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Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud:Obenmarspforten (Am Kölner Rathaus)
Köln
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20.09.2003 - 18.01.2004
Kunst für Könige - Malerei in Dresden im 18. JahrhundertEine Ausstellung der Gemäldegalerie Alte Meister aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Das Bild Dresdens manifestiert sich im öffentlichen Bewusstsein vielleicht nirgendwo mehr als in den Ansichten der fürstlichen Residenz aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die der Venezianer Bernardo Bellotto in Malerei und Graphik schuf. Augustusbrücke, Frauenkirche, Schlossplatz, Hofkirche, Zwinger und die Panoramaansichten vom Lauf der Elbe wurden zu den Wahrzeichen einer Stadt, die erst mit der Herrschaft Augusts des Starken, der 1694 Hof und Regentschaft übernahm, zu dem wurde, was nur ein gutes Jahrhundert später den dänischen Dichter Hans Christian Andersen von einem "Traum" sprechen ließ: Eine Stadt voller großartiger Bauten und einmaliger Kunstschätze in einer als ideal und wunderbar empfundenen Landschaft.Rund 130 Gemälde der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vermitteln einen Eindruck dieser Ziele und Sammlungen zur Zeit ihres Entstehens. Sie bieten einen glanzvollen Querschnitt durch die deutsche und - ausgewählt - europäische Malerei des 18. Jahrhunderts. August der Starke und sein Sohn wurden nicht nur zu Bewunderern der italienischen Malerei, indem sie z.B. Bernardo, Beilotto, Gaspare Diziani, Giuseppe Galii-Bibiena und Pietro Rotari nach Dresden zogen und die Pastelle der Rosalba Carriera in großer Zahl sammelten, bzw. dass sie mit Louis de Silvestre einen Franzosen zum ersten Maler bei Hofe und zum Direktor der neu gegründeten Kunstakademie ernannten. Ein besonderes Verdienst kommt insbesondere Friedrich August II., als August III. König von Polen, auch darin zu, der deutschen Malerei zu einem in der Zeit unvergleichlichen neuen Aufschwung verholfen zu haben - sowohl mit der Produktion vor Ort als auch durch Erwerb von Bildern außerhalb der Residenz und für die Galerie. Anton Raphael Mengs, Christian Wilhelm Ernst Dietrich, Anton Graff, Johann Eleazar Zeissig gen. Schenau, Johann Alexander Thiele und Johann Christian Klengel zeugen u.a. von diesem Aufschwung, bevor dann die Dresdner Romantik um und nach der Wende zum19. Jahrhundert einen neuerlichen, bürgerlich geprägten Höhepunkt in der Geschichte der deutschen Malerei setzte. Erstmals werden größere Werkkomplexe von Dietrich, Klengel und Thiele zu sehen sein. Gemälde von Nicolas de Largillière und Antoine Watteau, von Giuseppe Maria Crespi, Sebastiano Ricci oder Giovanni Domenico Tiepolo runden das Bild ab. So wird nicht nur die deutsche Malerei Dresdens entwicklungsgeschichtlich vor Augen geführt, sie wird zugleich verknüpft mit Höhepunkten der Erwerbungen zeitgenössischer europäischer Malerei.
Die Ausstellung war in Teilen bereits in Columbus/Ohio, in Madrid und in Dijon zu sehen. Die neu strukturierte Auswahl für Köln lädt zu einer Begegnung mit dem in seiner historischen Entstehung wohl einmaligen "Elbflorenz" unter neuen Vorzeichen ein.