlumeDE · Marcel BroodthaersBE
Hanne DarbovenDE · Robert FilliouFR · Jack GoldsteinCA
Richard LongGB · Robert LongoUS · Andy WarholUS
08
h.
Der Film "Die Verlorenen", der zwischen 1930 und 1933 von einem jüdischen
Regisseur gedreht wurde, lässt die wilden Jahre der Weimarer Republik
wieder aufleben. Es geht um Liebe, Macht, Gewalt und Sex. Im Mittelpunkt
steht ein britischer Schriftsteller, der in einem Hotel mit Kabarett-Betrieb lebt.
1933 floh der Regisseur des Films aus Deutschland. Das Filmprojekt blieb
gänzlich unbekannt, bis eine Filmhistorikerin in den Besitz der Tagebücher
des Kameramanns gelangte und Nachforschungen anstellte. Sie entdeckte
in einem Berliner Archiv einen Koffer mit Filmrollen, Drehbüchern und
Zeichnungen. Der restaurierte Film sowie alle Requisiten, Zeichnungen und
Archivmaterialien werden in der Ausstellung zu sehen sein.
Biografische Angaben:
1966 in Central, Alaska geboren | 1986 ­ 1991
Bachelor of Arts (Physik) an der University
of Colorado, Boulder | 1989 ­ 1991 Studium
der Filmwissenschaften an der University of
Colorado, Boulder | 1993 ­ 1995 Master of
Fine Arts (Fotografie), School of Visual Arts,
New York | Lebt und arbeitet in Berlin und
Los Angeles
Ausstellungen (Auswahl):
2014 MUAC, Mexico City | 2013 MoMA PS1,
New York · Kunstmuseum Bonn · Volkspalais,
Den Haag E | 2012 MoMA, New York · Kestnergesellschaft,
Hannover | 2011 Kunsthalle Wien ·
Haus der Kulturen der Welt, Berlin E · National
Taiwan Museum of Fine Arts, Taiwan · Videonale
13, Kunstmuseum Bonn | 2010 Kunstwerke,
Berlin · K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen,
Düsseldorf | 2009 Institut für moderne
Kunst, Nürnberg E · Nassauischer Kunstverein,
Wiesbaden E | 2004 Künstlerhaus Bethanien,
Berlin E
E Einzelausstellung
Die Verlorenen, 1933
Reynold Reynolds:
Six or Seven Pieces
Zeitgleich widmet das Kunstpalais dem amerikanischen Film-Künstler Reynold
Reynolds eine umfassende Retrospektive. Sein Werk bewegt sich an der
Grenze zwischen Kunst und Film, Vergangenheit und Gegenwart, Realität
und Fiktion. Er spielt mit den Erwartungen und Emotionen des Betrachters ­
und führt sie auf ungeahnte Weise in die Irre. Unauflösbar überlagern sich
die verschiedenen Welten und entführen den Besucher in die Abgründe seiner
eigenen Phantasie. Mit der Ausstellung im Kunstpalais in Erlangen zeigt
der Künstler seine bislang größte Einzelausstellung in Deutschland. //
In diesem Herbst präsentiert das Kunstpalais
eine Doppelausstellung: Im Obergeschoss wird
der erst vor kurzem von einer Filmhistorikerin
wiederentdeckte und inzwischen restaurierte
Film "Die Verlorenen" (1930 ­ 1933) erstmals
in ganzer Länge vorgestellt. Im Untergeschoss
wird eine Retrospektive des amerikanischen
Filmkünstlers Reynold Reynolds zu sehen sein.
10
i.
j.
19.09. ­ 16.11.2014
Eröffnung: Donnerstag, 18.09.2014
-

 


12.04. - 30.06. 2013

Alexander Apóstol (Venezuela), Johanna Billing (Schweden),
CAMP (Indien), Haejun Jo (Südkorea), Bouchra Khalili (Marokko),
Nikolaj Bendix Skyum Larsen (Dänemark), Klara Lidén
(Schweden), Lars Ø Ramberg (Norwegen), Nedko Solakov
(Bulgarien), Ai Weiwei (China), Artur Zmijewski (Polen)




Ausgangspunkt
Seit seiner Eröffnung im Juni 2010 hat sich das Kunstpalais in Erlangen als ein Ort des
transdisziplinären Diskurses über die Themen der zeitgenössischen Kunst etabliert. Jährlich
werden die großen Themenausstellungen wie "Glück happens" (2010), "iRonic. Die feinsinnige
Ironie der Kunst" (2011) und zuletzt "Töten" (2012) von einem umfassenden Vortragsprogramm
begleitet, das vor allem in Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-
Nürnberg konzipiert und realisiert wird.
Kuratorischer Ansatz
Zum 200. Jahrestag der entscheidenden Völkerschlacht der Freiheitskriege im Jahr 1813 wird
sich das Kunstpalais in seiner Gruppenausstellung dem Thema "Freiheit" widmen. Ausgehend
von den Revolutionen im arabischen Raum, die in zahlreichen künstlerischen Werken
thematisiert werden, spüren wir in unserer Konzeption dem Thema der politischen Freiheit nach,
dem Kampf um Demokratie und Menschenrechte, dem Wunsch nach Aufbruch und dem Ringen
um Selbstbestimmung.
Was bedeutet Freiheit heute? Ilija Trojanow, Juli Zeh und Mathias Döpfner warnen davor,
Freiheit für vermeintlich mehr Sicherheit aufzugeben. Döpfner schrieb in "Die Freiheitsfalle", für
die Europäer sei Freiheit nurmehr ein emotionales, subjektives Erlebnis, für andere bedeute sie
den existentiellen Kampf um Grundrechte: "Die Europäer bestaunen und kommentieren, wie
Amerikaner, Chinesen, Inder, Brasilianer oder Araber die Welt verändern. Die Verteidigung der
Freiheit als universaler Wert hat in Europa kaum noch eine kraftvolle Stimme. Die alte Welt ist
alt geworden." Stimmt das?
12 internationale Künstler beleuchten das brisante Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.
Zahlreiche Künstler werden neue Arbeiten konzipieren.
Künstlerauswahl
Die Ausstellung versammelt Künstler, deren Werk wesentlich vom politischen Freiheitsbegriff
geprägt ist, deren künstlerische Arbeiten also grundsätzlich um Fragen der Demokratie und der
Menschenrechte kreisen. Dabei liegt der besondere Fokus auf der außereuropäischen
Perspektive.
Werkauswahl
Haejun Jo, dessen Werke im Diskurs mit seinem in Südkorea lebenden Vater Dongwhan Jo
entstehen, wird eine neue Arbeit zu den Freiheitskämpfen des nordafrikanischen Frühlings für
die Ausstellung konzipieren. Er dokumentiert für unsere Ausstellung filmisch und in
Zeichnungen Interviews mit Menschen seiner Heimat über die Aufstände im arabischen Raum -
und setzt diese Freiheitsbewegung in Bezug zu den Freiheitsbestrebungen im eigenen Land.
Bouchra Khalili wird ihre neue Arbeit "Speeches" (2012) zeigen, in der sich Flüchtlinge aus
Afrika an berühmte Reden großer Freiheitskämpfer erinnern. Sie tragen die Reden in ihrer
jeweiligen Muttersprache vor. Die Künstlerin wählte für dieses Projekt ausschließlich Personen
aus, deren Muttersprache über keine Schriftform verfügt, die also Gesellschaften entstammen, in
denen Wissen ausschließlich über das Erinnern und Erzählen weitergegeben wird.
Lars Ø Ramberg, der zuletzt mit der herausragenden Textinstallation "Die Grenze" im
norwegischen Bergen auf sich aufmerksam machte, wird für die Erlanger Ausstellung einen
Dokumentar-Film über den Israeli Mordechai Vanunu drehen. Vanunu hatte die atomare
Bewaffnung Israels aufgedeckt und musste dafür 18 Jahre lang ins Gefängnis. 11 Jahre saß er
davon in Isolationshaft. Bis heute steht Vanunu unter Beobachtung: Er darf Jerusalem nicht
verlassen, darf weder Handys noch das Internet benutzen, keine Interviews geben. Lars Ramberg
wird sich dennoch mit ihm treffen - und die Begegnung und die Gespräche filmisch festhalten.
Freiheit und Armut sind das Thema der indischen Künstlergruppe CAMP. Ihre auf der
Documenta 13 gezeigte Videoinstallation "The Boat Modes" werden wir in Erlangen zeigen.
Aufnahmen von Häfen, dem Schiffsbau, dem Meer mit eindrucksvollen Sonnenauf- und
untergängen, mit spektakulären Wal- und Delphinszenen, die von Seeleuten mit dem Handy
gefilmt wurden, sind zu einem kollektiven Filmtagebuch zusammengeschnitten. Die Künstler
beleuchten hier die "Modalitäten" des Lebens auf See, verklärtes Sinnbild grenzenloser Freiheit,
und erkunden die Frage, worin Freiheit vor der sogenannten freien Marktwirtschaft bestehen
kann.
Der bulgarische Künstler Nedko Solakov entwickelt Installationen, in denen er mit den
unterschiedlichsten Materialien arbeitet und die Ausstellungswände mit handgeschriebenen
Anmerkungen und Zeichnungen überzieht. Auf der Documenta 13 konzipierte er für das Brüder
Grimm-Museum eine große Installation zu Ritterspielen und Kindheitsträumen. Auch für das
Kunstpalais in Erlangen wird Nedko Solakov vor Ort eine neue Arbeit konzipieren.
Alexander Apóstol wird sein Video "Yamaikaleter" zeigen, das 2011 auf der Biennale in Venedig
zu sehen war. Darin lässt der Künstler den Jamaika-Brief, der 1815 von dem südamerikanischen
Unabhängigkeitskämpfer Simón Bolívar im jamaikanischen Exil auf Englisch verfasst und seither
von unterschiedlichen politischen Gruppierungen immer wieder adaptiert wurde, in einem
kargen, improvisierten Büro mit Gegenlicht verschiedene Kommunalpolitiker aus dem
Armenviertel in Caracas vorlesen, obwohl sie der englischen Sprache offensichtlich nicht
mächtig sind. Die stolze Haltung und der engagierte Vortrag der Akteure stehen in krassem
Gegensatz zu ihrem unverständlichen Redefluss. Ironisch lässt der Künstler die Versprechen der
Politiker ins Leere laufen.
Erstmals in einer Ausstellung wird Ai Weiwei sein Internetprojekt WeiWeiCam zeigen. Er
installierte 2012 insgesamt 4 Webcams in seinem Haus und schaltete die Übertragung online.
Auf diese Weise war er für die ganze Welt sichtbar. Eine Umkehrung des "Big-Brother-Prinzips":
Nach den Schikanen durch die chinesische Regierung sicherte diese Überwachung der
Überwacher dem Künstler ein gewisses Maß an Freiheit. Nur 24 Stunden nachdem die Website
WeiWeiCam online ging, wurde Ai Weiwei von der chinesischen Regierung gezwungen, die
Website zu schließen. In dieser Zeit wurden über 5,2 Millionen Views gezählt.
Von Nikolaj Bendix Skyum Larsen zeigen wir die dreiteilige Videoprojektion "Promised Land".
Der Künstler porträtiert darin junge Emigranten, die von Frankreich aus den Kanal nach
Großbritannien überqueren möchten, in der Hoffnung, dort ein besseres Leben zu finden. Er
schildert in seinem Film die Hoffnungen und Sehnsüchte der Flüchtlinge, ihren Umgang mit
Armut und Elend sowie ihre gefährliche Flucht aus der vom Bürgerkrieg zerstörten Heimat.
Artur Zmijewskis 20-teilige Videoinstallation "Democracies" zeigt einen weltweiten Überblick
über unterschiedlich motivierte Demonstrationen, vom Kampf um Demokratie und das Recht auf
freie Meinungsäußerung bis hin zu öffentlichen Begräbnissen (Winnenden) und Trauerfeiern
(Jörg Haider). Die Arbeit versammelt außerdem Demonstrationen, die eher Volksfesten ähneln,
wie beispielsweise die05.-Demonstrationen in Berlin-Kreuzberg.
Ebenso kritisch beleuchten die schwedischen Künstlerinnen Klara Lidén und Johana Billing den
Freiheitsbegriff. In der Videoarbeit "Paralyzed" von Klara Lidén wird die Freiheit als
individuelles und emotionales, also eher als ein subjektives Freiheitserlebnis interpretiert.
Bei Johanna Billing ("Project for a Revolution") verkommt der Kampf um Aufbruch und
Veränderung zur sinnentleerten Pose. Die Videoarbeit bezieht sich auf eine Szene aus Antonionis
Film Zabriskie Point (1970), in dessen Zentrum ein Treffen politischer Aktivisten steht. Billings
Adaption hingegen zeigt eine Gruppe junger Menschen, die darauf warten, dass etwas passiert.
Die Künstlerin hinterfragt so die Möglichkeiten des Protests und der Revolte in unserer
Gegenwartskultur.
Teilnehmende Künstler:
Alexander Apostol
1969 geboren in Venezuela, lebt und arbeitet in Madrid und Caracas
2011 Biennale Venedig / Witte de With, Rotterdam
2008 Heidelberger Kunstverein / Museo de Arte Contemporáneo de Chile, Santiago
2007 Centro de Arte Reina Sofía, Madrid
2003 Biennale Istanbul
2002 Sao Paulo Biennale
Alexander Apóstol: Yamaikaleter, 2009, 16mm Film, HD Video, 21 min
Johanna Billing
1973 geboren in Jönköping (Schweden), lebt und arbeitet in Stockholm
2012 SMAK Gent
2010 Camden Art Centre, London / Grazer Kunstverein
2008 Malmö Kunsthalle
2007 Museum für Gegenwartskunst, Basel
2006 PS.1, New York
Johanna Billing: Project for a Revolution, 2000, DVD 3.14 min.
CAMP
Shaina Anand
1975 geboren in Bombay (Indien), lebt und arbeitet in Bombay
Ashok Sukumaran
1974 geboren in Sapporo (Japan), lebt und arbeitet in Bombay
2012 Documenta 13, Kassel
2011 Biennale von Sharjah / Folkestone-Trienniale / The Yerba Buena Center for
Contemporary Art, San Francisco
2010 Biennale Liverpool
2009 Biennale Sharjah
CAMP: The Boat Modes, 2012, Installationsansicht
Haejun Jo
1972 geboren in Südkorea, lebt und arbeitet in Frankfurt am05.n
2012 Heidelberger Kunstverein
2011 LEEUM SAMSUNG MUSEUM OF ART, Seoul
2010 Biennale Cuvée, OK Center for Contemporary Art, Linz
2009 Biennale Istanbul / Gyeonggi Museum of Modern Art, Gyeonggi Province, Korea
2008 Gwangju Biennale, Gwangju

Haejun Jo in Zusammenarbeit mit Donghwan Jo, Kyeongsoo Lee, Namkee Hong: Arab Spring:
The Arab World Reflected Upon From Without, Zeichnung, Bleistift auf Papier, 27,9 x 35,5 cm
Bouchra Khalili
1975 geboren in Casablanca (Marokko), lebt und arbeitet in Paris
2012 La Triennale, Paris
2011 Museum of Modern Art, New York / Musée d'Art Contemporain de Marseille
2010 Museum of Contemporary Art, Detroit / Haus der Kulturen der Welt, Berlin
2009 Thessaloniki Biennale / Reina Sofía National Museum, Madrid
2007 Centre Georges Pompidou, Paris / Galerie Nationale du Grand Palais, Paris / Gesellschaft
für Aktuelle Kunst, Bremen
s
Bouchra Khalili: Speeches, 2012, Stills
Klara Liden
1979 geboren in Stockholm (Schweden), lebt und arbeitet in Berlin
2012 New Museum, New York
2011 Moderna Museet, Stockholm
2010 Serpentine Gallery, London / Jeu de Paume, Paris
2009 Museum of Modern Art, New York / Biennale Venedig
Klara Lidén: Paralyzed, 2003, Video 3.06 min.
Lars Ø Ramberg
1964 geboren in Oslo (Norwegen), lebt und arbeitet in Berlin
2007 Biennale Venedig
2006 Biennale São Paulo
2004 Hamburger Bahnhof
2003 Kunsthalle Bergen
2002 Museum for Contemporary Art, Oslo
Lars Ø Ramberg: Mordechai Vanunu, 2013
Nedko Solakov
1957 geboren in Cherven Briag (Bulgarien), lebt und arbeitet in Sofia
2012 Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent
2011 Castello di Rivoli, Turin
2005 Kunsthaus Zürich, Zürich
2001 P.S.1, New York
1999 Biennale, Venedig
Nedko Solakov: Semi-Free Doodles, 2013, Kunstpalais
Nikolaj Bendix Skyum Larsen
1971 geboren in Aalborg, Dänemark, lebt und arbeitet in London
2013 PiST Interdisciplinary Project Space, Istanbul
2012 Peckham Space, London
2011 State Museum of Contemporary Art, Thessaloniki
2011 Folkestone Triennal
2009 Sharjah Biennal
2006 Kunstverein Heidelberg
Nikolaj Bendix Skyum Larsen, Promised Land, 2011
Ai Weiwei
1957 in Peking (China) geboren, lebt und arbeitet in Peking
2013 Biennale Venedig
2012 Serpentine Gallery, London / Taipei Fine Arts Museum, Taipeh
2011 Kunsthaus Bregenz
2010 Tate Modern, London
2007 documenta 12, Kassel
1999 Biennale Venedig

Ai Weiwei: Weiwei Cam, 2013, still
Artur Zmijewski
1966 geboren in Warschau (Polen), lebt und arbeitet in Warschau
2012 Ludwig Forum, Aachen
2011 Kunsthalle Düsseldorf
2009 Museum of Modern Art, New York / 11. Biennale Istanbul
2007 Documenta 12, Kassel
2005 Biennale Venedig / Kunsthalle Basel
Artur Zmijewski: Democracies, 2009
Mit freundlicher Unterstützung des Büros für Bildende Künste / Institut
français in Zusammenarbeit mit dem französischen Ministerium für
Kultur und Kommunikation / DGCA
Das Kunstpalais
Das Kunstpalais wurde im Juni 2010 im Palais Stutterheim als neuer Ort für zeitgenössische Kunst in
Erlangen eröffnet. Mit 3 Einzelausstellungen und einer Gruppenausstellung pro Jahr werden relevante
zeitgenössische Positionen der internationalen Kunstszene vorgestellt, die Anschluss an den
zeitgenössischen Diskurs innerhalb und außerhalb der Kunst bieten. Konzeptionelle Bezüge zu
Fragestellungen der Literatur, der Philosophie und des Films finden dabei besondere Berücksichtigung.
Interdisziplinäre Begleitprogramme verankern die Inhalte der Kunst auf breiter gesellschaftlicher Ebene.
Den Auftakt macht die Ausstellung "Glück happens" mit Mona Hatoum, Tobias Rehberger, Runa Islam,
Christian Jankowski, Erwin Wurm oder Aleksandra Mir u.a..
Im Jahr 2011 folgte die Themenausstellung "iRonic. Die feinsinnige Ironie der Kunst" u.a. mit John Bock,
Mark Dion, Ragnar Kjartansson, Anton Henning, Peter Land, Shannon Bool oder Brigitte Kowanz.
2012 fand die Ausstellung "Töten" im Kunstpalais statt, u.a. mit Jenny Holzer, Taryn Simon, Björn Melhus,
Anri Sala, Yves Netzhammer, Kitty Kraus, Eva und Franco Mattes, Parastou Forouhar.

 

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