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Städtische Galerie Erlangen / Kunstpalais

Palais Stutterheim
Marktplatz 1
91054 Erlangen
Di - Fr 14-19 Uhr, Sa+So 11-17 Uhr
Tel. 09 131 / 86 25 33, 86 28 39, Fax 09 131 / 86 21 17
info@kunstpalais.de, www.kunstpalais.de
Öffnungszeiten: Di-So,10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr
www.staedtische-galerie-erlangen.de
www.kunstpalais.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

21.01. - 20.03. 2011. Kunstpalais,

M+M

Komm erst mal zu mir

Die Vorstellung von Identität als einem einheitlichen stabilen Kern ist im Verschwinden begriffen. Die Komplexität der Gesellschaft, deren soziale Bezüge kein zusammenhängendes Ganzes mehr bilden, fordert die Verknüpfung unterschiedlicher kontextbezogener Rollen. Verband sich der Begriff der Identität noch vor 30 Jahren mit Vorstellungen von Stabilität, Kontinuität und Integrität, werden in der globalisierten Mediengesellschaft andere Ansprüche gestellt. Der moderne Mensch gestaltet seine Identität, entwickelt verschiedene Oberflächen, um gerade nicht festgelegt zu sein, sondern offen für immer neue Wege sein zu können. Unsere unübersichtliche, aus zahllosen Sozialsystemen bestehende Gesellschaft bietet unzählige Identitätsangebote. Diese Wahlmöglichkeit impliziert Freiheit und Selbstbestimmung, aber auch das gesteigerte Risiko des Scheiterns.

Die Ausstellung "Komm erst mal zu mir" möchte das Werk des Künstlerduos M+M vor dieser gesellschaftlichen Folie und im Kontext des aktuellen Identitätsdiskurses beleuchten.

Die Konvergenz von Kulturen und Menschen wird in den Arbeiten von M+M als fließender Zustand beschrieben, der nur durch Multimedialität festgehalten werden kann. Identität wird zum Rollenspiel, zum in ständigem Wandel begriffenen Provisorium.

Neben den multimedialen Aspekten ist die Synchronität das wichtigste Ausdrucksmittel der Künstler. Die nach Wochentagen benannten mehrteiligen Videoinstallationen "Sonntag" und "Montag" lassen durch den Wechsel eines Protagonisten unterschiedliche Bedeutungsebenen ein und derselben Situation sichtbar werden. M+M brechen die Eindeutigkeit einer Szenerie auf und machen neue Handlungsaspekte erkennbar. Ihre Geschichten speisen sich aus filmischen Vorlagen, den Nachrichten und deren Medieninszenierungen.

Um die Identitätssuche Jugendlicher geht es in den Arbeiten "Happy Slapping" und "Dance with me, Germany". Die zunehmende Aggressivität und Gewaltbereitschaft Jugendlicher werden als Zeichen der Überforderung gedeutet, sich in einer immer komplexer, multikultureller und multimedialer werdenden Welt zurechtzufinden.

Um die Vermittlung von politischer und religiöser Identität in einer vereinfachten, die Massen ansprechenden Form geht es bei der Installation "in front". In vier Zeitungen haben M+M zentrale Reden von vier einflussreichen Persönlichkeiten der Zeitgeschichte abgedruckt und in einer Fotoserie Filmstills zu diesen Reden verarbeitet, die sie Nachrichtensendungen entnommen haben. Bush machte den Anfang, gefolgt von Papst Johannes Paul II., Ahmadinejad und Putin. Bei diesen Reden geht es um die Selbstinszenierung der Machthabenden, um die eingängige Verbreitung ihrer programmatischen Weltsicht und die Erzeugung eines propagandistischen Wunschbildes. Die mediale Inszenierung gibt schematisierte Identitätsmuster vor, die von den jeweiligen Anhängern übernommen werden können.

Eine spannende Ausstellung gibt Aufschluss über den Zustand einer Gesellschaft vor dem "kommenden Aufstand".

 

M+M

steht für die künstlerische Zusammenarbeit von Marc Weis, geb. 1965, und Martin De Mattia, geb. 1963.

Lehraufträge (Auswahl)
2008
Gastprofessur an der Peter Behrens School of Architecture, Düsseldorf ·
2001/02 Dozentur an der Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGKZ), Zürich ·
2000/01 Gastprofessur an der Kunstakademie München

 

Preise und Stipendien (Auswahl)
2006
Villa Aurora, Los Angeles ·
1998/99 Stipendium Villa Massimo, Rom ·
1994 Arbeitsstipendium des Kunstfonds e.V., Bonn

 

Ausstellungen (Auswahl)
2010
Museum Folkwang, Essen ·
2010 EMSCHERKUNST. 2010
2009 Hamburger Kunsthalle ·
2009 Pinakothek der Moderne, München ·
2007 Weserburg, Museum für moderne Kunst, Bremen ·
2007 Neue Galerie Graz ·
2005 Kunstmuseum Bonn

 

 

www.mm-art.de


 

eine 05.-Veranstaltung des Kunstpalais hat sich verschoben:

 

Performance Mathilde Rosier: Rope Walk

Mittwoch, 18. 05. 2011, 21 Uhr (nicht wie gemeldet 13. 05.)

Glocken-Lichtspiele, Hauptstraße 46, Erlangen

 

In Kooperation mit dem 17. Internationalen Figurentheater-Festival Erlangen

 

Zentraler Bestandteil der Kunst von Mathilde Rosier ist die Performance. Vor allem Musik-Performances verkörpern Teilstücke einer oftmals nur vage bekannten Erzählung. In mystischen wie rätselhaften Aktionen lässt die Künstlerin unsere Sehnsucht nach Ritualen spürbar werden. Ihre Kombination aus Malerei, Musik und Theater konstruiert traumähnliche Situationen, die den Betrachter Raum- und Zeitgefühl verlieren lassen. Gleichzeitig formuliert Mathilde Rosier innerhalb dieser von Empathie erfüllten Szenerien eine klare Analyse unserer Sehnsucht nach Zeremonien, nach deren Codes und Effekten.

 

 

 

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