german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Köln


Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud:

Obenmarspforten (Am Kölner Rathaus)
Köln
Tel. 0221 - 221 21119, 221 2 23 72
Fax 0221 - 221 2 629
Di 10 - 20 Uhr, Mi - Fr 10 - 18 Uhr, Sa u. So 11 - 18 Uhr
E-mail: wrm@museenkoeln.de
www.museenkoeln.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

bis 31.08.2003


Cranach in Köln

Zum 450. Todestag des Schnellmaleres von Wittenberg

Cranach in Köln - das klingt unerwartet: Was sollte der "lutherische" Maler par excellence im "hilligen" Köln? In der Sonderausstellung des Wallraf-Richartz-Museums - Fondation Corboud geht es um die Cranach-Werke, die sich einst in der Domstadt befanden und um diejenigen, die noch heute hier zu sehen sind.

Zum 450. Todestag des Meisters breitet das Museum seinen kleinen, facettenreichen Cranach-Bestand aus, darunter zahlreiche Werke, die sonst nur vereinzelt und äußerst selten zu sehen sind. Sechs Gemälde und über 20 Druckgraphiken vermitteln einen anschaulichen Eindruck von der ebenso umfangreichen wie vielseitigen Produktion Cranachs und seiner Schüler. Sie zeigen religiöse und profane Themen, schöne Frauen, zappelige Christuskinder und ernste kleine Prinzen, grausame Martyrien und prachtvolle Turniere. Neben hervorragenden eigenhändigen Tafelbildern Lucas Cranachs d.Ä. sind mehrere seiner berühmtesten Holzschnitte zu sehen sowie einer der schönsten Kupferstiche der deutschen Renaissance. Frühe Lithographien erinnern an verschwundene Cranach-Gemälde großer Kölner Privatsammler.

Nach einem fulminanten künstlerischen Start in Wien um 1502-04 wird Cranach 1505 Hofmaler des sächsischen Kurfürsten in Wittenberg. Neben der Tafelmalerei fallen nun umfangreiche Ausstattungs-, Dekorationsund Dokumentationsarbeiten in seinen Aufgabenbereich. Die ungeheure Fülle an Aufträgen lässt sich nur noch durch eine gut organisierte und schnell arbeitende Bilderfabrik mit zahlreichen Mitarbeitern bewältigen. Dieser Aspekt wird in der Kölner Ausstellung durch Gemälde belegt, die Schüler, Werkstattmitarbeiter und Nachahmer in unterschiedlichem Abstand zum Meister schufen, darunter die äußerst kuriose Darstellung "Christus und die Ehebrecherin".

Wichtige Beiträge zur Ausstellung kommen aus der Restaurierungsabteilung des Museums, wo eigens Infrarotaufnahmen angefertigt wurden, um die unter den Farben verborgene Vorzeichnung ("Unterzeichnung") der Gemälde für den Besucher sichtbar zu machen.

An den zwölf, teils sehr drastischen Holzschnittdarstellungen der Apostelmartyrien vorbei gelangt der Besucher am Schluss der kleinen Ausstellung in die Cranach-Lounge. Dort bietet eine Dauerprojektion von Kurz-Filmen über die ausgestellten Werke hinaus Einblick in Leben und Schaffen Lucas Cranachs. Außerdem liegt das jüngst erschienene Faksimile der mit Cranach-Holzschnitten illustrierten Luther-Bibel von 1534 zur Betrachtung aus. Zur Ausstellung erscheint das reich bebilderte Kölner Museums-Bulletin 2/2003. Ein detailliertes Begleitprogramm ist im Internet unter www.museenkoeln.de abzurufen.

 

 

 

20.09.2003 - 18.01.2004


Kunst für Könige - Malerei in Dresden im 18. Jahrhundert

Eine Ausstellung der Gemäldegalerie Alte Meister aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden


Das Bild Dresdens manifestiert sich im öffentlichen Bewusstsein vielleicht nirgendwo mehr als in den Ansichten der fürstlichen Residenz aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die der Venezianer Bernardo Bellotto in Malerei und Graphik schuf. Augustusbrücke, Frauenkirche, Schlossplatz, Hofkirche, Zwinger und die Panoramaansichten vom Lauf der Elbe wurden zu den Wahrzeichen einer Stadt, die erst mit der Herrschaft Augusts des Starken, der 1694 Hof und Regentschaft übernahm, zu dem wurde, was nur ein gutes Jahrhundert später den dänischen Dichter Hans Christian Andersen von einem "Traum" sprechen ließ: Eine Stadt voller großartiger Bauten und einmaliger Kunstschätze in einer als ideal und wunderbar empfundenen Landschaft.

Rund 130 Gemälde der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vermitteln einen Eindruck dieser Ziele und Sammlungen zur Zeit ihres Entstehens. Sie bieten einen glanzvollen Querschnitt durch die deutsche und - ausgewählt - europäische Malerei des 18. Jahrhunderts. August der Starke und sein Sohn wurden nicht nur zu Bewunderern der italienischen Malerei, indem sie z.B. Bernardo, Beilotto, Gaspare Diziani, Giuseppe Galii-Bibiena und Pietro Rotari nach Dresden zogen und die Pastelle der Rosalba Carriera in großer Zahl sammelten, bzw. dass sie mit Louis de Silvestre einen Franzosen zum ersten Maler bei Hofe und zum Direktor der neu gegründeten Kunstakademie ernannten. Ein besonderes Verdienst kommt insbesondere Friedrich August II., als August III. König von Polen, auch darin zu, der deutschen Malerei zu einem in der Zeit unvergleichlichen neuen Aufschwung verholfen zu haben - sowohl mit der Produktion vor Ort als auch durch Erwerb von Bildern außerhalb der Residenz und für die Galerie. Anton Raphael Mengs, Christian Wilhelm Ernst Dietrich, Anton Graff, Johann Eleazar Zeissig gen. Schenau, Johann Alexander Thiele und Johann Christian Klengel zeugen u.a. von diesem Aufschwung, bevor dann die Dresdner Romantik um und nach der Wende zum19. Jahrhundert einen neuerlichen, bürgerlich geprägten Höhepunkt in der Geschichte der deutschen Malerei setzte. Erstmals werden größere Werkkomplexe von Dietrich, Klengel und Thiele zu sehen sein. Gemälde von Nicolas de Largillière und Antoine Watteau, von Giuseppe Maria Crespi, Sebastiano Ricci oder Giovanni Domenico Tiepolo runden das Bild ab. So wird nicht nur die deutsche Malerei Dresdens entwicklungsgeschichtlich vor Augen geführt, sie wird zugleich verknüpft mit Höhepunkten der Erwerbungen zeitgenössischer europäischer Malerei.

Die Ausstellung war in Teilen bereits in Columbus/Ohio, in Madrid und in Dijon zu sehen. Die neu strukturierte Auswahl für Köln lädt zu einer Begegnung mit dem in seiner historischen Entstehung wohl einmaligen "Elbflorenz" unter neuen Vorzeichen ein.

 

german galleriesindex citiesindex galleriesindex artists