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Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud:

Obenmarspforten (Am Kölner Rathaus)
Köln
Tel. 0221 - 221 21119, 221 2 23 72
Fax 0221 - 221 2 629
Di 10 - 20 Uhr, Mi - Fr 10 - 18 Uhr, Sa u. So 11 - 18 Uhr
E-mail: wrm@museenkoeln.de
www.museenkoeln.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

02.07. - 19.09. 2004

Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corbo

Still-Leben - Selten Gezeigtes aus dem Bestand

Kaum eine andere Gattung der Malerei hat es so sehr auf den Wettbewerb mit der Natur angelegt wie das Stillleben. Die schon in der Antike durch Plinius überlieferte Anekdote von dem Traubenbild des Zeuxis, das selbst Vögel zu täuschen vermochte, ist vielleicht das bekannteste Beispiel. Das Stillleben hat eine Kunsttheorie von der Nachahmung durch Illusion begründet und damit von der Überwindung der Natur durch die Kunst. Präzision und Arrangement verhelfen toten Dingen zu kunstvollem ewigem Leben im Bild ­ auch das ein Sieg der Kunst über die vergängliche Natur.
Zu allen Zeiten haben daher die Maler die Herausforderung angenommen, die Produkte der Natur, aber auch die von menschlicher Hand, also Früchte, Blumen, Fische, Wild, Geflügel, Mahlzeiten und Geschirr, Bücher, Waffen, Musikinstrumente, ja selbst Kunstwerke im Stillleben festzuhalten. Dabei ging es ihnen nicht um eine perfekte Wiedergabe der Wirklichkeit. In gleichnis- und symbolhafter Darstellung erfuhren die Gegenstände und deren Arrangement erst durch die Kunst ihre tiefere Bedeutung.
Das Wallraf-Richartz-Museum ­ Fondation Corboud zeigt in der Ausstellung rund 40 Gemälde und 6 Graphiken aus dem bislang selten, teils noch gar nicht gezeigten eigenen Bestand. Sie reichen von den Anfängen dinglich-symbolischer Realität in mittelalterlichen Tafelbildern über das Jahrhundert des Stilllebens im 17. bis hin zum 19. Jahrhundert. Darunter befinden sich unter anderem Werke bekannter Künstler wie Ferdinand Waldmüller, Carl Schuch und Lovis Corinth. Zum Schauen bestellt, warten die gezeigten Arbeiten in ihren einzelnen Themen durchaus mit Hintersinn auf: vom christlichen Mahlzeitenbild über das memento mori (Gedenke des Todes!), das durch Symbole der Vergänglichkeit wie das zersprungene Glas gleichzeitig Schönheit und Verfall darstellt, bis zum Atelier- und Jagdstillleben. Weniger Bekanntes dominiert und lädt zu Entdeckungen ein. Wer den Dingen durch Sehen auf den Grund gehen will ­ der findet hier reichlich Nahrung.

 

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