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lothringer dreizehn

Ort für zeitgenössische Kunst / Space for Contemporary Art
Lothringer Straße 13
81667 München
Tel. 089 - 448 69 61, Fax 089 - 688 62 44
Di - So, 13 - 19 Uhr / Tue - Sun, 1 - 7 p.m.
info@lothringer-dreizehn.com
www.lothringer-dreizehn.com
lothringer13/program angels
mediale experimente
do - so 16 - 19 uhr / jetztredi - jour fix jeden monatsersten um 20 uhr
tel +49-89-45911905 / fax +49-1212-562849645
mailto:alle@programangels.org
www.programangels.org
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

07.05. 2010 - 05.06. 2010

lothringer13/laden lädt ein

Exit (Ausgang) - ein begehbares Sprachgehäuse

mit Quirin Empl, Isabel Herling, Theater Howei, Tim Kuhn, Mahooney, Nele Müller, Franziska Wicke


Konzept: Sara Schüller

 

SIE
Sie ist immateriell
materialisiert sich
ist unsere Brille unser Zugriff auf Welt
Sie formt die Welt Sie bildet unsere Gedanken
Sie spinnt sich von Signifikat zu Signifikant
Sie ist Zeichen und schreibt die Bedeutung
Sie ist Form und Inhalt Sie ist Gebärde und Ausdruck
Sie hat undenkbar viele Herkünfte Sie spricht im Namen aller
Sie wird missbraucht
Sie missbraucht
Sie war angeblich einmal eins noch vor dem Turmbau
Sie ist politisch philosophisch psychologisch mathematisch physisch poetisch wirr klar nüchtern
Sie hat so viele Gesichter wie es Menschen Tiere Pflanzen gibt
ist vielseitig vielschichtig durchsichtig ungreifbar angreifbar angreifend
Sie hat einen roten Faden oder eine blaue Blume
Sie verlässt dich wenn du errötest sie kommt wieder wenn du dir ein Herz fasst
Sie ist unser Treibgut Hab und Gut.

EXIT (Ausgang) Ein begehbares Sprachgehäuse
macht sichtbar, was schon immer klar gewesen sein könnte: dass jedes Werk eine Geschichte erzählt. Sei es diejenige, die die Autorin ihr mitgibt, sei es diejenige, die vor unserem inneren Auge entsteht, wenn wir die Arbeit rezipieren. Form und Inhalt gehen dabei Hand in Hand: Alle ausstellenden bildenden Künstler arbeiten mit Sprache und Sprachstörungen, sind von diesen inspiriert, die Exponate von Sprache durchdrungen. So fächert sich das große Spektrum der Frage auf: wie kann Sprache haptisch erlebbar gemacht werden?

Welche Prozesse die Arbeit am Material Sprache benötigt und ermöglicht, dieser Frage gehen die sieben Abendveranstaltungen nach: Das Sprachgehäuse streckt die Fühler aus und sondiert vom Romanmanuskript über Livehörspiel bis hin zur Lectureperformance die Facetten künstlerisch-experimentellen-literarischen Schaffens. Die SprachkünstlerInnen laden uns ein, Expeditionen rund um ihre Wortgebilde zu unternehmen und geben so Einblicke in Arbeits- und Produktionsweisen abseits vom käuflichen Mainstream.

Eine einmalige Wörtersafari.

 

Vernissage am Donnerstag, 06. Mai 2010, 19 Uhr

 

apollo13:

Eva Seiler
dorado scope

07.05.- 05.06. 2010
Eröffnung:
Do, 06.05.2010, 19 Uhr
Von außen jederzeit einsehbar.

Dorado in Anlehnung den Sehnsuchts-/Sagenort El Dorado, findet aber auch Verwendung als Produktname für Fertighäuser oder Traktoren. Scope hat mehrere Bedeutungen; Cinemascope bezeichnet beim Film eine Technik, die das Negativbild staucht.

Veranstaltungen

Do, 06. Mai 2010, 19 Uhr
Eröffnung: Mit etwas Glück sind Sie dabei

Sa, 08. Mai 2010, 19 Uhr
Teile: Die Autorin Nora Wicke liest aus ihrem Romanmanuskript

Di, 11. Mai 2010, 19 Uhr
Queens of tape: Drei Lyrikerinnen präsentieren ihre Texte in einer experimentellen Lesung begleitet von Livemusikern

Fr, 14. Mai 2010, 19 Uhr
Im Süden beginnt die Stadt: Die Musikerin Marlen Pelny spielt und gibt Einblicke in die Arbeit als Texte- und Musikproduzentin

Fr, 28. Mai 2010, 19 Uhr
Das große Sprachessen: Ein 3-Gänge-Menü unter Anleitung der Künstlerin Sophia Süßmilch - Unkostenbeitrag 15 Euro. Die ersten 15 Besucher nehmen teil.

Di, 01. Juni 2010, 19 Uhr
listen to your heart: Eine Reise ins Herz des Hörspiels

Do, 03. Juni 2010, 19 Uhr
Lecture (as) performance: Teil 1: Martin Heideggers Auf-der-Bühne-Sein; Teil 2 : Anfangen zu sprechen, sagt Hannah Arendt: Kulturwissenschaftlerin Corinne Maier lotet mit ihrer lecture-performance Grenzen zwischen (Kunst-)theorie und Praxis

Sa, 05. Juni 2010, 19 Uhr
C´est fini : Katharina die Große legt Musik mit Wortüberhang auf (Finissage)

 

TrioCoriolis
"Hörblicke21" - Konzert #1 der Konzertreihe

Am Sonntag, 16. Mai 2010, 20 Uhr
Eintritt: 10,- / 5,- Euro

 

HörBlicke21 sind eine Gemeinschaftsproduktion des Münchner TrioCoriolis und der städtischen Galerie Lothringer13. Musikalische Uraufführungen und neue Werke der Bildenden Kunst werden im gemeinsamen Kontext präsentiert.
Zur Gruppenausstellung Diving For Pearls (In Your Own Soup) spielt das TrioCoriolis Werke von Komponisten, die ebenso die Zusammenarbeit in einer Gruppe verbindet: Atac Sezer (die Uraufführung des Abends) und Samy Moussa (Rondeau II, 2009) waren Studenten vom inzwischen in New York lebenden Matthias Pintscher (Study II for Tratise on the Veil). Heute werden ihre Werke bei der Triennale Köln, beim Heidelberger Frühling und bei der Münchner Biennale gespielt.
Diese Werke des beginnenden 21.Jahrhunderts werden mit einem der frühesten und unkonventionellsten Werke der Trioliteratur kombiniert: die Serenade op.8 von Ludwig van Beethoven. So ergibt sich ein musikalisch-künstlerischer Abend mit inhaltlich vielfältigsten Bezügen.

Die Fortsetzung der Reihe mit insgesamt drei Konzerten 2010, ist das Konzert #2 am 10. Juli 2010 mit Werken von Tom Sora (UA), Jonathan Harvey und Arnold Schönberg.
Das Abschlusskonzert #3 findet wiederum am 7. November 2010 mit Werken von Iris ter Schiphorst (UA), Nicolaus A. Huber und L.v.Beethoven statt.

 

Die Ausstellung "Diving For Pearls (In Your Own Soup)" ist bis Konzertbeginn um 20 Uhr geöffnet (wichtig wegen Videoarbeiten mit Ton!).

 

 

 

 

Widerstand im Alltag.
Eine Verhandlung von widerständigen mikropolitischen Praxen
zwischen Kunst und Aktivismus
Vortragsreihe und Archiv
Mai 2010, 1. Stock der Lothringer13

 

Steffi Müller und Klaus erIch Dietl
"Zeichen des Widerstands://Körper und Kleidung"
Vortrag am Dienstag, 18.05.2010, 19.00 Uhr im 1. Stock

Chaos Computer Club München e.V.
"Technik als grenzenloser Raum? Widerstand und Aneignung von Technik"
Vortrag am Mittwoch, 26.05.2010, 19.00 Uhr im 1. Stock

 

Eintritt pro Abend 3,- Euro
Das Video- und Literaturarchiv ist jeweils während der Maiwochenenden (Sa, So) von 14.00­20.00 Uhr geöffnet.

 

Allerorts und immer öfter lassen sich gesellschaftliche Tendenzen der Vereinheitlichung und der Kontrolle öffentlicher Denk- und Handlungsräume beobachten. Hierbei stellen die allseitige Ausrichtung auf Produktivitätsmaximierung und Konsumierbarkeit neben omnipräsenter Datenerfassung und ­kontrolle "zur allgemeinen Sicherheit" nur die sichtbarsten Extreme dieser Entwicklung dar. Betroffen sind davon öffentliche Räume wie Stadt, Massenmedien und Schule bzw. Universität genauso wie das Wissen, Denken und Handeln einzelner Menschen. Klassische und (mehr oder weniger) etablierte Formen von Protest und Widerstand erweisen sich nicht erst angesichts der allgegenwärtigen und unübersehbaren Krise von Politik und Demokratie als immer weniger wirksam, um diesen Entwicklungen effektiv entgegenzutreten ­ teilweise scheint es sogar so, als würden sie immer schneller von dieser gesellschaftlichen Dynamik vereinnahmt werden und stabilisierten diese als zwar Kritik äußernder, aber doch ungefährlicher Gegenpol sogar noch.

Das Projekt "Widerstand im Alltag" versucht nun andere, eher auf der molekularen Ebene von Politik und Ästhetik angesiedelte Ansätze und Praxen in den Blick zu nehmen, um nach deren möglichem Potential an zeitgemäßem Widerstand zu fragen. Hierbei lassen sich vor allem zwei Charakteristika hervorheben. Zum einen handelt es sich um mikropolitische, im Alltag angesiedelte, nicht zentral koordinierte sowie sich Institutionalisierung und Repräsentation verweigernde Praxen. Und zum anderen lassen sich diese Ansätze nur grob zwischen den Feldern Kunst und Aktivismus situieren, was sowohl ein Nachdenken und Experimentieren mit Formaten und Form impliziert, als auch eindeutige und abschließende Definier- und Repräsentierbarkeiten erschwert.

Neben einer Verhandlung von Widerstandsformen in den Räumen Stadt, Körper/Kleidung sowie Technologie/Digitalität durch Theoretiker- und PraktikerInnen aus Wien und München in Form einer Vortrags- und Diskussionsreihe, ermöglicht ein Literatur- und Videoarchiv, das an den Maiwochenenden (Sa, So) während der Öffnungszeiten der Lothringer13 frei zugänglich ist, einen Blick auf historische und aktuelle Ansätze und Beispiele aus Theorie und Praxis.
 

Konzept und Organisation: Sebastian Stein --

 



 

 

 
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