german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Köln
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud:Obenmarspforten (Am Kölner Rathaus)
Köln
Tel. 0221 - 221 21119, 221 2 23 72
Fax 0221 - 221 2 629
Di 10 - 20 Uhr, Mi - Fr 10 - 18 Uhr, Sa u. So 11 - 18 Uhr
E-mail: wrm@museenkoeln.de
www.museenkoeln.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
11./12.12.2001
Fondation Corboud
Kolloquium
"Museen im Zwielicht - Ankaufspolitik 1933-1945"
Pressekonferenz: Mittwoch, 7. November 2001, 12.00 Uhr
Seit den Grundsätzen der Washingtoner Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust von 1998 und der "Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz" von 1999 rücken zunehmend auch die Ankäufe der Museen in den Blickwinkel wissenschaftlicher Recherchen. Die Strukturen und die Organisation der Museen in der Zeit zwischen 1933-45, die Ankaufspolitik sowie die Verstrickungen in "Arisierungen" sind dabei von zentralem Interesse. Dieses spiegelt sich auch in der zunehmenden Beauftragung von Wissenschaftlern, Kunsthistorikern und Historikern, zur Klärung der Provenienzen der Bestände in deutschen Museen wider (u.a. München, Köln, Hamburg, Dresden und Stuttgart).
Das Kolloquium "Museen im Zwielicht - Ankaufspolitik 1933-1945" geht aus der Einrichtung eines solchen wissenschaftlichen Forschungsprojektes am Kölner Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud hervor, das speziell der Geschichte dieser Institution in der Zeit von 1933-1945 nachgeht. Obwohl zu "Kunstraub" und dem Handel mit Raubkunst während der NS-Zeit in letzter Zeit zahlreiche Publikationen erschienen sind, mangelt es bis heute an der Erforschung einzelner Institutionen, darunter der Museen mit ihren Beständen, von Kunstsammlungen sowie von Sammlern und KunsthändIern. Von diesem genannten Themenbereich des Kolloquiums abzugrenzen ist die sogenannte "Beutekunst" der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges.
Im Rahmen dieses zweitägigen Kölner Kolloquiums soll erstmals in Deutschland die Gelegenheit zu wissenschaftlichen Vorträgen mit der Präsentation neuester Forschungsergebnisse und zur Diskussion mit internationalen Fachleuten gegeben worden. Das Programm des Kolloquiums "Museen im Zwielicht - Ankaufspoiitik 1933-1945" ist in vier verschiedene Themenbereiche unterteilt, zu denen wiederum jeweils vier Fachreferenten vortragen werden: In einem ersten Teil soll exemplarisch für weitere Institutionen die Situation der Rheinischen Museen während der NS-Zeit dargelegt werden. Der folgende Themenblock widmet sich dem Handel mit Kunst- und Kulturgütern in der Zeit von 1933-1945. Am zweiten Tag steht die Provenienzforschung und die Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut anhand von einzelnen Beispielen im Vordergrund. Bei der Suche nach Kunstwerken können die Einrichtungen www.lostart.de und "The Art Loss Register" behilflich sein und stellen ihre Möglichkeiten für die Recherche vor. Die rechtlichen Gegebenheiten bedingen schließlich den Verbleib von Kulturgut und werden daher von auf Kunstrecht spezialisierten Juristen erläutert.
Die Vorträge der Referenten sind für einen Kolloquiumsband in einer Publikationsreihe der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, Magdeburg, mit Unterstützung der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW vorgesehen.
Das vom Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud und der Fritz Thyssen Stiftung veranstaltete Kolloquium steht unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien