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Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud:Obenmarspforten (Am Kölner Rathaus)
Köln
Tel. 0221 - 221 21119, 221 2 23 72
Fax 0221 - 221 2 629
Di 10 - 20 Uhr, Mi - Fr 10 - 18 Uhr, Sa u. So 11 - 18 Uhr
E-mail: wrm@museenkoeln.de
www.museenkoeln.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
20.05. - 19.08.2001
Genie ohne NamenDer Meister des Bartholomäus-Altars
Tradition und Innovation in der Kölner Malerei um 1500
Rembrandts Meisterschüler und Nachfolger
Eröffnungsausstellung im neuen Wallraf-Richartz-Museum
Die erste große Sonderausstellung im neuen Wallraf-Richartz-Museum ist dem Meister des Bartholomäus-Altars gewidmet, der um 1500 die schönsten der damals für Köln gemalten Altäre schuf. Innerhalb der spätmittelalterlichen Kölner Malerei nimmt der geniale Meister in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein. Als auffallend vielseitiger Maler schuf er nicht nur Andachtsbilder, kleine und große Altartafeln, sondern auch Miniaturen. Aus dem Gelderland oder aus Utrecht, wo er vermutlich ausgebildet wurde, brachte dieser wahrhaft europäische Künstler niederländische Einflüsse nach Köln, die er mit lokalen Traditionen auf einzigartige Weise verschmolz. Weltliche Prachtentfaltung in Gestalt schöner Frauen, kostbarer Gewänder und fein ziselierter Goldschmiedearbeiten geht bei ihm Hand in Hand mit einem ungewöhnlich scharfen Sinn für das Psychologische. Ein feiner, menschlicher Humor zieht sich als roter Faden durch sein ganzes Werk.Die künstlerische Herkunft des Meisters wird durch den Vergleich seiner Bilder mit niederländischen Gemälden des 15. Jahrhunderts beleuchtet. Bilder anderer Maler, die er gesehen und anschließend künstlerisch verarbeitet hat, sind im Original oder in zeitgenössischen Kopien präsent. Auch werden jene - oft weltweit nur noch in einem einzigen Exemplar vorhandenen - Kupferstiche gezeigt, die der Meister gekannt, als Vorbilder verwendet, oder sogar besessen hat. Werke der Schnitzkunst oder Bildhauerei bieten die Möglichkeit zum Vergleich der gemalten Skulpturen, wie sie häufig auf den Außenflügeln seiner Altäre zu sehen sind, mit realer Skulptur jener Zeit. Spätmittelalterliche Goldschmiedearbeiten belegen, inwiefern der Maler existente Schmuckstücke abbildete oder vielleicht selbst als "Designer" auftrat.
Den Kern der Ausstellung bilden die im Wallraf-Richartz-Museum befindlichen Werke des Meisters des Bartholomäus-Altares, darunter auch das berühmte Stundenbuch der Sophia van Bylant (1475). Um diese Werke gruppieren sich hervorragende Leihgaben aus internationalen Museen und bedeutenden Privatsammlungen (u.a. Ambras, Amsterdam, Boston, Budapest, Brüssel, Darmstadt, Den Haag, Esztergom, Frankfurt, London, Los Angeles, Madrid, Mainz, München, New York, Nürnberg, Paris, Philadelphia, Trier, Utrecht).
Die Ausstellung wird durch die Oppenheim-Stiftung, den Stifterrat sowie durch die Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW gefördert.
(Katalog, Monographie zum Stundenbuch der Sophia van Bylant, Ausstellungsbegleiter, Kinderführer, Plakat)
Eröffnung am 19.05.2001, 18 Uhr
Es sprechen:
Josef Müller, Bürgermeister der Stadt Köln
Dr. Rainer Budde, Direktor des Wallraf-Richartz-Museums - Fondation Corboud
Dr. Roland Krischel, Leiter der Mittelalterabteilung